www.wikidata.de-de.nina.az
Die Abtei Saint Riquier Centula war ein Benediktinerkloster in Saint Riquier im heutigen Departement Somme dessen Glanzzeit in der Regierungszeit Karls des Grossen lag Plan der Abtei Saint Riquier im Monasticon Gallicanum 17 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Denkmalschutz 3 Liste der Abte 3 1 Die Abte der Karolingerzeit 7 10 Jahrhundert 3 2 Die Kommendatarabte 16 18 Jahrhundert 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Statue von Jakobus dem AlterenDie Ursprunge der Abtei liegen im Dunkeln Wenn manchmal eine Stiftung aus dem Jahr 625 durch Riquier de Centule Saint Riquier Ricarius personlich erwahnt wird ware dies eher nach schriftlichen und archaologischen Quellen eine Initiative des Laienabtes Angilbert des Schwiegersohnes Karls des Grossen Die Glanzzeit der Abtei lag wahrend der Regierungszeit Karls des Grossen die karolingische Abtei wurde vollstandig von ihm finanziert Die Arbeiten wurden 789 oder 790 begonnen und 799 abgeschlossen Die Abtei war die erste mit einem Westwerk und stellt somit einen Vorlaufer und ein Modell fur spatere Abteien darunter auch Corvey dar Die Abtei war zu dieser Zeit ein Verwaltungszentrum des Reiches und ubte ihre Gewalt uber die Stadt aus uber die Zivilbevolkerung genauso wie uber die Garnison mit mehr als 100 Soldaten Die Abtei ist der wahrscheinliche Ort der Bestattung von Angilbert dem Geliebten von Bertha der Tochter Karls des Grossen und von Nithard ihrem Sohn In den Jahren 845 und 881 wurde Saint Riquier von den Normannen verwustet Zwar wurde sie jeweils wiederhergestellt um das Jahr 1000 drohte sie jedoch zu verfallen und wurde vollstandig umgebaut 1131 wurde sie von Hugo III Candavene Graf von Saint Pol niedergebrannt Zwischen 1257 und 1292 wurden auf Initiative des Abtes Gilles de Machemont umfangreiche Arbeiten durchgefuhrt bei denen insbesondere die Bogen des Chores und ein Teil des gegenwartigen Querschiffs angehoben wurden Im 15 Jahrhundert wurde sie nacheinander von den Burgundern und den Armagnaken zerstort 1554 erneut niedergebrannt Es folgte der Bau eines riesigen Gebaudes im klassischen Stil das an die Abtei angeschlossen war Im 16 Jahrhundert war es Philipp II von Spanien der wahrend seines Kriegs gegen Frankreich erneut versuchte die Abtei zu erobern und niederzubrennen was diesmal zur Aufgabe des Klosters durch die Monche fuhrte Sie wurde jedoch in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts von Abt Charles d Aligre fast vollstandig restauriert der die Monche der Mauriner Kongregation und der Abtei Saint Germain des Pres als Mutterkloster unterstellte Zu Beginn der Revolution wurde die Abtei durch ein Dekret der Nationalversammlung vom 2 November 1789 zum Nationalgut erklart Die Gebaude wurden zum Verkauf freigegeben das Kloster 1790 geschlossen Die Abteikirche wurde zur Pfarrkirche der Gemeinde Spater kaufte das Bistum Amiens die Klostergebaude zuruck in denen sich ein Petit Seminaire befand Die ehemalige Abtei diente dann auch als Militarkrankenhaus bevor sie 1953 die Kongregation der Freres auxiliaires du clerge aufnahm Denkmalschutz BearbeitenDie verschiedenen erhalten gebliebenen Teile der Abtei sind heute als Monument historique eingetragen 1 Die Klosterkirche wurde 1840 unter Schutz gestellt im Westflugel wurde der dekorierte Salon im Erdgeschoss 1960 klassifiziert Fassaden und Dacher der Abteikirche und der den Kreuzgang umgebenden Gebaude die Innentreppe der Abteikirche und die alten Teile der Umfassungsmauer wurden 1965 unter Schutz gestellt nbsp nbsp nbsp Liste der Abte BearbeitenDie Abte der Karolingerzeit 7 10 Jahrhundert Bearbeiten Richarius Saint Riquier 645 Ocialdus Coschinus Guitmarus Saint Guimaire Aldricus 765 bezeugt Symphorianus 