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Dieser Artikel behandelt die auch Hitparade genannte Musikliste Siehe auch Hitparade Begriffsklarung Musikcharts verkurzt auch englisch Charts Pluraletantum 1 oder deutsch Hitliste sowie Hitparade verkurzt Hits bezeichnet eine Methode fur die numerische Zusammenstellung einer Rangliste von Musikstucken uber einen bestimmten Zeitraum die deren Beliebtheit oder deren Erfolg auf einer begrenzten Skala wiedergeben soll Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Hitparadenspezifische Begriffe 3 Geschichte 3 1 USA 3 2 Vereinigtes Konigreich 3 3 Deutschsprachiger Raum 4 Methoden der Erhebung 4 1 Verkaufscharts 4 2 Horer und Leser Charts 4 3 Airplaycharts 4 4 Download und Streaming Charts 4 5 Handler Charts 4 6 Redaktionscharts 5 Haufigkeit 6 Bedeutung 6 1 Unabhangigkeit 6 2 Genauigkeit 6 3 Kritik 7 Nummer eins Hit 8 Beispiele fur nationale Charts 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenHitparaden sollen einen Gradmesser fur den Erfolg eines Musiktitels darstellen In den Musikcharts hoher platzierte Musiktitel sind demnach erfolgreicher als Titel die niedrigere Range der Charts einnehmen Die Nummer Eins ist demnach der erfolgreichste Musiktitel in einer Hitparade einer bestimmten Periode Die Hitparade gibt Interessierten Auskunft uber die Rangfolge von Musiktiteln nebst Interpret und zugehorigem Plattenlabel sowie uber die vorangegangenen Platzierungen zuruck bis zum Eintrittsdatum in die Charts Die Reihenfolge der Musiktitel soll Aufschluss uber die relative Beliebtheit eines Titels geben Die Beliebtheit oder Popularitat eines Musiktitels wiederum hangt von der Frage ab nach welchen Kriterien dies gemessen werden soll Als Beliebtheitskriterien kommen etwa die Haufigkeit der Rundfunkauffuhrung Airplay Verkaufszahlen und seit dem Aufkommen der Onlinemedien auch Downloads und Streaming in Betracht Die meisten Charts sind auf ein bestimmtes geographisches Gebiet beschrankt manche auch auf ein bestimmtes Musikgenre Hitparadenspezifische Begriffe BearbeitenIm Zusammenhang mit Hitparaden haben sich folgende Begriffe herausgebildet Chartplatzierung ist der aktuelle sowie der hochste numerische Rang den ein Musiktitel erreichen konnte Top Ten auch Top 10 Top Twenty oder Hot 100 usw sind Anglizismen fur den numerischen Umfang einer Hitparade und auch fur die Platzierung eines Musiktitels innerhalb dieses Aggregats Neuzugang oder Neueinstieg new entry newcomer sind Musiktitel die erstmals nach ihrer offiziellen Veroffentlichung in einer aktuellen Hitparade gelistet werden In vielen gedruckten Chartlisten werden sie auffallig mit dem Hinweis NEU gekennzeichnet Titel die in vorherigen Charts noch ausserhalb des betrachteten Umfangs platziert waren werden etwa auch als Neuzugang in den Top 10 bezeichnet wenn sie in der Vorwoche eine Platzierung grosser als 10 innehatten Als Aufsteiger werden Titel bezeichnet die sich bei fortlaufenden Charts gegenuber der Platzierung aus der Vorwoche verbessern konnten Dies kann in vielen Hitlisten aus einer Spalte mit der Vorwochenplatzierung abgelesen werden Analog gibt es fur Lieder die in der Platzierung gegenuber der Vorwoche abfallen die Bezeichnung Absteiger Aufsteiger der Woche bzw Absteiger der Woche sind Titel die die jeweils grosste Veranderung aufweisen Wiedereinsteiger englisch re entry sind Musiktitel die bereits in einem Chart verzeichnet waren aus diesem wieder herausgefallen sind und nun wieder als Neuzugang auftauchen Hit Mehrzahl Hits deutsch Treffer ist ein Musiktitel der eine der oberen Platzierungen einer Hitparade erreicht hat Entsprechend dem Ausmass