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Dieser Artikel behandelt den Musikbegriff Fur die Notendruckreihe siehe Kistner amp Siegel Fur den unter diesem Pseudonym bekannten Musiker siehe David Jackman Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Organum griechisch Organon Instrument Mehrzahl Organa auch Diaphon bezeichnet die ersten abendlandischen Arten der Mehrstimmigkeit im 9 bis 11 Jahrhundert Die Organa entwickelten sich im fruhen Mittelalter in der Praxis des gregorianischen Gesangs Auch das einzelne uberlieferte Stuck dieser Art wird oft Organum genannt Einer Hauptstimme Vox principalis oder Cantus spater der Cantus firmus wird zunachst eine einzelne zweite Stimme Vox organalis spater der Discantus in recht starrer Parallelbewegung hinzugefugt Dieser improvisierte mehrstimmige Gesang bei dem auch besonders die Orgel in Parallelen begleitet ist aus dem Mittelalter in Sangerschulen einiger Kloster und Kathedralen uberliefert In der Zeit vom 9 zum 11 Jahrhundert begannen Komponisten oder Sanger der Choralschola weitere Stimmen hinzuzufugen und sich von der starren Intervallbindung zu losen Spatere komplexe bis zu vierstimmige Organa stammen Perotin und seinem Lehrmeister Leonin den fuhrenden Vertretern der Notre Dame Schule Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und erste Quellen 2 Freies Organum 3 Die Trouveres im 11 und 12 Jahrhundert 4 Sankt Martial Schule und Notre Dame im 12 bis 13 Jahrhundert 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUrsprung und erste Quellen BearbeitenDie fruhesten Quellen aus dem 9 Jahrhundert beschreiben das Organum als eine aktive Praxis Diese Praxis mag schon einige Hundert Jahre alter sein ihre Ursprunge lassen sich nicht rekonstruieren Es ist nicht klar ob das fruhe Organum sich aus einem primitiven strengen Parallelismus entwickelt hat oder aber aus einer freien nur durch die Kirchentonarten gebundenen Heterophonie Das erste Dokument das die Organumpraxis nachvollziehbar beschreibt ist die Musica enchiriadis gegen 895 ein Traktat das traditionell und vermutlich inkorrekt dem Monch Hucbald um 840 930 zugeschrieben wurde Das Werk entstand vermutlich im Kloster Werden Danach war die Organumpraxis nicht als Mehrstimmigkeit im modernen Sinn konzipiert sondern die hinzutretende Stimme sollte lediglich den einstimmigen Gesang verstarken Die Musica enchiriadis macht ausserdem deutlich dass Oktavverdopplungen akzeptiert wurden denn sie liessen sich bei gemeinsamem Gesang von Manner und Knabenstimmen nicht vermeiden Auch das Mitspielen einer Singstimme durch Instrumente war Praxis Der Traktat Scholia enchiriadis behandelte das Thema eingehender Im ursprunglichen Parallelgesang lag die originale Melodie in der oberen Stimme Vox principalis Die Vox organalis wurde ein perfektes Intervall tiefer parallel gefuhrt meist eine Quarte tiefer So horte man die Melodie als Hauptstimme die Vox organalis als Begleitung oder Verstarkung Diese Art des Organums wird heute ublicherweise als Parallelorganum bezeichnet 1 je nach Intervall beispielsweise als Quartorganum oder Quintorganum obwohl in fruhen Traktaten Begriffe wie Sinfonia gebrauchlich waren Da die Musica enchiriadis vor der Wieder Entwicklung einer standardisierten musikalischen Notation geschrieben wurde beschreibt sie das Organum rein textlich Es ist nicht bekannt wie genau die Angaben befolgt wurden Beide Enchiriadis Abhandlungen versuchen in erster Linie eine pseudo wissenschaftliche Herleitung des Hexachords und der Kirchentonleitern Daher stand bei der Behandlung des Organums moglicherweise der