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Die Musik des Altertums bezeichnet in der Geschichte der Musik die Phase der fruhen Hochkulturen nach dem Ende der Urgeschichte Fur den antiken Mittelmeerraum reicht diese Periode bis zum Beginn des Mittelalters Der Ursprung der Musik war zu allen Zeiten und bei allen Volkern ein beliebter Gegenstand der Spekulation und der Forschung Bei den Volkern des Altertums wird die Musik ubereinstimmend von einer Gottheit hergeleitet Infolgedessen gilt sie bei ihnen als bildend und veredelnd unter Umstanden auch als Wunder wirkend Inhaltsverzeichnis 1 Indien 2 China 3 Vorderasien 4 Agypten 5 Israel 6 Griechenland 7 Romisches Reich 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseIndien BearbeitenSiehe auch Indische Musik In der altindischen Musiktheorie Gandharva herrschte die Anschauung in Brahma nicht nur den obersten der Gotter sondern auch den Schopfer der Musik und in seinem Sohn Narada den Erfinder des nationalen Musikinstruments Vina zu verehren Den durch gottliche Macht offenbarten Tonweisen aber wurden die wunderbarsten Wirkungen zugeschrieben Eine hatte zur Folge dass der welcher sie anstimmte vom Feuer verzehrt wurde eine andere vermochte die Sonne zu verfinstern eine dritte Regen hervorzubringen etc Wie alle Kulturen der Antike traut auch die Indische der Musik eine enorme Kraft zu Die Inder entwickelten dabei einen fast unbegrenzten Reichtum an Intervallen und Tonarten welch letztere sich nach Angabe des Musikgelehrten Soma auf nicht weniger als 960 beliefen Hierbei ist allerdings zu bemerken dass der Begriff Tonart im Altertum ein anderer und weiterer war als in Europa und alle durch Erhohung Vertiefung oder Uberspringen einzelner Intervalle der Skala entstehenden Varianten als solche galten Infolge dieses grossen Reichtums an Intervallen teilten die Inder wie die ubrigen Volker des Altertums die Oktave in weit mehr als zwolf Tone ein Sie verwendeten dabei auch Vierteltone nach Ambros bis zu 22 auf die Oktave So erscheint ihre Musik zwar uberreich an melodischem Material aber ungeeignet zur Mehrstimmigkeit und zum funktionalen Zusammenklang China BearbeitenDie chinesische Musik nahm im offentlichen Leben eine hervorragende Stellung ein man erkannte in ihr ein wirksames Mittel zur Forderung der Sittlichkeit und der weiseste aller chinesischen Gesetzgeber Konfuzius 500 v Chr behauptete sogar wenn man wissen wolle ob ein Land wohl regiert und gut gesittet sei so musse man seine Musik horen Traditionell ist bei chinesischen Tonleitern die Pentatonik vorherrschend Vorderasien BearbeitenDie Musik des antiken Mesopotamiens ist abgesehen von einzelnen Funden von Musikinstrumenten oder Abbildungen auf Kunstwerken wie Vasen hauptsachlich durch Informationen auf Tontafeln uberliefert die sich meist auf den kultischen Bereich beziehen so zum Beispiel die Darstellungen einer Tierkapelle Deshalb sind auch so gut wie keine Informationen zur Alltagsmusik bekannt wahrend die Tempelmusik die von Priestermusikern dominiert wurde und sich besonders auf die Leier stutzte besser erforscht ist Sie bezog sich auf religiose Texte wie Hymnen und Gebete und spielte eine wie auch immer geartete Rolle bei deren Rezitation war also keine Instrumentalmusik Die Ausubenden Solo und Chorsanger von denen gerade aus der Mitte des dritten Jahrtausends vor Christus viele namentlich bekannt sind wurden in besonderen Schulen ausgebildet Die Musik jener Zeit war oftmals in Vorstellungen von Weltordnungen und kosmischen Gesetzmassigkeiten eingebettet Der Historiker Plutarch berichtet beispielsweise die Babylonier hatten das Verhaltnis des Fruhlings zum Winter mit einer Quinte das zwischen Fruhling und Herbst mit einer Quarte und das zwischen Fruhling und Sommer mit einer Oktave in Verbindung gebracht Die Oktave selber wurde Keilschrifttexten zufolge in sieben Stufen unterteilt Es bestehen auffallende Ahnlichkeiten zwischen der chinesischen und der vorderasiatischen Musik Diese wiederum teilt viele