des Platzierungserfolges wird umgangssprachlich dann auch von einem Super Hit Top Hit oder Mega Hit gesprochen Nummer eins Hit oder Top Hit beschreibt einen Musiktitel der den ersten Rang einer Hitparade innerhalb eines Auswertezeitraums innehatte Als Chartbreaker oder auch Chartsturmer wird ein Lied oder ein Kunstler bezeichnet der auf einem der vordersten Chartplatze neu einsteigt oder seine Platzierung gegenuber der Vorwoche enorm verbessern kann Bei einem Einstieg in eine Hitliste gleich auf den ersten Platz spricht man auch von von Null auf Eins Von einem One Hit Wonder wird gesprochen wenn von einem Kunstler eine Single die vorderen Platze der Hitparaden erreicht aber keine weiteren Hits folgen Als Dauerbrenner werden umgangssprachlich einerseits Musiktitel oder Alben bezeichnet die uber einen langeren Zeitraum den ersten Platz einer Chartliste einnehmen Andererseits werden aber auch Titel oder Alben als Dauerbrenner bezeichnet die sich generell sehr lange in einer Chartliste platzieren konnen Crossover Hits sind Musiktitel die einem bestimmten Musikgenre zuzuordnen sind und gleichzeitig in mindestens zwei nach Musikgenres getrennten Hitparaden platziert sind So war Ain t That a Shame von Fats Domino im Jahr 1955 nicht nur Nummer eins in der Rhythm and Blues Hitparade sondern auch auf Rang 9 der Pop Hitparade in den Vereinigten Staaten Geschichte BearbeitenUSA Bearbeiten Fruheste Hitparadenquellen ab 1891 waren der Verkauf von Notenblattern oder ein Ranking der ASCAP veroffentlicht in der Zeitschrift Phonogram ab 1891 oder der monatlich erschienenen Phonoscope 1896 bis 1899 Insbesondere diese Aufzeichnungen sind Grundlage von Joel Whitburns Zusammenstellung Pop Memories 1890 1954 das jedoch wegen der unterschiedlichen Quellen und Erhebungstechniken nicht die Genauigkeit spaterer Hitparaden erreicht 2 Das Billboard Magazin arbeitete seit seiner ersten Ausgabe vom 1 November 1894 zunachst fur die Werbeindustrie billboards sind Plakatflachen Wochentliche Notenblatt Verkaufe wurden in Billboard ab 1913 veroffentlicht 1914 bis 1921 versorgten die Plattenfirmen die Zeitschrift Talking Machine World mit Verkaufszahlen Ab November 1934 veroffentlichte Billboard die Bestseller Charts der Plattenlabels Ende 1938 kamen die wochentlichen Zusammenstellungen der popularsten Platten in Musikboxen hinzu Die erste Veroffentlichung von Hitparaden erfolgte am 4 Januar 1936 und am 20 Juli 1940 wurde der erste Music Popularity Chart zusammengestellt Billboard verwendet seither eine Mischung aus Airplay und Verkaufsstatistik Weitere bedeutende US Musikmagazine mit eigenen Charts waren Cash Box vom 13 Oktober 1951 bis zur letzten Ausgabe vom 16 November 1996 und Record World schloss 1981 3 Jedes Magazin verwendet bei der Zusammenstellung seiner Charts eine eigene Methode 4 Da Cash Box 1996 und Record World 1981 vom Markt verschwanden baute Billboard seine Marktmacht als fuhrendes Musikmagazin weiter aus Der Begriff Hitparade wurde in den USA erstmals mit dem Radioprogramm Your Hit Parade weitverbreitet das ab 20 April 1935 vom NBC Radio mit 15 Musiktiteln ausgestrahlt wurde die in Zufallsreihenfolge gespielt wurden 5 Seit Juni 1956 wurde Your Hitparade auch im Fernsehen national ubertragen das regelmassig ausgestrahlte Programm lief bis Juni 1958 Es handelte sich uberwiegend um Live Auffuhrungen die auch im Radio der Hauptfaktor fur die Musikindustrie zur Ermittlung eines Hits waren Die privat organisierten US Radiostationen suchten zunehmend nach einer individuellen Identifikation die sie von Konkurrenzsendern unterschied Auf diese Weise entstanden zunachst Stationen die als