www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Rangordnung Begriffsklarung aufgefuhrt Eine Rangordnung auch Rangfolge Rangliste Ranking ˈraeŋkɪŋ ist eine Reihenfolge mehrerer vergleichbarer Objekte deren Sortierung eine Bewertung festlegt Voraussetzung fur eine Rangordnung ist das Vorliegen einer Ordnungsrelation Populare Beispiele sind Weltranglisten im Sport und Musikcharts Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Beispiele 3 Statistische Analyse von Rangordnungen 4 Die Lust am Ranking 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie eindimensionale Anordnung einer Rangordnung vereinfacht den Vergleich und das Treffen einer Auswahl so werden beim Suchmaschinenranking Ergebnisse einer Suchanfrage nach ihrer Relevanz sortiert Rangordnungen konnen nach einfachen auch umstrittenen Kriterien erstellt werden oder als Ergebnis aufwendiger Vergleichsstudien Haufig bilden ihre Reihenfolgen Bestandteile von Hierarchien ab Eine konkrete Position in einer Rangordnung wird auch als Platzierung bezeichnet Beispiele BearbeitenDie Hackordnung wird in der Verhaltensbiologie meist gleichbedeutend mit Rangordnung verwendet wenn es darum geht die Hierarchie in Tiergruppen zu beschreiben Das Wort Hackordnung geht auf den norwegischen Zoologen und Verhaltensforscher Thorleif Schjelderup Ebbe zuruck der diese Bezeichnung nach Studien zum Dominanzverhalten von Huhnern einfuhrte Die protokollarische Rangordnung der einzelnen Staaten ordnet die Trager offentlicher Amter nach ihrer nominellen Bedeutung ein Zuoberst steht in der Regel das Staatsoberhaupt gefolgt von den hochsten Vertretern der drei Staatsgewalten Gesetzlich vorgeschriebene Rangordnungen bei der Zwangsversteigerung oder Insolvenz legen fest welcher Glaubiger gegenuber anderen Glaubigern bei der Verteilung der Verwertungserlose bevorzugt wird Im Sachenrecht gibt es eine Rangfolge fur beschrankte dingliche Rechte im Vergleich zu anderen Rechten In Hochschulrankings werden die Qualitat von Forschung und Lehre an Hochschulen bewertet und meist in Form von nach Fachern sortierten Ranglisten in Zeitschriften veroffentlicht Bekannt ist in Deutschland beispielsweise das jahrlich vom Centrum fur Hochschulentwicklung erstellte Hochschulranking In Zeitschriftenbewertungen wird die Qualitat wissenschaftlicher Zeitschriften bewertet Das Suchmaschinenranking von Ergebnissen einer Suchmaschine ist im Information Retrieval von Bedeutung Um eine moglichst hohe Position zu erreichen sind verschiedene Verfahren der Suchmaschinen Optimierung entwickelt worden Stadte und Nationenrankings werden von zahlreichen Organisationen erstellt um Stadte bzw Landern nach bestimmten Kriterien miteinander zu vergleichen Beispiele hierfur sind der Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International und das von der Bertelsmann Stiftung erstellte Ranking von deutschen Unternehmensstandorten Musikcharts legen aufgrund bestimmter Erhebungsmethoden fur einen festgelegten Zeitraum ebenfalls eine Rangfolge nach bestimmten Kriterien Single LP oder Popmusik Soul usw fest Weitere Beispiele der Soziale Status in der Soziologie der Dienstgrad beim Militar die Rangeinteilung der Kriegsschiffe die Rangliste der aggregierten Punkte bei einem aus mehreren Wettkampfen bestehenden Wettbewerb z B einer Meisterschaft oder Turnierserie jedoch nicht synonym fur eine Platzierung in einem Wettkampfereignis der Kunstkompass in der bildenden KunstStatistische Analyse von Rangordnungen BearbeitenDie Untersuchung von Rangordnungen mit Hilfe der Statistik rank order statistics zum Beispiel mit Hilfe des Wilcoxon Rangsummentests bietet in vielen Fallen wesentliche Vorteile gegenuber der Analyse der Rohdaten durch den t Test denn Rangtests sind deutlich robuster gegenuber Extremwerten und Nichtlinearitaten Durch die Bildung von Rangen werden die zu untersuchenden Einheiten in eine Ordinalskala gebracht die Betrage der absoluten Unterschiede zwischen benachbarten Werten wirken sich dann weniger stark auf das Testergebnis aus was insbesondere bei mehrgipfeligen Verteilungen der Rohdaten die Nachweismoglichkeiten von Signifikanzen erhoht Rangordnungen beruhen meist auf mehreren Kriterien die miteinander zu einem Gesamtwert verrechnet werden Daraus ergibt sich das grundsatzliche Problem dass die Verrechnungsmethode das Ergebnis deutlich beeinflussen kann 1 2 Die Lust am Ranking BearbeitenPsychologisch betrachtet braucht der Mensch Kategorien aller Art um die Welt zu ordnen zu verstehen und sich zu orientieren Eine Art und Weise dieser Kategorienbildung ist die Bewertung und Sortierung der Objekte und Ereignisse seines Umfeldes Die Sozialstrukturen und Wertvorstellungen einer Gesellschaft entscheiden daruber wie gross die Bedeutung dieses Verhaltensmusters ist Da die modernen Gesellschaften mehr oder weniger streng hierarchisch organisiert sind und Zahlen im Rahmen der Leistungsgesellschaft eine herausragende Bedeutung haben ist das Bedurfnis alles zu vergleichen und einzuordnen heute stark ausgepragt Besonders gefordert wird es zudem durch die modernen Medien sodass sich Rankings aller Art enorm grosser Beliebtheit erfreuen Gerd Gigerenzer vom Max Planck Institut fur Bildungsforschung in Berlin spricht von einer Ranking Gesellschaft der man sich kaum entziehen kann Weil Ranglisten die Wirklichkeit stark vereinfachen und zu vorschnellen Schlussfolgerungen verleiten fordert er eine Schulbildung die lehrt was man wirklich braucht namlich statistisches Denken und nach Evidenz zu fragen 3 Siehe auch BearbeitenRanglisten im Sport Rangliste Armee und Rangtabelle Rating Restaurant Ranglisten Ordinalzahl Probleme beim Elo Zahl Ratingsystem statistischer Rang Wichtigkeit Zipfsches Gesetz Rangfunktion Wahrscheinlichkeitstheorie Literatur BearbeitenKladroba Andreas 2005 Statistische Methoden zur Erstellung und Interpretation von Rankings und Ratings Verlag fur Wissenschaft und Forschung Berlin ISBN 3 89700 431 3 Roger Newson Confidence intervals for rank order statistics Somers D Kendall s tau a and their differences PDF Dominik Rohn Karsten Weihe Sind Rankings inharent willkurlich Forschung amp Lehre Nr 9 2013 S 740 741 Online Version in Wissenschaftsmanagement OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Dominik Rohn Karsten Weihe Sind Rankings inharent willkurlich Forschung amp Lehre Nr 9 2013 S 740 741 Online Version in Wissenschaftsmanagement Online Ralf Lisch Measuring Service Performance Practical Research for Better Quality Routledge Farnham 2014 ISBN 978 1 47241 191 4 S 82 91 Andrea und Justin Westhoff Die Top Ten Gesellschaft Was die Lust auf Rankings bedeutet Beitrag im Deutschlandfunk vom 22 Dezember 2016 schriftliche Online Version abgerufen am 10 Januar 2021 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4225625 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rangordnung amp oldid 231708539