Eigenschaften mit der griechisch romischen Musik sodass davon auszugehen ist dass sie auf die klassische Antike einen gewissen Einfluss hatte Ein Beispiel hierfur ist die Unterteilung der Oktave in zwei Tetrachorde Viertongruppen C bis F G bis C die oftmals den Griechen zugeschrieben wird jedoch ursprunglich aus dem Zweistromland stammt Die Musikinstrumente entsprechen denen die auch in anderen Gebieten des Vorderen Orients im Reich Elam und bei den Hethitern vorherrschten so zum Beispiel Winkelharfen verschiedenen Leiern und Lauten Doppelpfeifen und schalmeien Trompeten sowie grossen Rahmentrommeln und anderen vielfaltigen Schlaginstrumenten Auf mesopotamischen Siegeln sind bereits im 3 Jahrtausend v Chr Harfen dargestellt Die altesten sind von gebogener Form gefolgt von Winkelharfen ab ca 1900 v Chr mit vertikalem oder horizontalem Schallkorper 1 Aus den vertikalen Winkelharfen entwickelten sich die orientalischen Tschang aus den horizontalen die Harfentypen im Kaukasus und in der zentralasiatischen Steppe Leiern verstimmen sich weniger schnell als einfache Harfen Sie besassen meist zwischen funf und zehn Saiten Die Abbildungen von Saiteninstrumenten auf Bronzeblechgefassen und Tonvasen vom Beginn der Eisenzeit bis zur klassischen Antike zeichnen folgendes Bild Die agyptische Kithara vorderasiatischer Raum weist einen eckigen Resonanzkorper auf Mykenisch minoische Leiern sind mit geschwungenen Jocharmen dargestellt Griechische Lyren Chelys werden durch die gewolbten Schallkorper aus Holz oder aus Schildkrotenpanzern definiert 2 Die Bezeichnung Phorminx stammt aus einem griechischen Schopfungsmythos Apollon begleitet die Nymphen die die neue Welt besingen 3 Fur die Saiten wurden vornehmlich Sehnen und Darme verwendet Die sieben saitige Leier kommt antiken Quellen zufolge bei Terpandros 670 v Chr vor das Bestucken mit sechs Saiten ist seit 580 v Chr nachgewiesen Ein erster Hohepunkt der Instrumentenvielfalt wurde bereits zur Zeit der Ersten Dynastie von Ur erreicht Einen Widerhall in der Bibel fand die allerdings spatere babylonische Musik im Buch Daniel 3 5 Die Stelle die die Machtdarstellung des Konigs Nebukadnezar II beschreibt wird in verschiedenen Bibelausgaben unterschiedlich ubersetzt beispielsweise als Schall der Posaunen Trompeten Harfen Zithern Floten Lauten und aller andern Instrumente LUT oder als Klang des Horns der Rohrpfeife der Zither der Harfe der Laute des Dudelsacks und alle Arten von Musik ELB In jedem Fall macht die Stelle deutlich dass die Musik durchaus auch sehr profanen Interessen diente Agypten BearbeitenDass die Musik im offentlichen wie im Privatleben Agyptens eine wichtige Rolle spielte zeigen die zahlreichen auf fast allen Monumenten des Landes wiederkehrenden bildlichen Darstellungen von Sangern und Instrumentalisten bald einzeln bald zu Choren und Orchestern vereint Auch lasst die Mannigfaltigkeit der dort erscheinenden Instrumente unter ihnen die grosse reichbesaitete Harfe auf eine gewisse aussere Pracht und Uppigkeit der agyptischen Musik schliessen Denn wie die Skulptur und Malerei Agyptens auf einer gewissen Ausbildungsstufe angelangt durch den Machtspruch einer in geheimnisvollem Dunkel wirkenden Priesterschicht zur steten Wiederholung gewisser Typen gezwungen war so auch die Dicht und Tonkunst diese Kunste aber mussten unter den genannten Verhaltnissen umso sicherer dem Zustand der Erstarrung anheimfallen als sie zu ihrem Gedeihen die lebendige Teilnahme des Volkes am wenigsten entbehren konnen In diesem Zustand zeigt sich die agyptische Kunst noch zur Zeit Platons 4 Jahrhundert v Chr der in seinen Gesetzen Nomoi Buch 2 berichtet dass man dort schone Formen und gute Musik wohl zu schatzen wisse wie aber diese schonen Formen und gute Musik beschaffen sein mussen ist von ihren Priestern bestimmt und weder Malern Musikern noch anderen Kunstlern ist es erlaubt etwas Neues von jenen einmal als schon erkannten Mustern Abweichendes einzufuhren Daher kommt es auch dass ihre Gemalde und