spezifisches Programmformat ausschliesslich Popmusik Country amp Western oder Rhythm amp Bluesmusik spielten Es folgte das Top 40 Radio das die aktuellen Hits spielte und den Stationen einen kompakten und klar identifizierbaren Sound verlieh 6 Im Jahre 1952 hatten die privaten Radiostationen KOWH in Omaha Nebraska WTIX in New Orleans Louisiana und andere damit begonnen als spezifisches Programmformat die Top 40 Charts von Billboard anzubieten 7 Todd Storz Inhaber einer Radiokette zu der auch WTIX gehorte hatte beobachtet dass in Musikboxen nicht mehr als 40 Lieder ausgewahlt wurden Gaste tendierten dazu von den meist 40 Platten immer dieselben abzuspielen So entstand das auch heute noch bestehende Top 40 Radio 8 Das war der Kern der music rotation wonach die popularsten Songs auch mehr gespielt werden sollten als andere Ab Mai 1953 ubernahmen auch andere Stationen dieses Hitparaden Konzept so dass der Ausdruck Top40 Radio fur ein Radioformat stand bei dem die Hitparade im Countdown Prinzip mit dem Nummer eins Hit am Schluss gespielt wird Dieses Format wurde 24 Stunden lang gesendet und bestand lediglich aus kurzen neutralen Ansagen ohne Nennung des Plattenlabels 9 und Werbeunterbrechung Sehr populare Platten wurden zwischen 30 und 40 Mal taglich gespielt 10 Top 40 Radio bot wenig Raum fur andere Programminhalte als Hits es war Spartenradio meist auf der Grundlage der Billboard Hitparaden 11 Dieses Programmformat erforderte wenig Aufmerksamkeit vom Zuhorer zumal etwa 50 der Zuhorer Autoradio horten 12 American Top 40 ist der am langsten laufende nationale Musikcountdown im US Radio 13 Vereinigtes Konigreich Bearbeiten Seit 7 Marz 1952 besteht das britische Musikmagazin Musical Express das seit 14 November 1952 seitdem als New Musical Express regelmassig Hitparaden spater Top 30 veroffentlicht Seit der Ubernahme des Melody Maker durch den New Musical Express im Jahre 2000 sind daneben noch der Record Retailer und Music Week als Fachzeitschriften mit eigenen Charts ubrig geblieben Auch Radio und Fernsehstationen erstellen eigene Hitparaden Die BBC begann ab 1965 mit der Prasentation einer eigenen Hitparade die Fab 40 waren Radio Londons Hitparade ab 19 September 1965 Fast alle Piratensender hatten sich fur das Programmformat des Hitparaden Radios entschieden Deutschsprachiger Raum Bearbeiten Auf dem lange Zeit drittgrossten Tontragermarkt Deutschland wurden die ersten Single Hitparaden ab April 1954 durch die Musikzeitschrift Der Automatenmarkt veroffentlicht Erstmals wurden Statistiken von Einsatzen in Musikboxen gefuhrt Diese Hitlisten konnen als erste offizielle Hitparade betrachtet werden Die Zeitschrift Musikmarkt hat die Tradition weitergefuhrt und zunachst lokale Erhebungen und reine Verkaufslisten gefuhrt die wesentlich genauer als die von demselben Verlag ab 1959 veroffentlichte Gesamtliste war Mit Umstellung von monatlicher auf 14 tagliche Veroffentlichung Anfang der 1960er Jahre wurde der Erhebungsmodus vereinheitlicht Es gibt immer wieder Verlage die Chart Statistiken herausbringen die jedoch oft wenig objektiv sind insbesondere dann wenn sie sich als Quellen auf eigene Archive berufen Die erste deutschsprachige Hitparade im Radio wurde am 6 April 1958 durch Radio Luxemburg Camillo Felgen ausgestrahlt Erst im Jahre 1967 wurde der Begriff Hitparade im Rechtschreibduden aufgefuhrt und bezeichnet ebenso entsprechende Darstellungsformen in Rundfunk und Fernsehsendungen 14 Der Musikmarkt fuhrte die Charts ab 1971 wochentlich Von 1976 an war Media Control fur die Chartdatenermittlung verantwortlich Der Ubergang der vom Musikmarkt und Radio Luxemburg bis dahin