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Gregorianischer Choral lateinisch cantus choralis sive ecclesiasticus chormassiger oder kirchlicher Gesang oder gregorianischer Gesang cantus gregorianus 1 ist ein einstimmiger ursprunglich unbegleiteter liturgischer Gesang der romisch katholischen Kirche in lateinischer Sprache Der Begriff wurde im 9 Jahrhundert erstmals verwendet 2 Bis dahin waren die Begriffe cantus Romanus 3 und Cantilena Romana 2 gebrauchlich Als gesungenes Wort Gottes gilt er in der romisch katholischen Kirche als ein wesentlicher Bestandteil der liturgischen Handlung 4 Der Weihnachts Introitus Puer natus est in gregorianischer Quadratnotation Choralbuch aus dem Klarissenkloster Bamberg entstanden um 1500 Benannt ist der gregorianische Gesang nach Gregor dem Grossen 540 604 Papst ab 590 Das Kernrepertoire des gregorianischen Gesangs besteht aus dem Proprium und Ordinarium der heiligen Messe sowie dem Stundengebet Die Gesange der Messe stehen im Graduale auch Choralbuch die des Stundengebets im Antiphonale Mit Geschichte Theorie und Praxis des gregorianischen Chorals befasst sich die Gregorianik Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Vorgeschichte 1 2 Papst Gregor der Grosse 1 3 Entstehung der Melodien 1 4 Verschriftung der Melodien 2 Musikalische Merkmale 2 1 Tonsystem 2 2 Modalitat 2 3 Zeitliche Einordnung 2 4 Form 3 Singen und Lernen der gregorianischen Melodien 4 Regionale Varianten Dialekte 5 Choralreformen der monastischen Orden 6 Mittelalterliche Erganzungen zum gregorianischen Gesang 6 1 Tropen 6 2 Sequenzen 6 3 Hymnen 7 Gregorianischer Gesang und mittelalterliche Mehrstimmigkeit 8 Neuzeit 8 1 Restitution des gregorianischen Chorals 8 2 Gregorianischer Choral in der Zeit des Nationalsozialismus 8 3 Begrundung der Gregorianischen Semiologie 8 4 Gregorianischer Gesang in anderen Sprachen 8 5 Gegenwartige kirchliche Praxis 8 6 Gregorianischer Gesang in den Kirchen der Reformation 8 7 Zitate aus dem 20 und 21 Jahrhundert zum Stellenwert des gregorianischen Chorals 9 Verwendung des gregorianischen Chorals ausserhalb des liturgischen Kontexts 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Bedeutung des liturgischen Gesanges fur die fruhchristliche Kirche wird aus den entsprechenden Textstellen im Neuen Testament abgeleitet Dort wird unter anderem berichtet Jesus habe mit seinen Jungern beim Abendmahl einen Lobgesang angestimmt siehe Mt 26 30 EU und Mk 14 26 EU Der Apostel Paulus von Tarsus forderte die fruhchristlichen Gemeinden in Ephesos und Kolossai auf Lasst in eurer Mitte Psalmen Hymnen und Lieder erklingen wie der Geist sie eingibt Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn Eph 5 19 EU und Singt Gott in eurem Herzen Psalmen Hymnen und Lieder wie sie der Geist eingibt denn ihr seid in Gottes Gnade Kol 3 16 EU 5 Im Neuen Testament sind Hymnen und liturgische Stucke aus dem Gottesdienst der fruhen christlichen Gemeinden uberliefert Zu diesen Texten gehoren die drei Cantica aus dem Lukasevangelium namlich Magnificat Benedictus und Nunc dimittis Beim Einzug in Jerusalem singen die Menschen das Hosanna Lied Mk 11 9 10 EU Aus den Paulusbriefen sind der Philipperhymnus sowie die Hymnen Eph 1 2 15 EU und Kol 1 15 20 EU zu nennen Der Prolog des Johannesevangeliums ist als Lied gestaltet in der Offenbarung des Johannes findet sich ein Christuslied in Offb 5 9 10 EU In den ersten christlichen Jahrhunderten entstanden unter den Einflussen der judischen Ritualmusik einfache Melodien deren Vortrag blieb meist auf Solisten beschrankt die in der Lage waren alle Verse eines Psalmes in einem Zug vorzutragen Diese Gesange waren meist syllabisch es wurden vereinzelt aber auch schon Melismen verwendet Am Ende des 4 Jahrhunderts begann die Gemeinde mit einfachen kurzen Gesangen auf die solistischen Gesange zu antworten Responsorium Mit der Entstehung von Monchsorden gab es wahrend der Gottesdienste viele Sanger die die Psalmen auswendig kannten so dass diese sich regelmassig in zwei Chore aufteilen konnten und abwechselnd sangen Antiphon vergleiche auch Neh 12 31 EU 6 Papst Gregor der Grosse Bearbeiten nbsp Gregor der Grosse diktiert seinem Notarius Petrus Diaconus den gregorianischen Gesang der ihm vom Heiligen Geist in Gestalt einer Taube eingegeben wird Auf der Wachstafel sind Neumen zu erkennen 7 8 Darstellung um 1000 n Chr Der gregorianische Choral ist nach Papst Gregor I 604 benannt der auch Gregor der Grosse genannt wird Ungefahr in seiner Zeit erstmals dokumentarisch belegt gegen Ende des 7 Jahrhunderts 9 wurde in Rom die Schola cantorum gegrundet die fur die Pflege und Weiterentwicklung der liturgischen Gesange und des Repertoires von grosser Bedeutung war Sie sang zum Einzug des Klerus schliesslich regelmassig einen Introitus und zur Kommunion die Communio Daruber hinaus wurden Gesange fur das Stundengebet Hymnen und Gesange fur das Ordinarium komponiert die Namen der Komponisten sind jedoch nicht uberliefert Die angebliche Beziehung eines Papstes namens Gregor zu den spater als gregorianisch bezeichneten Gesangen taucht schriftlich nachweisbar erstmals im zweiten Drittel des 9 Jahrhunderts im Prolog des Cantatoriums von Monza auf 10 Dort heisst es GREGORIUS PRAESUL CONPOSUIT HUNC LIBELLUM MUSICAE ARTIS SCOLAE CANTORUM 11 Praesul Gregor verfasste das nachfolgende Buch musikalischer Kunst fur die Schola cantorum 12 13 Unklar ist allerdings ob der Autor des Prologes der sich auf altere verschollene Vorlagen stutzen konnte Gregor I oder Gregor II meinte und ob Praesul Gregor lediglich als Verfasser der textlichen Zusammenstellung oder auch als Komponist der musikalischen Fassung der Gesange beschrieben wird 14 15 Letzteres stellte um 875 Johannes Diaconus in seiner Vita Gregorii als gegeben dar Gregor I sei der Autor der vom Heiligen Geist eingegebenen Stucke Diese Biografie wurde weit verbreitet und oft abgeschrieben und kommentiert 16 17 Der Titel einer entsprechenden Handschrift des 11 Jahrhunderts heisst bezeichnenderweise De musica quomodo per beatum Gregorium fuit primitus inventa Uber die Musik und auf welche Weise sie vom seligen Gregor erstmals erfunden wurde 18 Nach ubereinstimmender Meinung von Historikern und Musikwissenschaftlern kann Papst Gregor I aber nicht als der Komponist oder Herausgeber dieser Stucke betrachtet werden 19 Seine Autorschaft wurde behauptet oder angenommen um Gestalt Repertoire und Melodien der romischen Liturgie gestutzt auf eine unbezweifelte geistliche Autoritat als gottlich gegeben festschreiben zu konnen Gregor der Grosse selbst bestand dagegen keinesfalls auf einer Vorbildfunktion irgendwelcher Liturgien seiner Zeit In einem Brief an seinen angelsachsischen Missionar Augustinus von Canterbury schrieb er Aber magst Du in der romischen gallischen oder einer andern Kirche etwas gefunden haben was dem allmachtigen Gott besonders gefallen kann so ist es mir recht wahle sorgfaltig aus und fuhre in der englischen Kirche welche erst neubegrundet im Glauben ist das Beste ein was Du von vielen Kirchen zusammenbringen konntest 20 Entstehung der Melodien Bearbeiten nbsp Introitusmelodien zum selben Text aus Psalm 21 22 links altromisch rechts gregorianisch aufgeschrieben in der ersten Halfte des 11 JahrhundertsIn der Musikwissenschaft werden vor allem vier Theorien zur Entstehung der Melodien diskutiert wobei es stets auch um die Unterscheidung und Definition von altromischem und gregorianischem Repertoire geht 21 Der gregorianische Gesang entstand zwischen 650 und 680 in Rom unter Papst Vitalian 27 Januar 672 aus oder neben dem altromischen Gesang 22 wobei der zunachst ordo cantorum genannten papstlichen Schola cantorum eine fuhrende Rolle zugesprochen wird 23 Diese These wurde von Bruno Stablein und seinen Schulern vertreten 22 Der gregorianische Gesang entstand nordlich der Alpen nach 754 im Zuge der karolingischen Liturgiereform unter Pippin dem Jungeren durch eine Umformung des aus Rom ins Frankenreich uberbrachten altromischen Gesangs 19 moglicherweise unter Einschluss von Merkmalen des ersetzten gallikanischen Gesangs Dabei kann Bischof Chrodegang in Metz eine zentrale Rolle gespielt haben 24 Diese These wurde von Helmut Hucke als Gegenthese zu der vorgenannten aufgestellt und vertreten Sie wird heute im Vergleich mit der These von Stablein als die wahrscheinlichere angesehen 22 Der Kern des gregorianischen Repertoires entstand in Rom unter Vitalian und wurde nach 754 nordlich der Alpen zu einem umfangreicheren Repertoire erweitert 25 Der gregorianische Gesang entstand in Rom und hat sich dort bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts als Repertoire gefestigt Er wurde ins Frankenreich ubernommen und dort weitestgehend unverandert tradiert In Rom dagegen gelang dies weniger was die im 11 Jahrhundert notierten Fassungen des altromischen Gesangs zeigen 26 Sicher erscheint dass die Form der gesungenen