www.wikidata.de-de.nina.az
Das K o System von englisch knockout etwa herausschlagen oder ausser Gefecht setzen seltener auch Einzelausscheidung englisch Single elimination im Unterschied zu Double elimination siehe Doppel K o System oder Pokalsystem englisch Cup System ist eine Turnierform die in Sportarten wie z B Tennis oder in Cup Bewerben im Fussball angewendet wird wobei der Verlierer einer Begegnung aus dem Turnier ausscheidet Bei Wettbewerben die nur teilweise im K o System ausgetragen werden wird der entsprechende Abschnitt auch als K o Phase bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf eines K o Turniers 2 Nachteile 3 Weitere Bewertung 4 Beispiel 5 Turnier Varianten 6 Mathematische Zusammenhange 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAblauf eines K o Turniers BearbeitenIn jeder Spielrunde treffen jeweils 2 Teilnehmer aufeinander Die Sieger der Erstrundenspiele steigen in die zweite Runde auf die Verlierer scheiden aus Die Sieger der Zweitrundenspiele treffen in der dritten Runde aufeinander wahrend die Verlierer wiederum ausscheiden usw Zuletzt bleiben zwei Teilnehmer ubrig die im Finale um den Turniersieg kampfen Das K o System funktioniert am besten wenn die Zahl der Teilnehmer eine Zweierpotenz darstellt also 2 4 8 16 32 usw Ansonsten erhalten einige Teilnehmer in der ersten Runde ein Freilos Bye Mit jeder Runde halbiert sich die Anzahl der Teilnehmer Im Achtelfinale sind es 16 im Viertelfinale acht im Halbfinale auch Semifinale vier und im Finale nur noch zwei Teilnehmer Gleichzeitig ist das K o System diejenige Turnierform welche die Anzahl der Spiele und Spielrunden minimiert bei 22 4 Teilnehmern benotigt man 2 Runden bei 23 8 Teilnehmern 3 Runden bei 24 16 Teilnehmern 4 Runden usw Die Anzahl der Spiele insgesamt ist um 1 kleiner als die Anzahl der Teilnehmer Zum Beispiel mussen bei 32 Mannschaften insgesamt 31 Spiele gespielt werden Ein weiterer Vorzug des K o Systems ist der einfache leicht verstandliche Aufbau Diese Turnierform erfullt die meisten Anforderungen an eine Turnierform Werden jedoch in der ersten Runde die Paarungen gelost so kann es geschehen dass bereits in der ersten Runde der beste Teilnehmer auf den zweitbesten trifft d h beim einfachen K o System ist nicht gewahrleistet dass der zweitbeste Teilnehmer den zweiten Platz erreicht vorausgesetzt in jeder Begegnung gewinnt der jeweilige Favorit Um zu vermeiden dass bei Turnieren mit K o System die Favoriten bereits sehr fruh aufeinandertreffen werden die Teilnehmer gegeneinander gesetzt Seeding Bei einem Turnier mit 128 Teilnehmern spielt daher in der ersten Runde der beste Teilnehmer Nr 1 gegen Nr 128 Nr 2 gegen 127 usw Gewinnen jeweils die Favoriten so treffen in der zweiten Runde Spieler Nr 1 auf Nr 64 Nr 2 auf Nr 63 usw Im Finale stehen einander die beiden Besten gegenuber Nachteile BearbeitenDie Halfte der Teilnehmer scheidet bereits in der ersten Runde aus Dies hat zur Folge dass schwachere Spieler Teams kaum Turniererfahrung gewinnen Der Vorteil dass das K o System die Anzahl der durchzufuhrenden Spiele minimiert bedingt auch einen Nachteil denn je weniger Spiele durchgefuhrt werden desto grosser ist der Einfluss des Zufalls im Besonderen der Einfluss der vor Beginn eines Turniers notwendigen Auslosung Das K o System ist daher nur geeignet den das beste n Spieler Team zu ermitteln nicht aber den zweitbesten da durch die Auslosung der das beste Spieler Team bereits vor dem Finale auf den das zweitbeste n treffen kann Bei Wettkampfen in denen Unentschieden haufig vorkommen mussen Tie Breakers angewendet werden um einen Sieger zu ermitteln diese sind sehr oft umstritten z B beim Fussball Verlangerung Golden Goal Silver Goal Elfmeterschiessen Wiederholungsspiele oder gar das Werfen eines Loses Weitere Bewertung BearbeitenDer Vorteil eines Turniers nach K o System besteht darin dass eine Entscheidung vergleichsweise schnell herbeigefuhrt wird z B im Vergleich mit einem Rundenturnier Eine einmalige Niederlage bedeutet demzufolge jedoch bereits das Ausscheiden aus dem Turnier Daher wird dem Zufall bei diesem Turnierformat ein sehr hoher