gefuhrten Charts war fliessend Seit 2013 erhebt das Marktforschungsunternehmen GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft wochentlich die offiziellen deutschen Charts Dazu melden uber 2000 an das automatische Bestellsystem PhonoNet angeschlossene Partnergeschafte in der Bundesrepublik abwechselnd durch Zufallsprinzip elektronisch alle CD Verkaufe die uber die Ladentheke gehen und mit elektronischen Kassen abgerechnet werden Grosse Handelsketten sind daran genauso beteiligt wie kleine Geschafte Voraussetzung ist dass der jeweilige Laden ein Vollsortiment fuhrt also alle aktuellen Platten bereithalt und nicht etwa auf Punk spezialisiert ist In Osterreich gibt es die O3 Austria Top 40 seit 1965 in der Schweiz die Schweizer Hitparade seit 1968 Methoden der Erhebung BearbeitenMusikcharts stellen eine Statistik dar so dass ihre Zusammenstellung auch statistischen Anforderungen genugen muss Erhebungsgrundlage muss eine Quelle sein die objektiv nachprufbare Daten liefert und die zugleich auch quantifizierbar ist Als Erhebungsmethode kommen die Total oder die Stichprobenerhebung mit reprasentativ ermittelten Samples in Frage Das Airplay kann durch Auswertung der Playlists die die Rundfunk oder TV Stationen fur die nationale Verwertungsgesellschaft in Deutschland GEMA erstellen mussen gemessen werden Verkaufszahlen konnen durch den Tontrager Handel oder durch die Plattenfirmen zur Verfugung gestellt werden Schliesslich werden Reprasentativumfragen bei Musikkonsumenten und die legalen Musikdownloads gemessen Einige Charts benutzen Kombinationen dieser Erhebungsmethoden Wegen der unterschiedlichen Erhebungsmethoden stimmen die Charts der verschiedenen Publikationen fast nie uberein Viele Charts stehen prinzipiell allen Interpreten offen manche sind jedoch auf ein bestimmtes Musikgenre spezialisiert So hatte Billboard begonnen die bis 1942 bestehende alle Musikgenres umfassende Popmusik Hitparade aufzusplitten Seit dem 24 Oktober 1942 besteht eine separate Rhythm and Blues Hitparade ab 8 Januar 1944 eine Country amp Western Hitparade und diverse andere Charts Mit den Billboard Hot 100 wird seit dem 4 August 1958 wieder ein Chart veroffentlicht der alle Genres umfasst Die separaten Charts bestehen aber mit unterschiedlichen Erhebungsmethoden bis heute Verkaufscharts Bearbeiten Verkaufscharts bedeuten dass ausschliesslich die Verkaufe des Handels an Endverbraucher als Kriterium fur die Rangfolge der Bestsellerliste ausschlaggebend sind Auslieferungen der Musikindustrie an den Handel werden nicht berucksichtigt In der Regel werden die absoluten Verkaufszahlen aus wirtschaftlichen Grunden nicht veroffentlicht Die Veroffentlichung der Daten beschrankt sich auf Detailangaben wie die Platzierung die Anzahl der gesamten Wertungswochen in den Charts oder die hochste erreichte Chart Position Horer und Leser Charts Bearbeiten Horer und Leser Charts werden haufig mittels Internet und oder telefonischer Abstimmung zusammengestellt Meist werden sie von Radio aber auch von Fernsehsendern veranstaltet Es wird dem jeweiligen Voter entweder per Post selten per Telefon oder uber das Internet ermoglicht sein e Lieblingslied er aus einer Liste auszuwahlen Eigenvorschlage des Abstimmers sind in vielen Fallen moglich Airplaycharts Bearbeiten Die Airplaycharts geben die Rangfolge der im Rundfunk gespielten Titel nach Anzahl der Einsatze pro Woche und Senderreichweite wieder Die Charts konnen dabei z B durch die Auswertung der von den Sendern erstellten Sendelisten oder durch die direkte Beobachtung der gesendeten Programme erfolgen 15 Basis der Ermittlung der Einsatze der Airplays ist