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Eine Turnierform ein Turnierformat oder Turniermodus beschreibt den Aufbau eines Turniers oder einer Liga mit dem der beste Spieler Sportler oder das beste Team ermittelt werden soll Meist geht es dabei um Sportarten die keine direkte Messung erlauben sondern bei denen jeweils zwei Teilnehmer gegeneinander antreten mussen Hinweis Der Begriff Spiel ist hier in einem abstrakten Sinn zu verstehen Bei einem Schachturnier kann ein Spiel etwa aus zwei Partien bestehen jeder Spieler spielt einmal mit den weissen Steinen und einmal mit den schwarzen ebenso kann bei einem Fussballturnier ein Spiel aus zwei Partien bestehen einem Hin und einem Ruckspiel beim Tennis ist ein Spiel entschieden sobald ein Teilnehmer zwei bzw drei Satze gewonnen hat Es kommt im Folgenden nicht auf die genaue Ausgestaltung des Spiels im Sinne der jeweiligen Sportart an sondern nur auf den fur den weiteren Turnierverlauf bedeutsamen Ausgang Im Folgenden ist der Begriff Spiel in dieser Weise zu verstehen und nicht mehr typographisch ausgezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Anforderungen an eine Turnierform 2 Ubersicht uber die Turnierformen 3 K o System 3 1 Single knockout 3 2 Double knockout 4 Rundenturnier 5 Kombinationen aus K o und Rundenturnier 6 Zwei Chancen System 7 Schweizer System 7 1 Schweizer System Varianten 8 Leiterturnier 8 1 Leiterturnier Varianten 9 Vergleich der Turnierformen 10 Kritik der gegenwartigen WM und EM Turniermodi 10 1 Bedeutungsloses letztes Gruppenspiel 10 2 Spiele ohne Bedeutung fur eine Mannschaft Moglichkeit von Absprachen zum Nachteil des dritten Teilnehmers 10 3 Kein Grund das dritte Spiel zu gewinnen 10 4 Gewinnen verringert die Chance auf ein Weiterkommen 10 5 Tiebreak Kriterien 10 6 Starkere Teams konnen sich fruhzeitig gegenseitig ausschalten 10 7 Fruhere Ergebnisse werden ignoriert 10 8 Disproportionale Messung 10 9 Turniere mit der Qualifikation von besten Dritten 10 10 Zukunftsperspektive 11 EinzelnachweiseAnforderungen an eine Turnierform BearbeitenDer Vergleich sportlicher Leistungen ist je nach Sportart unterschiedlich schwierig Beim Marathonlauf etwa ist der Leistungsvergleich vergleichsweise einfach da die Tatsache dass alle Turnierteilnehmer zugleich gegeneinander antreten einen direkten Leistungsvergleich zulasst Eine objektive Leistungsmessung wie eine Zeitnahme ist prinzipiell nicht einmal notwendig Die Moglichkeit alle Teilnehmer gleichzeitig gegeneinander antreten zu lassen ist jedoch vielfach nicht gegeben Auch kann die Leistung oft nicht objektiv gemessen werden sondern nur relativ zu einem Gegner Fussball Tennis Schach Bridge Dadurch kann der beste Teilnehmer in diesen Sportarten nur durch ein Turnier bestehend aus mehreren Vergleichskampfen ermittelt werden Das Hauptziel eines Turniers besteht darin den Sieger eines Wettbewerbs zu ermitteln Idealerweise sollte das Turnier so konzipiert sein dass alle Teilnehmer die gleichen Chancen haben unabhangig von Faktoren wie Setzliste oder Zeitplan Der Einfluss von Gluck oder Zufall auf die Ergebnisse sollte so gering wie moglich gehalten werden Das Turnier sollte ausserdem ein spannendes und fesselndes Ereignis fur Teilnehmer und Zuschauer sein Wunschenswerte Eigenschaften eines Turnierformats sind daher Die Turnierform soll den tatsachlich besten Teilnehmer mit grosstmoglicher Wahrscheinlichkeit als Turniersieger ermitteln Im Idealfall soll die Schlussrangliste die wahre Teilnehmerstarke moglichst getreu abbilden das Rundenturnier ist beispielsweise in dieser Hinsicht deutlich besser als das K o System Die Turnierform soll die entscheidende Bedeutung jedes Spiels fur die Schlussplatzierung gewahrleisten Bedeutungslose Spiele fur einen oder beiden Teilnehmer taktische Ergebnisse Absprachen zulasten Dritter sogenannte Kollusion vgl Bundesliga Skandal oder Nichtangriffspakt von Gijon sollen durch die Regelungen der Turnierform ausgeschlossen werden im K o System ist dies immer der Fall in den letzten Runden des Rundenturniers in der Regel jedoch nicht Auch andere allgemeine Rahmenbedingungen sollen fur alle Teilnehmer so gleich wie moglich sein Zum Beispiel sollten alle Teilnehmer ungefahr die gleiche Regenerationszeit zwischen den Spielen haben Folglich sollten beide Teilnehmer eines Matches in der Regel die gleiche Anzahl von Matches im bisherigen Turnierverlauf gespielt haben im Doppel K o System nicht erfullt Die Tiebreak Kriterien sollen transparent sein und ausschliesslich auf sportlichen Leistungen beruhen problematisch beim Rundenturnier und beim Schweizer System Die Turnierform soll sportartspezifischen organisatorischen und zeitlichen Rahmenbedingungen des konkreten Turniers entsprechen Das K o System ist zum Beispiel fur die Bundesliga nicht geeignet das Rundenturnier mit 32 Mannschaften lasst sich fur eine Weltmeisterschaft nicht umsetzen Die Dauer der Turnierteilnahme soll fur jeden Teilnehmer im Voraus bekannt sein Die Entscheidung uber den Turniersieg