Statuen die vor 10 000 Jahren verfertigt wurden in keinem einzigen Stuck besser oder schlechter sind als diejenigen welche noch jetzt gemacht werden Im alten Agypten sind Musikauffuhrungen mit Tanz ebenso nachgewiesen wie bei den Hethitern Bekannt sind die Zupfinstrumente Leier und Harfe sowie als Blasinstrumente Floten und Rohrblattinstrumente Naheres siehe unter Geschichte der Musik Wie in samtlichen antiken Hochkulturen wurden auch im alten Agypten die Melodienverlaufe ausschliesslich mundlich uberliefert und zwar durch die Praxis der Cheironomie Hand und Fingerbewegungen zum Anzeigen der verschiedenen Kadenzen Israel BearbeitenSiehe auch Judische Musik Was die Musik der Hebraer betrifft so ist man hinsichtlich ihrer inneren Beschaffenheit lediglich auf Vermutungen angewiesen da nicht nur keinerlei schriftliche Mitteilungen uber sie vorhanden sind sondern es auch an Monumenten des hebraischen Altertums ein Relief auf dem Titusbogen in Rom mit Abbildung eines Zugs gefangener Juden ausgenommen mangelt Es ist fur den judischen Gottesdienst charakteristisch dass der biblische Text niemals vorgelesen bzw deklamiert wird sondern stets mit musikalischen Akzenten Teamim und Kadenzen versehen wird Der Kirchenvater Hieronymus bezeugt diese Praxis um das Jahr 400 mit den Worten decantant divina mandata sie die Juden singen die gottlichen Gebote 4 Griechenland Bearbeiten Hauptartikel Musiktheorie im antiken Griechenland und Musik der griechischen Antike Das Tetrachord welches stets zwei Ganztone und einen Halbton umfasst heisst je nach der Stellung dieses Halbtons dorisch wenn er in der Mitte liegt zum Beispiel D EF G phrygisch wenn er in der Tiefe liegt zum Beispiel EF G A oder ionisch wenn er in der Hohe liegt zum Beispiel C D EF Aus der Zusammensetzung zweier dorischer phrygischer oder ionischer Tetrachorde entstehen die gleichnamigen Oktavengattungen griech harmonia zu denen in der Folge noch vier weitere mit den ubrigen Tonen der diatonischen Skala beginnende hinzukamen namlich H h Mixolydisch A a Hypodorisch G g Hypophrygisch F f Hypolydisch Die letzten drei sind jedoch nicht als selbstandige Tonarten anzusehen sondern sie durfen nur als Umstellungen der ersten drei gelten deren hohere Halfte die Quinte zur tieferen wurde Neben diesem System der Oktavengattungen war aber noch ein anderes im Gebrauch die Transpositionsskala tonos also eine zwei Oktaven umfassende Mollskala welche dadurch entstand dass man der dorischen Oktavengattung E e noch ein dorisches Tetrachord in der Tiefe und eins in der Hohe zufugte beide in so enger Verbindung dass die Grenztone zusammenfielen und schliesslich diese Reihe durch einen Ton in der Tiefe vervollstandigte den hinzugenommenen proslambanomenos Dieses System unterscheidet sich dem Wesen nach von dem der Oktavengattung dadurch dass es wie auch die moderne Dur und Mollskala auf jeden der zwolf Halbtone der Oktave transponiert wird ohne dass sich die Intervallenfolge verandert wie dies ja bei den Oktavengattungen verschiedener Tonhohe der Fall ist Obwohl von den Oktavengattungen dem Wesen nach verschieden uber die Beziehungen der beiden Systeme zueinander findet man Naheres in Friedrich Bellermanns Anonymus Note 28 S 45 fuhrten die Transpositionsskalen doch dieselben Benennungen nach Provinzen und zwar hiessen die sieben ursprunglichen ihre Anzahl stieg spater auf funfzehn Hypodorisch f Moll Hypophrygisch g Moll Hypolydisch a Moll Dorisch b Moll Phrygisch c Moll Lydisch d Moll Mixolydisch es Moll Darmiolydisch des Moll Bezuglich der zuletzt angefuhrten Benennungen sei schon jetzt darauf hingewiesen dass sie fast ein Jahrtausend spater in derselben Folge als Bezeichnung der christlichen Kirchentonarten wiederkehren obwohl diese nichts anderes sind als die griechischen Oktavengattungen folglich mit den Transpositionsskalen nichts gemein haben ein Irrtum der dadurch verursacht wurde dass wahrend der ersten Jahrhunderte des Mittelalters mit der griechischen Sprache auch die Musiklehre in