heutzutage meist ein elektronisches Erkennungssystem bei dem jedes Lied durch sogenannte digitale Fingerprints erfasst ist d h in kurzen zeitlichen Abstanden wird eine Art musikalischer Fingerabdruck genommen Das Ermittlungssystem vergleicht dann die elektronische Struktur der ausgestrahlten Titel in den uberwachten Sendern permanent mit den Fingerprints in der Datei Wird ein Titel erkannt wird automatisch der jeweilige Einsatz mit Titel Interpret Sender und Uhrzeit festgehalten und spater ausgewertet Bei der Auswertung werden die Plays mit den jeweiligen Horer Reichweiten der Sender gewichtet Interessant war diese Art der Erhebung lange Zeit vor allem fur die Musik und Medienbranche Da Lieder zuerst von Radio und Fernsehstationen gespielt wurden bevor sie in den Verkauf kamen galt der Airplay als ein Indikator fur die Entwicklung eines Titels in den Verkaufscharts Durch die Zuordnung von Radiosender und Musikprogramm wurde zudem die Positionierung eines Musiktitels hinsichtlich der Zielgruppen transparent Seit den 2000er Jahren nehmen Radiosender jedoch kaum mehr neue Platten die noch unbekannt sind in die Playlisten auf sondern warten ab bis sie sich z B uber YouTube oder Spotify durchgesetzt haben und in den Verkaufscharts gelandet sind siehe auch Dudelfunk Daher verlieren Airplaycharts immer mehr an Bedeutung Veroffentlicht sie vor allem in den Fachmedien in Deutschland z B in Musikwoche oder Musikmarkt Nielsen Music Control ermittelt in 18 Landern die Airplaycharts 16 z B in Osterreich und Deutschland In der Schweiz werden die offiziellen Schweizer Charts durch das deutsche Unternehmen MusicTrace erstellt diese Firma bietet im Auftrag mehrerer Plattenlabels ebenfalls deutsche Airplaycharts an 17 Download und Streaming Charts Bearbeiten Fur Singles und Alben werden seit den 2000er Jahren auch fur die legalen und kostenpflichtigen Downloads eigene Charts erhoben in Deutschland etwa seit 2004 Seit den 2010er gilt dies auch fur das Musikstreaming die ersten Streaming Charts in Deutschland wurden 2012 veroffentlicht Handler Charts Bearbeiten Handler Charts sind von grosseren Handlern selbst zusammengestellte und in den eigenen Ladengeschaften ausgehangte teilweise auch in Zeitungen oder auf Webseiten veroffentlichte Bestsellerlisten Sie sind ein Marketinginstrument welches den Verkauf fordert und auf das gelistete Repertoire verweisen soll Ruckschlusse auf den Gesamtmarkt lassen sich nur bedingt ziehen da handlerindividuelle Sortimente und Marketingmassnahmen sich im Ergebnis niederschlagen Redaktionscharts Bearbeiten Viele Rock und Popmusik Zeitschriften stellen eigene Bestenlisten zusammen die von der Fachredaktionen selbst festgelegt werden Beispiele sind der Musikexpress und Rolling Stone Ausschlaggebend fur die Auswahl der Lieder und Platzierungen ist hierbei der personliche Musikgeschmack der Redaktionsmitglieder Haufig werden am Ende eines Jahres Charts mit den besten Alben und Songs des Jahres veroffentlicht 18 Ebenso haben auch einige Radiostationen eigene Redaktionscharts wie etwa die wochentlichen FM4 Charts des Jugendkulturradiosenders FM4 Haufigkeit BearbeitenDie meisten Hitparaden werden im wochentlichen Turnus zusammengestellt um die umfangreichen wochentlichen Neuerscheinungen moglichst zeitnah berucksichtigen zu konnen Dadurch konnen auch geringste Veranderungen in der Beliebtheit zeitnah verfolgt werden Dabei konnen samtliche in der vorherigen Woche erschienenen Musiktitel in der aktuellen Wochenhitparade berucksichtigt werden sofern sie das Potenzial als Neuzugang erfullen Um noch aktueller zu sein werden teilweise auch Midweekcharts veroffentlicht