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Der Einzug auch Introitus lateinisch fur Eingang Einzug Zugang Anfang Incessus lateinisch incessus Einherschreiten Hineingehen oder Access lateinisch accessus Annaherung Zutritt bildet als Teil der Eroffnung den Beginn der Liturgie vieler Gottesdienstformen insbesondere der heiligen Messe in der romisch katholischen Kirche sowie der Hauptgottesdienste anderer Konfessionen Einzug der Liturgischen Dienste und der LiturgenBeim Einzug betreten der Liturg und die liturgischen Dienste regional auch als Offiz bezeichnet den Gottesdienstraum je nach Ritus werden auch noch weitere liturgische Handlungen wie der Altarkuss oder der Inzens des Altares vollzogen Dazu wird meist ein Einzugsgesang gesungen der in seiner traditionellen Form ebenfalls Introitus genannt wird In der byzantinischen gottlichen Liturgie werden zwei Prozessionen innerhalb des Gottesdienstes als kleiner bzw grosser Einzug bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Romischer Ritus 1 1 Sonderformen 1 2 Liturgische Vorschriften bis zur Liturgiereform 1970 2 Evangelischer Gottesdienst 3 Byzantinischer Ritus 4 Literatur 5 EinzelnachweiseRomischer Ritus Bearbeiten source source source source source source source Grosser Einzug mit Bannertragern in die Recker Pfarrkirche St Dionysius Der Einzug markiert ublicherweise den Beginn des Gottesdienstes auf ihn folgt das Kreuzzeichen Wie alle Teile der Liturgie hat der Einzug nicht nur funktionale sondern zugleich symbolische Bedeutung Er erinnert an den Einzug Jesu Christi in Jerusalem und bei seinem Volk er vergegenwartigt das erste irdische Kommen des Herrn nimmt seine Wiederkunft in Herrlichkeit Parusie vorweg und feiert sein gegenwartiges Kommen im Heiligen Geist Zugleich ist die Einzugsprozession wie alle Prozessionen Sinnbild fur das Volk Gottes auf seinem Weg Wegen dieser Symbolik wird der Einzug je nach dem liturgischen Charakter des Tages und der Messfeier mit abgestufter Feierlichkeit gestaltet In der Hochform wird Christus ausser durch den einziehenden Zelebranten durch Vortragekreuz Evangelistar zu Ostern durch die Osterkerze zu Weihnachten durch das mancherorts mitgetragene Kind fur die Krippe symbolisiert Die mitgefuhrten Leuchter und der Weihrauch unterstreichen diese Symbolik Der Einzug besteht meist aus einer Prozession durch den Kirchenraum oftmals vom Hauptportal durch den Mittelgang zum Altarraum Diese Form wird grosser Einzug genannt der kleine Einzug dagegen fuhrt von der Sakristei auf kurzerem Weg in den Altarraum Auch beim kleinen Einzug konnen Vortragekreuz Weihrauch und Leuchter benutzt werden Zum Einzug stehen die Glaubigen auf und Chor oder Gemeinde stimmen gegebenenfalls nach einem Orgelvorspiel einen Eroffnungsgesang an im Choralamt singt die Schola den Introitus 1 Zelebrant und Liturgische Dienste betreten den Gottesdienstraum und machen eine Kniebeuge vor dem Allerheiligsten bzw eine Verneigung vor dem Altar Der Zelebrant vollzieht den Altarkuss und wenn Weihrauch verwendet wird die Inzens des Altars und des Altarkreuzes Sonderformen Bearbeiten Bei den Gottesdiensten in der heiligen Woche gibt es besondere Formen des Einzugs Am Palmsonntag ist die Palmprozession gleichzeitig der Einzug in die Kirche zur Messfeier an dem auch die Gemeinde teilnimmt Abschluss der Prozession und zugleich Beginn der Liturgie in der Kirche ist das vom Zelebranten gesprochene oder gesungene Tagesgebet der Messe In der Osternacht ziehen ebenfalls alle Teilnehmenden am Gottesdienst nach der Weihe des Osterfeuers hinter der Osterkerze in die dunkle Kirche das Proprium der Eucharistiefeier in der Osternacht hat keinen Introitus Am Karfreitag erfolgt der Einzug von Priester und liturgischen Diensten zur Feier vom Leiden und Sterben Christi in Stille ohne Kreuz Kerzen und Weihrauch und es schliesst sich die Prostratio der Liturgen an die Dienste und die Gemeinde knien nieder Es folgen die Oration und die biblischen Lesungen ein Altarkuss und eine Begrussung der Gemeinde finden nicht statt Liturgische Vorschriften bis zur Liturgiereform 1970 Bearbeiten Die bis zur Reform der Liturgie durch das Zweite Vatikanische Konzil gultigen Rubriken sahen in Bezug auf die stille Messe fur den Einzug des Priesters zum Altar vor Der Priester angekleidet mit den Paramenten und den Kopf mit dem Birett bedeckt erwies in der Sakristei dem Kruzifix durch eine Verneigung des Kopfes Reverenz und begab sich zum Altar oculis demissis incessu gravi erecto corpore gesenkten Blicks mit gewichtigem Schreiten und aufrechtem Korper In der linken Hand trug er in Brusthohe den mit dem Kelchvelum bedeckten Kelch die rechte Hand lag auf dem Kelch und fixierte die Burse Begleitet wurde der Priester vom Ministranten der vor ihm ging ministro praecedente und gegebenenfalls das Missale oder andere notwendige