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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Begriff der Potenz in der Geometrie siehe Potenz Geometrie Eine Potenz von lateinisch potentia Vermogen Macht 1 2 ist das Ergebnis des Potenzierens der Exponentiation das wie das Multiplizieren seinem Ursprung nach eine abkurzende Schreibweise fur eine wiederholte mathematische Rechenoperation ist Wie beim Multiplizieren ein Summand wiederholt addiert wird so wird beim Potenzieren ein Faktor wiederholt multipliziert Dabei heisst die Zahl die zu multiplizieren ist Basis Wie oft diese Basis als Faktor auftritt wird durch den Exponenten angegeben Man schreibt Potenzwert Basis Exponent displaystyle text Potenzwert text Basis text Exponent Die Schreibweise einer Potenz Potenzwert Basis Exponent displaystyle text Potenzwert text Basis text Exponent Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Naturliche Exponenten 1 2 Ganze negative Exponenten 1 3 Rationale Exponenten 1 4 Reelle Exponenten 2 Potenzgesetze 3 Vertauschung von Basis und Exponent 4 Potenzen komplexer Zahlen 5 Spezielle Potenzen 6 Null hoch Null 6 1 Analysis 6 2 Mengenlehre 7 Umkehrfunktionen 8 Verallgemeinerungen 8 1 Allgemeinere Basen 8 2 Allgemeinere Exponenten 9 Mehrdeutigkeit der Exponentenschreibweise 9 1 Verkettung 9 2 Multiplikation 9 3 Oberer Index 9 4 Ableitung 10 Potenzwert mit Zirkel und Lineal 10 1 Konstruktion fur a gt 1 10 2 Konstruktion fur a lt 1 11 Technische Schreibweise 11 1 Darstellung 11 2 In Programmiersprachen 12 Verwandte Themen 13 Siehe auch 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenMan spricht a n displaystyle a n nbsp als a hoch n n te Potenz von a a zur n ten Potenz oder kurz a zur n ten aus Im Fall n 2 displaystyle n 2 nbsp ist auch a zum Quadrat ublich a displaystyle a nbsp heisst Basis oder Grundzahl n displaystyle n nbsp heisst Exponent oder Hochzahl der Potenz a n displaystyle a n nbsp Das Ergebnis heisst Potenz oder Wert der Potenz Die Definitionsmengen sowohl auf seiten der Exponenten wie auf seiten der Basen werden im Folgenden Schritt fur Schritt erweitert Naturliche Exponenten Bearbeiten Die Potenz a n displaystyle a n nbsp wird fur reelle oder komplexe Zahlen a displaystyle a nbsp allgemeiner Elemente eines beliebigen multiplikativen Monoids und naturliche Zahlen n displaystyle n nbsp durch a n a a a a n F a k t o r e n displaystyle begin matrix a n underbrace a cdot a cdot a dotsm a n mathrm Faktoren end matrix nbsp definiert Diese Definition gilt nur fur n 1 2 3 displaystyle n 1 2 3 dotsc nbsp Damit die aus ihr ebenfalls nur fur n 1 2 3 displaystyle n 1 2 3 dotsc nbsp folgende Identitat a a n a n 1 displaystyle a cdot a n a n 1 nbsp auch noch fur n 0 displaystyle n 0 nbsp gilt wird a 0 1 displaystyle a 0 1 nbsp festgelegt Anmerkungen zum Fall a 0 displaystyle a 0 nbsp siehe unten nbsp Potenzfunktionen mit positivem Exponenten graphisch nbsp Potenzfunktionen mit negativem Exponenten graphischDie folgende Modifikation erleichtert die Behandlung des Sonderfalles n 0 displaystyle n 0 nbsp Die Potenzschreibweise bedeutet Multipliziere die Zahl 1 mit der Grundzahl so oft wie der Exponent angibt also a n 1 a a a a n F a k t o r e n displaystyle begin matrix a n 1 cdot underbrace a cdot a cdot a dotsm a n mathrm Faktoren end matrix nbsp Der Exponent 0 sagt aus dass die Zahl 1 keinmal mit der Grundzahl multipliziert wird und allein stehen bleibt sodass man das Ergebnis 1 erhalt a 2 1 a a a 1 1 a a 0 1 displaystyle begin aligned a 2 amp 1 cdot a cdot a a 1 amp 1 cdot a a 0 amp 1 end aligned nbsp Bei negativer Basis und geradzahligem Exponenten ist die Potenz positiv a 2 n a 2 n displaystyle a 2n a 2n nbsp Bei negativer Basis und ungeradzahligem Exponenten ist die Potenz negativ a 2 n 1 a 2 n 1 displaystyle a 2n 1 a 2n 1 nbsp Ganze negative Exponenten Bearbeiten Negative Exponenten bedeuten dass man die zur Multiplikation inverse Operation Division durchfuhren soll Also Dividiere die Zahl 1 durch die Grundzahl so oft wie der Betrag des Exponenten angibt a n 1 a a a a n D i v i s o r e n displaystyle begin matrix a n 1 underbrace a a a dotsb a n mathrm Divisoren end matrix nbsp Fur eine reelle Zahl a displaystyle a nbsp und eine naturliche Zahl n displaystyle n nbsp definiert man also a n 1 a n a 0 displaystyle a n frac 1 a n quad a neq 0 nbsp Die analoge Definition wird auch in allgemeinerem Kontext angewandt wann immer eine Multiplikation und inverse Elemente zur Verfugung stehen beispielsweise bei invertierbaren Matrizen Rationale Exponenten Bearbeiten Sei q displaystyle q nbsp eine rationale Zahl mit der Bruchdarstellung q m n displaystyle q tfrac m n nbsp mit m Z n N displaystyle m in mathbb Z n in mathbb N nbsp Fur