die den Zwischenstand einer wochentlichen Chart bis zur Mitte der Woche wiedergeben In Deutschland etwa gibt es seit 2015 offizielle Midweek charts 19 Zusatzlich gibt es haufig am Ende eines Jahres als Zusammenfassung auch Jahrescharts Kritikercharts in Musikzeitschriften werden entweder in jeder Ausgabe oder als Jahrescharts veroffentlicht Bedeutung BearbeitenHitparaden stellen ein Selektionskriterium dar indem sie aus dem grossen Angebot von Musiktiteln eine begrenzte Zahl Top zehn Top Twenty Hot 100 auswahlen und diese mit Hilfe der beschriebenen Erhebungsart in eine Reihenfolge bringen die turnusmassig erhebungsbedingt neu erstellt wird Damit fokussieren sie das Augenmerk der Konsumenten auf diese begrenzte Zahl von Hits Sie dienen dem Musikkonsumenten als wichtige Orientierungshilfe bei seiner Kaufentscheidung Horeindruck und Hitparadenstatus sind neben der Affinitat fur bestimmte Interpreten Sounds oder Musikstile die Hauptkriterien der Kaufentscheidung Fur die Radio bzw TV Sender stellt die Hitparade eine Beliebtheitsskala dar an der sie ihre Playlists orientieren konnen Der Handel wiederum verwendet Charts fur seine Orderlisten um hieran die Tontragerbestellungen nach Titel und Menge zu orientieren Da Chart Platzierungen Programmentscheidungen im Radio bzw TV und Orderentscheidungen im Handel beeinflussen wirken sie sich folglich auch auf die Umsatze der Plattenlabels aus 20 Hitparaden dienen der Musikindustrie als wichtigem Massstab fur den Erfolg ihrer Interpreten Plattenlabels geniessen ein besonderes Prestige wenn sie konstant Charthits produzieren oder gar oft Nummer eins Platzierungen erreichen Dieser sich selbst verstarkende Prozess kann sich verkaufsfordernd auswirken Schliesslich sorgen erfolgreiche nationale Hits dafur dass diese in anderen Staaten international in Lizenz ubernommen werden Auch Interpreten werden von guten Chartplatzierungen begunstigt da ihr Status bei der Plattenfirma und den Fans steigt Charts werden oft von anderen Medien Radio Fernsehen Presse Literatur als Referenz fur die Besprechung von Musiktiteln verwendet Unabhangigkeit Bearbeiten Aufgrund der Bedeutung von Hitparaden fur Konsumenten Medien und Musikindustrie durfen sie nicht durch diese Interessensgruppen beeinflussbar sein Rundfunkhitparaden werden von Radio oder Fernsehstationen als Teil der Medien ermittelt und unterliegen deshalb der Gefahr der Abhangigkeit bzw Manipulation die sich in einer Einflussnahme auf die Zusammensetzung von oder Platzierung in Hitparaden auswirken konnte Diese Unabhangigkeit soll der Gefahr von Manipulationen der Charts vorbeugen die etwa darin bestehen konnte dass ein bestimmter Titel in den Top 10 landet oder gar Nummer Eins der Charts wird obwohl er dort ohne Manipulation nicht verzeichnet ware Manipulationsvorwurfe sind immer wieder laut geworden so auch im Falle von Boyzones Hit No Matter What 21 oder des deutschen Eurovisionsbeitrags Run And Hide von Gracia 22 Der US amerikanische Payola Skandal aus 1959 wiederum brachte zum Vorschein dass Radiostationen von der Plattenindustrie bestochen wurden damit sie bestimmte Musiktitel bevorzugt spielten um uber dieses verstarkte Airplay die Hitparadenplatzierung zu beeinflussen Beruhmte Discjockeys wie Alan Freed waren hierin involviert und wurden bestraft 23 Die Hitparaden sind ein fragiler Gradmesser des Publikumsgeschmacks zumal etwa in den 2000er Jahren ein Umsatz von bereits 2 000 bis 3 000 CDs wochentlich genugte um ziemlich hoch in die Charts zu gelangen moglicherweise sogar in die Top Ten 24 Im Jahre 1968 mussten in den USA noch 750 000 Singles verkauft werden um eine