soll zur Erhohung der Spannung erst am Ende des Turniers in einem Finale der beiden besten Teilnehmer fallen Fur die Zuschauer sind spannende Spiele wunschenswert Deshalb sollten bei jedem Spiel etwa gleich starke Teilnehmer aufeinandertreffen Keine Turnierform kann all diese wunschenswerten Eigenschaften erfullen weswegen es kein ideales Turnierformat gibt Die folgenden unterschiedlichen Turnierformate erfullen diese Kriterien daher jeweils nur zum Teil Ubersicht uber die Turnierformen BearbeitenTurnierform Vorteile Nachteile Anzahl benotigte Spiele bei n SpielernK o System Geeignet fur viele Teilnehmer Spannende zuschauerfreundliche Spiele schliesslich fuhrt jede Begegnung zum Ausscheiden des einen Spielers Der Turniersieger wird in einem Finalspiel ermittelt Fruhes Aufeinandertreffen zweier Spitzenspieler fuhrt zwangslaufig zu einer schlechten Schlussplatzierung fur den einen Spieler Um das drohende Ausscheiden abzuwenden treten beide Teams Spieler taktisch extrem defensiv auf wodurch ein fur Zuschauer reizvoller Spielfluss haufig nicht zustande kommt siehe Catenaccio Fruhes Ausscheiden vieler Spieler die somit wenig Turniererfahrung sammeln konnen Fur sehr viele Teilnehmer wird gar kein Rang ermittelt n 1 displaystyle n 1 nbsp Doppel K o System Geeignet fur viele Teilnehmer Ein Teilnehmer scheidet erst nach der zweiten Niederlage aus dem Turnier aus vergl K o System Jedes Spiel hat eine entscheidende Bedeutung fur beide Teilnehmer somit gibt es keine Gefahr von taktischen Uberlegungen Konigsmachermoglichkeiten betrugerischem Zusammenspiel vergl Rundenturnier Ein Teilnehmer bleibt nach der ersten Niederlage zwar im Turnier aber er muss mehr Spiele als der Gewinner bis zum Finale absolvieren Je fruher im Turnier sich diese Niederlage ereignet desto mehr Spiele mussen gespielt werden Die Anzahl der absolvierten Einsatze im bisherigen Turnierverlauf ist fur die Spielteilnehmer in der Turnierendphase nicht gleich Das fuhrt zu Wettbewerbsverzerrung und Organisationsproblemen Wahrend eine Mannschaft in der kurzen Zeit ohne ausreichende Regeneration mehrere Spiele hintereinander bestreiten muss wartet die andere Mannschaft zu lange auf den nachsten Einsatz Zwei gleiche Mannschaften konnen auch vor dem Finale zum zweiten Mal aufeinandertreffen Je nach dem Turnierverlauf besteht das Finale entweder aus einem Spiel oder aus zwei Spielen Aus organisatorischen Grunden ist das fur die Anwendung in den Turnieren einiger Sportarten nicht geeignet 2 n 2 displaystyle 2 cdot n 2 nbsp Rundenturnier Schlussresultat gibt die relative Spielstarke der Spieler sehr genau wieder Planbarkeit Es ist schon bei der Turnierplanung bekannt welcher Spieler wann auf welchen Gegner trifft Ungeeignet fur Turniere mit vielen Teilnehmern insbesondere bei Hin und Ruckspielen Gefahr von taktischen Uberlegungen Konigsmachermoglichkeiten betrugerischem Zusammenspiel Entscheidung uber Turniersieg fallt meistens nicht durch eine direkte Begegnung der beiden Bestplatzierten sondern in einem Fernduell n 2 n 1 displaystyle frac n 2 cdot n 1 nbsp bzw n 2 displaystyle binom n 2 nbsp bei einfacher Ausfuhrung n n 1 displaystyle n cdot n 1 nbsp mit RuckrundeZwei Chancen System Nach der ersten Niederlage scheidet der Teilnehmer nicht sofort aus sondern bekommt eine zweite Chance Demzufolge fuhrt fruhes Aufeinandertreffen zweier Spitzenspieler nicht zu einer schlechten Schlussplatzierung fur den zweitbesten Spieler Jedes Spiel hat eine entscheidende Bedeutung fur beide Teilnehmer somit gibt es keine Gefahr von taktischen Uberlegungen Konigsmachermoglichkeiten betrugerischem Zusammenspiel vergl Rundenturnier Der Turniersieger wird in einem Finalspiel ermittelt Geeignet fur viele Teilnehmer Grundsatzlich geeignet nur fur Turniere mit einer durch acht teilbaren Anzahl von Teilnehmern ansonsten in Kombination mit anderen Turnierformen Die Idee Elemente aus dem K o System und Rundenturnier in einem System zu integrieren muss noch Akzeptanz finden 2 n 2 displaystyle 2 cdot n 2 nbsp Schweizer System Danisches System Wahrend des ganzen Turniers spannende Spiele da stets in etwa gleich gute Spieler aufeinander treffen Geeignet fur viele teilnehmende Spieler die wahrend der ganzen Turnierdauer anwesend sein sollen Moglichkeit sich mit einer taktischen Niederlage zu Turnierbeginn eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen Im Mittelfeld widerspiegelt die Rangordnung die Spielerstarke nur schlecht n 2 log 2 n displaystyle frac n 2 cdot log 2 n nbsp Leiterturnier Je nach Ausgestaltung spiegelt das Schlussresultat die relativen Spielstarken sehr gut wider Wird das Teilnehmerfeld gut gesetzt sind nur sehr wenige Spiele notwendig Flexibilitat fur die Teilnehmer da sie Anzahl Spiele und die Gegner auswahlen konnen Wird die Rangordnung zu Beginn ausgelost ist diese Turnierform sehr ineffizient Gefahr von Willkur Spieler wahlen subjektiv gesehen besiegbare Gegner aus ungleiche Anzahl Spiele pro Teilnehmer n 2 n 1 displaystyle frac n 2 cdot n 1 nbsp