beliebige positive reelle a displaystyle a nbsp definiert man a q a m n a m n displaystyle a q a tfrac m n sqrt n a m nbsp displaystyle qquad nbsp oder was aquivalent ist a m n a n m displaystyle a tfrac m n sqrt n a m nbsp Zum Beispiel gilt 2 3 1 2 31 10 2 31 10 2 10 31 displaystyle 2 3 1 2 frac 31 10 sqrt 10 2 31 sqrt 10 2 31 nbsp Der Wert der Potenz hangt nicht davon ab welche Bruchdarstellung man gewahlt hat Dieselbe Definition gilt auch fur a 0 displaystyle a 0 nbsp Daraus folgt dass 0 q 0 displaystyle 0 q 0 nbsp fur q gt 0 displaystyle q gt 0 nbsp gilt und dass 0 q displaystyle 0 q nbsp fur q lt 0 displaystyle q lt 0 nbsp nicht existiert Wenn man Wurzeln aus negativen Zahlen mit ungeraden Wurzelexponenten zulasst dann kann man diese Definition auf negative Basen und solche rationale Exponenten erweitern deren gekurzte Bruchdarstellungen ungerade Nenner haben Dazu gehoren auch Potenzen mit negativen Basen und ganzen Exponenten weil die Nenner in diesem Fall gleich 1 displaystyle 1 nbsp sind Fur den Fall a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp kann man bei Berechnungen von a q displaystyle a q nbsp alle Bruchdarstellungen q m n displaystyle q tfrac m n nbsp mit ungeraden n displaystyle n nbsp benutzen Aber bei Benutzung von Bruchdarstellungen mit geraden n displaystyle n nbsp konnen Fehler entstehen Zum Beispiel gilt 2 8 1 3 8 3 8 3 9 8 2 6 2 displaystyle 2 8 1 3 sqrt 3 8 sqrt 9 8 3 neq sqrt 6 8 2 2 nbsp Reelle Exponenten Bearbeiten nbsp Exponentialfunktionen 0 5x 2x ex und 10xIst a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp r displaystyle r nbsp eine beliebige reelle Zahl und q n displaystyle q n nbsp eine Folge rationaler Zahlen die gegen r displaystyle r nbsp konvergiert so definiert man a r lim n a q n displaystyle a r lim n to infty a q n nbsp Diese Definition ist korrekt d h der Grenzwert existiert immer und hangt nicht von der Auswahl der Folge q n displaystyle q n nbsp ab Zum Beispiel ist 2 p displaystyle 2 pi nbsp gleich dem Grenzwert der Folge 2 3 2 3 1 2 3 14 displaystyle 2 3 2 3 1 2 3 14 dotsc nbsp Die Definition lasst sich nicht auf den Fall a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp erweitern da in diesem Fall der Grenzwert nicht zu existieren braucht bzw fur verschiedene Wahlen der Folge q n displaystyle q n nbsp sich verschiedene Grenzwerte ergeben Eine andere Definition ist uber die naturliche Exponentialfunktion und den naturlichen Logarithmus moglich a r exp r ln a displaystyle a r operatorname exp r ln a nbsp Dazu kann die Exponentialfunktion uber ihre Reihenentwicklung definiert werden exp x n 0 x n n displaystyle operatorname exp x sum n 0 infty frac x n n nbsp Insgesamt sind somit die Potenzen mit nichtnegativen Basen fur alle reellen Exponenten definiert Im Unterschied dazu sind die Potenzen mit negativen Basen nur fur solche rationalen Exponenten definiert deren gekurzte Bruchdarstellungen ungerade Nenner haben Alle Potenzen mit negativen Basen und ganzen Exponenten gehoren dazu Potenzen negativer Zahlen mit anderen reellen Exponenten lassen sich im Bereich der komplexen Zahlen definieren sind allerdings nicht reellwertig Potenzgesetze BearbeitenUm die nachfolgende Tabelle nicht zu uberladen betrachten wir nur Potenzen mit reellen Basen die ungleich 0 displaystyle 0 nbsp sind Betrachtet man aber eines der unten aufgefuhrten Gesetze mit nur positiven Exponenten dann ist es auch fur Potenzen zur Basis 0 displaystyle 0 nbsp gultig Wenn von rationalen Zahlen mit geraden oder ungeraden Nennern gesprochen wird dann sind stets die Nenner ihrer gekurzten Bruchdarstellungen gemeint a 0 1 displaystyle a 0 1 nbsp fur alle a 0 displaystyle a neq 0 nbsp Anmerkungen zu null hoch null siehe unten a r 1 a r displaystyle a r frac 1 a r nbsp fur beliebige reelle r displaystyle r nbsp falls a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp ist fur beliebige rationale r displaystyle r nbsp mit ungeraden Nennern falls a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp ist a m n a m n a n m displaystyle a frac m n sqrt n a m sqrt n a m nbsp fur beliebige naturliche n displaystyle n nbsp und ganze m displaystyle m nbsp falls a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp ist fur beliebige naturliche n displaystyle n nbsp und ganze ungerade m displaystyle m nbsp falls a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp ist a r s a r a s displaystyle a r s a r cdot a s nbsp fur beliebige reelle r s displaystyle r s nbsp falls a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp ist fur beliebige rationale r s displaystyle r s nbsp mit ungeraden Nennern falls a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp ist a r s a r a s displaystyle a r s frac a r a