Liturgie die cantus lateinischer Singular fur Gesang genannt wurde im Wesentlichen aus Rom stammt wo sie zwischen dem 4 und dem fruhen 8 Jahrhundert nach und nach geschaffen wurde Die Vorgeschichte der altromischen und gregorianischen Melodien die cantus lateinischer Plural fur Gesange genannt wurden ist jedoch weitgehend unbekannt und es sind keine originalen Melodien aus deren Vorzeit uberliefert da diese nur mundlich tradiert wurden Mit gemeinsamen Wurzeln in der fruhchristlichen Musik weisen das altromische Repertoire und der gregorianische Choral jedoch eine Reihe von Parallelen und Ahnlichkeiten zu den entsprechenden Formen und der Praxis der fruhen byzantinischen Musik auf 27 Die Traditionen des gallikanischen und des mozarabischen Gesangs wurden von dem bei Karl dem Grossen cantus Romanus genannten gregorianischen Choral verdrangt 3 Allein der Ambrosianische Gesang konnte sich daneben bis heute erhalten 28 Verschriftung der Melodien Bearbeiten nbsp Beginn des Graduales Tu es Deus aus dem Codex Sangallensis 359 geschrieben nach 922 n Chr Akzentnotation mit vielen litterae significativae nbsp Erste Seite des neumenlosen Graduales von Mont Blandin um 800 das sich in der Uberschrift auf den hl Gregor bezieht In Dei nomen incipit Antifonarium ordinatum a Sancto Gregorio per circulum anni In Gottes Namen beginnt das Gesangbuch in der Ordnung des Heiligen Gregorius durch den Jahreskreis Die Sorge um das Weiterbestehen der heilswirksamen Art die cantus zu singen fuhrte in mehreren Schritten zur Verschriftung Ab der Admonitio Generalis Karls des Grossen im Jahre 789 entstanden Messtextsammlungen Dort sind die Texte noch ohne Noten oder Neumen in der liturgischen Reihenfolge niedergeschrieben gelegentlich mit Tonarten versehen Rene Jean Hesbert stellte 1935 die 6 wichtigsten namlich M das Cantatorium von Monza ca 830 R das Graduale von Rheinau ca 800 B das Graduale von Mont Blandin 790 800 C das Graduale von Compiegne ca 850 K das Graduale von Corbie nach 853 S das Graduale von Senlis 880in seinem Antiphonale missarum sextuplex gegenuber um die Stabilitat bezuglich der Verbreitung im Zeitraum 800 ca 880 darzustellen 29 Ab dem 9 Jahrhundert werden die Gesangstexte mit Zeichen versehen 30 Die Zeichen sollten konservieren was bei der mundlichen Tradierung verloren zu gehen drohte Diese teilweise aus der Rhetorik ubertragenen teilweise mit den Dirigierbewegungen des Kantors verbundenen Neumen Winke ermoglichten es einem kundigen Sanger eine in ihrer melodischen Gestalt bereits durch Vor und Nachsingen erlernte Melodie mit allen Nuancen ins Gedachtnis zuruckzurufen und vorzutragen Diese fruhe Akzentnotation die in St Gallen und in Metz ihre bedeutendste Auspragung erhielt war adiastematisch das heisst sie zeigte keine durchgangigen Tonhohenverhaltnisse an Ihr Anliegen war vielmehr den Ausdruck des gesungenen Textes sicherzustellen Daher wurden die eigentlichen als Tonzeichen gedachten Neumen noch erganzt durch Abkurzungen von Hinweisen die sich zum Beispiel auf Dynamik und Tempo bezogen Haufig verwendete litterae significativae sind c fur celeriter schnell e fur equaliter gleich eben f fur fremitus frangor frendor Krachen Getose kraftig laut gerauschvoll m fur mediocriter gering nur ein wenig massig p fur pressim oder cum pressione mit Nachdruck st fur statim sofort rasch anschliessen t fur tenere halten und x fur expectare warten 31 Auch eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Einzeltonneumen und Gruppenneumen liessen es zu die Singeweise und den Ausdruck ganz in den Dienst des cantando praedicare des singend Verkundens zu stellen 32 33 34 Am bedeutsamsten ist einerseits die St Galler Notation die sich in zahlreichen Codices findet Als alteste Quellen sind fur Gradualia Alleluia und Tracten das Cantatorium Codex Sangallensis 359 sowie fur Introiten Offertorien Communiones der Codex Einsidlensis 121 zu nennen Deutlich unterschiedlich ist die Metzer bzw lothringische Notation die uns nur im Antiphonale missarum Sancti Gregorii Codex 239 Laon 9 10 Jhd uberliefert ist 35 Der Aufbau des Codex Einsidlensis 121 fuhrt bezuglich des Aufbaus die im Antiphonale missarum sextuplex dargestellte Tradition fort 36 Die Niederschriften der Melodien in unterschiedlichen Skriptorien unterschiedlicher Provenienz wahrend des 9 und 10 Jahrhunderts 37 erscheinen trotz unterschiedlicher Schreibweisen der Neumen und trotz gelegentlicher Abweichungen sehr einheitlich Das setzt voraus dass die mundliche Tradition einheitliche Fassungen weitergegeben hat Diskutiert wird auch ob den Schreibern ein schriftlicher inzwischen verschollener Archetypus vorgelegen habe 38 Im Laufe von wenigen Jahrhunderten erfuhr diese Akzentnotation einen grundsatzlichen Wandel hin zu diastematischen Notationen die den bisher angestrebten Ausdruck immer weniger erfassten aber eine moglichst genaue Wiedergabe der Tonhohen ermoglichten Guido von Arezzo erfand ausgehend von der Dasia Notation um 1025 das Vier Linien System im Terzabstand mit zwei Notenschlusseln F und C Schlussel 39 Dieses System verwendete auch die Quadratnotation nbsp Beginn des Graduales Tu es Deus in Quadratnotation von 1908Auf dem Weg zur genauen Tonhohe erfuhren manche Melodien Veranderungen wenn sie entgegen der Moduslehre Tone enthielten die in der Notation mit Notenlinien nicht darstellbar waren wie beispielsweise der Ton e oder wenn sie im Modus wechselten Manchmal wurden ganze Melodieabschnitte wegen vermeintlich falscher Lage von Halbtonschritten transponiert Parallelstellen in verschiedenen Melodien wurden einander angeglichen Die Tendenz den Rhythmus und die Dynamik einzuebnen und nahezu alle Tone einer Melodie gleich lang und laut zu singen nahm den gregorianischen Melodien ihre vom Wort bestimmte freie Rhythmik und ihre Dynamik und damit ihre uberzeugende theologische Aussagekraft 40 41 Der Endpunkt dieser Entwicklung fuhrte zur aqualistischen Auffuhrungspraxis bei der alle Noten gleich lang gesungen werden Sie wurde begunstigt durch die technischen Beschrankungen der fruhen Notendrucke die dazu fuhrten dass viele Details im Notenbild nicht dargestellt werden konnten Musikalische Merkmale BearbeitenTonsystem Bearbeiten Die Melodien des gregorianischen Gesangs basieren im Wesentlichen auf heptatonisch diatonischen Tonskalen die im Mittelalter pythagoreisch definiert wurden Eine massgebliche Beschreibung des Tonsystems befindet sich im um 1025 verfassten musiktheoretischen Micrologus Guido von Arezzos welcher seinen Schulern die Arbeit mit dem Monochord empfiehlt nbsp Die Hand als Hilfsmittel beim Erlernen der Modi oben die Namen von Noenoeane FormelnModalitat Bearbeiten Hauptartikel Kirchentonarten Ruckblickend und vereinfacht ausgedruckt bedeutet Modalitat die Verwendung der acht Kirchentonarten Modi Als vorrangiges Ordnungsprinzip wurde jedoch das Hexachordsystem von griechisch hexa sechs betrachtet der siebte Ton zur Vervollstandigung der Oktave hatte noch wenig Bedeutung Tonnamen wiederkehrend in jeder Oktave mit gleichen Buchstaben zu verwenden war etwas Neues Die verschiedenen Modi sind je nach zeitlicher Zuordnung nicht nur als Tongeschlechter oder Tonleitern zu sehen ihnen waren auch bestimmte Melodieformen und rhythmische Aspekte eigen Bestimmte Tone wie Finalis Confinalis und Repercussa haben abhangig vom Modus unterschiedliche und vorrangige Bedeutung Manche der Modi weisen auch byzantinischen Charakter oder byzantinische Einflusse auf Seit dem Mittelalter wurde auch immer wieder das Ethos der Modi diskutiert nach welchem die verschiedenen Modi wegen ihrer erkennbaren Eigenarten teilweise gehauft fur bestimmte Ausdrucksformen oder Zeiten im Kirchenjahr eingesetzt werden Zeitliche Einordnung Bearbeiten Das alteste erhaltene Zeugnis fur die Verwendung des Systems der acht Modi Kirchentonarten bei der tonartlichen Ordnung des gregorianischen Gesangs ist das wahrscheinlich kurz vor 800 verfasste Tonar von Centula Saint Riquier dem weitere folgten 42 Die hier verwendeten fruhmittelalterlichen Begriffe fur die Modi sind ebenfalls aufgefuhrt in dem zeitnah entstandenen kurzen karolingischen Traktat Musica Albini auch uberliefert als De octo tonis Dieser Text wurde im Mittelalter vielfach kopiert u a in der um 850 von Aurelian Reomensis verfassten musiktheoretischen Schrift Musica Disciplina nbsp Darstellung des Deuterus III Modus mit franzosischen Neumen und den Tonbuchstaben a bis pBei den Untersuchungen die vermehrt zwischen dem 10 und dem 12 Jahrhundert durchgefuhrt wurden wurde die Boethiussche Monochordlehre auf die Modalitatslehre die Oktoechoslehre 43 angewandt und dieser entsprechend verandert 44 Dabei wurden zweierlei Systeme von Tonbuchstaben verwendet a b c d e f g h i i k l m n o pG A B C D E F G a c d e f g aaForm Bearbeiten Der gregorianische Gesang ist ein einstimmiger Solo oder Chorgesang mit rhythmischer und dynamischer Differenzierung und