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Judith vermutlich 795 1 807 2 19 April 843 war seit Februar 819 zweite Gemahlin Ludwigs des Frommen Judith war die Tochter des Grafen Welf I des Stammvaters der Dynastie der Welfen und der edlen Sachsin Heilwig Eigilwi Sie war die Schwester von Hemma der Gemahlin Ludwigs des Deutschen und von Rudolf und Konrad die Grafen im Bodenseeraum und im Zurichgau waren Judith Abbildung aus dem Weingartener Stifterbuchlein um 1510Judith wurde im Februar 819 bei einer Brautschau unter frankischen Adelstochtern 3 4 von Ludwig dem Frommen zu seiner zweiten Ehefrau auserkoren Sie soll willensstark und sehr schon gewesen sein Bei ihrer Vermahlung erhielt sie das Kloster San Salvatore in Brescia als Lehen beneficium Judith gewann starken Einfluss auf Ludwig und konnte dadurch dem Geschlecht der Welfen zu grosser Macht verhelfen Sie war zunachst im Volk sehr beliebt und wurde wegen ihrer Grosszugigkeit verehrt So war der Winter ins Jahr 822 hinein in Europa extrem streng Rhein Donau Elbe und Seine waren monatelang von Eis uberzogen viele Menschen und Tiere erfroren Judith half den Menschen wofur ihr Hrabanus Maurus und der Dichtermonch Walahfrid Strabo mit wunderschonen Versen dankten die in die Literaturgeschichte eingingen Sie war aber auch darauf bedacht ihrem im Jahre 823 geborenen Sohn Karl dem Kahlen einen Anteil am Erbe Ludwigs des Frommen zu sichern nachdem bereits seit 817 mit der Ordinatio imperii ein Plan fur die Aufteilung des Frankischen Reiches unter Ludwigs anderen drei Sohnen aus erster Ehe existierte den Prinzen Lothar Pippin von Aquitanien und Ludwig von Bayern Dadurch zog Judith den Hass ihrer Stiefsohne und den des Adels auf sich Sie wurde des Ehebruchs mit Bernhard von Septimanien bezichtigt 5 und 830 in ein Kloster bei Poitiers geschickt von wo Ludwig sie nach der Reichsversammlung von Nimwegen zuruckholen konnte Nach den Geschehnissen auf dem Lugenfeld zu Colmar wurde sie nach Tortona Italien verbannt Nach der erneuten Machtubernahme Ludwigs des Frommen kehrte sie an seiner Seite nach Aachen zuruck Wahrend der dreissiger Jahre blieb die Ausstattung ihres Sohnes Karl mit einem angemessenen Erbteil ihr oberstes Ziel das sie durch wechselnde Koalitionen mit ihren Stiefsohnen Ludwig dem Deutschen und Kaiser Lothar I zu erreichen suchte Als beim Tod ihres Gatten Ludwigs des Frommen im Jahr 840 jedoch noch keine tragfahige Erbregelung gefunden war und unter dessen Sohnen sogleich ein Krieg um das Erbe entstand besass Karl im Vergleich zu seinen Halbbrudern die ungunstigste Ausgangsposition Vor allem der tatkraftigen Unterstutzung durch Judith verdankte es Karl dass er am Ende des Kriegs das im Vertrag von Verdun 843 besiegelt wurde ein grosses Reich im Westen erhielt Seine Mutter hatte zuvor erfolgreich Anhanger fur ihn geworben und ihm Truppen zugefuhrt Das Bild Judiths in den zeitgenossischen Quellen konnte zwiespaltiger kaum sein Dem Hof nahestehende Autoren wie Hrabanus Maurus und sein Schuler Walahfrid Strabo letzterer war zudem ihr Hofkaplan und Lehrer ihres Sohnes verehrten sie geradezu wahrend ihre Gegner wie Agobard von Lyon und Wala von Corbie sie als Ursache allen Ubels bezeichneten Auch in der historischen Forschung wird sie sehr uneinheitlich bewertet Wahrend altere Forschungen aus dem 19 und fruhen 20 Jahrhundert ihr eine grosse Mitschuld am Verfall des Karolingerreichs zuschreiben wurde das Bild Judiths in jungeren Arbeiten deutlich relativiert Dabei wird ihr Streben nach Ausstattung ihres Sohnes Karl und nach ihrer eigenen Absicherung fur den Fall der Verwitwung als durchaus legitim bewertet und ihre Rolle wird wesentlich starker im Kontext der allgemeinen Verfallserscheinungen im