s nbsp fur beliebige reelle r s displaystyle r s nbsp falls a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp ist fur beliebige rationale r s displaystyle r s nbsp mit ungeraden Nennern falls a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp ist a b r a r b r displaystyle a cdot b r a r cdot b r nbsp fur beliebige naturliche r displaystyle r nbsp und fur ganze r displaystyle r nbsp wenn a b 0 displaystyle a cdot b neq 0 nbsp fur beliebige reelle r displaystyle r nbsp falls a gt 0 b gt 0 displaystyle a gt 0 b gt 0 nbsp sind fur beliebige rationale r displaystyle r nbsp mit ungeraden Nennern falls mindestens eine der Zahlen a b displaystyle a b nbsp negativ ist a b r a r b r displaystyle left frac a b right r frac a r b r nbsp fur beliebige b 0 displaystyle b neq 0 nbsp und ganze r displaystyle r nbsp und wenn r 0 displaystyle r leq 0 nbsp auch a 0 displaystyle a neq 0 nbsp fur beliebige reelle r displaystyle r nbsp falls a gt 0 b gt 0 displaystyle a gt 0 b gt 0 nbsp sind fur beliebige rationale r displaystyle r nbsp mit ungeraden Nennern falls mindestens eine der Zahlen a b displaystyle a b nbsp negativ ist a r s a r s displaystyle a r s a r cdot s nbsp fur beliebige ganze r s displaystyle r s nbsp falls a 0 displaystyle a neq 0 nbsp ist fur beliebige reelle r s displaystyle r s nbsp falls a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp ist fur beliebige rationale r s displaystyle r s nbsp mit ungeraden Nennern falls a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp ist Ist mindestens einer der Exponenten r s displaystyle r s nbsp irrational oder sind beide rational aber hat mindestens eine der Zahlen r displaystyle r nbsp oder r s displaystyle r cdot s nbsp einen geraden Nenner dann ist einer der Ausdrucke a r s displaystyle a r s nbsp oder a r s displaystyle a r cdot s nbsp fur a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp undefiniert Ansonsten sind beide definiert und stimmen entweder uberein oder unterscheiden sich nur um ihr Vorzeichen Fur beliebige r s displaystyle r s nbsp falls a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp ist und fur ganze r s displaystyle r s nbsp falls a 0 displaystyle a neq 0 nbsp ist stimmen sie immer uberein Fur a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp und nicht ganzzahlige aber rationale r s displaystyle r s nbsp sind diese beiden Falle moglich Welcher Fall eintritt hangt von der Anzahl der Zweien in der Primzahlzerlegung des Zahlers von r displaystyle r nbsp und des Nenners von s displaystyle s nbsp ab Um das richtige Vorzeichen auf der rechten Seite der Formel a r s a r s displaystyle a r s pm a r cdot s nbsp zu erkennen ist es hinreichend in diese Formel a 1 displaystyle a 1 nbsp einzusetzen Das Vorzeichen mit dem sie dann bei a 1 displaystyle a 1 nbsp gultig ist bleibt richtig fur alle a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp und gegebenem r s displaystyle r s nbsp Gilt a r s a r s displaystyle a r s a r cdot s nbsp fur a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp dann gilt a r s a r s displaystyle a r s a r cdot s nbsp fur alle a 0 displaystyle a neq 0 nbsp und auch fur a 0 displaystyle a 0 nbsp falls alle Exponenten positiv sind Zum Beispiel gilt 1 2 1 2 1 displaystyle 1 2 frac 1 2 1 nbsp und 1 2 1 2 1 displaystyle 1 2 cdot frac 1 2 1 nbsp Darum ist a 2 a 2 1 2 a 2 1 2 a displaystyle sqrt a 2 a 2 frac 1 2 a 2 cdot frac 1 2 a nbsp fur alle a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp und somit a 2 a displaystyle sqrt a 2 a nbsp fur alle reellen a displaystyle a nbsp gultig Das Potenzieren ist weder kommutativ denn beispielsweise gilt 2 3 8 9 3 2 displaystyle 2 3 8 not 9 3 2 nbsp noch assoziativ denn beispielsweise gilt 3 1 3 27 3 3 1 3 displaystyle left 3 1 right 3 27 neq 3 3 left 1 3 right nbsp Die Schreibweise a b c displaystyle a b c nbsp ohne Klammern bedeutet a b c displaystyle a b c nbsp das Potenzieren ist demnach rechtsassoziativ vgl Operatorrangfolge Vertauschung von Basis und Exponent Bearbeiten nbsp e a lt b a b gt b a displaystyle e leq a lt b Rightarrow a b gt b a nbsp Wie schon erwahnt ist das Potenzieren nicht kommutativ was die nachfolgende Ungleichung bestatigt Es seien a b R displaystyle a b in mathbb R nbsp und e displaystyle e nbsp sei die Eulersche Zahl Dann gilt e a lt b a b gt b a displaystyle e leq a lt b Rightarrow a b gt b a nbsp Aus der abgebildeten Figur ergibt sich folgende Implikationskette e a lt b m a gt m b ln a a gt ln b b b ln a gt a ln b ln a b gt ln b a a b gt b a displaystyle e leq a lt b Rightarrow m a gt m b Rightarrow frac ln a a gt frac ln b b Rightarrow b cdot ln a gt a cdot ln b Rightarrow ln a b gt ln b a Rightarrow a b gt b a nbsp 3 4 Analog lasst sich