mit formaler Gliederung in Phrasen und Perioden gemass der Struktur des jeweiligen Textes Ein festes Metrum und eine absolute Tonhohe sind nicht vorgegeben Es lassen sich drei Vertonungsstile unterscheiden 45 Im syllabischen Stil von lateinisch syllaba Silbe steht grosstenteils nur ein Ton uber einer Textsilbe er wird verwendet bei einfachen Gesangen die vom ganzen Konvent oder der Gemeinde gesungen werden wie die Hymnen im Chorgebet oder Gloria Credo und Sequenz in der heiligen Messe Gesange im oligotonischen Stil von altgriechisch ὀligos oligos deutsch wenig sind schwieriger zu singen und der Schola vorbehalten uber einer Silbe stehen Einzeltone oder kurzere Tongruppen Man findet sie bei den Begleitgesangen des Messpropriums Introitus Offertorium Communio und in den feierlichen Formen von Hymnen und Antiphonen im Stundengebet Der schwierigste und anspruchsvollste Stil ist der melismatische Stil von altgriechisch melos melos deutsch Lied Weise Gesang bei dem mehrere Tongruppen uber einer Silbe stehen konnen In diesem Stil werden diejenigen Gesange von Solisten oder der Schola gesungen die nicht liturgische Begleitgesange sondern selbst liturgisches Geschehen sind wie der Antwortgesang des Graduale das Alleluia oder der Tractus Grundlage des gregorianischen Gesangs ist die Psalmodie beziehungsweise das liturgische Rezitativ Die wichtigsten Formen sind Antiphon und Responsorium Die Texte des gregorianischen Gesangs sind fast ausschliesslich der Bibel teilweise aber auch den Apokryphen entnommen und bestehen zu einem grossen Teil aus Psalmversen 46 Lediglich die melismatischen Alleluja Melodien losen sich mit dem Jubilus auf dem Schlussvokal des Alleluia von der sonst ublichen Gebundenheit an den Text und bilden melodiae longissimae von den mundlich Lernenden als uberlang empfundene Melodien 47 Singen und Lernen der gregorianischen Melodien Bearbeiten nbsp Cantate Domino canticum novum Singet dem Herrn ein neues Lied Illustration zu Psalm 97 98 1 um 1400 Das gesungene Lob Gottes Laus Dei hatte im klerikalen und im klosterlichen Leben des Mittelalters den hochsten Stellenwert 48 49 Im Psalmengesang oder im Gotteslob bereiten wir Gott den Weg den er mit jenen wunderbaren Mysterien seiner Offenbarung zu uns zu kommen wunscht Vita Notkeri cognomento Balbuli 50 Kleriker und Monche widmeten viele Stunden des Tages und der Nacht dem Singen der Liturgie 51 Daher wurde das Singen des gregorianischen Chorals im Unterricht der verschiedenen mittelalterlichen Schultypen gelehrt und auch in theoretischen Schriften behandelt Zu dem reichlichen Singen im Gottesdienst kam also noch das als qualend beschriebene Erlernen der Melodien zunachst uber Jahrhunderte hinweg nach der Viva voce Methode des Vor und Nachsingens 52 Fur das Lernen und Memorieren des gesamten Gesangsrepertoires setzte man danach etwa zehn Jahre des Ubens an nbsp Lesepult mit Choralbuch im Naumburger Dom aufgeschlagen sind die liturgischen Gesange zum Fest Christi Himmelfahrt Viri galilei Die Erfindung der Neumen brachte lediglich dem leitenden Kantor und dem lehrenden Musicus Erleichterung Auch die Einfuhrung von Notenlinien zum Erfassen exakter Tonhohen erloste die Sanger kaum von der Notwendigkeit die Melodien auswendig zu lernen Erst das Vom Blatt Singen aus einem gross geschriebenen auch aus der Ferne lesbaren Choralbuch brachte im spaten Mittelalter diesbezuglich eine deutliche Erleichterung 53 Ein Beispiel solcher Choralbucher sind etwa die Codices Cambrai nbsp Erste Strophe des Johannes Hymnus Ut queant laxis Ausschnitt aus dem Brief Guidos von Arezzo an Michael Monch in Pomposa um 1030 1032 Bereits in der romischen Schola cantorum des 8 Jahrhunderts sangen Knaben Ihre hohen Stimmen und die hohen Tenorstimmen von Mannern galten als Abbild des Gesangs der Engel Das bedeutete dass schon Kinder die haufig armen Verhaltnissen entstammten 54 55 des Choralsingens wegen einer strengen Schulzucht unterlagen 56 Auch in spateren Jahrhunderten ubernahmen oftmals Knaben pueri die sangerischen Aufgaben von Klerikern die im Gegenzug fur den Unterhalt der Knaben sorgten 57 source source track track Horbeispiel Johannes Hymnus mit lateinisch gesungenem TextGuido von Arezzo schrieb in seinem Micrologus genaue Anweisungen wie die Melodien zu erlernen und die Tonhohen zu finden seien Der von ihm herangezogene und in dem Brief Guidos an den Monch Michael uber einen unbekannten Gesang fur die Gehorbildung empfohlene Johannes Hymnus benennt programmatisch die Zielrichtung des Unterrichts 58 Heiliger Johannes lose die Schuld von den befleckten Lippen deiner Schuler damit sie die Wunder deiner Taten mit lockeren Stimmbandern zum Erklingen bringen konnen Die Modi konnten auch von leseunkundigen Sangern die die Melodien mundlich beigebracht bekamen unterschieden werden denn die Modi waren fur sie erfahrbar durch auswendig gelernte Intonationsformeln oder Noenoeane Formeln melodiae formulae moduli neumae regulares oder ahnlich genannt die in den Klang des jeweiligen Modus einfuhrten 59 Als Hilfe konnte der Lehrende auch seine Hand einsetzen 60 Ausser der lockeren Stimmfuhrung wurde das Singen mit rundem offenem Lippenstand ore rotunda angestrebt Der Korper war zu strecken der Kopf zu erheben und etwas nach hinten zu biegen Die Oberarme blieben am Korper Die Unterarme und Hande unterstutzten mit Gebarden Textinhalt und Vortrag den affectus 48 Deshalb wurde in der Schule nicht nur die Melodie vermittelt sondern auch die Bedeutung des Textes erlautert Trotz der Kenntnis dieser und ahnlicher Einzelheiten lasst sich der angestrebte Stimmklang nur erahnen 61 Regionale Varianten Dialekte BearbeitenNach dem spaten 9 Jahrhundert und dem fruhen 10 Jahrhundert in denen viele der im Abendland verbreiteten Quellen in weitgehender Ubereinstimmung stehen wurde der gregorianische Choral immer wieder dem jeweils vorherrschenden Geschmack angepasst Etwa ab dem Jahr 1000 lassen sich in den Handschriften Melodieveranderungen nachweisen die zu der Entwicklung mehr oder weniger stark ausgepragter regionaler Dialekte fuhrte Ein Beispiel hierfur ist der im alteren Schrifttum so genannte germanische Choraldialekt der in zahlreichen lothringischen Metzer und deutschen Handschriften Trier Mainz Hildesheim Klosterneuburg auftaucht Er ist in dem von Michael Hermesdorff herausgegebenen Graduale Trevirense 1863 sowie dem von Peter Wagner beschriebenen Graduale der Leipziger Thomaskirche dokumentiert und wird nachweislich seit 1333 bis zum heutigen Tag von den Kiedricher Chorbuben in Kiedrich im Rheingau gesungen 62 Choralreformen der monastischen Orden BearbeitenIm spateren Mittelalter wurden manche Melodien als irregular und verfalscht betrachtet und umgearbeitet Die Zisterzienser haben dies aufgegriffen und zwischen 1134 und 1348 das Repertoire in einer umfanglichen Choralreform systematisch umgearbeitet Auch die Dominikaner haben 1256 unter dem Ordensmeister Hubert de Romans einen grossen Teil dieser uberarbeiteten Stucke ubernommen Daruber hinaus entwickelten auch die Kartauser und Pramonstratenser ein eigenes Brauchtum 63 Mittelalterliche Erganzungen zum gregorianischen Gesang Bearbeiten nbsp Quem quaeritis Tropus und bildliche Darstellung die drei Frauen am leeren Grab Jesu im Dialog mit dem Engel gezeichnet und geschrieben von Hartker Cod Sang 391 um 990 1000 Etwa in der Zeit der Karolinger hatte sich der gregorianische Choral bereits verfestigt aber auch noch im Spatmittelalter sogar noch bis ins 17 Jahrhundert hinein sind Neukompositionen entstanden die in das Repertoire eingingen 64 Tropen Bearbeiten In karolingischer Zeit entstanden zu den offiziell sanktionierten Gesangen verschiedene Arten von Erganzungen und Modifikationen die als Tropus bezeichnet werden Dabei handelt es sich sowohl um Textierungen bestehender Melismen als auch um den Einschub oder das Anhangen neuer Melismen oder textierter Melodieabschnitte 65 Sequenzen Bearbeiten source source Pfingstsequenz Veni Sancte SpiritusMit der Textierung des Alleluja Schlussmelismas Jubilus begann gegen 850 die Geschichte der Sequenz Bis zum 12 Jahrhundert bildete sich die vom Alleluja unabhangige Reimsequenz heraus mit gereimten und rhythmisch angeglichenen Versen Sie fuhrte zu den gross angelegten Strophensequenzen Strophensequenzen haben die Struktur mehrstrophiger metrisch geordneter und gereimter Hymnen In den Strophen gibt es verschiedene Melodien die sich nicht wiederholen Sie wurden im spaten Mittelalter sehr beliebt es sind etwa 5000 Strophensequenzen bekannt Neben einer Reglementierung der Figuralmusik gab das Konzil von Trient 1545 1563 auch Vorgaben fur den gregorianischen Choral So wurden von den Sequenzen des spaten Mittelalters nur noch vier in der romischen Messliturgie zugelassen 66 1727 wurde eine funfte Sequenz eingefuhrt 67 Hymnen Bearbeiten Im Zusammenhang mit dem gregorianischen Gesang versteht man unter Hymnen