Spitzenposition der Charts zu erreichen 1979 genugten bereits 50 000 Stuck Zudem sind die Plattenumsatze saisonal stark auf die Winterzeit konzentriert sodass im Sommer geringere Umsatzzahlen fur eine gute Chart Platzierung genugen Sommerhit als im Winter Mit der Abnahme der absoluten Verkaufszahlen steigt die Manipulationsgefahr derjenigen Charts die als Erhebungsgrundlage ausschliesslich auf Verkaufszahlen basieren Genauigkeit Bearbeiten Hitparaden reflektieren nicht wirklich den Bestseller ausser im Verhaltnis zu den anderen Chartpositionen derselben Hitparade 25 Anfang 1980 setzte in den USA einer der Top 5 Titel 700 000 Exemplare um und zwei Jahre vorher hatte diese Position einen Umsatz von drei Millionen erfordert schatzte Cynthia Kirk vom Magazin Variety Geringere Umsatzniveaus reflektieren sich auch am Gold oder Platinstatus einer Platte Waren in Deutschland im Jahre 1976 noch eine Million Singles fur eine Goldene Schallplatte erforderlich sind es seit 2003 lediglich noch 150 000 Einheiten Das weltweite Referenzbuch fur Millionenseller von Joseph Murrells 26 zahlt eine Single als eine Einheit eine EP als zwei und ein Album als sechs Einheiten muss aber auch Umsatzschatzungen vornehmen Murrells weist haufig nach dass ein Millionenseller nicht bis zum ersten Rang vorgedrungen war der durch einen anderen Titel blockiert wurde welcher weniger verkaufsstark gewesen war Es gibt niemanden der prazise Angaben uber den Plattenumsatz von White Christmas machen kann sagt Branchenkenner Bob Livingston 25 Auch Rucklaufe unverkaufter Platten konnen die Umsatzstatistik noch nach unten korrigieren So pruft die RIAA die in den USA den Gold oder Platinstatus vergibt erst nach einer Wartefrist von 120 Tagen die genauen Umsatzzahlen Die Ubertragung von Verkaufszahlen Airplay oder online Downloads in eine aktuelle Zusammenstellung mittels Reihenfolge stellt einen hochsubjektiven Vorgang dar 27 Die Tabellierung eines bestimmten Charts ist kein Massstab fur die Intensitat Verkaufszahlen Airplay usw sodass ein bestimmter Top 10 Hit einer bestimmten Periode moglicherweise den Nummer eins Hit einer anderen Zeit ubertroffen hatte 27 Das Nicht Auftauchen einer Veroffentlichung in den Charts ist kein generelles Zeichen fur einen Flop Eine Platte die sich sehr langsam aber kontinuierlich verkauft erreicht mitunter in keiner einzelnen Woche so hohe Verkaufszahlen dass es fur eine Chartplatzierung reicht kann aber nach einigen Jahren oder Jahrzehnten eine hohere Verkaufszahl erreichen als eine die zwar wenige Wochen lang eine sehr hohe Chartplatzierung hatte danach aber wieder in der Versenkung verschwindet Die Wahrscheinlichkeit gar nicht in die Charts zu gelangen war seit jeher hoch So veroffentlichten im ersten Halbjahr 1952 die damaligen sechs Major Labels in den USA insgesamt 788 Singles von denen lediglich 66 8 4 in Billboards Hitparade notiert wurden 28 Kritik Bearbeiten Musikcharts konnen wie auch Bestsellerlisten in der Literatur dazu fuhren dass Kaufe rein aufgrund des bisherigen Verkaufserfolgs vorgenommen werden 29 Ausserdem wurde die Erhebungsmethode kritisiert die in Deutschland auf Umsatzen anstelle von Stuckzahlen basiert In neuerer Zeit wird auch die Frage nach der Relevanz von Musikcharts gestellt deren Mechanismus dem Markt nicht mehr entspricht 30 Nummer eins Hit BearbeitenZum Nummer eins Hit wird ein Tontrager Single LP CD oder DVD wenn er mindestens fur eine Woche den ersten Rang einer bestimmten Hitparade belegt hat Er geniesst damit in Hitparaden einen besonders herausgehobenen Status Dieses ausschliesslich statistische Attribut ist deshalb von besonderer Bedeutung