zeigen a lt b e a b lt b a displaystyle a lt b leq e Rightarrow a b lt b a nbsp Potenzen komplexer Zahlen BearbeitenFur ganzzahlige Exponenten kann man Potenzen mit komplexen Basen wie im reellen Fall definieren Fur beliebige reelle oder komplexe Exponenten muss man jedoch anders vorgehen Der erste Schritt zur Definition von Potenzen mit komplexen Basen und Exponenten besteht in der stetigen Fortsetzung der Funktion e x displaystyle e x nbsp auf die Menge C displaystyle mathbb C nbsp der komplexen Zahlen Dafur gibt es unterschiedliche Moglichkeiten Zum Beispiel kann man die Reihe e z n 0 z n n displaystyle mathrm e z sum n 0 infty frac z n n nbsp benutzen die fur alle z C displaystyle z in mathbb C nbsp konvergiert und fur alle z x R displaystyle z x in mathbb R nbsp die Funktion e x displaystyle mathrm e x nbsp angibt Mithilfe von Operationen mit Reihen beweist man danach dass e z 1 z 2 e z 1 e z 2 displaystyle mathrm e z 1 z 2 mathrm e z 1 mathrm e z 2 nbsp fur beliebige z 1 z 2 C displaystyle z 1 z 2 in mathbb C nbsp und die eulersche Formel e i y cos y i sin y displaystyle mathrm e mathrm i y cos y mathrm i sin y nbsp fur beliebige y R displaystyle y in mathbb R nbsp gelten Daraus folgt die Formel e x i y e x cos y i sin y displaystyle mathrm e x mathrm i y mathrm e x cos y mathrm i sin y nbsp die man auch fur die Definition von e z displaystyle mathrm e z nbsp benutzen kann Diese Formel zeigt dass die Wertemenge von e z displaystyle mathrm e z nbsp gleich C 0 displaystyle mathbb C setminus 0 nbsp ist und dass diese Funktion periodisch ist mit Perioden 2 k p i displaystyle 2k pi mathrm i nbsp k Z displaystyle k in mathbb Z nbsp Darum ist ihre Umkehrfunktion Ln z displaystyle operatorname Ln z nbsp mehrdeutig und fur alle z 0 displaystyle z neq 0 nbsp definiert Sie kann mithilfe der Formel Ln z ln z i Arg z displaystyle operatorname Ln z ln z mathrm i operatorname Arg z nbsp angegeben werden wobei z displaystyle z nbsp der Betrag Arg z displaystyle operatorname Arg z nbsp die Wertemenge des Arguments von z displaystyle z nbsp und ln z displaystyle ln z nbsp der ubliche reelle Logarithmus ist Der Hauptwert ln z displaystyle ln z nbsp dieser Funktion ergibt sich wenn man den Hauptwert arg z displaystyle operatorname arg z nbsp anstatt Arg z displaystyle operatorname Arg z nbsp benutzt Fur reelle z x gt 0 displaystyle z x gt 0 nbsp ist nach der ublichen Definition arg x 0 displaystyle operatorname arg x 0 nbsp deshalb stimmt diese Funktion ln displaystyle ln nbsp auf der Menge R displaystyle mathbb R nbsp mit dem ublichen reellen Logarithmus uberein Fur beliebige a z C displaystyle a z in mathbb C nbsp mit a 0 displaystyle a neq 0 nbsp definiert man dann a z e z Ln a displaystyle a z mathrm e z operatorname Ln a nbsp Das ist auch eine mehrdeutige Funktion deren Hauptwert sich beim Einsatz von ln displaystyle ln nbsp anstatt Ln displaystyle operatorname Ln nbsp ergibt Aber fur z n Z displaystyle z n in mathbb Z nbsp verschwindet diese Mehrdeutigkeit und es entstehen ubliche Potenzen mit ganzen Exponenten die im ersten Abschnitt definiert wurden Seien a 0 displaystyle a neq 0 nbsp und f Arg a displaystyle varphi in operatorname Arg a nbsp dann zieht die exponentielle Darstellung a a e i f displaystyle a a mathrm e mathrm i varphi nbsp nach sich dass a n a n e i n f displaystyle a n a n mathrm e mathrm i n varphi nbsp gilt Fur einen rationalen Exponenten q displaystyle q nbsp mit der gekurzten Bruchdarstellung q m n displaystyle q tfrac m n nbsp mit m Z n N displaystyle m in mathbb Z n in mathbb N nbsp hat die Potenz a q displaystyle a q nbsp genau n displaystyle n nbsp unterschiedliche Werte Dies gilt insbesondere fur a n a 1 n displaystyle sqrt n a a frac 1 n nbsp Ist n displaystyle n nbsp ungerade und a R displaystyle a in mathbb R nbsp dann gibt es unter ihnen genau eine reelle Zahl und das ist gerade die Zahl a q displaystyle a q nbsp aus dem Abschnitt 1 3 Ist n displaystyle n nbsp gerade und a lt 0 displaystyle a lt 0 nbsp dann nimmt a q displaystyle a q nbsp keine reellen Werte an Wenn aber n displaystyle n nbsp gerade und a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp ist dann nimmt die Potenz a q displaystyle a q nbsp genau zwei reelle Werte an die unterschiedliche Vorzeichen haben Der positive davon ist in diesem Fall gerade gleich der Zahl a q displaystyle a q nbsp aus dem Abschnitt 1 3 Als ein Beispiel betrachten wir die Potenz i displaystyle mathrm i nbsp hoch i displaystyle mathrm i nbsp Aus i 1 displaystyle mathrm i 1 nbsp und Arg i p 2 2 p k displaystyle operatorname Arg mathrm i frac pi 2 2 pi k nbsp mit k Z displaystyle k in mathbb Z nbsp folgt Ln i i p 2 2 p k displaystyle operatorname Ln mathrm i mathrm i