Einfluss beigemessen Das Setzen begunstigt die Favoriten was von den ubrigen Spielern als unfair empfunden wird Andern sich die Spielstarken der einzelnen Teilnehmer nur relativ langsam so ergeben sich sehr viele gleiche Spielpaarungen in aufeinanderfolgenden Turnieren und das ist fur den Veranstalter wie auch fur den Zuschauer unbefriedigend Daruber hinaus hatte die Nr 128 die stets gegen die Nr 1 anzutreten hat nie eine Moglichkeit sich zu verbessern Bei Tennis Turnieren etwa wird daher eine Mischung aus Auslosen und Setzen angewendet Bei Grand Slam Turnieren werden nur die Top 32 Spieler gesetzt Spieler 1 wird auf Position 1 Spieler 2 auf Position 2 gesetzt die Spieler 3 und 4 werden auf die Positionen 3 und 4 gelost die Spieler 5 bis 8 werden auf die Positionen 5 bis 8 gelost die Spieler 9 bis 16 auf die Positionen 9 bis 16 und die Spieler 17 bis 32 auf die Positionen 17 bis 32 gelost alle ubrigen Teilnehmer also die Spieler 33 bis 128 werden gelost Beispiel BearbeitenDie letzten drei Runden der French Open 2008 Dameneinzel wurden zwischen acht Spielerinnen ausgetragen Viertelfinale VF Halbfinale HF Finale F 13 Russland nbsp D Safina 4 7 6 7 Russland nbsp J Dementjewa 6 65 0 13 Russland nbsp D Safina 6 6 4 Russland nbsp S Kusnezowa 3 2 4 Russland nbsp S Kusnezowa 7 6 Estland nbsp K Kanepi 5 2 13 Russland nbsp D Safina 4 3 2 Serbien nbsp A Ivanovic 6 6 Q Spanien nbsp C Suarez Navarro 3 2 3 Serbien nbsp J Jankovic 6 6 3 Serbien nbsp J Jankovic 4 6 4 2 Serbien nbsp A Ivanovic 6 3 6 10 Schweiz nbsp P Schnyder 3 2 2 Serbien nbsp A Ivanovic 6 6 Des Weiteren ist es fur das Setzen unerlasslich die Starke der einzelnen Teilnehmer bereits im Voraus sehr genau einschatzen zu konnen was wiederum sehr aufwandige und daher oft schwer nachvollziehbare Bewertungsmethoden erfordert z B Elo Zahl beim Schach Weltrangliste beim Tennis Turnier Varianten BearbeitenBei einem Turnier nach dem K o System gibt es folgende Preise Der Sieger belegt den ersten Platz der Verlierer des Finales belegt den zweiten Platz die Verlierer der beiden Semifinalspiele belegen die beiden dritten Platze Manchmal tragen die Verlierer der Semifinalspiele untereinander ein Kleines Finale aus das Spiel um den dritten Platz oder Spiel um Platz drei Auf analoge Art konnen auch die Platze 5 bis 8 bestimmt werden Zuerst spielen jeweils zwei Verlierer der Viertelfinalspiele gegeneinander sodann treffen die beiden Sieger aus diesen Partien aufeinander und spielen um die Platze 5 und 6 wahrend die Verlierer aus diesen Spielen eine Partie um die Platze 7 und 8 austragen Prinzipiell lasst sich durch entsprechende zusatzliche Klassifikationsspiele eine durchgehende Reihung ermitteln doch wird davon zumeist abgesehen selbst die Durchfuhrung eines Spiels um den dritten Platz ist keineswegs uberall ublich Gelegentlich tragen die in der ersten Runde ausgeschiedenen Teilnehmer unter sich ein separates K o Turnier aus dieses Turnier wird Trostrunde oder englisch Consolation genannt Anmerkung Dabei handelt es sich um ein eigenes Turnier und besteht selbst aus mehreren Runden Es konnen auch mehrere Consolations gespielt werden 1st Consolation 2nd Consolation und Last Chance Die Trostrunden werden gelegentlich auch als Hoffnungslauf bezeichnet manchmal ist es dem Gewinner dieser Runde gestattet wieder ins Hauptturnier einzutreten dies fuhrt im Wesentlichen zum Double knock out Format Beim Bergvall System folgt nach dem Endspiel eine weitere K o Runde all der Teilnehmer die zuvor im direkten Vergleich mit dem Turniersieger ausgeschieden sind Damit soll sichergestellt werden dass der zweite Platz tatsachlich vom zweitstarksten Teilnehmer des Turniers errungen wird Nach demselben System konnen dann auch noch die weiteren Platzierungen ausgespielt werden Bei internationalen Fussball Turnieren werden manchmal in jeder Runde zwei Spiele durchgefuhrt um Vorteile durch das Heimrecht auszugleichen in diesem Fall werden die Punkte bzw Tore der beiden Spiele addiert Bei einem Unentschieden kann die Auswartstorregel angewendet werden Um die Entscheidung nicht durch ein einziges Spiel herbeizufuhren gibt es Varianten