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Dom Paul Jausions OSB 15 November 1834 in Rennes 9 September 1870 in Vincennes Vereinigte Staaten war Benediktiner und ab der Mitte des 19 Jahrhunderts ein Pionier auf dem Gebiet der Restitution des Gregorianischen Gesanges Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn des Druckers Ambroise Juilen Jausions in Rennes geboren 1 interessierte sich Paul Jausions in seiner Kirchengemeinde St Jacut schon fruh und intensiv fur liturgischen Gesang Er erhielt am 21 Oktober 1854 die Erlaubnis als Novize in die Benediktinerabtei Saint Pierre de Solesmes einzutreten Der Abt Prosper Louis Pascal Gueranger der 1856 mit Paul Jausions eine Reise in den Vatikan unternahm erkannte recht bald dessen Liebe zur Liturgie und sein grosses Arbeitspensum Paul Jausions legte seine Profess am 29 September 1856 ab und empfing er die Priesterweihe am 18 Dezember 1858 In den folgenden Jahren setzte sich Paul Jausions intensiv mit der Interpretation und insbesondere mit der Akzentuierung des Gregorianischen Gesanges auseinander wobei er sich kontinuierlich vor allem dem Studium und der Abschrift alter Handschriften widmete Spatestens 1860 hatte er in seiner Abtei Zugang zum sogenannten Wilton Processional aus St Edith in England aus dem 13 bis 14 Jahrhundert Im April 1860 war Paul Jausions in Rennes um sich beim Verlag Vatar um die ersten Andrucke des fur die Abtei bestimmten Choralbuchs Directorium Chori zu kummern Nach dieser Reise fuhr er nach Le Mans um sich mit dem dort tatigen Geistlichen Augustin Mathurin Gontier auszutauschen und brieflich bereits erorterte Differenzen bei der rhythmischen Interpretation der Gesange auszuraumen Bei dieser Gelegenheit hatte er auch die Moglichkeit nur in Le Mans verfugbare Handschriften insbesondere das Graduale von Maine zu sichten Nach einigen Schwierigkeiten erhielt er vom zustandigen Bischof die Erlaubnis dieses Graduale fur sechs Monate mit nach Solesmes zu nehmen Vom Fruhjahr 1862 bis 1867 kopierte Paul Jausions dann die ersten reinen Neumenhandschriften aus einem in der Stadtbibliothek von Angers verfugbaren Missale Manuskript 91 83 diese Ubertragungen stellen im Blick auf die Prazision wahre Meisterwerke dar Gleichzeitig begann auch sein Mitbruder Dom Joseph Pothier mit der Abschrift von bereits 1851 von Lambilotte veroffentlichten Neumenhandschriften aus dem Codex Sangallensis 359 der Stiftsbibliothek St Gallen mit bedeutend alteren Neumen als diejenigen aus Angers Durch seine in diesen Jahren erworbenen Kenntnisse war Paul Jausions in der Lage die damaligen uberlieferten Melodien zu reformieren und seine Mitbruder aber auch Besucher aus anderen Abteien in der Interpretation der Gesange zu unterrichten Als Ergebnis dieser Arbeiten wurde 1864 das Directorium Chori schliesslich fertiggestellt das als erstes Choralbuch der Restitution einen wichtigen Meilenstein bei der Wiederentdeckung der Bedeutung der handschriftlichen Neumen darstellt In der Folgezeit reiste Paul Jausions auch nach Paris wo er in der Reichsbibliothek unter anderem auch einen Blick in eine Kopie der wichtigen sowohl adiastematischen als auch diastematischen Handschrift des Antiphonales der Medizinischen Bibliothek von Montpellier aus dem 11 Jahrhundert werfen konnte Kodex H 159 1865 war Paul Jausions bis zum Juli mit der Veroffentlichung der Le petit Office de la B V Marie pour les different temps de l annee avec une traduction nouvelle et un commentaire en forme de meditations Angers Barasse beschaftigt Danach hielt er sich aus gesundheitlichen Grunden im Elsass auf bevor er unter anderem nach Sulzmatt nach St Gallen und nach Laon reiste um die dortigen Handschriften zu studieren Auf der Ruckreise stattete er ferner erneut der Reichsbibliothek in Paris einen Besuch ab und fand dort eine weitere ihn interessierende Handschrift in Sankt Genevieve Ab Ende Juli 1867 nach dem Abschluss der Anfertigung der Kopien der Handschriften aus Angers gab Paul Jausions eine Reihe von Gesangskursen in verschiedenen Orten ausserhalb seiner Heimatabtei 1868 reiste Paul Jausions zum wiederholten Mal nach Paris wo er offenbar endlich erreichen konnte dass das zweisprachige Manuskript Kodex H 159 aus Montpellier zum Kopieren nach Solesmes geschickt werden konnte Der 1883 von Dom Andre Mocquereau in Solesmes herausgegebene Liber Gradualis basiert wesentlich auf den Erkenntnissen aus dieser Handschrift Am 6 Mai 1869 brach Paul Jausions zu einer Studienreise nach Vincennes in Indiana auf um die Lebensgeschichte seines Onkels Brute zu erforschen und aufzuschreiben der die dortige Diozese gegrundet hatte und danach dort auch Bischof wurde Kurz vor seiner Ruckkehr nach Frankreich starb er am 9 September 1870 dort bei einem Unfall Er ist in der Abtei Saint Pierre bestattet Gelegentlich hat sich Paul Jausions auch als Komponist hervorgetan Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenVie de l Abbe Carron Douniol 1866 Saint Maur et le sanctuaire de Glanfeuil en Anjou P Lachese 1868 Literatur BearbeitenPierre Combe Histoire de la restauration du chant gregorien d apres des documents inedits Solesmes et l Edition Vatican Abtei Sankt Peter Solesmes 1969 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister 1834 Archives municipales de Rennes cote 2E42 p 205Normdaten Person VIAF 310538598 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 Marz 2019 PersonendatenNAME Jausions PaulKURZBESCHREIBUNG Benediktiner Pionier bei der Restitution des Gregorianischen GesangesGEBURTSDATUM 15 November 1834GEBURTSORT RennesSTERBEDATUM 9 September 1870STERBEORT Vincennes Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Jausions amp oldid 214362932