weil es theoretisch im Jahr lediglich 52 Nummer eins Hits geben kann wahrend in Deutschland im Jahre 2012 insgesamt 6 698 Single Titel erschienen 31 Damit betragt die Wahrscheinlichkeit dass es eine Single zum Nummer eins Hit bringt gerade einmal 0 8 pro Titel Diese Wahrscheinlichkeit sinkt steigt sowohl mit der Zunahme Abnahme der Neuerscheinungen als auch mit der Verweildauer eines Hits auf dem ersten Rang So gab es in Deutschland im gesamten Jahr 1959 nur 7 Musiktitel die den ersten Rang belegten 2003 waren es hingegen 25 Nummer eins Hits sind sowohl fur die Musikindustrie als auch in den Medien und beim Konsumenten von Bedeutung Die Musikindustrie feiert den ersten Rang in irgendeiner Hitparade als besonderen Erfolg und konzentriert sich auf den betroffenen Interpreten mehr als auf andere Interpreten ohne diesen Status ein erster Rang in der Hitparade kann sich positiv auf den Schallplattenvertrag auswirken Fur Interpreten gilt der Status eines ersten Rangs als ausseres Symbol fur den Starruhm Radiostationen begunstigen den ersten Rang mit einem intensiveren Airplay Konsumenten orientieren sich bei ihren Kaufentscheidungen haufig an Nummer eins Hits Mit einem Nummer eins Hit kann auch die Moglichkeit eines umsatzmassigen Bestsellers Millionenseller verbunden sein wenngleich das nicht automatisch gilt Beispiele fur nationale Charts BearbeitenUltratop Belgien Hitlisten Danemark Deutsche Albumcharts Deutsche Singlecharts Deutschland Suomen virallinen lista Finnland Irische Musikcharts Irland Italienische Musikcharts Italien Oricon Japan Kanadische Musikcharts Kanada New Zealand Top 40 Neuseeland Nederlandse Top 40 Dutch Charts Niederlande VG lista Norwegen O3 Austria Top 40 Osterreich Sverigetopplistan Schweden Schweizer Hitparade Schweiz Spanische Musikcharts Spanien Gaon Chart Sudkorea Britische Musikcharts Vereinigtes Konigreich Billboard Hot 100 Billboard 200 Vereinigte Staaten Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Charts und Popmusik Weitere Artikel zu den Themen Charts und Popmusik Liste der Nummer eins Hits in Deutschland Liste der Nummer eins Hits in Osterreich Liste der Nummer eins Hits in der Schweiz Liste von Interpreten mit den meisten verkauften Tontragern weltweitWeblinks BearbeitenLinkkatalog zum Thema Musikcharts bei curlie org ehemals DMOZ Charts All Over the World Latvian Academic Network Die gefalschte Hitparade In Welt Online 13 April 2005 Chartarchive Deutschland Osterreich SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Charts in duden de abgerufen am 1 Marz 2013 Joel Whitburn Pop Memories 1890 1954 1986 S 7 ff Harvey Rachlin The Encyclopedia of The Music Business 1981 S 429 Harvey Rachlin The Encyclopedia of The Music Business 1981 S 72 f Frank Sinatra moderierte die Sendereihe knapp zwei Jahre vom 13 Februar 1942 bis zum 30 Dezember 1944 Steve Chapple Reebee Garofalo Wem gehort die Rockmusik 1980 S 73 Ben Fong Torres The Hits Just Keep on Coming 2001 S 23 Mary Lou Widmer New Orleans in The Sixties 2008 S 85 f Russell amp David Sanjek American Popular Music Business in the 20th Century 1991 S 174 Roland Gelatt The Fabulous Phonograph 1877 1977 1977 S 306 f R Serge Denisoff William L Schurk Tarnished Gold The Record Industry Revisited 1986 S 240 Michele Hilmes Jason Loviglio Radio Reader Essays In The Cultural History of Radio 2002 S 381 ff Christopher H Sterling Encyclopedia of Radio Band 1 2004 S 117 Hitparade auf duden de abgerufen am 23 August 2011 Radiocharts The Nielsen Company Memento des Originals vom 6 Juli 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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