Strophenlieder mit festem Metrum Reim und wiederkehrender Melodie 68 Die Texte sind frei gedichtet entstammen also nicht wie die ubrigen Stucke des gregorianischen Gesangs der Bibel bzw dem Psalter Die Hymnen haben ihren liturgischen Platz im Offizium Wahrend die Sequenzen eine Erfindung des 9 Jahrhunderts sind gibt es Hymnen im liturgischen Gebrauch schon seit dem 3 4 Jahrhundert Ihren Ursprung finden sie in der Dichtung und Musik der Antike womit sie gewissermassen einen Sonderfall in der christlich liturgischen Musik darstellen die sonst eine Abkehr von heidnischen antiken Traditionen und Gebrauchen suchte Einer der beruhmtesten alteren Hymnendichter war der Kirchenvater Ambrosius von Mailand Der Hymnus ist ein besonderes Merkmal des ambrosianischen Gesangs Der hl Benedikt von Nursia kannte schon fur jede Hore einen besonderen Hymnus 69 Siehe auch Kategorie Lateinischer HymnusGregorianischer Gesang und mittelalterliche Mehrstimmigkeit Bearbeiten nbsp Ein gregorianisches Kyrie als isorhythmischer Tenor in Guillaume de Machauts Messe de Nostre DameMittelalterliche Mehrstimmigkeit und gregorianischer Choral standen in einem gegenseitigen Wechselverhaltnis Einerseits war die Entwicklung der Mehrstimmigkeit zumindest bis ins 15 Jahrhundert hinein abhangig von den gregorianischen Melodien und deren liturgischer und theologischer Bedeutung andererseits sorgte die Verbreitung der Mehrstimmigkeit dafur dass das Interesse am einstimmigen liturgischen Gesang und die Kenntnisse uber ihn immer mehr abnahmen nbsp Zu Lehrzwecken notiertes Organum uber die Sequenz Rex celi aus Musica enchiriadisDie fruhesten schriftlichen Berichte uber Mehrstimmigkeit im Gottesdienst der Kloster und Kathedralen betreffen improvisierte Zweitstimmen zu gregorianischen Melodien Erstmals theoretisch erfasst und graphisch dargestellt wurde die Mehrstimmigkeit in Form des Organums in der Musica enchiriadis noch vor 900 n Chr 70 71 72 Grossere Bedeutung erlangte die Mehrstimmigkeit auf der Grundlage von Abschnitten der gregorianischen Melodien die als Cantus firmus dienten in der St Martial Schule und in der Notre Dame Schule Die ersten namentlich beruhmten Komponisten geistlicher Mehrstimmigkeit waren Leonin optimus organista und Perotin optimus discantor Sie wirkten im spaten 12 und fruhen 13 Jahrhundert in der Kathedrale von Notre Dame in Paris 73 Die Musik seit der Zeit der Notre Dame Schule wurde ab etwa 1320 abwertend als Ars antiqua bezeichnet die eigene Kunst des Komponierens dagegen als Ars nova Die Komponisten der Ars nova wie Guillaume de Machaut nutzten zwar den gregorianischen Choral indem sie zum Beispiel einen Abschnitt einer gregorianischen Melodie als Cantus firmus in isorhythmische Teile zerlegten und damit ihrer Komposition ein Gerust gaben entfernten sich dabei aber ganzlich vom ursprunglichen spirituellen Charakter des gregorianischen Chorals 73 Die Neuartigkeit der mehrstimmigen Kompositionstechniken stiess lange Zeit auf den Widerstand der Kirche So kritisierte Papst Johannes XXII den neuen Stil in einer Bulle von 1325 und verlangte unter Androhung von Kirchenstrafen die Wiederherstellung des einstimmigen Gesanges Dem Papst zufolge sollten aus theologischen Grunden in der bisweilen zugelassenen mehrstimmigen Kirchenmusik gregorianische Melodien den Gang der Komposition bestimmen Derlei Restriktionen konnten dem Siegeszug der Mehrstimmigkeit auch in der Kirchenmusik auf Dauer keinen Einhalt gebieten 74 75 nbsp Josquin des Prez Missa de Beata Virgine Das gregorianische Kyrie zum Fest Beata Maria Virgine wird in allen vier Stimmen durchimitiert und paraphrasiert Die Cantus firmus Technik auf der Grundlage gregorianischer Melodien oder Melodieabschnitte erfuhr ihren Hohepunkt im 15 Jahrhundert Allerdings wurden vermehrt auch andere Melodien als Cantus firmi verwendet Dadurch wurde die Abhangigkeit der Mehrstimmigkeit vom gregorianischen Choral geringer Andererseits konnte eine gregorianische Melodie in durchimitierenden Satztechniken die Motivik aller Stimmen erfassen wie im Kyrie der Missa da Beata Virgine einem Spatwerk von Josquin des Prez aus dem ersten Viertel des 16 Jahrhunderts Doch gegen Ende des 16 Jahrhunderts verlor sich die Bedeutung der gregorianischen Melodien als Kompositionsmaterial Das gelegentliche Zitieren und Verarbeiten gregorianischer Motive und Melodien war ab da kaum mehr liturgisch bestimmt und hatte eher den Wert eines archaischen Symbols 73 Die Verschriftung und die Verwendung des gregorianischen Gesangs in der Mehrstimmigkeit vom 9 bis zum 15 Jahrhundert hatten sich auf die Vortragsweise und auf die liturgische Bedeutung des gregorianischen Gesanges negativ ausgewirkt Er wurde vom lebendig vorgetragenen Gotteswort sukzessive zu einem aqualistisch vorgetragenen Cantus planus der durch den Vortrag in den die Obertone verstarkenden gotischen Kathedralen die Entwicklung der Mehrstimmigkeit forderte So schreibt Godehard Joppich 76 Das Vertrauen auf die Schrift fuhrte zur Vernachlassigung des Erinnerns Das Bedurfnis die uber lange Zeit mundlich tradierten Melodien aufzuschreiben drangte uberraschenderweise in ganz Europa fast gleichzeitig zur Bildung verschiedener Notationen Es scheint von der Sorge ausgelost die Vielzahl der Melodien und alle ihre Vortragsnuancen nicht langer fehlerfrei im Gedachtnis behalten zu konnen Neuzeit BearbeitenRestitution des gregorianischen Chorals Bearbeiten Das Konzil von Trient gab im 16 Jahrhundert den Anstoss die uberlieferten Choralmelodien vollig zu uberarbeiten was 1614 15 schliesslich zum Druck der Editio Medicaea fuhrte Sie ist in der Quadratnotation ausgefuhrt und im Wesentlichen von den italienischen Komponisten Felice Anerio und Francesco Soriano erarbeitet worden da die Arbeitsergebnisse von Giovanni Pierluigi da Palestrina verloren gingen 77 Diese Ausgabe wird wegen der unzahligen Verfremdungen und Verfalschungen heutigen Anspruchen jedoch in keiner Weise gerecht 63 Noch 1870 erteilte Pius IX die papstliche Druckerlaubnis fur die Neuausgabe dieser Medicaea an den Verlag Friedrich Pustet in Regensburg Erst durch das Studium der uber 30 000 78 uberlieferten Handschriften seit dem 19 Jahrhundert konnen die Stucke heute relativ zuverlassig rekonstruiert werden Im deutschen Sprachraum waren dazu die wissenschaftlichen Choralforschungen Michael Hermesdorffs Raymund Schlechts Anselm Schubigers und Peter Wagners Richtung gebend 79 nbsp Die Abtei St Pierre in SolesmesIn Frankreich leisteten vor allem Dom Paul Jausions und Dom Joseph Pothier aus der Abbaye Saint Pierre de Solesmes Pionierarbeit In Solesmes wurden 1883 erst der Liber Gradualis von Dom Joseph Pothier und 1889 die Paleographie musicale mit dem Codex Sangallensis 359 sowie 1896 der erste Liber Usualis von Dom Andre Mocquereau herausgegeben Die ersten Ergebnisse dieser Restitution wurden 1905 ermachtigt durch das 1903 veroffentlichte Motu Proprio Tra le sollecitudini von Papst Pius X in Form der Editio Vaticana veroffentlicht die durch die 1904 gegrundete Kommission zur Vorbereitung der Ausgabe unter der Leitung von Dom Joseph Pothier ediert wurde 1908 erschien dann das Graduale und 1912 das Antiphonale der Editio Vaticana im Vatikan Zwischenzeitlich wurde 1910 im Vatikan das Papstliche Institut fur Kirchenmusik Pontificio Istituto di Musica Sacra gegrundet 1934 wurde in Solesmes das Antiphonale monasticum herausgegeben das vor allem das Repertoire fur das Stundengebet in Klostern enthalt Eine besondere Breitenwirkung erreichte durch die Liturgische Bewegung auch das Volks Choralamt Im Rahmen der Entwicklung der Gemeinschaftsmesse wurde es in der kirchlichen Jugendbewegung und zunehmend auch in den Pfarrgemeinden im sonntaglichen Hochamt gepflegt 1932 brachten die Benediktiner der Erzabtei Beuron ein 76 seitiges Kyriale fur das Volk als Anhang zu den Messbuchern von Anselm Schott mit 12 der 17 Messordinarien heraus das mehrere hohe Auflagen erlebte Ab Mitte der 1930er Jahre wurde es auch in den Schott Volksmessbuchern am Ende abgedruckt Seit Ende der 1920er Jahre bemuhte sich der Benediktiner Gregor Schwake aus der Abtei Gerleve den Gregorianischen Choral durch Grundung von Choralscholen in Kirchengemeinden zu verankern Dazu fuhrte er Volkschoralwochen ein Spater wurde er von der Gestapo festgenommen und im Priesterblock des KZ Dachau interniert 80 Gregorianischer Choral in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Gregorianische Choral auch unter dem Gesichtspunkt kultureller Hegemonie und auf dem Hintergrund einer nationalsozialistischen Rassentheorie erforscht Pseudowissenschaftliche Autoren wie Richard Eichenauer haben dem Gregorianischen Choral eine deutsche Wesensart attestiert Um die judischen Ursprunge zu relativieren dichtete er dem Gregorianischen Choral eine auf Behauptungen fussende orientalische Herkunft an In welche Umwelt passt denn nun wohl die weltabgewandte in sich versunkene