Reich jener Zeit gesehen Judith starb 843 und wurde in St Martin in Tours bestattet 6 einer der bedeutendsten Kirchen des frankischen Reiches da St Martin der Nationalheilige war Literatur BearbeitenFriedrich von Bezold Kaiserin Judith und ihr Dichter Walahfrid Strabo In Historische Zeitschrift Bd 130 1924 S 377 439 Josef Fleckenstein Uber die Herkunft der Welfen und ihre Anfange in Suddeutschland In Gerd Tellenbach Hrsg Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Grossfrankischen und fruhdeutschen Adels Freiburg 1957 S 71 136 Johannes Fried Der lange Schatten eines schwachen Herrschers Ludwig der Fromme die Kaiserin Judith Pseudoisidor und andere Personen in der Perspektive neuer Fragen Methoden und Erkenntnisse In Historische Zeitschrift Bd 284 2007 S 103 138 online Armin Koch Kaiserin Judith Eine politische Biographie Matthiesen Husum 2005 ISBN 3 7868 1486 4 zugl Dissertation Universitat Konstanz 2004 Karl Ludwig Ay Joachim Jahn Lorenz Maier Hrsg Die Welfen Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft Forum Suevicum Bd 2 UVK Konstanz 1998 ISBN 3 87940 598 0 darin Wilhelm Stormer Die suddeutschen Welfen unter besonderer Berucksichtigung ihrer Herrschaftspolitik im bayrisch schwabischen Grenzraum S 57 96 Alois Niederstatter Welfische Spuren sudlich des Bodensees und in Ratien S 97 115 Theodor Schieffer Judith In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 639 f Digitalisat Elizabeth Ward Caesar s Wife The Career of the Empress Judith 819 829 In Peter Goodman Roger Collins Hrsg Charlemagne s Heir New Perspectives on the Reign of Louis the Pious 814 840 Clarendon Oxford 1990 ISBN 0 19 821994 6 S 205 227 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judith Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Armin Koch Kaiserin Judith eine politische Biographie Historische Studien 486 Husum 2005 S 35 Verweis auf die Ehemundigkeit fruhestens ab dem 12 Lebensjahr Allen Cabaniss Judith Augusta and Her Time University of Mississippi Studies in English 10 1969 S 67 109 S 70 Verweis auf die Eheschliessung nach der Kronung Karls des Grossen im Jahr 800 Ernst Tremp Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64 Thegan Die Taten Kaiser Ludwigs Gesta Hludowici imperatoris Astronomus Das Leben Kaiser Ludwigs Vita Hludowici imperatoris Hannover 1995 S 393 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Ernst Tremp Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64 Thegan Die Taten Kaiser Ludwigs Gesta Hludowici imperatoris Astronomus Das Leben Kaiser Ludwigs Vita Hludowici imperatoris Hannover 1995 S 215 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Ernst Tremp Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64 Thegan Die Taten Kaiser Ludwigs Gesta Hludowici imperatoris Astronomus Das Leben Kaiser Ludwigs Vita Hludowici imperatoris Hannover 1995 S 223 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat RI I 2 1 n 361 bearbeitet von Irmgard Fees 2007 BOHMER J F MUHLBACHER E Regesta Imperii Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 751 918 1103a VorgangerinAmtNachfolgerinIrmingard von Hespengauromisch deutsche Kaiserin 819 bis 843 Mitkaiserin aus Heirat war von 821 bis 849 Irmingard von Tours EngelbergaVorgangerinAmtNachfolgerinIrmingard von HespengauKonigin des Frankenreiches 819 840Irmentrud von Orleans Westfrankenreich Irmingard von Tours Lotharii Regnum Hemma Ostfrankenreich Normdaten Person GND 104292210 lobid OGND AKS LCCN nb2006004192 VIAF 59521729 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME JudithKURZBESCHREIBUNG Gemahlin Ludwigs des FrommenGEBURTSDATUM 795STERBEDATUM 19 April 843 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judith Kaiserin amp oldid 217086509