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Der Sudfriedhof ist mit 72 Hektar 1 der grosste Friedhof Leipzigs Er befindet sich im Leipziger Suden in der Nachbarschaft des Volkerschlachtdenkmals und zahlt neben dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf und dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin zu den grossten parkahnlichen Friedhofen Deutschlands Er steht unter Denkmalschutz 2 Sud Ruck Seite der Kapellenanlage In der oberen Arkade sowie hinter den ebenerdigen Gittern befindet sich das Kolumbarium im Hintergrund zwei Schornsteine des Krematoriums Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bestattete Personlichkeiten 3 Gedenkstatten Auswahl 4 Flora und Fauna 5 Vandalismus 6 Fotos bekannter Graber 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Luftaufnahme der Kapelle nbsp Die Kapellenanlage von der Aussichtsplattform des Volkerschlachtdenkmals aus 2015 Die Planungen fur den Friedhof begannen im Jahr 1879 Zunachst wurde er auf einem Gelande von 54 Hektar angelegt Die Hauptverantwortlichen hierfur waren der Leipziger Gartenbaudirektor Otto Wittenberg und der Architekt Hugo Licht Durch die rasante Entwicklung der Stadt wahrend der Industrialisierung sich ankundigender Eingemeindungen umliegender Orte und der damit verbundenen stetig steigenden Bevolkerungszahl wurden neue Friedhofsareale notig Nach dem Leipziger Nordfriedhof 1881 wurde der Sudfriedhof am 1 Juni 1886 durch Burgermeister Carl Bruno Trondlin eroffnet Kurz darauf wurde auch die erste Bestattung vorgenommen Das Grab ist heute noch in der I Abteilung erhalten Jedoch war der Sudfriedhof als Begrabnisplatz zunachst sehr unbeliebt Die Leipziger liessen sich weiter auf dem Neuen Johannisfriedhof heute der Friedenspark beisetzen Dies anderte sich als der Neue Johannisfriedhof sich zu fullen begann und die Baume auf dem Sudfriedhof grosser und der beabsichtigte Parkcharakter erkennbar wurde Besuchern des benachbarten Volkerschlachtdenkmals fallt als Erstes die 1910 eroffnete Kapellenanlage mit ihrem 60 Meter hohen Glockenturm auf Das neoromanische Gebaudeensemble das unter der Leitung des Leipziger Baudirektors Otto Wilhelm Scharenberg errichtet wurde hatte die romanische Klosteranlage Maria Laach in der Eifel zum Vorbild und gilt als das grosste Friedhofsbauwerk in Deutschland Krematorium und Kolumbarium fugen sich unauffallig in das Gesamtbild ein In den letzten Jahren wurde das Bauwerk schrittweise instand gesetzt Die Einascherungsanlage wurde 1998 99 erneuert Anstelle der ehemals drei Ofen wurden im historischen Gebaude zwei neue Einascherungsofen samt drei Rauchgaskanalen errichtet Der dritte Rauchgaskanal wird derzeit nicht genutzt er ist fur eine mogliche Erweiterung mit einem dritten Ofen vorgesehen Die Hauptkapelle wurde 1996 97 rekonstruiert dabei erfolgte die Neuausmalung des Chorraumes nach historischem Befund Das denkmalgeschutzte Kolumbarium wurde nach jahrelanger Vernachlassigung und Vandalismus in zweijahriger Arbeit renoviert und zum 125 Jahrestag der Eroffnung des Friedhofs im Juni 2011 wieder benutzt 3 Bis 1924 erweiterte man den Friedhof auf 63 Hektar Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Friedhof bisher letztmals auf die heutige Flache von 72 Hektar erweitert Man bestattete 3474 Opfer der Bombenangriffe auf Leipzig in der heutigen XXVIII Abteilung Insgesamt wurden 4500 der fast 6000 zivilen Luftkriegsopfer in Leipzig auf dem Sudfriedhof beigesetzt 4 Besonders sehenswert sind die historischen Grabmaler die teilweise von bedeutenden Kunstlern wie Max Klinger Otto Paul Burghardt Fritz Behn Max Lange oder Carl Seffner in verschiedenen Stilarten geschaffen wurden Bestattete Personlichkeiten BearbeitenAuf dem Sudfriedhof sind zahlreiche prominente Personlichkeiten bestattet darunter die Musiker Arthur Nikisch Kurt Masur und Klaus Renft die Schriftsteller Christian Furchtegott Gellert Georg Maurer und Lene Voigt die Schauspieler Dieter Bellmann Fred Delmare und Christa Gottschalk die Bildhauer Carl Seffner Adolf Lehnert und Wolfgang Mattheuer sowie die Architekten Hugo Licht Clemens Thieme und Rudolf Skoda Sieben Ehrenburger der Stadt fanden hier ihre letzte Ruhestatte Eine ausfuhrlichere Aufzahlung enthalt Hauptartikel Liste von auf dem Sudfriedhof Leipzig bestatteten PersonenGedenkstatten Auswahl Bearbeiten nbsp Kapellenanlage Nordseite davor das Mahnmal fur die Opfer des Faschismus von Walter Arnold 5 nbsp Ehemaliger Sozialistischer Ehrenhain der sich zwischen Kapellenanlage und Nordtor