Blickwinkel der aufkommenden Hexachord Lehre gegenuber einer fachlich genauen Beschreibung der Organumpraxis im Vordergrund Freies Organum BearbeitenEin strenges Parallelorganum wurde schon in diesen fruhen Schriften nicht als abschliessend dargestellt Die Abhandlungen gehen von der Grundlage der Parallelitat aus und schlagen dann bessere Arten des Organums vor unter Einbeziehung von Zwischentonen So werden im Quartorganum nicht nur Quarten verwendet sondern auch kleinere Intervalle um dem bei starrer Parallelbewegung zeitweilig zwangslaufig auftretenden Tritonus zu entgehen Die uberwiegende Mehrzahl der Musikbeispiele dieser Abhandlungen verwendet als Intervalle Sekunden Terzen Quarten Quinten und Sexten Die Asthetik zur Begrundung dieser anderen Intervalle wurde durch Guido von Arezzo in seinem Micrologus untersucht ab zirka 1020 Diese starker variierten Formen des Organums werden als freies oder schweifendes oder melismatisches Organum bezeichnet Das schweifende Organum verwendet ausser Parallel auch Seitenbewegung eine der beiden Stimmen bleibt unbewegt und auch gerade Bewegung beide Stimmen gehen in dieselbe Richtung aber um verschiedene Intervalle und Gegenbewegung gewinnen an Bedeutung Das Winchester Tropar um 1050 Werke von Johannes Cotto und die so genannten Chartres Fragmente dokumentieren eine kontinuierlich freier werdende Behandlung der Stimmfuhrung Im spaten 11 Jahrhundert finden sich Beispiele in denen mehrere Noten der Organal Stimme nacheinander gegen eine einzige Note des Cantus firmus gesetzt werden Die Trouveres im 11 und 12 Jahrhundert BearbeitenDie Troubadours ausgehend im 11 Jahrhundert von Sudfrankreich Okzitanien und die Trouveres des 12 Jahrhunderts in Nordfrankreich sowie die Minnesanger im deutschsprachigen Raum verwendeten fur ihre geistliche und weltliche Lyrik zum Teil gleiche Melodien bis sich schliesslich erste schriftliche Aufzeichnungen der Organa als Partituren in Neumen Notation im Wallfahrtsort St Jacob in Santiago de Compostela in Nordspanien und in St Martial in Limoges in einem Kloster finden Sankt Martial Schule und Notre Dame im 12 bis 13 Jahrhundert BearbeitenDas Organum erreichte seinen Hohepunkt im 12 Jahrhundert Gegenuber der Improvisation des Organums tritt seine Komposition in den Vordergrund Der Cantus firmus liegt nicht mehr in der Oberstimme sondern in der tiefsten Stimme als Basis des musikalischen Satzes Entsprechend ihrer Lage gewinnen die organalen Ober Stimmen an musikalischer Bedeutung Zwei unterschiedliche Schulen sind fuhrend in der Organum Komposition die St Martial Schule und die Notre Dame Schule nach der die zweite Halfte des 12 und die erste Halfte des 13 Jahrhunderts auch als Notre Dame Epoche bezeichnet wird Die St Martial Schule war eine Komponistenschule um die Abtei St Martial in Limoges Neben reichen Organa stammen einstimmige Tropen und Sequenzen aus diesem Umfeld In der Notre Dame Epoche schufen Leonin Leoninus magnus und Perotin Perotinus magnus grossangelegte drei und vierstimmige Organa die mit Hilfe der neu entwickelten Modalnotation schriftlich festgehalten wurden Die Organisation der Stimmen war nur durch die Verwendung eines ordnenden Rhythmus moglich der auf den sechs Modi des Modalrhythmus beruhte Aus der Kunst der Notre Dame Schule erwuchsen spatere Formen wie die Motette der Ars antiqua Siehe auch BearbeitenKlausel Choral Weblinks BearbeitenDas fruhe Organum in Worner Gratzer Meierott Geschichte der Musik 1993Einzelnachweise Bearbeiten worlds of music de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Organum amp oldid 230261841