verhangene Fernen suchende Gesangsart die wir uns als Mutter des synagogalen Gesangs zu denken haben Mir stieg bei stark empfundenen gregorianischen Melodien immer wieder dasselbe Bild vor dem inneren Auge auf man meint am Rande der Wuste zu stehen und den aus grenzenlosen Weiten heranschweifenden Ruf des Nomaden zu vernehmen den Ruf einer Seele die auch im jauchzenden Aufschwung einen naturhaft klagenden Unterton suchender Einsamkeit nicht abstreift und ins Wesenlose hinein ihre Tone wieder verklingen lasst Die Wuste aber ist die arteigene Umwelt der orientalischen Rasse Konnte nicht also der Gesang der Synagoge und der ersten Christen aus der orientalischen Rassenseele emporgestiegen sein Richard Eichenauer Musik und Rasse 1932 Karl Gustav Fellerer schrieb 1941 nach dem Frankreichfeldzug dass der Gregorianische Choral deutsch sein musse aber auf dem Gebiet von Frankreich entstanden sei weshalb Frankreich eigentlich zu Deutschland gehoren musse Innerhalb des SS Ahnenerbes wurde der Gregorianische Choral auf Geheiss von Heinrich Himmler erforscht 80 Begrundung der Gregorianischen Semiologie Bearbeiten Das Studium der alten Handschriften bildet auch die Grundlage der Mitte des 20 Jahrhunderts von Eugene Cardine begrundeten und im deutschen Sprachraum besonders von Johannes Berchmans Goschl und Godehard Joppich praktisch erprobten gregorianischen Semiologie Sie geht bis auf die ursprunglichen Quellen zuruck wie zum Beispiel auf das vollstandig erhaltene Cantatorium aus dem Codex Sangallensis 359 aus der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts 81 Zunachst gab es Schwierigkeiten den gregorianischen Gesang rhythmisch zu deuten da die Quellen noch nicht umfassend genug erforscht waren Anfangs gab es die sogenannten Mensuralisten die den Neumen proportionale Tondauern in naturlichen Zahlenverhaltnissen zuordneten und die sogenannten Aqualisten die von einem volligen zeitlichen Gleichmass der einzelnen Tone ausgingen 82 83 Inzwischen hat sich gezeigt dass die rhythmische und artikulatorische Differenzierung der Neumen wesentlich vielfaltiger ist was letztlich nur durch das Studium der alten Handschriften erschlossen werden kann Daher sind im Graduel neume von 1966 und im 1979 erschienenen Graduale Triplex neben den Neumen in der Quadratnotation auch vorhandene Handschriften aus den Kodizes aus Laon sowie Einsiedeln oder St Gallen aufgefuhrt 1975 wurde die international tatige Vereinigung Associazione Internazionale Studi di Canti Gregoriano AISCGre zur Erforschung und Verbreitung des gregorianischen Chorals in Rom gegrundet seit 1979 hat sie ihren Sitz in Cremona Eine wichtige Aufgabe der AISCGre besteht darin gregorianische Forschung und Praxis in Form der gregorianischen Semiologie zu verbinden und zu verbreiten Ein grosses Projekt ist die Melodierestitution die seit 1977 erfolgt Die deutschsprachige Sektion gibt seit 1985 als Mitgliedsorgan die Beitrage zur Gregorianik heraus hier werden die Forschungsergebnisse der Restitutionsarbeit seit 1996 veroffentlicht 2011 wurde das Graduale Novum herausgegeben das die bisherige Arbeit zusammenfasst und alle Stucke der Sonn und Festtage enthalt 84 Wie beim Graduale Neume und beim Graduale Triplex sind auch hier neben der Quadratnotation die adiastematischen Neumen der verwendeten Kodizes aufgefuhrt Um die Feinheiten der Neumen auch im Notenlinienbild besser darstellen zu konnen wird das Notenbild seit den 1980er Jahren entsprechend der Neographie dargestellt 85 Gregorianischer Gesang in anderen Sprachen Bearbeiten Der gregorianische Gesang hat auch die Entstehung und Entwicklung der Kirchenmusik in anderen Sprachen beeinflusst Seit dem Hochmittelalter gibt es zum Beispiel in Deutschland einzelne Stucke die vom Lateinischen ins Deutsche ubertragen wurden und sich zum Teil noch in den kirchlichen Gesangbuchern katholisch und evangelisch befinden 86 Zugleich entstanden Neukompositionen an sogenannten Leisen und Kirchenliedern die sich melodisch eng an altere Stucke des gregorianischen Gesangs anschliessen Bekannte Beispiele fur solche Kontrafakturen sind der Introitus vom vierten Advent Rorate und das Kirchenlied O Heiland reiss die Himmel auf die Ostersequenz Victimae paschali laudes und das Kirchenlied Christ ist erstanden Gotteslob 318 Evangelisches Gesangbuch 99 oder der Introitus von Weihnachten Puer natus est und das Kirchenlied Lobt Gott ihr Christen alle gleich von Nikolaus Herman aus dem 16 Jahrhundert Gotteslob 247 Evangelisches Gesangbuch 27 86 In der Reformationszeit bemuhten sich dann mehrere Reformatoren unter anderen Thomas Muntzer in seinem Deutschen Kirchen Amt 1524 und Martin Luther in seiner Deutschen Evangelischen Messe 1526 um teilweise freie zum Teil aber auch sehr eng an den lateinischen Vorlagen bleibende Ubertragungen Als unproblematisch und vertretbar werden solche Versuche den gregorianischen Choral in anderen Sprachen zu singen heute allgemein lediglich fur die Rezitation der Lesungen und Gebete fur die Hymnen und eventuell auch die Psalmodie betrachtet Die Ubertragung der kunstvolleren Stucke wie der Antiphonen Responsorien oder Messgesange wird heute dagegen von Fachleuten kritisch betrachtet jedoch im Stundengebet nach dem Romischen Stundenbuch anhand der Ausgaben des Munsterschwarzacher Antiphonales praktiziert 87 Daruber hinaus wird deutschsprachiger gregorianischer Gesang heute sowohl in der katholischen als auch der evangelischen Kirche gepflegt zum Teil sogar von besonderen Vereinigungen wie der Michaelsbruderschaft oder der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach Deutsche Psalmen Hymnen und ganze Tagzeiten sind auch in den Gesangbuchern abgedruckt Gegenwartige kirchliche Praxis Bearbeiten nbsp Choralschola beim Singen des gregorianischen Chorals bei einer MessfeierDas Zweite Vatikanische Konzil empfahl den gregorianischen Choral zwar sehr deutlich doch wurde er im Zuge der Liturgiereform mehr und mehr durch volkssprachliche Gemeindegesange ersetzt Der gregorianische Gesang erklingt nur noch in wenigen Kirchen und auch dort meist vereinzelt in der Liturgie Regelmassige Messfeiern mit gregorianischem Gesang sind vorwiegend in Klostern zu finden Insbesondere die Benediktiner und Zisterzienser pflegen bis heute diese Musik Dennoch grunden sich beflugelt durch die neueren Forschungsergebnisse der gregorianischen Semiologie in den letzten Jahrzehnten immer wieder neue Choralscholen die diesen Gesang pflegen Der Erforschung und Verbreitung des gregorianischen Chorals widmet sich die Internationale Gesellschaft fur Studien des Gregorianischen Gesangs AISCGre Die in der Liturgie des romischen Ritus verwendeten lateinischen Gesange finden sich in verschiedenen Choralbuchern dem Graduale Romanum in der 2011 erschienenen Fassung als Graduale Novum wie auch in den alteren Graduale Simplex und im Graduale Triplex oder dem Liber Hymnarius Darin wurden vor allem infolge der vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewunschten veranderten Leseordnung in der heiligen Messe die Gesange teilweise den Tagen des liturgischen Jahres neu zugeordnet 88 Das 2013 erschienene Gebet und Gesangbuch Gotteslob enthalt an gregorianischen Gesangen u a drei Reihen von Ordinariumsgesangen Nr 108 120 und ein Credo Nr 122 den Hymnus Veni creator spiritus Nr 341 die Ostersequenz Victimae paschali laudes Nr 320 und die Pfingstsequenz Veni Sancte Spiritus Nr 343 Wie bereits im vorangegangenen Gotteslob von 1975 erscheinen die Melodien im heute ublichen Notensystem mit funf Linien wodurch die Tonhohen eindeutig angegeben werden wahrend die Rhythmik missverstandlich dargestellt ist Altere Sammlungen wie der Liber Usualis bieten auch wenn sie nicht mehr den aktuellen Stand der Liturgie und nicht immer authentische Melodien aufweisen dennoch eine Quelle fur den gregorianischen Gesang Auch gehen viele moderne liturgische Gesange auf die gregorianische Tradition zuruck Kyrie eleison Halleluja gesungene Amen Prafationen etc Gregorianischer Gesang in den Kirchen der Reformation Bearbeiten Eines der wesentlichen Anliegen der Reformation war die Feier des Gottesdienstes in der Volkssprache So kam es schon ab den fruhen 1520er Jahren zu ersten Ausgaben liturgischer Bucher in denen die mehr oder weniger originalen gregorianischen Melodien mit deutschen Texten unterlegt wurden unter anderem die sogenannten Deutschen Messen Am bekanntesten sind die 1525 erschienenen und bis zum Ende des Jahrhunderts mehrfach nachgedruckten liturgischen Schriften Thomas Muntzers die insgesamt 15 Stundengebete und funf Messen fur das gesamte Kirchenjahr enthielten Martin Luther stand diesen Versuchen skeptisch bis deutlich ablehnend gegenuber so zum Beispiel im Vorwort zu seiner Deutschen Messe von 1526 Er selbst favorisierte deshalb entweder die Neukomposition von liturgischen Gesangen oder die Verwendung des volkssprachlichen Kirchenliedes was sich