befindet 5 nbsp Gedenkanlage fur die Opfer der Gewaltherrschaft 1945 1989 im Urnengarten Nord nahe der Friedhofsmauer nbsp Kreuz bei Massengrabern mit Bombenopfern nbsp Den Bombenopfern der Stadt Leipzig 1943 1945 Architekt Jorg Hasse Trauernder Jungling Marie Luise Bauerschmidt Flora und Fauna BearbeitenAuf dem Gelande des Friedhofs befinden sich etwa 10 000 bis zu vier Meter hohe Rhododendronbusche Weitere baumkundliche Besonderheiten sind Amberbaum Mahonie Japanische Blutenkirsche Urweltmammutbaum Traueresche Geweihbaum Ginkgo und verschiedene Lindenarten 60 brutende Vogelarten auf dem Friedhof sind registriert Es gibt viele Eichhornchen und in den ruhigen Morgen und Abendstunden kann man Rehe Kaninchen oder Fuchse sowie in der Abenddammerung Fledermause beobachten Vandalismus BearbeitenAuf dem grossen Gelande des Friedhofes ereignen sich immer wieder Akte des Vandalismus Neben dem permanenten Diebstahl von Grabbepflanzungen ist in jungster Zeit vermehrt die brutale Zerstorung von Grabdenkmalen zu beklagen 2015 zogen Buntmetalldiebe eine Spur der Verwustung indem sie grossflachig bronzene Teile von Grabmalen entwendeten Den bislang traurigsten Hohepunkt der Zerstorung stellte die Kopfung kunstlerisch wertvollster marmorner Grabskulpturen im August 2016 dar 6 Dabei wurden unwiederbringlich zerstort Max Alfred Brumme Mutter mit Kindern Grabmal Kaps XIV Abteilung Ulfert Janssen Knabe mit Rosengirlande Grabmal Franz Schlohbach II Abteilung Felix Pfeifer Engel Grabmal Haertel Kipke XX Abteilung Robert Schenker Trauernde Grabmal Rudinger XVI AbteilungFotos bekannter Graber Bearbeiten nbsp Grab des Architekten Hugo Licht nbsp Grabstatte des Leipziger Gartenbaudirektors Otto Wittenberg nbsp Grabstatte fur Gustav Monch erster Friedhofsdirektor nbsp Grab Christian Furchtegott Gellerts nbsp Gedenktafel fur Samuel Heinicke nbsp Gedenkstein fur Marinus van der Lubbe nbsp Grabstein Lene Voigt nbsp Grab Wolfgang Mattheuers mit Bronzeplastik Gesichtzeigen nbsp Gedenkstein fur Werner Teske nbsp Grabstein von Stanislaw Trabalski auf dem Ehrenhain des Leipziger Sudfriedhof nbsp Grabmal Herrmann Ahlswede mit Bronze Pieta von Max Alfred Brumme restauriert 2015 im Auftrag der Paul Benndorf Gesellschaft nbsp Das von Markus Glaser gestaltete Ehrengrab fur Kurt Masur im November 2017 Literatur BearbeitenJoachim Aubert Handbuch der Grabstatten beruhmter Deutscher Osterreicher und Schweizer Deutscher Kunstverlag Munchen 1975 ISBN 3 422 00344 4 Wolfgang Knape Thomas Steinert Vom Sudfriedhof erzahlen Geschichte und Geschichten Spaziergang und Lebenszeichen Verlag Kunst u Touristik Leipzig 1993 ISBN 3 928802 15 1 Rosemarie Fret Brunhilde Rothbauer Lebensorte Leipzigs alte Friedhofe Sax Verlag Beucha 2000 ISBN 3 934544 03 7 Katrin Loffler Iris Schopa Heidrun Sprinz Der Leipziger Sudfriedhof Geschichte Grabstatten Grabdenkmaler Edition Leipzig Berlin 2004 ISBN 3 361 00526 4 Alfred E Otto Paul Die Kunst im Stillen Kunstschatze auf Leipziger Friedhofen Privatdruck Bde 1 bis 5 Leipzig 2009 ff Doris Mundus Leipziger Spaziergange Sudfriedhof Lehmstedt Verlag Leipzig 2022 ISBN 978 3 95797 133 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudfriedhof Leipzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sudfriedhof bei Leipzig de Karte bedeutender Grabstatten des Leipziger Sudfriedhofs inklusive Kurzbeschreibungen Entstehungsgeschichte des Sudfriedhofs mit Beschreibung einiger exemplarischer Grabstatten Ein Rundgang zu den Musikergrabern auf dem Sudfriedhof von Ursula Brekle Grabmale und Denkmale in OpenStreetMapEinzelnachweise Bearbeiten Friedhofsflache aus ALKIS Bestandsdaten abgerufen am 21 Februar 2022 Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 09305093 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 9 Februar 2022 Monumentale Melancholie In FAZ vom 7 Juni 2011 Seite 32 Beate Berger Stadtarchiv Leipzig Ruckblicke Leipzig 1989 1999 Eine Chronik Leipziger Universitats Verlag 2000 a b Alice Munch Der ehemalige Sozialistische Ehrenhain auf dem Leipziger Sudfriedhof Leipziger Kunstorte auf der Seite der Hochschule fur Grafik und Buchkunst Leipzig hgb leipzig de abgerufen am 18 Juni 2021 Unbekannte schlagen Kopfe von Skulpturen auf dem Leipziger Sudfriedhof ab Leipziger Volkszeitung vom 28 September 2016 51 309166666667 12 4125 Koordinaten 51 18 33 N 12 24 45 O Normdaten Geografikum GND 4332088 0 lobid OGND AKS VIAF 7864150869812622190000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudfriedhof Leipzig amp oldid 237876627