im ungunstigsten Fall n 2 displaystyle frac n 2 nbsp im gunstigsten FallBeispiele Anzahl benotigte Spiele fur verschiedene Turnierformen Anzahl Spieler K o System Schweizer System 1 Rundenturnier mit Ruckrunde4 3 4 6 128 7 12 28 5616 15 32 120 24030 29 75 435 87050 49 150 1225 2450100 99 350 4950 9900n displaystyle n nbsp n 1 displaystyle n 1 nbsp n 2 log 2 n displaystyle tfrac n 2 cdot log 2 n nbsp n 2 displaystyle binom n 2 nbsp n n 1 displaystyle n cdot n 1 nbsp K o System BearbeitenSingle knockout Bearbeiten Hauptartikel K o System Das K o System von englisch knockout etwa ausser Gefecht setzen im engeren Sinne ist eine Turnierform bei der in jeder Spielrunde jeweils zwei Teilnehmer aufeinandertreffen und der Verlierer ausscheidet bis schliesslich im Finale der Sieger des Turniers ermittelt wird Double knockout Bearbeiten Hauptartikel Doppel K o System Als Double knockout auch Double elimination bezeichnet man eine Turnierform die in ihren Grundzugen auf dem K o System beruht jedoch versucht dessen Schwachen zu umgehen Die wesentlichen Unterschiede des Double knockout Formates im Gegensatz zum einfachen K o System single knockout oder single elimination sind Ein Teilnehmer scheidet erst nach der zweiten Niederlage aus dem Turnier aus Ein Teilnehmer kann trotz eines einmaligen Verlustes das Turnier gewinnen Das ist im einfachen K o System auch dann ausgeschlossen wenn zusatzliche Spiele abgehalten werden um eine durchgehende Reihung zu erhalten Der Verlierer eines Semifinalspieles kann bestenfalls den 3 Platz belegen der Verlierer eines Viertelfinalspiels bestenfalls den 5 Platz etc Es ist auch ohne Seeding Setzen sichergestellt dass der zweitbeste Spieler den zweiten Platz belegt vorausgesetzt bei jeder einzelnen Begegnung gewinnt der jeweilige Favorit Bei gleicher Teilnehmeranzahl sind etwa doppelt so viele Spiele zu absolvieren wie beim K o System Nehmen n Spieler teil werden 2n 2 Spiele benotigt Rundenturnier Bearbeiten Hauptartikel Rundenturnier Als Rundenturnier auch Jeder gegen jeden englisch Round Robin oder Liga System wird eine Turnierform bezeichnet bei der jeder Turnierteilnehmer gleich oft gegen alle anderen Turnierteilnehmer antritt Dieses System wird in den meisten Ligasystemen beim Fussball angewandt wo anhand eines festen Spielplans jede Mannschaft gegen jede andere Mannschaft einmal zuhause und einmal auswarts spielt exakte Bezeichnung Double Round Robin da jede Mannschaft jede andere zwei Mal trifft Dies wird auch beim Bowling angewandt Ein Turnier jeder gegen jeden benotigt in der einfachen Durchfuhrung ohne Ruckspiele bei n Teilnehmern n 2 n 1 displaystyle begin matrix frac n 2 end matrix n 1 nbsp Spiele Fur jeden Sieg und jedes Unentschieden werden Punkte vergeben Am Ende gibt es eine vollstandige Rangliste nach Punkten bei Punktegleichstand werden weitere Kriterien herangezogen das Torverhaltnis oder die direkten Begegnungen Kombinationen aus K o und Rundenturnier BearbeitenIn vielen Fallen wird eine Kombination aus K o System und Rundenturnier verwendet Zumeist wird der erste Abschnitt des Turniers als Rundenturnier mit mehreren Gruppen oder Ligen ein weiterer als K o Turnier durchgefuhrt Beispiele hierfur sind die Fussball WM und EM nach der Qualifikationsphase sowie die meisten europaischen Fussball Pokalwettbewerbe Hier werden die Mannschaften uberwiegend in Gruppen von je vier Mannschaften aufgeteilt Zwischen den Mannschaften einer Gruppe spielt jeder gegen jeden Dies wird als Gruppenphase manchmal auch als Vorrunde bezeichnet Die Gruppenersten und Gruppenzweiten spielen dann im K o System gegeneinander Ausscheidungsspiele K o Phase bei der Fussball EM 2016 qualifizieren sich erstmals auch die vier besten von insgesamt sechs Gruppendritten fur die K o Phase da es bei dieser Europameisterschaft erstmals ein Achtelfinale gibt In manchen Fallen gibt es zwischen Vorrunde und K o Phase noch eine weitere Zwischenrunde so z B bei der UEFA Champions League bis zum Jahr 2002 wo diese Zwischenrunde als zweite Gruppenphase bezeichnet wurde Als Endrunde wird verwirrenderweise bei der UEFA Champions League nur die K o Phase bezeichnet bei WMs und EMs das gesamte Turnier inklusive der Gruppenphase jedoch ohne die Qualifikationsspiele Dieses Mischsystem hat den Vorteil dass ein zu fruhes Ausscheiden guter Mannschaften weitgehend vermieden werden kann indem die Gruppensieger so spat wie moglich aufeinandertreffen So spielen in der ersten Ausscheidungsrunde stets Gruppenerste gegen Gruppenzweite Durch geeignetes Setzen kann man ausserdem erreichen dass zwei Mannschaften die in der Vorrunde in derselben Gruppe gegeneinander gespielt haben nur im Finale erneut aufeinandertreffen konnen Vor Beginn des eigentlichen Turniers finden vielfach Qualifikationsspiele statt in denen als Modus wiederum entweder das K o System oder das Rundenturnier angewendet wird Ausserdem gibt es noch viele weitere Moglichkeiten diese beiden Turnierformen zu kombinieren Vor allem im nordamerikanischen