schliesslich durchsetzte Nichtsdestoweniger befurwortete Luther die Beibehaltung des lateinischen gregorianischen Chorals an den Lateinschulen Gymnasien und Universitaten der deshalb dort bis ins 18 Jahrhundert durchaus ublich war Im Gefolge der sogenannten Liturgischen Bewegung kam es in den evangelischen Kirchen etwas verzogert gegenuber der romisch katholischen Kirche ab den 1920er Jahren ebenfalls zu einer Wiederentdeckung des Gregorianischen Gesangs So wurden in der Berneuchener Bewegung und der ihr nahestehenden Evangelischen Michaelsbruderschaft oder der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach und in zahlreichen evangelischen Kommunitaten liturgische Bucher mit originalem restituiertem neu komponiertem oder nachempfundenem Gregorianischen Gesang veroffentlicht und eingefuhrt Auch in den offiziellen Agenden und Gesangbuchern vieler deutscher Landeskirchen finden sich heute zum Beispiel fur die Tagzeitengebete gregorianische Gesange Zitate aus dem 20 und 21 Jahrhundert zum Stellenwert des gregorianischen Chorals Bearbeiten Eine Kirchenkomposition ist um so mehr kirchlich und liturgisch je mehr sie sich in ihrer Anlage ihrem Geist und ihrer Stimmung dem gregorianischen Gesang nahert umgekehrt ist sie umso weniger des Gotteshauses wurdig als sie sich von diesem Vorbilde entfernt Der altuberlieferte gregorianische Choral soll daher in reichem Ausmass bei den gottesdienstlichen Funktionen wieder verwendet werden Alle mogen davon uberzeugt sein dass der Gottesdienst nichts an Glanz verliert auch wenn er nur von dieser Musikart begleitet ist Namentlich sorge man dafur dass der gregorianische Gesang beim Volke wieder eingefuhrt werde damit die Glaubigen an der Feier des Gotteslobes und der heiligen Geheimnisse wieder lebendigeren Anteil nehmen so wie es fruher der Fall war Papst Pius X Motu proprio Tra le sollecitudini uber die Kirchenmusik Anweisung uber die Kirchenmusik Kapitel II Die Arten der Kirchenmusik Artikel 3 22 November 1903 Nur wer fur die Juden schreit darf auch gregorianisch singen Dietrich Bonhoeffer Aussage im Predigerseminar Finkenwalde 1935 89 Die Kirchenmusik muss in hochstem Masse die besonderen Eigenschaften der Liturgie besitzen namlich die Heiligkeit und die Gute der Form daraus erwachst von selbst ein weiteres Merkmal die Allgemeinheit Diese Eigenschaften finden sich in hochstem Masse im gregorianischen Choral besitzt in vorzuglichem Masse auch die klassische Polyphonie Eine Kirchenkomposition ist um so heiliger und liturgischer je mehr sie sich in Verlauf Eingebung und Geschmack der gregorianischen Melodik nahert und sie ist um so weniger des Gotteshauses wurdig als sie sich von diesem hochsten Vorbild entfernt Papst Pius XII Enzyklika Musicae sacrae disciplina 25 Dezember 1955 Die Kirche betrachtet den gregorianischen Choral als den der romischen Liturgie eigenen Gesang demgemass soll er in ihren liturgischen Handlungen wenn im ubrigen die gleichen Voraussetzungen gegeben sind den ersten Platz einnehmen Zweites Vatikanisches Konzil Konstitution uber die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium Kapitel VI Die Kirchenmusik Artikel 116 4 Dezember 1963 Ausserdem achte man darauf dass in den Ausgaben fur das Volk wenigstens einige lateinische Texte erhalten bleiben besonders aus dem unvergleichlichen Schatz des gregorianischen Chorals den die Kirche als den der romischen Liturgie eigenen Gesang betrachtet und der darum gleiche Bedingungen vorausgesetzt in den liturgischen Handlungen den ersten Platz einnehmen soll Denn dieser Gesang tragt in hochstem Masse dazu bei den menschlichen Geist zum Ubernaturlichen zu erheben Funfte Instruktion zur ordnungsgemassen Ausfuhrung der Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils uber die heilige Liturgie Artikel 28 7 Mai 2001 Der gregorianische Gesang ist darum bis heute ein Element der Einheit in der romischen Liturgie Papst Johannes Paul II Chirograph zum 100 Jahrestag der Veroffentlichung des Motu Proprio Tra le sollecitudini uber die Kirchenmusik Artikel 7 3 Dezember 2003 Schliesslich mochte ich obwohl ich die verschiedenen Orientierungen und die sehr lobenswerten unterschiedlichen Traditionen berucksichtige dass entsprechend der Bitte der Synodenvater der gregorianische Choral angemessen zur Geltung gebracht wird da dies der eigentliche Gesang der romischen Liturgie ist Papst Benedikt XVI Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum caritatis Zweiter Teil Eucharistie ein Geheimnis das man feiert Ars celebrandi Der liturgische Gesang Artikel 42 22 Februar 2007 90 Ganz allgemein bitte ich darum dass die zukunftigen Priester von der Seminarzeit an darauf vorbereitet werden die heilige Messe in Latein zu verstehen und zu zelebrieren sowie lateinische Texte zu nutzen und den gregorianischen Choral zu verwenden Man sollte nicht die Moglichkeit ausser Acht lassen dass auch die Glaubigen angeleitet werden die allgemeinsten Gebete in Latein zu kennen und gewisse Teile der Liturgie im gregorianischen Stil zu singen Papst Benedikt XVI Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Zweiter Teil Eucharistie ein Geheimnis das man feiert Actuosa participatio Die lateinische Sprache Artikel 62 22 Februar 2007 90 Verwendung des gregorianischen Chorals ausserhalb des liturgischen Kontexts Bearbeiten source source track track track track track track track Sequenz der Totenmesse Dies irae source source Verwendung des Dies irae im 5 Satz Songe d une nuit du Sabbat von Hector Berlioz Symphonie fantastique ab 3 05 Der gregorianische Choral der gelegentlich als die Wiege der abendlandischen Kunstmusik bezeichnet wird hat zu allen Zeiten Komponisten zu Zitaten und zur Verwendung in anderen musikalischen Formen angeregt Prominentes Beispiel dafur ist das Dies irae das zu den wohl meistzitierten Themen der Musikgeschichte gehort Im CD Zeitalter gelang zwei Alben mit gregorianischem Gesang ein solch kommerzieller Erfolg dass sie es zum Erstaunen der Fachwelt jeweils in allgemeine Musik Charts schafften 1994 erreichten die Benediktinermonche des spanischen Klosters Santo Domingo de Silos mit der CD Chant Platz 3 der Billboard Hot 100 und lieferten damit das bislang bestverkaufte derartige Album ab Im Mai 2008 brachte die Schola des Stiftes Heiligenkreuz das Album Chant Music for Paradise auf den Markt Die CD erlangte nicht nur Platz 1 der osterreichischen Album Charts sondern wurde auch zu einem internationalen Erfolg besonders in Deutschland und Grossbritannien Im Jahr 2010 erschien eine CD des Percussionisten Martin Grubinger mit dem Titel Drums n Chant Er kombiniert dabei Choralgesange gesungen von der Schola der Abtei Munsterschwarzach mit Schlag und Effektinstrumenten Neben derartigen Uberraschungserfolgen von Aufnahmen in der Tradition ernsthafter liturgischer Verwendung des gregorianischen Chorals finden sich auf dem Popmusik Markt seit den 1990er Jahren auch vermehrt Musikprojekte des Gregorianik Pop wie Enigma oder Gregorian in denen gregorianischer Gesang mit einer popmusikalischen Hintergrundmusik unterlegt und somit zu rein sakularer Chill Out Musik umgedeutet wird Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Gregorianik Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Gregorianik Choralmesse Gregorianik Liste gregorianischer Gesange Liste gregorianischer Handschriften Geschichte des geistlichen Liedes auf dem europaischen KontinentLiteratur BearbeitenBeitrage zur Gregorianik ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg erscheint zweimal jahrlich seit 1985 ISSN 0935 9044 Periodikum der deutschsprachigen Sektion der AISCGre Luigi Agustoni Gregorianischer Choral In Hans Musch Hrsg Musik im Gottesdienst Ein Handbuch zur Grundausbildung in der katholischen Kirchenmusik Band 1 Historische Grundlagen Liturgik Liturgiegesang 5 unveranderte Auflage ConBrio Verlags Gesellschaft Regensburg 1994 ISBN 3 930079 21 6 S 199 356 Luigi Agustoni Johannes Berchmans Goschl Einfuhrung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals Bosse Musik Paperback 31 3 Bande Band 2 in zwei Teilbanden Bosse Regensburg Band 1 Grundlagen 1987 ISBN 3 7649 2343 1 Band 2 Teilband 1 Asthetik 1991 ISBN 3 7649 2430 6 Band 2 Teilband 2 Asthetik 1991 ISBN 3 7649 2431 4 Eugene Cardine Gregorianische Semiologie La Froidfontaine Solesmes 2003 ISBN 2 85274 049 4 Bernhard K Grobler Einfuhrung in den Gregorianischen Choral 2 uberarbeitete und erganzte Auflage IKS Garamond Jena 2005 ISBN 3 938203 09 9 David Hiley Western Plainchant A Handbook Clarendon Press Oxford 1997 ISBN 0 19 816572 2 Michel Huglo Charles M Atkinson Christian Meyer Karlheinz Schlager Nancy Philips Die Lehre vom einstimmigen liturgischen Gesang Thomas Ertelt Frieder Zaminer Hrsg Geschichte der Musiktheorie Band 4 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 01204 6 Ewald Jammers Der mittelalterliche Choral Art und Herkunft Neue Studien zur