Dinge trug Beim Erreichen des Zelebrationsaltars nahm der Priester das Birett ab und reichte es dem Ministranten und beide verehrten den Altar mit einer Kopfverneigung oder wenn sich dort der Tabernakel befand mit einer Kniebeuge Der Priester stellte den Kelch auf der linken Seite des Altares ab Dann nahm er das Korporale aus der Burse breitete es in der Altarmitte aus und stellte den Kelch darauf Nun ging er zur Epistelseite und schlug dort das Missale auf Mit einer Reverenz vor dem Altarkreuz stieg der Priester dann die Altarstufen wieder hinab und betete zum Altar gewandt mit dem Ministranten das Stufengebet In Hochamt schritten Akolythen mit Leuchtern beim Einzug vor dem Priester und den Leviten Der Kelch stand auf der Kredenz bereit das Missale bereits aufgeschlagen auf dem Altar Priester und Leviten schritten beim Einzug mit vor der Brust gefalteten Handen den Kopf mit dem Birett bedeckt Beim Erreichen des Altars blieben sie an der untersten Stufe stehen legten das Birett ab verneigten sich oder machten eine Kniebeuge und begannen das Stufengebet 2 Wenn die Einzugsprozession im Augenblick der Elevation an einem Altar vorbeikam an dem gerade eine heilige Messe zelebriert wurde knieten Priester und Ministrant bis zum Ende der Elevation nieder der Priester nahm das Birett ab Wenn die heilige Messe in bestimmten bischoflich genehmigten Fallen nach den Rubriken des Missale Romanum von 1962 gefeiert wird kann der Einzug auch heute in dieser Form ablaufen Evangelischer Gottesdienst BearbeitenIn den evangelischen Kirchen ist die Praxis in einzelnen Landeskirchen oder auch regional oder ortlich verschieden Mancherorts sitzen die Mitwirkenden zu Beginn des Gottesdienstes bereits auf ihren Platzen im Altarraum Nach anderer Gewohnheit ziehen die Liturgen manchmal auch alle Mitwirkenden oder die Gemeindealtesten bei Orgelspiel oder Glockengelaut in die Kirche ein Ein Kreuz oder die Bibel konnen vorangetragen werden Insbesondere bei besonderen Gottesdiensten wie Taufe Konfirmation Trauung Ordination kirchlicher Beauftragung oder Segnungsgottesdiensten ziehen haufig die Empfanger der Segnung mit den Liturgen ein 3 Byzantinischer Ritus Bearbeiten nbsp Der kleine Einzug mit dem EvangelienbuchIn der byzantinischen Liturgie steht der Einzug nicht am Beginn des Gottesdienstes sondern zweimal innerhalb der Gottlichen Liturgie finden Prozessionen statt die altgriechisch eἴsodos eisodos Einzug genannt werden Mit dem kleinen Einzug mikrὰ eἴsodos mikra eisodos beginnt nach den einleitenden Riten der Vormesse der Lesegottesdienst Der Klerus zieht in feierlicher Prozession mit dem Evangelienbuch das auf dem Altar lag durch die nordliche also die linke Tur der Ikonostase durch die Kirche und durch die mittlere Tur die Konigstur zuruck in den Altarraum Wahrend der Prozession wird gesungen als letztes nach dem Einzug in den Altarraum der Hymnus Trisagion Der grosse Einzug megalh eἴsodos megale eisodos eroffnet die Opfermesse Die Opfergaben von Brot und Wein werden beim Gesang des Cherubim Hymnus Cherubikon von der Prothesis pro8esis Aus oder Zurschaustellung dem Rusttisch an der Nordseite des Altarraumes durch die nordliche Tur der Ikonostase in Prozession durch die Kirche und durch die Konigstur zum Altar ubertragen An den grossen Einzug schliessen sich Friedensgruss und Glaubensbekenntnis an darauf folgt das Hochgebet 4 Literatur BearbeitenAllgemeine Einfuhrung in das Romische Messbuch Nr 25 26 82 85 Online Ressource Einzelnachweise Bearbeiten Rupert Berger Der christliche Gottesdienst in Hans Munsch Hrsg Musik im Gottesdienst Bd 1 5 Auflage 1994 ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg S 117 f Ritus servandus in celebratione Missae In Missale Romanum Editio XXIX post typicam Ratisbonae o J 1953 p 33 LMU Munchen Lehrstuhl fur Praktische Theologie II Religionspadagogik abgerufen am 21 Januar 2015 Josef Andreas Jungmann SJ Missarum Sollemnia Eine genetische Erklarung der romischen Messe Band 1 Herder Verlag Wien Freiburg Basel 5 Auflage 1962 S 55f Aufbau der heiligen Messe im romischen Ritus Eroffnung Einzug Allgemeines Schuldbekenntnis oder Taufgedachtnis Kyrie Gloria TagesgebetWortgottesdienst Liturgie des Wortes Erste Lesung Antwortpsalm Zweite Lesung Ruf vor dem Evangelium Evangelium Homilie Credo FurbittenEucharistiefeier Eucharistische Liturgie Gabenbereitung Eucharistisches Hochgebet darin Prafation mit Sanctus Anamnese mit Einsetzungsworten Wandlung und Akklamation Epiklese und Doxologie Kommunion mit Gebet des Herrn Vaterunser Friedensgruss Brechung des Brotes mit Agnus Dei Kommunionspendung Stille und Dankgesang und SchlussgebetAbschluss ggf Mitteilungen Proklamandum Segen Entlassungsruf Ite missa est Auszug Normdaten Sachbegriff GND 4162193 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einzug Liturgie amp oldid 235019895