Vereinssport werden hierzu verschiedene Varianten angewendet NBA NHL MLB NFL oder MLS Play off heisst ein K o System das von den Bestplatzierten einer einzigen Liga nach Abschluss der im Jeder gegen Jeden System durchgefuhrten Hauptsaison gespielt wird Zwei Chancen System BearbeitenDas Zwei Chancen System integriert einige Elemente sowohl des Rundenturniers als auch des K o Systems Schweizer System Bearbeiten Hauptartikel Schweizer System Schachspiel Das Schweizer System lasst sich am besten als Sonderform des Rundenturniers beschreiben In der Schweiz ist dieses Spielsystem als System Schoch bekannt Die erste Runde wird gesetzt oder gelost danach wird nach jeder Runde der Zwischenstand bestimmt In den folgenden Runden spielt stets der Fuhrende gegen den Zweitplatzierten der dritte gegen den vierten und in dieser Reihe jeweils weiter Es wird allerdings ausgeschlossen dass zwei Spieler zweimal aufeinandertreffen die Paarungen werden daher vor jeder Runde wie folgt festgelegt Der Fuhrende spielt gegen den bestplatzierten Spieler gegen den er noch nicht gespielt hat Der Fuhrende unter den verbleibenden Spielern spielt gegen den bestplatzierten Spieler gegen den er noch nicht gespielt hat Liegen also nach einer Runde dieselben Spieler in Fuhrung so spielt nun der erste gegen den dritten falls er gegen diesen noch nicht gespielt hat daher gegen den bestplatzierten Spieler gegen den er noch nicht gespielt hat der zweite gegen den vierten Es konnen Abbruchkriterien festgelegt werden wie etwa im Petanque ublich Es werden so lange neue Runden gespielt bis nur noch ein Teilnehmer ohne Niederlage geblieben ist Ohne ein Abbruchkriterium dauert ein Turnier nach dem Schweizer System gleich lange wie ein Rundenturnier was aber einen bedeutenden Vorteil des Schweizer Systems zunichtemacht Wenn Indikatoren wie Tordifferenz oder Anzahl geschossene Tore fehlen kann eine Feinwertung notwendig sein um bei Punktegleichheit eine eindeutige Rangfolge festzulegen Wird keine Feinwertung erstellt kann bei Punktegleichheit der jeweilige neue Gegner allerdings auch zugelost werden Schweizer System Varianten Bearbeiten Das Danische System unterscheidet sich vom Schweizer System dadurch dass dieselben Paarungen mehrfach auftreten konnen Es spielen also in jeder Runde der Erstplatzierte gegen den Zweitplatzierten und die Nachstplatzierten in derselben Weise 2 Eine Sonderform des Schweizer Systems ist das Mac Mahon System das bei Shōgi und Go Turnieren haufig angewendet wird Hierbei starten die Spieler nicht mit null Punkten sondern beginnen das Turnier mit unterschiedlichen Punktezahlen abhangig von ihrer Einstufung in Kyu oder Dan Grade beim Go bzw ihrer Elo Zahl beim Shōgi Leiterturnier BearbeitenLeiterturniere sind Forderungsturniere und werden uberwiegend vereinsintern gespielt Sie sind die einfachste Form einer laufenden Clubrangliste Zu Beginn werden durch setzen oder losen alle Spieler wie auf einer Leiter in einer Rangliste angeordnet Jeder Spieler darf nach Vorgabe den die direkt vor ihm oder einen noch weiter vorne platzierten Spieler herausfordern Falls er gewinnt ruckt er auf den Platz des Geforderten vor und dieser fallt einen Platz oder auf den bisherigen Platz des Siegers zuruck 3 Gewinnt der Herausforderer nicht verandert sich die Rangliste nicht Ziel ist es moglichst die oberste Leitersprosse zu erreichen In der Regel werden Fristen gesetzt in denen bei Forderung die Kampfe ausgetragen werden mussen Kommt ein Spieler einer Herausforderung innerhalb dieser Frist nicht nach verliert er kampflos Die Verlierer durfen meist fur eine bestimmte Zeit keine Forderung aussprechen aber durfen selbst gefordert werden Das Turnier kann mit einem Enddatum versehen um dann die Sieger zu ehren oder zeitlich unbegrenzt durchgefuhrt werden Im letzten Fall hat man dauerhaft eine jeweils aktuelle Rangliste fur den Verein Da die Teilnehmer selbst fur die Forderungen verantwortlich sind kann eine Anzahl der Kampfe nicht voraus gesagt werden Auch ist die Anzahl der Kampfe je Teilnehmer unterschiedlich Wahrend des Turniers konnen auch Spieler ausscheiden dann rucken alle dahinter liegenden Spieler auf oder zusatzlich in das Turnier eintreten In letzterem Fall werden sie entweder an das untere Ende der Leiter gesetzt oder man kann ihnen auch die Moglichkeit bieten einen beliebigen Gegner zu fordern Gewinnt der Neueinsteiger wird er auf den Platz des Verlierers gesetzt Verliert er kommt er dann doch an das untere Ende der Leiter Fordert jeder Spieler nur den nachstbesseren Spieler heraus entspricht dieses Turnierverfahren der sogenannten Bubblesort Methode Im ungunstigsten Fall der beste Spieler befindet sich zu Turnierbeginn auf dem letzten Platz der zweitbeste auf dem zweitletzten Platz und so weiter entspricht die Anzahl benotigter Spiele jener des einfachen Rundenturniers da jeder gegen jeden anderen spielen muss Die Regeln sind modifizierbar Sie konnen vorschreiben welche Herausforderungen zulassig sind Zum Beispiel kann jeder Spieler