Vergessenheit geraten war und bei Wiederaufnahme des Studiums der antiken Theorie der Unterschied jener beiden Systeme unbeachtet blieb Als ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der altgriechischen von der modernen Musik darf ihre melodische Mannigfaltigkeit gelten wie sie zu den Tongeschlechtern und Schattierungen zu Tage tritt Unter den ersteren deren es drei gab das diatonische chromatische und enharmonische verstand man die Modifikationen der Intervalle innerhalb eines Tetrachords beim enharmonischen Geschlecht bis auf das Intervall des Vierteltons wahrend die Schattierung chroma noch feinere Intonationsunterschiede bezeichnet Romisches Reich BearbeitenDie romische Musik stand wie auch die Dichtung anfanglich ganz unter Einwirkung der griechischen Poesie In schriftloser Zeit war die rhythmische Sprache eine Stutze fur das Gedachtnis Die Sanger und Musiker waren vor allem Praktiker und lehnten sich in ihrer Interpretation an die Akzente der gesprochenen Sprache an Hilfszeichen fur das An und Absteigen der Stimme wurden bereits von Aristophanes von Byzanz im 3 Jahrhundert v Chr erfunden Musik hatte immer neben einer rituellen und symbolischen Bedeutung eine besondere Rolle in den sozialen Strukturen der Gesellschaft In Rom suchte man in der Musik zwar nicht den ethischen charakterbildenden Wert wie in Griechenland sie diente aber als unentbehrliche Begleiterin im Kult bei Leichenfeiern im Heer und bei Staatsaktionen wie Triumphzugen und auch bei Auffuhrungen im Zirkus und Amphitheater Eines der altesten Musikinstrumente war die Knochenflote Spater verwendete man zur Herstellung auch Holz Elfenbein oder Metall Von den Griechen ubernahmen die Romer die beiden Leiern die Lyra und die Kithara Der Aulos gedoppeltes Rohrblattinstrument auch Tibia eines der am haufigsten abgebildeten Instrumente der Antike ist ein Doppelrohrblattinstrument Eine Doppelflote ist in der Antike unbekannt Unter etruskischem Einfluss fanden bei den Romern verschiedene Blasinstrumente Eingang die vor allem beim Heer verwendet wurden Das Signalinstrument der Legionen war die Romische Tuba eine Naturtrompete Ihr Korper ist ein gerades Rohr aus Bronze das am Ende in eine trichterformige Offnung auslauft Eine etruskische Sonderform war der Lituus der als Signalhorn bei der Reiterei verwendet wurde Ferner wurde das Cornu verwendet Es hatte zur Versteifung einen festen Querstab und war rund gebogen ahnlich dem Buchstaben G Ein weiteres Blechblasinstrument war die ahnliche etwas langere und tiefere Bucina Daneben gab es selbstverstandlich Schlaginstrumente und seit dem Hellenismus war auch die Wasserorgel die sogenannte hydraulis bekannt die vom alexandrinischen Mechaniker Ktesibios um 170 v Chr erfunden wurde Die hydraulis wurde in Rom auch im Zirkus verwendet Der Chorgesang war uberaus beliebt aber die Polyphonie war unbekannt Die Chore und Orchester wurden vor allem fur staatliche Feierlichkeiten ins Riesige vergrossert Jagd Krieg und Festivitaten im Freien erforderten laute Instrumente Dass Musiker schon in der fruhen Republik ins romische Heer integriert wurden zeigt bereits die Centurienverfassung die u a die Heranziehung des gesamten Volks zum Heeresdienst vorsah von den 193 von der Burgerschaft zu stellenden Centurien entfielen zwei auf die Spielleute Trompeter und Hornisten gaben im Heer Signale zum Angriff und Ruckzug zum Aufbruch und Haltmachen und sie verkundeten die Zeiten des Essens und der Nachtwache Wenn man sich vor Augen halt dass beim Triumph neben dem Triumphator logischerweise das Wichtigste das Heer ist ohne Heer kein Sieg ohne Sieg kein Triumph so ist anzunehmen dass auch der Militarmusik eine prominente Rolle zufiel Bedauerlicherweise gibt es wenige bildliche und literarische Zeugnisse zur Musik im Triumph Darstellungen von romischen Kriegern mit Trompeten gibt es zahlreich in der romischen Triumphalikonographie zumeist sind sie jedoch eher in den Hintergrund geruckt Der Triumphator und seine Taten besonders die Unterwerfung