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Der Zurichgau auch das Zurichgau war ein mittelalterlicher Gau mit der Stadt Zurich als Zentrum Ein erster Graf in Zurihgauuia lasst sich mit Pebo 741 46 nachweisen Ursprunglich eine Unterabteilung des Thurgau wurde der Zurichgau als alemannischer Gau um 820 vom Thurgau abgetrennt zunachst unter einem Grafen Ruadker Der Zurichgew eingezeichnet zwischen Turgow und Aargow etwa das Gebiet zwischen Toss und Reuss Stumpfsche Chronik von 1548 Kontinuitat und Gestalt des Comitats im Zurichgau werden dann seit Gerold III fassbar zwischen 826 und 837 kommt dessen Name in 14 St Galler Urkunden vor bei denen die Tradita an der Ostspitze des Zurichsees lagen 1 Spater gefolgt von einer Reihe von Eberhardingern aus denen spater die Grafen von Nellenburg hervorgingen 915 fiel der Zurichgau als Gau des Herzogtums Schwaben zusammen mit dem Thurgau per Heirat an die Burchardinger Nach deren Aussterben im Mannesstamm 973 erhielten die Eberhardinger ihre Rechte zuruck Im Rahmen des Investiturstreits jedoch entzog Konig Heinrich IV 1077 den papsttreuen Nellenburgern die Grafenrechte im Zurichgau und vergab sie an die Lenzburger Diese herrschten bis 1172 als Landgrafen 2 Der Zurichgau umfasste im Fruhmittelalter das Becken des Zurichsees und das Limmattal Teile des heutigen Kantons Zurich ostlich der Glatt mitsamt dem Ort Winterthur zahlten zum Thurgau Er grenzte im Sudosten in der Linthebene an Churratien und im Norden am Rhein an den Alpgau Dazu umfasste er wesentliche Teile der damals erst sparlich besiedelten Gebiete der spateren Innerschweiz Zug Uri Schwyz Teile von Unterwalden und Glarus und die ostlichen Gebiete von Luzern 3 Dies anderte sich erst im Hochmittelalter mit dem Aufstieg des regionalen Ministerialadels und der Grundung neuer Stadte Luzern und Zug Im spaten 12 Jahrhundert fiel dann der westliche Teil des Zurichgaus an die Habsburger und der ostliche an die Kyburger Die letzten Grafen des Zurichgaus die Zahringer starben 1218 aus und die Stadt Zurich wurde reichsunmittelbar Habsburger Anspruche in der Innerschweiz fuhrten zur politischen Dynamik die in die Entstehung der Alten Eidgenossenschaft mundete Im mittleren 14 Jahrhundert begann die territoriale Expansion Zurichs und bis um 1450 fiel die Mehrheit des Zurichgaus im Wesentlichen das Gebiet des Kantons Zurich unter Zurcher Herrschaft Teile des Zurichgaus links der Limmat wurden als ostlicher Teil des Aargaus betrachtet und 1415 durch die Eidgenossen von den Habsburgern erobert Im 15 und 16 Jahrhundert wurde der Begriff Zurichgau Zurichgaw weiter verwendet fur das Herrschaftsgebiet der Stadt Zurich der alternative Begriff Kanton kam im Verlauf des 16 Jahrhunderts allmahlich in Gebrauch aber noch im spaten 18 Jahrhundert konnte Zurichgow als deutsche Ubersetzung fur franzosisches canton de Zurich stehen 4 Seit der Grundung des modernen Kantons Zurich 1831 findet Zurichgau allenfalls noch antiquiert oder ironisch Verwendung Grafen im Zurichgau Bearbeiten Rupert Cancor nach 782 Robertiner 745 Graf im Oberrheingau Thurgau 758 Graf im Breisgau 775 778 Graf im Zurichgau 754 Mitstifter von Kloster Lorsch Angila Gerold III ab 826 bis 867 nachweisbar 832 34 fur wenige Jahre auch Graf im Thurgau 5 Hunfried III um 850 Graf im Zurichgau Burchardinger Eberhard I Eberhardinger um 900 Graf im Zurichgau Gisela Burchard II 883 oder 884 29 April 926 gefallen in Novara Herzog von Schwaben heiratete dessen Tochter Regelinda Burchard III 906 oder 915 11 oder 12 November 973 Markgraf von Chur Ratien Graf im Thurgau und im Zurichgau und von 954 bis 973 Herzog von Schwaben Manegold I Graf im Zurichgau um 940 50 991 Eberhard IV im Zurichgau um 940 995 Gisela Gottfried II im Zurichgau 940 12 November 995 Eberhard V Eppo von Nellenburg Sohn des Manegold I im Zurichgau um 980 90 Febr ca 1030 34 Hedwig von Egisheim um 990 nach 1044 Eberhard VI von Nellenburg Graf im Zurichgau ab 1036 genannt der Selige um 1015 26 Marz 1078 1 Marz 1080 Ita 1015 26 Feb 1106 dessen Sohn Ulrich II nach 1077 Graf von Lenzburg ab 1077 Graf im Zurichgau Vogt von Zurich Richenza von Habsburg Wernher vor 1167 Reichsvogt von Zurich Landgraf im Zurichgau Teilnehmer am Zweiten Kreuzzug Graf des Bleniotales und der Leventina Ulrich IV vor 1125 5 Januar 1173 letzter Lenzburger Teilnehmer am Italienzug von Kaiser Lothar III und am Zweiten Kreuzzug enger Vertrauter von Konig Konrad III und Berater von Kaiser Friedrich I Graf des BleniotalesWeblinks BearbeitenPeter Erhart Zurichgau In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Michael Borgolte Geschichte der Grafschaften Alemanniens in frankischer Zeit Hrsg Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 S 94 Reinhold Kaiser Vom Fruh zum Hochmittelalter In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 130 171 S 131 f Beschreibung nach der Darstellung in G Droysen Allgemeiner Historischer Handatlas Bielefeld Leipzig 1886 22 f Vgl auch Otto Henne am Rhyn Geschichte des schweizervolkes und seiner kultur von den altesten zeiten bis zur gegenwart 1865 S 40 das Zurichgau dem der St Gallische Seebezirk Uznach und Rapperswil wo der Steinerbach die Grenze gegen das ratische Gaster bildete der grosste Theil des jetzigen Kantons Zurich der Kanton Schwiz ostlich von Lowerzersee und der Platte Uri mit Ausnahme des ratischen Urserenthales und wol auch Glaris angehorten In spaterer Zeit scheint das Zurichgau auch nach Unterwalden hinein gereicht zu haben da in einer Urkunde Engelberg als dazugehorig erscheint So in einer Karte von Abraham Ruchat L Etat et les Delices de la Suisse Gedruckt bei Wetsteins und Smith in Amsterdam 1770 Michael Mitterauer Karolingische Markgrafen im Sudosten Bohlau Wien 1963 S 21 f gemass Genealogie Mittelalter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zurichgau amp oldid 232777475