nur den nachstbesten oder den ubernachstbesten Spieler herausfordern um die Spitzenspieler vor zeitverschwenderischen aussichtslosen Herausforderungen durch Anfanger zu schutzen Auch ist die Form der Durchfuhrung der einzelnen Vergleichskampfe und einzuhaltende Fristen den jeweiligen Bedurfnissen anpassbar Leiterturnier Varianten Bearbeiten nbsp Aufbau eines PyramidenturniersDie Regeln beim Pyramidenturnier auch Weihnachtsbaumturnier sind fast gleich dem Leiterturnier Die Teilnehmer sind aber nicht in einer horizontalen Liste sondern in einem pyramidenformigen Tableau angeordnet Meist sind grossere Sprunge als bei einem Leiterturnier moglich Die Turnierleitung legt fest wer alles gefordert werden darf Dieses konnen zum Beispiel alle Spieler sein die in der Reihe oberhalb der eigenen Reihe stehen oder alle Spieler die in der gleichen Reihe links oder in der oberen Reihe rechts von einem stehen 3 Vergleich der Turnierformen BearbeitenDas Primarziel eines Turnierformats besteht darin den Turniergewinner zu ermitteln Wegen der Rahmenbedingungen und Eigenschaften eines konkreten Turniermodus sowie verschiedenen Zufallsfaktoren ist es moglich dass auch nicht der starkste Turnierteilnehmer gelegentlich Meister werden kann Als Grundlage fur den Vergleich von verschiedenen Turnierformen in Bezug auf Primarziel kann die Wahrscheinlichkeit hingezogen werden mit der die tatsachlich beste Mannschaft als Sieger ermittelt wird insbesondere in den praxisnahen Fallen bei denen die beste Mannschaft nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit in einer Begegnung gewinnt Die folgenden Beispiele fur ein Fussball Turnier mit 8 Mannschaften illustrieren diese Vorgehensweise fur den Vergleich der Turnierformen Es wird angenommen dass 7 Mannschaften gleich stark sind und die Wahrscheinlichkeiten fur Sieg Unentschieden und Niederlage wenn sie gegeneinander spielen betragen 30 40 30 Fur die Spiele der besten Mannschaft A gegen diese 7 Mannschaften betragen die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten 50 5 30 19 5 Bewertung fur das RundenturnierFur die Wahrscheinlichkeit dass die Mannschaft A den Turniersieg davontragt wurden bei diesem Modell zwei Werte ermittelt Maximalwert 49 9 und Mittelwert 44 9 Das hangt damit zusammen dass die genauen Ergebnisse in diesem vereinfachten Modell nicht berucksichtigt und die Tordifferenzen sowie andere Faktoren zur Rangermittlung bei Punktgleichheit nicht hingezogen werden konnen Stattdessen wird unter dem Maximalwert auch die Falle zusammengefasst bei denen die Mannschaft A den ersten Platz mit einer oder mehreren anderen Mannschaften teilt Unter dem Mittelwert wird in solchen Fallen die entsprechende Gewichtung vorgenommen Der tatsachliche Wert liegt somit zwischen diesen zwei Werten und hangt davon ab wie die Entscheidung im Fall der Punktgleichheit im konkreten Turnier geregelt wird Nach dieser Bewertung wird die beste Mannschaft A in diesem Modell in weniger als die Halfte aller Falle tatsachlich Turniersieger obwohl sie in einzelnen Spielen vergleichsweise uberlegen ist Demzufolge ist die Anwendung des Rundenturniers keine Garantie dafur dass der erste Platz richtig ermittelt wird geschweige denn alle Range richtig zugeordnet werden Je geringer die Starke Differenz der Teilnehmer ist desto ungenauer ist diese Zuordnung Bewertungen fur den Vergleich des Rundenturniers mit anderen TurniermodiFur den Vergleich mit K o System muss das Modell erweitert werden weil K o System zusatzlich Verlangerung und Elfmeterschiessen als Tie Break Vorgehensweisen zur Ermittlung eines Siegers beim Fussball verwendet In diesem Modell betragen die Wahrscheinlichkeiten fur die Spiele von 7 Mannschaften untereinander in Bezug auf Sieg in der regularen Zeit in der Verlangerung und im Elfmeterschiessen jeweils 30 5 15 Diese Werte sind auf der Basis der tatsachlich stattgefundenen Spiele in der Finalphase ab Viertelfinale in Fussball Welt 1986 2018 und Europa 1996 2016 Meisterschaften ermittelt Die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten fur die Spiele der Mannschaft A gegen 7 Mannschaften betragen 50 5 6 10 5 und 19 5 3 10 5 In diesem Fall wird angenommen dass alle Mannschaften die gleichen Chancen im Elfmeterschiessen haben d h die Gewinnwahrscheinlichkeit der Mannschaft A beim Elfmeterschiessen ist 50 Die Wahrscheinlichkeit dass die Mannschaft A in jedem einzelnen Spiel gewinnt betragt 67 50 5 6 10 5 Demnach betragt die Wahrscheinlichkeit dass die Mannschaft A das Turnier im K o System gewinnt 30 0 67 0 67 0 67 Die im ersten Beispiel berechnete Wahrscheinlichkeit fur das Rundenturnier liegt zwischen 49 9 und 44 9 Somit kann die bessere Performance des Rundenturniers gegenuber K o System in diesem Modell Fall in Zahlen ausgedruckt werden Fur die weitere Analyse des Unterschieds zwischen Rundenturnier und K o System konnen weitere Modelle gebildet werden unter der Voraussetzung dass die Mannschaft A mit der Wahrscheinlichkeit 67 jedes Spiel im K o System gewinnt