left frac pi 2 2 pi k right nbsp Daraus ergibt sich i i e i i p 2 2 p k e p 2 2 p k displaystyle mathrm i mathrm i mathrm e mathrm i cdot mathrm i frac pi 2 2 pi k mathrm e frac pi 2 2 pi k nbsp mit k Z displaystyle k in mathbb Z nbsp Der Hauptwert entspricht k 0 displaystyle k 0 nbsp und ist gleich e p 2 displaystyle mathrm e frac pi 2 nbsp Spezielle Potenzen BearbeitenGanzzahlige Potenzen von 10 Zehnerpotenzen bilden die Grundlage unseres Zahlensystems des Dezimalsystems Als Potenz geschrieben z B 10 9 fur 0 000000001 oder 1011 fur 100 Milliarden werden sie in den Naturwissenschaften zur Darstellung sehr grosser oder sehr kleiner positiver Zahlen verwendet In der Mathematik und Technik besonders wichtig sind weiterhin Potenzen mit der Basis e 2 718 28 displaystyle mathrm e approx 2 71828 nbsp der Eulerschen Zahl Zweierpotenzen ergeben sich durch wiederholte Verdoppelung Das uberraschend schnelle Anwachsen der Zahlen macht Zweierpotenzen fur Praxisbeispiele beliebt Ein Blatt Papier ublicher Grosse lasst sich nur etwa siebenmal auf die halbe Grosse falten Es hat dann 128 Lagen und nur noch ein 128 tel seiner Flache Wenn man es 42 mal falten konnte was nur theoretisch geht entsprache seine Dicke von ca 400 000 km etwa der Entfernung von der Erde zum Mond Jeder Mensch hat zwei biologische Eltern und die meisten haben vier Grosseltern und acht Urgrosseltern Ohne Ahnenverlust waren das vor 70 Generationen zur Zeit Christi Geburt 2 70 10 21 displaystyle 2 70 approx 10 21 nbsp Ahnen obwohl damals weniger als 109 Menschen gelebt haben Die Weizenkornlegende vom Erfinder des Schachspiels der auf jedem Feld des Schachbrettes die Anzahl der Weizenkorner verdoppelte verdeutlicht ebenfalls das rasante Wachstum der Zweierpotenzen Zur digitalen Verarbeitung von Daten am Computer wird das Dualsystem mit der Basis 2 verwendet Die Grosseneinheiten digitaler Speichersysteme sind daher die Zweierpotenzen also die Potenzen zur Basis 2 das sind 1 2 4 8 16 Ein Kibibyte abgekurzt KiB entspricht 2 10 1024 displaystyle 2 10 1024 nbsp Bytes Bei Schneeballsystemen zum Beispiel sogenannten Schenkkreisen werden zum Teil Systeme gestartet die nicht nur eine Verdoppelung sondern zum Beispiel eine Verachtfachung der neuen Mitglieder pro Schritt vorsehen Solche Folgen wachsen derart schnell an dass die Systeme bereits nach wenigen Schritten zwangslaufig kollabieren Eine oft von den Initiatoren suggerierte Stabilitat der Schneeballsysteme kann nicht bestehen Sie sind daher aus gutem Grunde in vielen Landern verboten Null hoch Null BearbeitenAnalysis Bearbeiten nbsp Der Graph der Funktion z x y displaystyle z x y nbsp fur x 0 1 displaystyle x in 0 1 nbsp und y 1 1 displaystyle y in 1 1 nbsp unter besonderem Augenmerk auf die Umgebung von 0 0 z displaystyle 0 0 z nbsp in welcher senkrechten Geraden die Flache endet Die far bi gen Kurven zeigen ver schie den e Annaherun gen an 0 0 mit ver schie de nen Grenzwerten fur 0 0 displaystyle 0 0 nbsp Die Frage ob und auf welche Weise dem Ausdruck 0 0 displaystyle 0 0 nbsp ein eindeutiger Wert zugeordnet werden kann hat die Mathematiker spatestens seit der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts beschaftigt Die nebenstehende Abbildung veranschaulicht in ihrer 3D Darstellung des Graphen der Funktion z x y displaystyle z x y nbsp dass beliebige Werte z R 0 displaystyle z in mathbb R geq 0 nbsp durch geeignete Wahl von Naherungspunkten x y displaystyle x y nbsp an den Ursprung 0 0 displaystyle 0 0 nbsp erreicht werden konnen So ist z B lim y 0 0 y 0 displaystyle lim y to 0 0 y 0 nbsp lim y 0 e y 2 y 0 displaystyle lim y to 0 Bigl mathrm e y 2 Bigr y 0 nbsp lim t x y c displaystyle lim t to infty x y c nbsp mit 0 lt c lt 1 displaystyle 0 lt c lt 1 nbsp x c t displaystyle x c t nbsp und y 1 t displaystyle y tfrac 1 t nbsp lim x 0 x 0 1 displaystyle lim x to 0 x 0 1 nbsp und lim y 0 e y 2 y displaystyle lim y to 0 Bigl mathrm e y 2 Bigr y infty nbsp Die Beispiele zeigen dass die Funktion z x y displaystyle z x y nbsp an der Stelle 0 0 displaystyle 0 0 nbsp divergiert denn ein Grenzwert von der Art lim x y 0 0 x y displaystyle textstyle lim x y to 0 0 x y nbsp existiert offensichtlich nicht Ein Ausdruck der unter dem Zeichen des Grenzwertes steht und der sich nicht auf Grund von Grenzwertsatzen und Stetigkeitseigenschaften berechnen lasst heisst unbestimmter Ausdruck Beispiele sind 0 0 displaystyle tfrac 0 0 tfrac infty infty nbsp sowie 0 0 displaystyle 0 0 nbsp Letzterer Ausdruck entsteht bei Berechnungen von Potenzen deren Basis und Exponent gleichzeitig gegen 0 displaystyle 0 nbsp geht und kann nicht bestimmt werden wenn es keine Beziehung zwischen den beiden gibt Als einen unter naheliegenden Umstanden geeigneten