Musikwissenschaft II Schott Mainz 1954 Volltext Godehard Joppich Ein Beitrag zum Verhaltnis Text und Ton im Gregorianischen Choral In Peter Becker Hrsg Zwischen Wissenschaft und Kunst Festgabe fur Richard Jakoby Edition Schott 8349 Schott Mainz u a 1995 ISBN 3 7957 0288 7 S 155 184 Dominikus Johner Maurus Pfaff Choralschule Friedrich Pustet 8 umgearbeitete Auflage 1956 Stefan Klockner Hrsg In hymnis et canticis Chorbuch Gregorianischer Choral Gregorian Chant Collection 109 Gregorianische Gesange fur die kirchenmusikalische Praxis in Gottesdienst und Konzert 109 Gregorian Chants for practical use in church music for services and concert In Zusammenarbeit mit der deutschsprachigen Sektion der internationalen Gesellschaft fur Studien des Gregorianischen Chorals AISCGRE Carus Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 89948 089 4 ISMN M 007 09185 9 Stefan Klockner Handbuch Gregorianik Einfuhrung in Geschichte Theorie und Praxis des gregorianischen Chorals ConBrio Regensburg 2009 ISBN 3 940768 04 9 Stefan Klockner Der Gregorianische Choral Modell und Inspiration christlicher Musik Verlag Katholisches Bibelwerk Stuttgart 2020 ISBN 978 3 460 08609 8 Emmanuela Kohlhaas Musik und Sprache im Gregorianischen Gesang Archiv fur Musikwissenschaft Beihefte 49 Steiner Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07876 2 Zugleich Bonn Univ Diss 2000 Thomas Kohlhase Gunther Michael Paucker Bibliographie Gregorianischer Choral Beitrage zur Gregorianik 9 10 Bosse Regensburg 1990 ISBN 3 7649 1810 1 Thomas Kohlhase Gunther Michael Paucker Bibliographie Gregorianischer Choral Addenda Beitrage zur Gregorianik 15 16 Band 1 Bosse Regensburg 1993 ISBN 3 930079 23 2 Johannes Laas Vom Verstehen sakraler Musik Der Gregorianische Choral als universelle Sprache In Una Voce Korrespondenz 33 Jg H 6 November Dezember 2003 ISSN 0724 2778 S 339 366 Kenneth Levy Gregorian chant and the Carolingians Princeton University Press Princeton NJ 1998 ISBN 0 691 01733 6 James W McKinnon The Advent project The later seventh century creation of the Roman Mass proper University of California Press Berkeley CA u a 2000 ISBN 0 520 22198 2 Hartmut Moller Rudolph Stephan Hrsg Die Musik des Mittelalters Carl Dahlhaus Hermann Danuser Hrsg Neues Handbuch der Musikwissenschaft Band 2 Laaber Verlag Laaber 1991 ISBN 3 89007 032 9 Andreas Pfisterer Cantilena Romana Untersuchung zur Uberlieferung des gregorianischen Chorals Beitrage zur Geschichte der Kirchenmusik 11 Schoningh Paderborn u a 2002 ISBN 3 506 70631 4 Zugleich Erlangen Nurnberg Univ Diss 2001 Online bei Digi 20 der Bayerischen Staatsbibliothek Franz Karl Prassl Choral In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 3043 0 Bruno Stablein Schriftbild der einstimmigen Musik Musik des Mittelalters und der Renaissance Lieferung 4 Musikgeschichte in Bildern Band 3 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1975 Barbara Stuhlmeyer Die Gesange der Hildegard von Bingen Eine musikologische theologische und kulturhistorische Untersuchung 91 Olms Hildesheim 2003 ISBN 3 487 11845 9 Simeon Wester Karl Wallner Martin Krutzler Die Mystik des Gregorianischen Chorals Bernardus Verlag Aachen u a 2007 ISBN 978 3 8107 9273 0 Christoph Weyer Gregorianik unterm Hakenkreuz Vier Turme Verlag Munsterschwarzach 2019 ISBN 978 3 89680 601 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gregorianischer Choral Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary gregorianischer Choral Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen 1 2 Vorlage Toter Link www uni kiel de Archiv gregorianischer Psalmgesange Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2021 Suche in Webarchiven Global Chant Database Index of Gregorian Chant Datenbank mit uber 20 000 Melodien des gregorianischen Chorals Cantus Index Cantus Manuscript Database AISCGre weiterfuhrende Artikel in Italienisch und Deutsch Grundlagen des Gregorianischen Gesangs Early Music Sources Gregorian chant auf YouTube abgerufen am 27 Marz 2018 engl Untertitel engl span The living textbook on the choral notation of the Gregorian chant Klang des Semeca Missale Missale Halberstadt vor 1245 https www youtube com watch v Yy xMU ijcIEinzelnachweise Bearbeiten Franco Alberto Gallo Hrsg Tractatulus de cantu mensurali seu figurativo musice artis MS Melk Stiftsbibliothek 950 American Institute of Musicology Rom 1971 S 12 Regularis dicitur proprie cantus choralis sive ecclesiasticus videlicet cantus gregorianus eo quod sub certis modis et regulis traditur et modulatur a b Luigi Agustoni Gregorianischer Choral In Hans Musch Hrsg Musik im Gottesdienst 5 Auflage Band 1 ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg 1994 ISBN 3 930079 21 6 S 211 a b Carolus Magnus Imperator Capitulare ecclesiasticum Anno 789 PL 97 Sp 180 Zitat und deutsche Ubersetzung daraus in Emmanuela Kohlhaas Musik und Sprache im Gregorianischen Gesang Archiv fur Musikwissenschaft Beiheft 49 Steiner Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07876 2 S 17 Vgl Roman Bannwart Gregorianischer Choral ist einstimmiger diatonischer freirhythmischer Gesang der fur die Liturgie des romischen Ritus entstanden ist Als gesungenes Wort stellt er die musikalische Ausformung des lateinischen Textes der Liturgie dar und ist so wesentlicher Bestandteil der liturgischen Handlung Im Pressetext Memento vom 21 Oktober 2013 im Internet Archive MS Word 23 kB zur CD Kontraste Gregorianik und Jazz im Dialog Musiques suisses 2004 Wenzeslaus Maslon Lehrbuch des Gregorianischen Kirchengesanges Zweiter Abschnitt Von der christlichen Musik bis Gregor den Grossen Erstes Kapitel Die Musik wird durch das Christenthum gehoben Georg Philipp Aderholz Breslau 1839 Daniel Saulnier Historic and Aesthetic Poles In The Gregorian Modes Solesmes 2002 ISBN 2 85274 209 8 Beschreibung zum Cod Sang 390 siehe dort S 13 Christoph Weyer Hartker Gregor und die Taube Zum Codex CH SGs 390 391 Zum Codex CH SGs 390 391 In Archiv fur Musikwissenschaft Band 77 Nr 4 2020 ISSN 0003 9292 S 299 doi 10 25162 afmw 2020 0014 steiner verlag de abgerufen am 12 August 2022 Andreas Pfisterer Schola cantorum II Musik In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 9 Herder Freiburg im Breisgau 2000 Sp 198 Dieser Prolog stutzt sich auf altere aber als verschollen geltende Fassungen Siehe dazu Bruno Stablein Gregorius Praesul der Prolog zum romischen Antiphonale In Musik und Geschichte im Mittelalter Gesammelte Aufsatze Goppingen 1984 S 121 141 Prolog zum Cantatorium von Monza fol 2 PDF 677 kB Siehe auch David Hiley Western Plainchant A Handbook Oxford 1995 S 510 sowie Kenneth Levy Gregorian chant and the Carolingians Princeton 1998 S 141 f In spateren Fassungen des Prologes steht COMPOSUIT statt CONPOSUIT Ubersetzung bei Felix Heinzer Kodifizierung und Vereinheitlichung liturgischer Traditionen In Karl Heller et altera Hrsg Musik in Mecklenburg Hildesheim et altera 2000 S 97 Anm 29 Den Titel Praesul kann man nicht einfach mit Papst ubersetzen Er ist eher ein Ehrentitel der unterschiedlichen Wurdentragern selbst Gott verehrend zugeordnet wurde Siehe dazu Bruno Stablein Gregorius Praesul der Prolog zum romischen Antiphonale In Musik und Geschichte im Mittelalter Gesammelte Aufsatze Goppingen 1984 S 121 123 Bruno Stablein Gregorius Praesul der Prolog zum romischen Antiphonale In Musik und Geschichte im Mittelalter Gesammelte Aufsatze Goppingen 1984 S 117 141 Componere wurde im 9 Jahrhundert nicht im Sinne von Musik erfinden verwendet Das geschah erst in Traktaten des 11 Jahrhunderts in Bezug auf notierte mehrstimmige Musik Siehe Ernst Apfel Geschichte der Kompositionslehre Von den Anfangen bis gegen 1700 Wilhelmshaven 1981 S 13 18 Walter Berschin Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter Band 3 Karolingische Biographie 750 920 n Chr Stuttgart 1991 S 385 Christoph Weyer Hartker Gregor und die Taube Zum Codex CH SGs 390 391 In Archiv fur Musikwissenschaft Band 77 Nr 4 2020 ISSN 0003 9292 S 299 doi 10 25162 afmw 2020 0014 steiner verlag de abgerufen am 7 Januar 2021 Monte Cassino Hs 318 S 10 zitiert in Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 a b Luigi Agustoni Gregorianischer Choral In Hans Musch Hrsg Musik im Gottesdienst Band 1 S 212 Zitat aus Des heiligen Kirchenlehrers Gregorius des Grossen ausgewahlte Briefe Ubersetzt und mit Anmerkungen versehen von Theodor Kranzfelder Bibliothek der Kirchenvater 1 Serie Band 27 Kempten 1874 Ausschnitt aus dem Brief online Max Haas Mundliche Uberlieferung und altromischer Choral Bern 1997 Kapitel III a b c Stefan Klockner Handbuch Gregorianik 2 Auflage ConBrio 2010 ISBN 978 3 940768 04 9 S 45 49 Bruno Stablein Schriftbild der einstimmigen Musik Leipzig 1975 S 21 f Godehard Joppich Einige Gedanken zur Gregorianik In 40 Jahre Berliner Choralschola Berlin 1990 ders Der Gregorianische Choral Geschichte und Gegenwart Beilage zur Schallplattenkassette 2 723 