dabei die Gewinnwahrscheinlichkeiten der Mannschaft A im Elfmeterschiessen GWiEMS zwischen 0 und 100 variieren Zum Beispiel der Gewinnwahrscheinlichkeit im Elfmeterschiessen 100 entsprechen die folgenden Wahrscheinlichkeiten 40 6 21 und 30 3 0 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert In den meisten Fallen ist das Rundenturnier bei der Ermittlung des Turniergewinners deutlich besser als das K o System Nur in einigen eher theoretischen Fallen die Mannschaft A ist geringfugig besser in der regularen Zeit und gewinnt fast immer im Elfmeterschiessen sind die Wahrscheinlichkeiten vergleichbar Als Fazit lasst sich festhalten dass die Performance einer Turnierform in Bezug auf Primarziel erheblich vom Daten Modell beziehungsweise von der Starke Konstellation der beteiligten Teilnehmer abhangig ist und das Rundenturnier nicht in allen Fallen bedeutend uberlegen gegenuber anderen Turnierformaten ist Zusatzlich zu dieser Ubersicht sind auch die Ergebnisse der entsprechenden Bewertungen fur das Turnierformat Zwei Chancen System 4 dargestellt Das Zwei Chancen System integriert einige Elemente sowohl des Rundenturniers als auch des K o Systems folglich liegen die Zwei Chancen System Wahrscheinlichkeiten zwischen den Werten dieser beiden Formate Interpretation von Vergleichsergebnissen der Turnierformen mit und ohne Tie BreakIm Unterschied zu Turnierformaten ohne Tie Break z B Rundenturnier ermitteln die Turnierformate mit Tie Break z B K o System den Turniersieger nicht nur auf der Grundlage von Ergebnissen in der regularen Zeit sondern auch zusatzlich auf der Grundlage von den Tie Break Entscheidungen Verlangerung und Elfmeterschiessen Die Interpretation des Vergleichs von solchen Turnierformen hangt von der Definition der tatsachlich besten Mannschaft ab Es gibt zwei Varianten Nur die Ergebnisse in der regularen Zeit zahlen fur die Bestimmung der besten Mannschaft In dieser Interpretation ist das Rundenturnier in allen Modell Fallen das beste Turnierformat unabhangig von den ermittelten Turnier Gewinnwahrscheinlichkeiten In den Modell Fallen mit der grosseren Diskrepanz von Leistungen der Mannschaften in der regularen Zeit und in den Tie Break Entscheidungen wird die Performance von Tie Break Formaten entweder unter Im Beispielfall GWiEMS lt 20 oder uberschatzt Im Beispielfall GWiEMS gt 80 Die Leistungen der Mannschaften sowohl in der regularen Zeit als auch bei der Tie Break Entscheidungen sollen bei der Ermittlung der besten Mannschaft berucksichtigt werden In dieser Interpretation bestimmt die ermittelte Turnier Gewinnwahrscheinlichkeit abhangig vom konkreten Modell Fall das beste Turnierformat Das Rundenturnier kompensiert in den meisten Fallen die fehlende Information uber die Leistungen in den Tie Break Entscheidungen und bleibt das beste Format In den Modell Fallen mit der Tie Break Dominanz Im Beispielfall GWiEMS gt 90 wird das K o System das beste Format In den meisten praxisrelevanten Modell Fallen wenn die Leistungen der Mannschaften in der regularen Zeit und in den Tie Break Entscheidungen miteinander korrespondieren sind die Ergebnisse des Vergleichs von Turnierformaten identisch in den beiden Interpretationen Kritik der gegenwartigen WM und EM Turniermodi BearbeitenIn den Welt und Europameisterschaften vieler Sportarten sowie in olympischen Turnieren werden verschiedene Varianten der Kombination aus Gruppen Turnierform Rundenturnier und Finalphase Turnierform K o System verwendet Solche Turniermodi weisen erhebliche strukturelle Probleme auf die unter anderem zur Verletzung des Fairplay fuhren Die folgende Klassifikation dieser Probleme mit Beispielen aus Fussballmeisterschaften gilt grundsatzlich auch fur die Turniere in allen anderen Sportarten Bedeutungsloses letztes Gruppenspiel Bearbeiten In der Gruppenphase kommt oft vor dass einige Mannschaften nach zwei Spieltagen entweder die Finalrunde schon erreicht haben oder sich nicht mehr fur die Finalrunde qualifizieren konnen Demzufolge hat das Ergebnis des letzten Gruppenspiels fur diese Mannschaften keine Bedeutung Falls sich zwei solche Mannschaften in dem dritten Gruppenspiel treffen dann hat das keine grossen Turnierauswirkungen Es wird lediglich ein Trainingsspiel mit keiner Relevanz zur Meisterschaft ausgetragen Allerdings sind solche bedeutungslosen Spiele fur die schon qualifizierten Mannschaften nicht immer von Vorteil Der Spielrhythmus geht verloren und die Mannschaft kann beim nachsten Spiel Schwierigkeiten haben den zu finden Aktuelle Beispiele aus den jungsten Welt und Europameisterschaften Agypten Saudi Arabien WM 2018 Panama Tunesien WM 2018 Niederlande Nordmazedonien EM 2021 Spiele ohne Bedeutung fur eine Mannschaft Moglichkeit von Absprachen zum Nachteil des dritten Teilnehmers Bearbeiten Schwerwiegender sind die Konstellationen bei denen das Spiel nur fur eine Mannschaft keine Bedeutung hat Die fehlende Motivation dieser Mannschaft kann das Spielergebnis beeinflussen und damit zur Wettbewerbsverzerrung fuhren