Wert kann man 1 displaystyle 1 nbsp das ist in der Abbildung die Gerade x 0 1 displaystyle x 0 1 nbsp weil x 0 1 displaystyle x 0 1 nbsp fur beliebige x R displaystyle x in mathbb R times nbsp gilt oder 0 displaystyle 0 nbsp der Strahl 0 y 0 displaystyle 0 y 0 nbsp weil 0 y 0 displaystyle 0 y 0 nbsp fur y R displaystyle y in mathbb R nbsp gilt ansehen Es gibt aber auch moderne Analysislehrbucher 5 die die Potenz 0 0 displaystyle 0 0 nbsp in dieser Form ausdrucklich undefiniert lassen Bis Anfang des 19 Jahrhunderts haben Mathematiker anscheinend 0 0 1 displaystyle 0 0 1 nbsp gesetzt ohne diese Festlegung genauer zu hinterfragen Augustin Louis Cauchy listete allerdings 0 0 displaystyle 0 0 nbsp gemeinsam mit anderen Ausdrucken wie 0 0 displaystyle 0 0 nbsp in einer Tabelle von unbestimmten Ausdrucken 6 1833 veroffentlichte Guillaume Libri eine Arbeit 7 in der er wenig uberzeugende Argumente fur 0 0 1 displaystyle 0 0 1 nbsp prasentierte die in der Folge kontrovers diskutiert wurden Zur Verteidigung von Libri veroffentlichte August Ferdinand Mobius einen Beweis seines Lehrers Johann Friedrich Pfaff der im Wesentlichen zeigte dass lim x 0 x x 1 displaystyle textstyle lim x to 0 x x 1 nbsp gilt und einen angeblichen Beweis fur lim t 0 x t y t 1 displaystyle textstyle lim t to 0 x t y t 1 nbsp falls lim t 0 x t lim t 0 y t 0 displaystyle textstyle lim t to 0 x t lim t to 0 y t 0 nbsp gelten lieferte 8 Die Korrektheit dieses Beweises wurde durch das Gegenbeispiel x t e 1 t displaystyle x t e 1 t nbsp und y t t displaystyle y t t nbsp rasch widerlegt Donald E Knuth erwahnte 1992 im American Mathematical Monthly die Geschichte der Kontroverse und lehnte die Schlussfolgerung entschieden ab dass 0 0 displaystyle 0 0 nbsp undefiniert gelassen wird 9 Wenn man den Wert 1 fur die Potenz 0 0 displaystyle 0 0 nbsp nicht voraussetzt verlangen viele mathematische Aussagen wie zum Beispiel der binomische Satz a b n k 0 n n k a k b n k displaystyle a b n sum k 0 n n choose k a k b n k nbsp eine Sonderbehandlung 10 fur die Falle a 0 displaystyle a 0 nbsp am Index k 0 displaystyle k 0 nbsp oder b 0 displaystyle b 0 nbsp am Index k n displaystyle k n nbsp oder a b 0 displaystyle a b 0 nbsp bei n 0 displaystyle n 0 nbsp Ebenso kommt die Potenz 0 0 displaystyle 0 0 nbsp in Potenzreihen wie beispielsweise fur die Exponentialfunktion e t n 0 t n n displaystyle mathrm e t sum n 0 infty frac t n n nbsp fur t 0 displaystyle t 0 nbsp am Index n 0 displaystyle n 0 nbsp oder in der Summenformel fur die geometrische Reihe k 0 n q k 1 q n 1 1 q displaystyle sum k 0 n q k frac 1 q n 1 1 q nbsp fur q 0 displaystyle q 0 nbsp am Index k 0 displaystyle k 0 nbsp vor Auch hier hilft die Konvention 0 0 1 displaystyle 0 0 1 nbsp Die angefuhrten Anwendungsfalle der Potenz 0 0 displaystyle 0 0 nbsp sind wie ausserordentlich viele ahnliche andere Aussagen uber Polynome Multinome oder Potenzreihen bei denen der Exponent y displaystyle y nbsp des Terms x y displaystyle x y nbsp konstant 0 ist und die Basis x displaystyle x nbsp eher ausnahmsweise den Wert 0 annehmen kann In allen diesen Fallen sind die vorkommenden Terme stetige Summanden oder Faktoren die fur invertierbares x displaystyle x nbsp den Wert 1 haben deren Wert dann auch fur die Lucke x 0 displaystyle x to 0 nbsp muhelos und ganz im Sinn von 0 0 1 displaystyle 0 0 1 nbsp als 1 stetig erganzt werden kann Knuth differenziert jedoch und schreibt Cauchy had good reason to consider 0 0 displaystyle 0 0 nbsp as an undefined limiting form deutsch etwa Cauchy hatte guten Grund 0 0 displaystyle 0 0 nbsp als unbestimmten Limes Ausdruck zu betrachten wobei er unter der limiting form 0 0 displaystyle 0 0 nbsp Grenzprozesse der Form lim x t y t displaystyle lim x t y t nbsp versteht bei denen sich sowohl die Basis x t displaystyle x t nbsp wie der Exponent y t displaystyle y t nbsp fur ein gewisses t displaystyle t nbsp der 0 beliebig nahern Mit dieser Massgabe von D E Knuth sind die einfachen Falle der Absolutglieder in Polynomen und Potenzreihen unmittelbar und pauschal gelost ohne dass es zu einem Konflikt mit einer detaillierten Betrachtung komplizierterer Grenzprozesse kame Mengenlehre Bearbeiten In der Mengenlehre wird eine Potenz B A displaystyle B A nbsp zweier Mengen als Menge aller Funktionen von A displaystyle A nbsp nach B displaystyle B nbsp definiert das heisst als Menge von Mengen f displaystyle f nbsp geordneter Paare a b displaystyle a b nbsp sodass es zu jedem a A displaystyle a in A nbsp genau ein b B displaystyle b in B nbsp gibt mit a b f displaystyle a b in f nbsp Bezeichnet man mit A displaystyle A nbsp die Machtigkeit von A displaystyle A nbsp so gilt B A B A displaystyle B A B A nbsp fur endliche Mengen