984 DGG Archiv Produktion 1982 Peter Gulke Monche Burger Minnesanger Musik in der Gesellschaft des europaischen Mittelalters 2 erweiterte Auflage Wien 1980 S 25 51 Andreas Pfisterer Cantilena Romana Untersuchungen zur Uberlieferung des gregorianischen Chorals Paderborn et altera 2002 S 193 Hartmut Moller Rudolph Stephan Hrsg Die Musik des Mittelalters Laaber 1991 S 140 ff Bruno Stablein Altspanische Gesange u Ambrosianischer Gesang Im Beiheft zur Schallplattenkassette Die Tradition des Gregorianischen Chorals Formen und Stile Archiv Produktion 2723 071 Stefan Klockner Der Gregorianische Choral Modell und Inspiration christlicher Musik Hrsg Michael Theobald Wolfgang Bretschneider Katholisches Bibelwerk GmbH Stuttgart 2020 ISBN 978 3 460 08609 8 S 53 f Hartmut Moller Rudolph Stephan Hrsg Die Musik des Mittelalters Laaber 1991 S 54 ff Eugene Cardine Gregorianische Semiologie Solesmes 2003 Kapitel XX sowie Zusammenfassung im Anhang Eugene Cardine Gregorianische Semiologie Solesmes 2003 Kapitel I XIX sowie die Neumentafel S 6 Luigi Agustoni Gregorianischer Choral Elemente und Vortragslehre mit besonderer Berucksichtigung der Neumenkunde Freiburg im Breisgau 1963 Johannes Berchmanns Goschl Von der Notwendigkeit einer kontextgemassen Auslegung der Neumen In Beitrage zur Gregorianik 13 14 Cantando praedicare Godehard Joppich zum 60 Geburtstag S 53 64 Stefan Klockner Der Gregorianische Choral Modell und Inspiration christlicher Musik Hrsg Michael Theobald Wolfgang Bretschneider Katholisches Bibelwerk GmbH Stuttgart 2020 ISBN 978 3 460 08609 8 S 59 f P Dr Odo Lang OSB Einsiedeln Stiftsbibliothek Codex 121 1151 Beschreibung fur e codices Abgerufen am 3 Mai 2021 Luigi Agustoni Gregorianischer Choral In Hans Musch 5 Auflage Band 1 ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg 1994 S 214 Kenneth Levy Charlemagne s Archetype of Gregorian Chant In Journal of the American Musicological society Band 40 1987 S 1 30 Hartmut Moller Rudolph Stephan Hrsg Die Musik des Mittelalters Laaber 1991 S 153 f Andreas Pfisterer Cantilena Romana Untersuchungen zur Uberlieferung des gregorianischen Chorals Paderborn et altera 2002 S 11 76 online Franz Karl Prassl Chromatische Veranderungen von Choralmelodien in Theorie und Praxis In Beitrage zur Gregorianik 13 14 Cantando praedicare Godehard Joppich zum 60 Geburtstag S 157 168 Hartmut Moller Rudolph Stephan Hrsg Die Musik des Mittelalters Laaber 1991 S 152 f Begriff des 12 Jahrhunderts Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 90 Christian Dostal Der Gregorianische Choral In Richard Mailander Britta Martini Hrsg Basiswissen Kirchenmusik 1 Theologie Liturgiegesang Carus Verlag 2 Aufl Stuttgart 2010 S 67 92 hier S 76 Heinrich Rumphorst Gesangstext und Textquelle im Gregorianischen Choral In Beitrage zur Gregorianik 13 14 Cantando praedicare Godehard Joppich zum 60 Geburtstag S 181 209 Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 74 f a b Die fruheste bildliche Darstellung eines Gottesdienstes mit singender Schola cantorum findet sich auf einer Elfenbeintafel des Meisters des Gregorbildes Abbildung und Erlauterungen Memento vom 12 Februar 2012 im Internet Archive Die Sanger der Schola zeigen die typische Kopf und Korperhaltung sowie den Gesang unterstutzende Gesten Siehe auch Michael Stolz Hrsg Buchkultur im Mittelalter Berlin 2005 S 19 f Zitat aus der Vita Notkeri cognomento Balbuli aus Cod Sang 556 ubersetzt bei Therese Bruggisser Lanker Musik und Liturgie im Kloster St Gallen in Spatmittelalter und Rennissance Gottingen 2004 S 1 f und Anm 1 Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 28Vgl Regula Benedicti Kapitel 9 19 Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 25 Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 27 Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 16 Es wird aber auch von einem Neffen Karls des Grossen berichtet der wegen seiner schonen Stimme und seines kundigen Singens geruhmt wurde Siehe Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 25 Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 28 f Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 24 f Vergleiche damit die Benediktinerregel Caput IX 1 Hiemis tempore suprascripto in primis versu tertio dicendum Domine labia mea aperies et os meum adnuntiabit laudem tuam Im Winter singt man zuerst dreimal den Vers Herr offne meine Lippen damit mein Mund dein Lob verkunde Siehe Die Regel des Heiligen Benedikt Memento vom 11 Mai 2006 im Internet Archive Terence Bailey The Intonation Formulas of Western Chant Toronto 1974 Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 122 f siehe auch Abb rechts Joseph Smits van Waesberghe Musikerziehung Lehre und Theorie der Musik im Mittelalter Leipzig 1969 S 25 f Rainer Hilkenbach Gregorianischer Choral in Kiedrich Memento vom 8 Marz 2010 im Internet Archive PDF 42 kB a b David Hiley Michel Huglo Karl Gustav Fellerer Walther Lipphardt Choralreform In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Sachteil Band 2 Bolero Encyclopedie Barenreiter Metzler Kassel u a 1995 ISBN 3 7618 1103 9 Sp 848 863 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Bernhard Grobler Einfuhrung in den Gregorianischen Choral 2 Auflage Jena 2006 S 95 103 Bernhard Grobler Einfuhrung in den Gregorianischen Choral 2 Auflage Jena 2006 S 95 f Siehe dazu die ausgeschiedene Weihnachtssequenz Notkers I von Sankt Gallen aus Cod Sang 381 Bernhard Grobler Einfuhrung in den Gregorianischen Choral 2 Auflage Jena 2006 S 96 100 Siehe dazu den Hymnus Pange lingua des von Venantius Fortunatus hier im Cod sang 359 wie auch im Graduale Romanum beginnend mit der achten Strophe Crux fidelis inter omnes Bernhard Grobler Einfuhrung in den Gregorianischen Choral Zweite Auflage Jena 2006 S 101 ff Hartmut Moller Rudolph Stephan Hrsg Die Musik des Mittelalters Laaber 1991 S 89 ff 126 f 173 f Musica Enchiriadis Aus Hans Schmid ed Musica et scolica enchiriadis una cum aliquibus tractatulis adiunctis Bayerische Akademie der Wissenschaften Veroffentlichungen der Musikhistorischen Kommission Band 3 Munchen Bayerische Akademie der Wissenschaften C H Beck 1981 Kapitel II XIII u XVII mit deutscher Ubersetzung in Margaretha Landwehr von Pragenau Schriften zur ARS MUSICA Wilhelmshaven 1986 S 132 139 a b c M Jennifer Bloxam Cantus firmus In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Sachteil Band 2 Bolero Encyclopedie Barenreiter Metzler Kassel u a 1995 ISBN 3 7618 1103 9 Sp 405 416 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Hartmut Moller Rudolph Stephan Hrsg Die Musik des Mittelalters Laaber 1991 S 350 f Franz Korndle Motettenverbote im 13 und 14 Jahrhundert ppt Darin u a Johannes XXII Bulle Docta sanctorum Patrum Godehard Joppich Der Gregorianische Choral In Harenberg Chormusikfuhrer 1999 ISBN 3 611 00817 6 S 947 954 Stefan Klockner Handbuch Gregorianik 2 Auflage ConBrio 2010 ISBN 978 3 940768 04 9 S 145 Gregorianischer Choral Gregorianik Auf meine gebete info abgerufen am 11 Juli 2019 Karl Heinz Schlager SL Schriftleitung Wagner Peter In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 17 Vina Zykan Barenreiter Metzler Kassel u a 2007 ISBN 978 3 7618 1137 5 Sp 380 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich a b Christoph Weyer Gregorianik unterm Hakenkreuz uber Forschung und Lehre des Gregorianischen Chorals in der NS Zeit Vier Turme Verlag Munsterschwarzach 2019 ISBN 978 3 89680 601 7 Eugene Cardine Gregorianische Semiologie Les Editions de Solesmes Solesmes 2003 Bruno Stablein Der Rhythmus des Gregorianischen Chorals Aqualismus und Mensuralismus In Musik und Geschichte im Mittelalter Gesammelte Aufsatze Goppingen 1984 S 63 101 Franz Caiter Die Rhythmisierung des Gregorianischen Chorals Eine Studie zum Lebenswerk Andre Mocquereaus OSB Frankfurt am Main 1995 GRADUALE NOVUM EDITIO MAGIS CRITICA IUXTA SC 117 TOMUS I DE DOMINICIS ET FESTIS ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg 2011 Auf dem Weg zum Klangleib jenseits des Zeichens Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive a b Markus Bautsch Uber Kontrafakturen gregorianischen Repertoires abgerufen am 3 Dezember 2014 vier tuerme verlag de Christian Dostal Der Gregorianische Choral In Richard Mailander Britta Martini Hrsg Basiswissen Kirchenmusik 1 Theologie Liturgiegesang Carus Verlag 2 Aufl Stuttgart 2010 S 67 92 hier S 85 Eberhard Bethge Renate Bethge Christian Gremmels Hrsg Dietrich Bonhoeffer Bilder aus seinem Leben Gutersloh 1989 S 171 a b Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr 177 Herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz Bonn 2007 PDF 459 KB Abstract der Dissertation im Oxford Journal nbsp Dieser Artikel wurde am 10 Juli 2013 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4021952 5 lobid OGND AKS LCCN sh85022551 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregorianischer Choral amp oldid 236280593