In weiteren problematischen Konstellationen ist es moglich dass ein bestimmtes Ergebnis fur beide Mannschaften reicht um sich unabhangig vom anderen Gruppenspiel fur die Finalphase zu qualifizieren Bekannteste Beispiele fur diese Arten der Konstellationen Argentinien Peru WM 1978 5 6 7 Deutschland Osterreich WM 1982 Nichtangriffspakt von Gijon 8 9 10 Schweden Danemark EM 2004 11 12 13 Spanien Kroatien EM 2012 14 Aktuelle Beispiele Spanien Marokko WM 2018 Frankreich Danemark WM 2018 15 Australien Peru WM 2018 Schweiz Costa Rica WM 2018 Polen Japan WM 2018 Italien Wales EM 2021 Belgien Finnland EM 2021 Niederlande Katar WM 2022 Marokko Kanada WM 2022 Spanien Japan WM 2022 16 17 18 In solchen fairplaymassig potenziell problematischen Konstellationen ist die eventuelle Verletzung des Fairplay in einer oder anderer Weise moglich und durch die Regelungen des Turniermodus nicht ausgeschlossen In den meisten Fallen werden die Spiele auch in diesen Konstellationen gemass dem Fairplay Gedanken durchgefuhrt und es gibt keine Auswirkungen fur die anderen Mannschaften in der Gruppe Trotzdem ist diese Moglichkeit vorhanden das kann zu Irritationen im Umfeld der Spiele fuhren Bisweilen sehen sich die betroffenen Mannschaften in diesen Fallen sogar gezwungen zu versichern dass keine Absprachen getroffen werden wie zum Beispiel bei der WM 2014 vor dem letzten Gruppenspiel Deutschland USA 19 Kein Grund das dritte Spiel zu gewinnen Bearbeiten Bei einer anderen Art der Konstellationen konnen die schon qualifizierten Mannschaften in dem dritten Gruppenspiel noch ein vermeintliches Ziel haben erster Platz in der Gruppe Aber der mogliche erste Gegner in der Finalphase ist nur fur die Mannschaften bekannt deren drittes Spiel nach den Spielen in der Parallelgruppen stattfindet Auch die Gegner in dem eventuellen weiteren Verlauf der Finalphase sind schwer einzuschatzen Deswegen gibt es in vielen Fallen keinen Grund im dritten Spiel unbedingt zu gewinnen und Gruppenerster zu werden Solche Spiele fungieren eher als eine Art der zusatzlichen Auslosung Das Ergebnis hat fur die betroffenen Mannschaften keine sportliche Signifikanz somit sind diese Spiele fur die betroffenen Mannschaften bedeutungslos und fuhren unter Umstanden zu fairplaymassig problematischen Konstellationen Aktuelle Beispiele Russland Uruguay WM 2018 Frankreich Danemark WM 2018 Kroatien Island WM 2018 Belgien England WM 2018 Italien Wales EM 2021 Belgien Finnland EM 2021 England Tschechien EM 2021 Schweden Polen EM 2021 Frankreich Portugal EM 2021 Frankreich Tunesien WM 2022 Brasilien Kamerun WM 2022 Portugal Sudkorea WM 2022 Gewinnen verringert die Chance auf ein Weiterkommen Bearbeiten In einigen Fallen konnte es allerdings doch eine Motivation fur Mannschaften geben Gruppenerster zu werden insbesondere falls ein Topfavorit auf den Gruppenzweiten wartet Falls aber der Topfavorit in seiner Gruppe uberraschenderweise Zweiter wurde und jetzt auf den Gruppenersten treffen sollte dann wird es von Vorteil sein Gruppenzweiter zu werden Laut dem Turnierformat verringert der Sieg in diesem Fall paradoxerweise die Chancen fur das Weiterkommen Das war im Skandal beim olympischen Badmintonturnier 2012 Olympische Sommerspiele 2012 Badminton 20 21 besonders deutlich veranschaulicht Mehrere Teilnehmer des Badmintonturniers wurden disqualifiziert weil sie versucht hatten durch die Niederlage leichtere Konkurrenten beziehungsweise eine bessere Ausgangsposition fur die Finalphase zu bekommen Manchmal war keines der beiden Teilnehmer wirklich gewillt als Sieger das Feld zu verlassen Die Meisterschaften aller Sportarten sind vor solchen Konstellationen nicht gefeit Tiebreak Kriterien Bearbeiten Noch ein allgemeines Problem des Turniermodus in der Gruppenphase konnte bei der WM 2018 beobachtet werden Wenn zwei oder mehr Teams aufgrund der auf den Spielergebnissen basierenden Kriterien Anzahl Punkte Tordifferenz usw gleich abschneiden wird ihre Platzierung gemass sonstigen Kriterien ermittelt In der Gruppe H wurde Senegal aus der Finalphase ausgeschlossen nur weil das Team zwei Gelbe Karten mehr als Japan kassierte 22 Starkere Teams konnen sich fruhzeitig gegenseitig ausschalten Bearbeiten In der Finalphase wird das Turnierformat K o System verwendet Dieses Turnierformat ist am effizientesten um den Sieger schnell mit moglichst kleiner Anzahl der Spiele zu ermitteln Und das ist am ineffektivsten um die tatsachlich beste Mannschaft als Sieger mit grosstmoglicher Wahrscheinlichkeit zu ermitteln Die schlechte Performance des K o Systems kann damit erklart werden dass eine Mannschaft nach einer einzigen Niederlage aus dem Turnier ausscheidet Dabei kann auch die beste Mannschaft gelegentlich verlieren zum Beispiel im Elfmeterschiessen Ausserdem konnen die starkeren Mannschaften in den fruheren Runden aufeinander treffen und sich gegenseitig aus dem Turnier eliminieren Somit wird die Anzahl der besseren Mannschaften reduziert und eine schwachere Mannschaft bekommt mehr Chancen mit