791 Angilbertus 814 Geliebter Berthas der Tochter Karls des Grossen Hericus Helisachar nach 837 814 819 Erzkanzler Ludwigs des Frommen Richboto 844 Enkel Karls des Grossen durch eine Tochter Nithardus 845 Sohn Angilberts und Berthas Ludovicus 867 Sohn Rotruds und Enkel Karls des Grossen Kanzler Karls des Kahlen Abt von Saint Denis Hrudolfus Rudolf 866 Muttersbruder des Konigs Karl der Kahle Bruder der Kaiserin Judith Sohn von Welf I Heligaudus vermutlich identisch mit Helgaud 926 Graf von Montreuil Guelfo vermutlich Sohn von Adelheid von Tours und dem Welfen Konrad I somit ein Bruder von Hugo Abbas 2 Karlmann 876 Sohn Karls des Kahlen Guelfo secundum Welf II 881 Sohn von Abt Rudolf Nr 13 Herebertus Hedenolfus Hugo I Girardus Gerbertus Fulchericus Foulques 952 bezeugt Ingelardus 981 991 bezeugt Die Kommendatarabte 16 18 Jahrhundert Bearbeiten 1538 1558 Claude Dodieu 1541 Bischof von Rennes 1558 1571 Charles d Humieres 1548 Bischof von Bayeux 1571 1577 Vakanz 1577 1588 Benoit Rimbault 1588 1628 Gaspard de Fontaines 1628 1642 Kardinal Richelieu 1643 1695 Charles d Aligre 1695 1708 Daniel de Cosnac 1708 1710 Leon Mole de Champlatreux 1710 1745 Charles Francois de Chateauneuf de Rochebonne 1731 Bischof von Noyon 1745 1789 Guillaume Marie Turpin de Crisse de Sanzay 1789 1790 Alexandre Joseph Marie Alexis de Bruyere de Chalabre 1778 Bischof von Saint Omer nbsp nbsp nbsp nbsp Siehe auch BearbeitenEvangeliar von Saint Riquier Tonar von Centula Saint Riquier in den Artikeln Gregorianischer Gesang und KirchentonartLiteratur BearbeitenHariulf Chronique de l abbaye de Saint Riquier Ve siecle 1104 Gallia Christiana Band 10 1751 Spalte 1241ff Abbe Henocque Histoire de l abbaye et de la ville de Saint Riquier Amiens Douillet et Cie Band 1 1880 Abbe Leon Bouthors Histoire de Saint Riquier Le bienheureux l abbaye la ville le petit seminaire 1902 Dom Jacques Hourlier La spiritualite a Saint Riquier d apres Hariulf In Revue Mabillon Januar Marz 1960 S 1 20 Dom Jean Becquet Abbaye et prieures de l ancienne France province ecclesiastique de Reims diocese actuel d Amiens Band 16 in Revue Mabillon 1981 Bernard Honore Saint Riquier Un site prestigieux du monde carolingien In Cahiers archeologiques de Picardie Band 5 Amiens 1978 Bulletin de la Societe des antiquaires de Picardie Sonderausgabe Saint Riquier Juli 1994 Florence Charpentier et Xavier Daugy Sur le chemin des abbayes de Picardie histoire des abbayes picardes des origines a nos jours Encrage Edition Amiens 2008 ISBN 978 2 911576 83 6 Aline Magnien Hrsg Saint Riquier Une grande abbaye benedictine Editions Picard Paris 2009 ISBN 978 2 7084 0820 3 Camille Blachere Saint Riquier tresor des Carolingiens In Archeologia Nr 524 September 2014 S 25 31 Marie Laure Pain L abbaye de Saint Riquier eglises et liturgie In Marie Laure Pain Hrsg Groupes cathedraux et complexes monastiques le phenomene de la pluralite des sanctuaires a l epoque carolingienne Rennes 2015 S 27 38 Reprise des fouilles a l abbaye royale de Saint Riquier In Archeologia Nr 556 Juli August 2017 S 20 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Saint Riquier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Abtei Saint Riquier frz abgerufen am 24 November 2020Anmerkungen Bearbeiten Eintrag Nr PA00116244 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Die Gallia Christiana teilt fehlerhaft mit Guelfo seu Welfo filius Adelaidis filiae Ludovici Pii Conrado comiti seniori desponsatae frater vero Hugonis abbatis Welf Sohn von Adelheid der Tochter Ludwigs des Frommen die mit Graf Konrad dem Alteren verheiratet war der Bruder von Hugo Abbas 50 134167 1 934167 Koordinaten 50 8 3 N 1 56 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Saint Riquier amp oldid 225352351