www.wikidata.de-de.nina.az
Winfried Schrammek 7 Juni 1929 in Breslau 4 Marz 2017 in Leipzig war ein deutscher Musikwissenschaftler und Organist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Wissenschaftliche Tatigkeit 1 3 Kirchenmusiker 2 Ehrungen 3 Publikationen Auswahl 3 1 Bucher 3 2 Artikel 3 3 Editionen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Winfried Schrammek Sohn eines Vermessungsingenieurs erhielt seinen ersten Orgelunterricht als Schuler des Herzog Friedland Gymnasiums in Sagan durch seinen Musiklehrer Gustav Mikeleitis Im Alter von 15 Jahren wurde er zum Kriegsdienst eingezogen Nach Kriegsende wurde er mit den Eltern aus der schlesischen Heimat vertrieben In Jena legte er 1948 das Abitur ab und begann zunachst ein zweijahriges Studium der Kirchenmusik an der Musikhochschule Weimar das er mit der Mittleren Staatlichen Prufung fur Kirchenmusiker abschloss Anschliessend studierte er bis 1953 an der Universitat Jena Musikwissenschaft Germanistik und Volkerkunde Nach einer dreijahrigen Aspirantur an der Jenaer Universitat wurde er dort 1956 bei Heinrich Besseler promoviert Sein Dissertationsthema lautete Das deutsche Lied in den deutschen Orgeltabulaturen des 15 Jahrhunderts unter besonderer Berucksichtigung des Buxheimer Orgelbuches Wissenschaftliche Tatigkeit Bearbeiten In den Jahren 1956 bis 1962 war Schrammek wissenschaftlicher Mitarbeiter der Musikabteilung am Institut fur Volkskunstforschung in Leipzig Wahrend dieser Tatigkeit redigierte er Volksliedausgaben und arbeitete in der Feldforschung zur Harzer Volkskunde hierbei besonders uber das Birkenblattblasen Fruchte dieser Arbeit waren die im Friedrich Hofmeister Musikverlag unter seiner Federfuhrung erschienene Reihe Volkslieder aus deutschen Landschaften und andere Publikationen zum Brauchtum im Harz 1962 begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter seine berufliche Laufbahn am Musikinstrumenten Museum der Universitat Leipzig 1977 wurde er zum Kustos 1988 zum kommissarischen Direktor und 1989 zum Direktor dieses Museums ernannt In dieser Zeit widmete sich allen anfallenden museologischen Arbeiten und war an uber 50 Sonderausstellungen beteiligt Sein Spezialgebiet waren die Tasteninstrumente und hier vor allem die Orgel und das Clavichord Von 1965 bis 1990 war er Mitglied des Rates fur Museumswesen beim Ministerium fur Kultur Schrammek betrieb umfangreiche wissenschaftliche Forschungen zur Geschichte der Orgel Sein Interesse galt insbesondere der mitteldeutschen Orgellandschaft Auf diesem Gebiet war er ein ausgewiesener Experte fur alle bautechnischen auffuhrungspraktischen und liturgischen Fragen Als solcher war er an der Rettung und Restaurierung zahlreicher historischer Orgeln in Sachsen Sachsen Anhalt und Thuringen massgeblich beteiligt Am 27 Mai 1968 leitete er unter konspirativen Umstanden die Rettung der kleinen Orgel aus der bereits zur Sprengung vorbereiteten Leipziger Universitatskirche 1993 wurde er in die Kommission Kunstgeschichte Literatur und Musikwissenschaft der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und 1994 zum ausserplanmassigen Professor berufen Nach dem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1995 war Schrammek bis 2006 Gastprofessor an der Universitat Leipzig und wirkte bis 2011 als Dozent am Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Hilden Seit 2004 war er Mitglied der universitaren Rektoratskommission Orgel fur den Neubau der Aula Kirche am Campus Augustusplatz dessen Konzept er wesentlich gepragt hat nbsp Grabstatte Winfried SchrammekKirchenmusiker Bearbeiten Neben seiner beruflichen Tatigkeit war Winfried Schrammek Organist und Chorleiter an der katholischen Kirche St Bonifatius Bis 1990 gehorte er einem Collegium musicum dem Chorus Cantorum an das sich ausschliesslich der Erforschung und werkgetreuen Auffuhrung des Gregorianischen Chorals widmete Bei Konzerten trat er insbesondere als Interpret mittelalterlicher Orgel und Clavichordmusik hervor Eine enge Zusammenarbeit bestand mit Hans Gruss und dessen Capella Fidicinia Als Organist und Sachverstandiger wirkte er zudem bei zahlreichen