Gluck Turniersieger zu werden Fruhere Ergebnisse werden ignoriert Bearbeiten Die Ergebnisse in der Gruppenphase und in den fruheren Runden der Finalphase werden in keiner Weise berucksichtigt Das fuhrt zu paradoxen Effekten und intransparenten Endplatzierungen Zum Beispiel bei der EM 2021 hat Danemark mit insgesamt drei Niederlagen das Halbfinale erreicht wahrend Belgien nach Siegen in allen ersten vier Spielen auch gegen Danemark schon im Viertelfinale nach einziger Niederlage gegen den spateren Europameister Italien ausgeschieden war Disproportionale Messung Bearbeiten Der Anteil der Spiele zwischen den besten Mannschaften ist zu gering im Vergleich zur Gesamtzahl der Spiele Zum Beispiel bei den Fussball Weltmeisterschaften werden insgesamt 64 Spiele durchgefuhrt 57 Spiele davon werden in der Gruppenphase darunter etliche bedeutungslose und fairplaymassig problematische im Achtelfinale und um den unbedeutenden 3 Platz ausgetragen Fur die spannenden und hochklassigen Begegnungen zwischen acht letzten um den Meistertitel kampfenden Mannschaften sind nur 7 Spiele reserviert Turniere mit der Qualifikation von besten Dritten Bearbeiten In einigen Turnieren nehmen zusatzlich zu den Gruppenersten und Gruppenzweiten auch vier WM 1986 WM 1990 WM 1994 EM 2016 EM 2021 bzw acht WM 2026 geplant beste Gruppendritten in der K o Phase teil In solchen Fallen wird die Wahrscheinlichkeit noch grosser dass mehrere Mannschaften sich schon nach dem zweiten Spieltag fur die K o Phase qualifizieren werden Zum Beispiel in allen Gruppen der EM 2021 war mindestens eine Mannschaft nach dem zweiten Spieltag fur die K o Phase qualifiziert Damit werden die beschriebenen fairplaymassig problematischen Konstellationen wahrscheinlicher Auch zwei noch nicht qualifizierte Teilnehmer konnen in dem letzten Spieltag haufige eine theoretische Moglichkeit bekommen ein fur beide gunstige Ergebnis zu erreichen Insbesondere betrifft das die Gruppen mit dem kalendarisch spater angesetzten dritten Spieltag Ausserdem ist das Konzept der Ermittlung der besten Dritten fragwurdig In einem Turnier mit einer grossen Teilnehmeranzahl kommen vereinzelt auch starkemassig deutlich schwachere Teilnehmer vor Nach der Auslosung sind die Gruppen nicht homogen besetzt Die Mannschaften in einer Gruppe mit einem deutlich schwacheren Team werden doppelt bevorzugt im Vergleich zu Mannschaften in den Gruppen mit der starkemassig ausgeglichenen Besetzung Erstens sie konnen leichter Erster oder Zweiter werden Zweitens falls sie nach dem dritten Spieltag auf dem dritten Platz liegen ein Sieg mit hoher Tordifferenz gegen dieses schwachere Team bringt ihnen Vorteile bei der Ermittlung der besten Dritten Zukunftsperspektive Bearbeiten Die WM 2026 wird mit 48 Mannschaften ausgetragen In der Gruppenphase sollen 12 Gruppen mit je 4 Mannschaften gebildet werden Die Gruppensieger Gruppenzweiten und die acht besten Drittplatzierten qualifizieren sich fur die K o Phase mit 32 Teilnehmern Im Vergleich zur WM 2022 wird die Wahrscheinlichkeit von fairplaymassig problematischen Konstellationen grosser der Anteil der Spiele zwischen den besten acht Mannschaften an der Gesamtzahl der Spiele wird kleiner 7 von 104 Die Ermittlung des Weltmeisters im K o System mit 32 Mannschaften wird noch starker von zufalligen Faktoren beeinflusst Einzelnachweise Bearbeiten Logarithmen gerundet auf vollstandige Runden Plauschturniere auf badminton plauschturniere ch abgerufen am 4 September 2014 a b Turnierformen 1 2 Vorlage Toter Link www iturnier org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis iturnier org Abgerufen am 28 September 2020 Manfred Kramer Der neue Turniermodus Zwei Chancen System ist der Fussball Europa oder Weltmeister tatsachlich die beste EM bzw WM Mannschaft 4 neu bearb und erw Auflage Books on Demand GmbH Norderstedt 2013 ISBN 978 3 8448 1540 5 dnb de abgerufen am 17 Januar 2021 Peter Maxwill Argentiniens skandaloser Triumph Spiegel de 28 Mai 2014 Jorg Wolfrum Kartell des Schweigens in Argentinien Frankfurter Allgemeine net 15 Januar 2001 Tom Mustroph Sechs Tore sechsmal Bestechung Taz de 17 Marz 2018 Die Schande von Gijon Stern de 23 Juni 2014 Das langweiligste WM Spiel aller Zeiten Spiegel de 6 Februar 2008 Sieg gegen Osterreich Kein Grund zur Freude dfb de Euro 2004 Sweden v Denmark they said it would not end 2 2 but it did Guardian 18 Juni 2012 englisch Italien furchtet skandinavische Verschworung Stern de 22 Juni 2004 2 2 half Danen und Schweden Spiegel de 22 Juni 2004 Todliches Remis Spiegel de 18 Juni 2012 Gellende Pfiffe der Fans Frankreichs 0 0 gegen Danemark erinnert an Schande von Gijon Stern de 26 Juni 2018 Wir haben alles gegeben Spanien will von Wettbewerbsverzerrung nichts wissen Stern de 2 Dezember 2022 Spain can send Germany home but have no plans to offer Japan a biscuit Guardian 28 November 2022 englisch Luis Enrique oblivious to team s peril during Spain s collapse against Japan Guardian 2 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