der Gegner im Kampf und das eigentliche Kampfgeschehen stehen in bildlichen Darstellungen in der Regel im Vordergrund Ein Marmorrelief im Konservatorenpalast in Rom zeigt Mark Aurel im Triumphwagen dem ein Trompeter voranschreitet Interessant ist auch ein Denar Gaius Iulius Caesars mit der Darstellung eines Elefanten der eine keltische Kriegstrompete karnyx zertrampelt Auch literarische Angaben zur Musik im Triumph sind eher sparlich Zu erwahnen sind in diesem Zusammenhang beispielsweise der Triumph des Lucius Aemilius Paullus ex Macedonia et rege Perse 167 v Chr und der Flaviertriumph 71 n Chr In beiden Fallen wird erwahnt dass die Trompeter vorne weggehen wie im Kampf Haufiger als die Instrumente werden in literarischen Zeugnissen die Soldaten im Chor erwahnt die die archaische Triumphakklamation Io triumpe auch gemeinsam mit den Zuschauern darbrachten Die Soldaten sangen Siegeslieder oder auch Spottlieder ioci militares auf den Triumphator Bemerkenswert ist fur die heutige Musikwissenschaft dass man damals schon ganz genau zwischen der Klangfarbe von Blech und Holzblasinstrumenten unterschied diese moderne Bezeichnung bezieht sich auf die Art des Mundstuckes und nicht auf das Material aus dem das Instrument hergestellt ist Dies wird deutlich in der ovatio einem Triumphersatz minor triumphus Der Feldherr musste zu Fuss gehen die Kranze waren aus Myrte und nicht aus Lorbeer das Heer zog nicht mit und die Musikbegleitung bestand aus Flotenmusik Holzblasinstrument und nicht aus Triumphposaunen Blechblasinstrument Plutarch schreibt zur ovatio des Marcus Claudius Marcellus de Syracusaneis 211 v Chr Die Flote ist ja auch ein friedliches Instrument Da die romische Musik meist mit sozialen Anlassen welche das fruhe Christentum verabscheute oder mit Kultpraktiken die ausgemerzt werden sollten verbunden war wurden in der Spatantike Bemuhungen unternommen die antike Musiktradition aus dem Gedachtnis der Glaubigen zu streichen Insbesondere die Instrumentalmusik traf auf Abneigung und es dauerte jahrhundertelang bis die Kirche auch die Musik der Antike die aber vermutlich in der Volksmusik bzw der Musik niederer sozialer Schichten weiterlebte als wichtig fur die Musikentwicklung der westlichen zivilisierten Welt betrachtete Literatur BearbeitenMusik In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 11 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 917 Friedrich Behn Musikleben im Altertum und fruhen Mittelalter Hiersemann Stuttgart 1954 Curt Sachs Die Musik der Antike In Ernst Bucken Hrsg Handbuch der Musikwissenschaft Band 6 Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Potsdam 1928 1930 Lizenzausgabe im Laaber Verlag Regensburg 1979 Curt Sachs Die Musik der Alten Welt in Ost und West Aufstieg und Entwicklung Akademie Verlag Berlin 1968 Bernhold Schmid Antike In Karl H Worner Geschichte der Musik Ein Studien und Nachschlagebuch 8 Auflage neu bearbeitet Herausgegeben von Lenz Meierott Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 27812 8 S 12 30 Auszuge bei Google Books Weblinks Bearbeitenwww musikarchaeologie deEinzelnachweise Bearbeiten Bo Lawergren Harp In Encyclopaedia Iranica Otto Seewald Die Lyrendarstellungen der ostalpinen Hallstattkultur In Hellmut Federhofer Hrsg Festschrift Alfred Orel zum 70 Geburtstag Wien 1960 S 159 171 hier S 163 Franz Zagiba Musikgeschichte Mitteleuropas I Erster Teil In Franz Zagiba Hrsg Forschungen zur alteren Musikgeschichte Veroffentlichungen des Musikwissenschaftlichen Institutes der Universitat Wien Verband der wissenschaftlichen Gesellschaften Osterreichs Wien 1976 S 7 59 Katalog S 160 ff hier S 26 ff Winfried Schrammek Uber Ursprung und Anfange der Musik Breitkopf amp Hartel Musikverlag Leipzig 1957 S 8 Jacques Paul Migne Patrologia Latina 1844 1864 Band 24 S 561 Epochen der Musikgeschichte Prahistorie Altertum Mittelalter Renaissance Barock Klassik Romantik Neue Musik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musik des Altertums amp oldid 233963142