Aufnahmen fur Radio und CD mit Einer seiner beiden Sohne ist der Musikwissenschaftler Bernhard Schrammek Winfried Schrammek wurde in der Universitatsrabatte der II Abteilung des Leipziger Sudfriedhofs unweit des Grabes seines Lehrers Heinrich Besseler beerdigt Ehrungen Bearbeiten1999 Leipziger Universitatsmedaille 1999 Bundesverdienstkreuz 1 KlassePublikationen Auswahl BearbeitenBucher Bearbeiten Uber Ursprung und Anfange der Musik Breitkopf amp Hartel Musikverlag Leipzig 1957 Musikinstrumente Fotos R Langematz Prisma Verlag Leipzig 1970 Museum Musicum Fotos S und V Herre Edition Peters Leipzig 1981 DNB 830596682 Bach Orgeln in Thuringen und Sachsen Nationale Forschungs und Gedenkstatten Joh Seb Bachs Leipzig 1984 mit Klaus Gernhardt und Hubertus Henkel Orgelinstrumente Harmoniums In Katalog des Musikinstrumenten Museums Bd 6 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1983 Magister und Musicus Hans Gruss zum Gedenken Universitat Leipzig 2005 Uber das Jodeln im Harz Wernigerode 2005 Uber das Birkenblattblasen im Harz Halle an der Saale 2010Artikel Bearbeiten Die mg Stellung der Orgeltriosonaten von J S Bach In Bach Jahrbuch 1954 S 7 28 Birkenblattblasen In Festschrift Heinrich Besseler Leipzig 1961 S 7 14 Die Geschichte des sogenannten Harzspruchs vom Mittelalter bis zur Gegenwart In Journal of the International Folk Music Council 13 1961 S 50 53 Die Ausbildung von Musikinstrumenten Restauratoren im Musikinstrumenten Museum in der Karl Marx Universitat Leipzig In Neue Museumskunde 12 1969 S 98 105 Johann Sebastian Bach Gottfried Silbermann und die franzosische Orgelkunst In Bach Studien 5 Leipzig 1975 93 107 Viola Pomposa und Violoncello piccolo bei Johann Sebastian Bach In Kongressbericht Bachfest Leipzig 1975 Leipzig 1977 S 345 354 Versuch uber Johann Sebastian Bachs Vorstellung von Orgelbau Orgeldisposition und Orgelregistrierung In Bach Studien 7 Leipzig 1982 S 192 211 Zur Geschichte der grossen Orgel in der Thomaskirche zu Leipzig von 1601 1885 In Beitrage zur Bachforschung 2 Leipzig 1983 S 46 55 Die Viola d amore zur Zeit Johann Sebastian Bachs In Bach Studien 9 Leipzig 1986 S 56 66 Orgel Positiv Clavicymbel und Glocken der Schlosskirche zu Weimar 1658 bis 1774 In Kongressbericht Bachfest Leipzig 1985 Leipzig 1988 S 99 111 Uber den Wert von Musikinstrumenten In Arbeitsblatt Nr 2 der Sachsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig 1998 S 25 31 Gregorianischer Choral zur Zeit der zweiten Jahrtausendwende Betrachtungen anlasslich der Ars Gregoriana von Helmut Kirchmeyer In Arbeitsblatt Nr 16 I der Sachsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig 2000 S 5 19 Musen Museum Musica In Theatrum Instrumentorum Dresdense Schneverdingen 2003 S 27 35 Samtliche Artikel uber Musikinstrumente und Instrumentenbauer in 7 verschiedenen Ausgaben von Meyers Lexikon Leipzig 1968 1980 Samtliche Artikel uber Musikinstrumente und Instrumentenbauer sowie uber musikalisch liturgische Begriffe im Lexikon der Renaissance Leipzig 1989 Editionen Bearbeiten mit K Fiedler P Nedo K Petermann Volkslieder aus deutschen Landschaften 7 Bande Obersachsen 1958 Harz 1957 Hessen 1958 Thuringen 1959 Sachsen Anhalt 1958 Lausitzer Sorben 1960 Mecklenburg 1960 Literatur BearbeitenWinfried Schrammek In Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Metzler Verlag Band 15 2006 ISBN 3 476 41022 6 S 27 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Winfried Schrammek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag Wikipedia Institut fur Musikwissenschaft der Universitat Leipzig Homepage Museum fur Musikinstrumente der Universitat Leipzig Homepage Capella Fidicinia Winfried Schrammek ist tot Auf zeitzonline de mit Bild Normdaten Person GND 120267659 lobid OGND AKS LCCN n83189055 VIAF 77141996 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schrammek WinfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Organist und MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 7 Juni 1929GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 4 Marz 2017STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Winfried Schrammek amp oldid 228623013