aber auch daruber hinaus was die Potenzschreibweise fur Mengen rechtfertigt 11 Nun gibt es genau eine auf der leeren Menge displaystyle emptyset nbsp definierte Funktion das heisst Menge von Paaren mit obiger Eigenschaft namlich displaystyle emptyset nbsp Daher gilt B displaystyle B emptyset emptyset nbsp was auch fur B displaystyle B emptyset nbsp richtig bleibt Die naturlichen Zahlen werden in der Mengenlehre rekursiv wie folgt definiert siehe von Neumanns Modell der naturlichen Zahlen 0 1 0 2 0 1 3 0 1 2 displaystyle 0 emptyset 1 0 emptyset 2 0 1 emptyset emptyset 3 0 1 2 dotsb nbsp Demnach gilt in der Mengenlehre 0 0 1 displaystyle 0 0 emptyset emptyset emptyset 1 nbsp Umkehrfunktionen BearbeitenDa das Kommutativgesetz beim Potenzieren nicht gilt gibt es zwei Umkehrrechenarten das Wurzelziehen um Gleichungen der Bauart x a b displaystyle x a b nbsp nach x displaystyle x nbsp aufzulosen also um die Basis zu ermitteln wenn der Exponent bekannt ist das Logarithmieren fur Gleichungen des Typs a x b displaystyle a x b nbsp also die Bestimmung des Exponenten wenn die Basis gegeben ist Verallgemeinerungen BearbeitenAllgemeinere Basen Bearbeiten Allgemein gibt es Potenzen mit positiven ganzzahligen Exponenten in jeder Halbgruppe Hat diese ein neutrales Element und wird dadurch zum Monoid M displaystyle M nbsp so ist auch Exponent 0 sinnvoll a 0 displaystyle a 0 nbsp ist dann immer das neutrale Element Es gelten fur alle a b M m n N 0 displaystyle a b in M m n in mathbb N 0 nbsp die Potenzgesetze a m n a m a n displaystyle a m n a m cdot a n nbsp a m n a m n displaystyle a m n a m cdot n nbsp a b m a m b m displaystyle a cdot b m a m cdot b m nbsp falls a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp vertauschen d h wenn a b b a displaystyle ab ba nbsp gilt Ist a displaystyle a nbsp ein invertierbares Element so kann man mittels a n a 1 n displaystyle a n a 1 n nbsp fur n N displaystyle n in mathbb N nbsp Potenzen mit beliebigen ganzzahligen Exponenten definieren Die Rechenregeln gelten analog Im Fall abelscher Gruppen besagen sie dass durch die Potenzierung die Struktur eines Z displaystyle mathbb Z nbsp Moduls induziert wird Allgemeinere Exponenten Bearbeiten Allgemeinere Exponenten wie Matrizen werden meist nur im Zusammenhang mit der Basis e displaystyle e nbsp also als Werte der verallgemeinerten Exponentialfunktion betrachtet Daruber hinaus wird die Potenzschreibweise gelegentlich auch fur andere naturliche Fortsetzungen verwendet So werden beispielsweise in der algebraischen Zahlentheorie gelegentlich Potenzen von Elementen von topologischen Galoisgruppen mit Exponenten in Vervollstandigungen von Z displaystyle mathbb Z nbsp betrachtet es handelt sich dann um die jeweils eindeutig bestimmte stetige Fortsetzung der Abbildung Z G n g n displaystyle mathbb Z to G quad n mapsto g n nbsp Fur beliebige Kardinalzahlen X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp lasst sich die Potenz durch Y X Y X displaystyle Y X Y X nbsp definieren wobei Y X displaystyle Y X nbsp die Menge aller Funktionen mit Urmenge X displaystyle X nbsp und Bildmenge Y displaystyle Y nbsp bezeichnet diese Verallgemeinerung setzt das Potenzmengenaxiom voraus wobei zur Handhabung der Kardinalzahlen in der Regel auch das Auswahlaxiom angenommen wird Mehrdeutigkeit der Exponentenschreibweise BearbeitenDie Exponentenschreibweise kann insbesondere bei Funktionen verschiedene Bedeutungen haben je nachdem ob die Schreibweise die Iteration der Verkettung oder der punktweisen Multiplikation wiedergeben soll Daruber hinaus konnte auch ein oberer Index gemeint sein In der Regel geht aus dem Kontext hervor was gerade gemeint ist Verkettung Bearbeiten Die Potenzschreibweise wird oft als abkurzende Schreibweise fur die Verkettung von Funktionen deren Werte wieder im Definitionsbereich liegen verwendet zum Beispiel fur Iterationen in dynamischen Systemen Man definiert wobei id die Identitat auf dem Definitionsbereich bezeichnet rekursiv f 0 i d f n f f n 1 displaystyle f 0 mathrm id quad f n f circ f n 1 nbsp fur n 1 displaystyle n geq 1 nbsp also f 1 f f 2 f f displaystyle f 1 f quad f 2 f circ f nbsp und so weiter Fur die Funktionswerte bedeutet dies f 0 x i d x x f 1 x f x f 2 x f f x f f x displaystyle f 0 x mathrm id x x quad f 1 x f x quad f 2 x f circ f x f f x nbsp und allgemein f n x f f n 1 x f f n 1 x displaystyle f n x f circ f n 1 x f left f n 1 x right nbsp Als Erweiterung dieser Definition definiert man ublicherweise noch f 1 displaystyle f 1 nbsp als die Umkehrfunktion von f displaystyle f nbsp Insbesondere findet sich diese Schreibweise auch auf vielen Taschenrechnern beispielsweise wird dort und auch sonst die Arkusfunktion arcsin displaystyle