bei denen derjenige die nachste Turnierrunde erreicht der zuerst eine zuvor festgelegte Anzahl von Siegen erreicht Mit anderen Worten Man definiert den fur das Weiterkommen benotigten Sieg neu dieser ist eben erst nach mehreren Gewinnen in einzelnen Spielen erreicht So bedeutet z B Best of Five dass derjenige die nachste Turnierrunde erreicht der bei maximal funf Begegnungen zuerst dreimal gewonnen hat der Unterlegene kann dann nur auf maximal zwei Siege kommen Dies wird beispielsweise beim Eishockey oder Basketball angewendet Beim Tennis spielt man Best of Five oder Best of Three d h derjenige Spieler kommt weiter der als erstes drei bzw zwei Satze gewinnt Erlaubt eine Disziplin zwar das gleichzeitige Antreten mehrerer jedoch nicht das gleichzeitige Antreten aller Teilnehmer z B Kurzstreckenlauf Schwimmsport Poker so lasst sich das K o System folgendermassen variieren Es werden mehrere Vorlaufe durchgefuhrt in jedem Vorlauf treten mehrere Teilnehmer im K o System gegeneinander an von denen sich eine bestimmte Anzahl oft die Halfte fur die nachste Runde qualifiziert Bekannte Wettbewerbe die im K o System ausgetragen werden sind die nationalen Fussball Pokalwettbewerbe wie zum Beispiel der deutsche DFB Pokal der osterreichische OFB Cup oder der Schweizer Cup In manchen Bewerben z B UEFA Cup Champions League Qualifikation manche nationalen Pokalwettbewerbe spielen nicht alle Mannschaften bereits ab der ersten Runde mit so dass die Teilnehmerzahl in den ersten Runden keine Zweierpotenz darstellt Eine weitere spezielle Variante des K o Systems findet man bei Kartenspielen namentlich beim Preisschnapsen und Preiswatten In vielen Fallen wird eine Kombination aus K o System und Rundenturnier verwendet Zumeist wird der erste Abschnitt des Turniers als Rundenturnier mit mehreren Gruppen oder Ligen ein weiterer als K o Turnier durchgefuhrt Beispiele hierfur sind die Fussball Weltmeisterschaft und Fussball Europameisterschaft sowie die meisten europaischen Fussball Pokalwettbewerbe Hier werden die Mannschaften uberwiegend in Gruppen von je 4 Mannschaften aufgeteilt Zwischen den Mannschaften einer Gruppe spielt jeder gegen jeden Dies wird als Gruppenphase manchmal auch als Vorrunde bezeichnet Die Gruppenersten und Gruppenzweiten spielen dann im K o System gegeneinander Mathematische Zusammenhange BearbeitenBei einem K o Turnier wo die Anzahl der Teilnehmer einer Zweierpotenz ist also 2 4 8 16 32 usw gibt es 2 k 2 2 k 1 displaystyle frac 2 k 2 2 k 1 nbsp verschiedene Moglichkeiten dafur welche der 2 k displaystyle 2 k nbsp Teilnehmer in der ersten Runde gegeneinander spielen Die Reihenfolge der Teilnehmer und der Spiele der ersten Runde wird dabei nicht berucksichtigt Diese Anzahl steigt schneller als exponentiell mit der Anzahl der Teilnehmer 1 2 3 Anzahl der moglichen Spielplane fur ein einfaches Rundenturnier mit 2k Mannschaften2k ohne Reihenfolge der Teilnehmer und der Spiele mit Reihenfolge der Teilnehmer und der Spiele2 1 24 3 248 315 4032016 638512875 20922789888000Je nachdem welcher der 2 Teilnehmer bei den 2 k 1 displaystyle 2 k 1 nbsp Spielen jeweils gewinnt gibt es 2 2 k 1 displaystyle 2 2 k 1 nbsp verschiedene Turnierverlaufe bei einem K o Turnier mit 2 k displaystyle 2 k nbsp Teilnehmern Siehe auch BearbeitenDoppel K o System Schweizer System RundenturnierWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary K o System Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Klaus Michael Becker K o System und Abwandlungen PDF 351 6 kB Beschreibung und Modellierung von Algorithmen fur einfache und doppelte K o Systeme englisch Sourcecode fur ein Webprojekt mit JavaScript und JSON englisch Einzelnachweise Bearbeiten Christian Groh Benny Moldovanu Aner Sela Uwe Sunde University of Bonn Department of Economics Optimal Seedings in Elimination Tournaments Alexander Karpov Heidelberg University Department of Economics A theory of knockout tournament seedings Netanel Nissim Aner Sela Ben Gurion University of the Negev Department of Economics The Third Place Game Abgerufen von https de wikipedia org w index php title K o System amp oldid 236437710