arcsin nbsp mit sin 1 displaystyle sin 1 nbsp bezeichnet Oft bezeichnet f 1 displaystyle f 1 nbsp auch die Urbildfunktion Multiplikation Bearbeiten Als abkurzende Schreibweise fur die Multiplikation mehrerer Funktionswerte trigonometrischer Funktionen mit gleichen Argumenten wie sie beispielsweise bei den Additionstheoremen fur Winkelfunktionen haufig auftreten hat sich ebenfalls die Potenzschreibweise eingeburgert das heisst man schreibt sin 2 x sin x 2 sin x sin x sin x sin x displaystyle sin 2 x sin x 2 sin x cdot sin x sin x cdot sin x nbsp Dies ist nicht mit der oben vorgestellten Schreibweise fur die Verkettung von Funktionen vertraglich Gleiches gilt fur Polynome Mit x n displaystyle x n nbsp meint man immer das n displaystyle n nbsp fache Produkt der Unbestimmten x displaystyle x nbsp mit sich selbst Da die Unbestimmte als Polynomfunktion die identische Abbildung ist ware die Potenzschreibweise als Iteration von Funktionen hier nicht sinnvoll Oberer Index Bearbeiten Fur indizierte Grossen schreibt man den Index manchmal hochgestellt sodass in den Formeln der Eindruck einer Potenzierung entstehen konnte Das kommt besonders in der Tensorrechnung vor etwa bei der Bezeichnung von Vektorfeldern in Koordinatenschreibweise oder bei der Indizierung von Grossen die ihrerseits bereits indiziert sind etwa Folgen von Folgen Ableitung Bearbeiten Wird der Exponent in Klammern geschrieben so ist meist die entsprechende Ableitung gemeint f n displaystyle f n nbsp bezeichnet dann die n displaystyle n nbsp te Ableitung der Funktion f displaystyle f nbsp Potenzwert mit Zirkel und Lineal BearbeitenDer Wert einer Potenz kann auch so wie die Quadratwurzel die Multiplikation und die Division als Konstruktion mit Zirkel und Lineal mithilfe des Strahlensatzes dargestellt werden Die Bedingung dabei ist Die Basis a displaystyle a nbsp ist eine reelle Zahl und der Exponent eine positive ganze Zahl Es ist zu unterscheiden ob die Basis a displaystyle a nbsp grosser oder kleiner als die Zahl 1 displaystyle 1 nbsp ist Im Folgenden werden beide Moglichkeiten fur einen Potenzwert gleich a 4 displaystyle a 4 nbsp beschrieben Dabei wird auch die Vorgehensweise fur Potenzwerte a 2 displaystyle a 2 nbsp a 3 displaystyle a 3 nbsp und a n displaystyle a n nbsp erkennbar Konstruktion fur a gt 1 Bearbeiten nbsp Potenzwert a 2 a 3 a 4 displaystyle a 2 a 3 a 4 ldots nbsp mit Zirkel und Lineal Beispiel a gt 1 displaystyle a gt 1 nbsp Zunachst zieht man durch den vorher bestimmten Punkt 0 displaystyle 0 nbsp den ersten Strahl und bestimmt darauf die Lange gleich 1 displaystyle 1 nbsp Es folgt der Halbkreis mit dem Radius a displaystyle a nbsp um den Punkt 0 displaystyle 0 nbsp die Schnittpunkte sind A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp Nun wird eine Senkrechte zu A B displaystyle overline AB nbsp in 1 displaystyle 1 nbsp errichtet bis sie den Halbkreis in B displaystyle B nbsp schneidet Das Einzeichnen des zweiten Strahls durch den Punkt B displaystyle B nbsp schliesst sich an Weiter geht es mit dem Errichten einer Senkrechten auf dem zweiten Strahl im Punkt B displaystyle B nbsp bis sie den ersten Strahl in D displaystyle D nbsp schneidet Die Strecke 0 D displaystyle overline 0D nbsp entspricht dem Potenzwert a 2 displaystyle a 2 nbsp Jetzt wird eine Senkrechte auf dem ersten Strahl im Punkt D displaystyle D nbsp errichtet bis sie den zweiten Strahl in F displaystyle F nbsp schneidet Schliesslich liefert eine letzte Senkrechte auf dem zweiten Strahl im Punkt F displaystyle F nbsp den Potenzwert a 4 displaystyle a 4 nbsp als Strecke 0 G displaystyle overline 0G nbsp Die beiden gestrichelten Linien sowie die Punkte C displaystyle C nbsp und E displaystyle E nbsp werden fur die Losung des Potenzwertes a 4 displaystyle a 4 nbsp nicht benotigt Sie dienen lediglich der Verdeutlichung wie der Potenzwert a 3 displaystyle a 3 nbsp bestimmt werden kann Konstruktion fur a lt 1 Bearbeiten nbsp Potenzwert a 2 a 3 a 4 displaystyle a 2 a 3 a 4 ldots nbsp mit Zirkel und Lineal Beispiel a lt 1 displaystyle a lt 1 nbsp Zuerst werden z B auf einer Zahlengeraden die Langen a displaystyle a nbsp und 1 displaystyle 1 nbsp als Strecken A B displaystyle overline AB nbsp bzw B D displaystyle overline BD nbsp aufgetragen Anschliessend wird der Halbkreis uber A C displaystyle overline AC nbsp eingezeichnet Es folgen die Halbierung der Strecke B D displaystyle overline BD nbsp in E displaystyle E nbsp und das Ziehen des Kreisbogens mit Radius E D displaystyle overline ED nbsp um E displaystyle E nbsp bis er den Halbkreis in F displaystyle F nbsp schneidet Nun wird das Lot ab F displaystyle F nbsp auf die Zahlengerade mit Fusspunkt G displaystyle G nbsp gefallt Die Strecke B G