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Hugo Georg Licht 21 Februar 1841 in Niederzedlitz heute Siedlnica bei Fraustadt 28 Februar 1923 in Leipzig war ein deutscher Architekt und kommunaler Baubeamter Hugo Licht auf einer Fotografie von Hermann Walter um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Bauten 3 1 In Leipzig 3 2 In anderen Orten 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Portratmedaillon von Hugo Licht im Rathausbrunnen Leipzig nbsp Grabmal Hugo LichtLicht war der Sohn des Gutsbesitzers Georg Hugo Licht Er besuchte die Realschule und begann anschliessend eine Maurerlehre In den Jahren 1862 bis 1863 lernte Licht im renommierten Berliner Architekturburo von Hermann Ende und Wilhelm Bockmann Diese pragten zu dieser Zeit speziell bei Villen und anderen privaten Prunkbauten die Berliner Baukunst des Spatklassizismus 1864 immatrikulierte sich Licht an der Berliner Bauakademie und wurde dort Schuler von Friedrich Adler Mit dessen Empfehlung konnte Licht spater in das Atelier des Architekten Richard Lucae in Berlin wechseln Hatte sich Adler haufig am Werk Karl Friedrich Schinkels orientiert favorisierte Lucae mehr die Formensprache der italienischen Renaissance Von Berlin wechselte Licht spater nach Wien und arbeitete dort bei dem Architekten Heinrich von Ferstel Von 1869 bis Ende 1870 bereiste Licht Italien Diese Studienreise fuhrte ihn durch das ganze Land Schwerpunkte waren aber Rom und Pompeji Nach Deutschland zuruckgekehrt heiratete er noch im selben Jahr in Berlin die aus einer angesehenen Berliner Industriellenfamilie stammende Clara Heckmann 1847 1913 die Enkelin des Unternehmers Carl Justus Heckmann 1 Im Fruhjahr des darauffolgenden Jahres liess er sich als freier Architekt in Berlin nieder und arbeitete als solcher bis 1879 Wahrend seiner Berliner Zeit unternahm Licht mehrere Studienreisen nach Paris und London wo er sich auch mit anderen Architekten austauschte Auf Vorschlag von Oberburgermeister Otto Georgi betraute man Licht am 4 April 1879 ohne Ausschreibung mit der Leitung des Hochbauamtes der Stadt Leipzig und verlieh ihm den Titel des Stadtbaudirektors Im Jahr 1879 wurde das Bauamt neu organisiert In der Folge ubernahm Licht gestutzt auf zahlreiche Mitarbeiter die Planung fast aller wichtigen kommunalen Neubauten Licht gelang es das Aussehen der Stadt Leipzig zu pragen indem er in all seinen Bauten typische Stilelemente aufgriff Licht nutzt oft Verbundsteine und betonte herausgehobene Elemente der Architektur durch sichtbaren Sandstein Licht bevorzugte markante Turmlosungen wie beispielsweise bei der Polizeiwache an der Wachterstrasse oder der von ihm gebauten Markthalle Bei einzelnen Bauten wie dem Predigerhaus an der Nikolaikirche griff Licht auf einen vereinfachten Renaissancestil zuruck der die Bauten in das historische Umfeld einpasste 2 1896 wurde er in den Rat der Stadt gewahlt Nachdem er 1897 den Ersten Preis im Wettbewerb fur den Neubau des Leipziger Rathauses gewonnen hatte wurde er zwischen 1898 und 1905 als Stadtbaurat beurlaubt und als Privatarchitekt mit der Bauleitung des Neuen Rathauses betraut Die Funktion als Stadtbaurat ubte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1906 aus Licht fungierte ab 1901 als Herausgeber der Zeitschrift Die Architektur des XX Jahrhunderts und ab 1905 gab er zusatzlich die Zeitschrift Der Profanbau heraus Im Alter von 82 Jahren starb er 1923 in Leipzig und wurde auf dem Sudfriedhof im Familiengrab an der vom Nordtor zum Krematorium fuhrenden Hauptallee Lindenallee beigesetzt Als zwischen 1982 und 1986 an der Hauptallee der sozialistische Ehrenhain erweitert wurde wurden die Graber bekannter Leipziger aufgehoben Lichts Grabmal wurde ohne die Urnen in die Abteilung V versetzt Anlasslich seines 100 Todestages wurde seine Urne und die seiner Frau am 28 Februar 2023 in die restaurierte Grabstatte in der Abteilung V umgebettet 3 4 Ehrungen Bearbeiten1905 Verleihung der Ehrendoktorwurde Dr Ing E h durch die Technische Hochschule Dresden 1906 Verleihung des Titels Professor vgl Titularprofessor durch die Universitat LeipzigBauten BearbeitenIn Leipzig Bearbeiten nbsp Trauerhalle Neuer Johannisfriedhof nbsp Stadtische Gewerbeschule Leipzig spater TH Leipzig heute Wiener Bau der HTWK nbsp Altes Grassimuseum nbsp Johanniskirche nach Lichts Umbau nbsp Neues Rathaus nbsp Runde Ecke 1881 1884 Kapelle und Leichenhalle des Neuen Johannisfriedhofs Vor dem Hospitaltore kriegszerstort 1883 1884 8 Bezirksschule Scharnhorststrasse 13 15 spater Polytechnische Oberschule 1995 2000 Gymnasium Immanuel Kant Schule und Grundschule Hugo Licht Schule seit 2001 nur noch das Gymnasium 1883 1886 Umbau und Erweiterung des Stadtischen Museums Augustusplatz 6 nach schweren Kriegsschaden Ruine 1962 abgerissen heutiger Standort des Neuen Gewandhauses 1885 1887 Koniglich Sachsisches Konservatorium der Musik Grassistrasse 8 teilweise erhalten 1886 1887 Predigerhaus der Nikolaikirche Nikolaikirchhof 3 4 1886 1888 Stadtischer Schlachthof Kantstrasse 71 73Die Anlage wurde spater mehrfach erweitert einige erhaltene Bauten gehoren heute zu dem ansonsten nach 1995 auf den Schlachthof Areal neu erbauten Sitz des Mitteldeutschen Rundfunks MDR dd 1887 1889 Siechenhaus des Johannishospitals Philipp Rosenthal Strasse 27 heute Medizinisches Forschungsgebaude Rotes Haus 1888 1890 Polizeigebaude Wachterstrasse 5 heute Dimitroffstrasse 1888 1891 Stadtische Markthalle Markthallenstrasse Rossplatz kriegszerstort 1891 Stadtische Gewerbeschule Leipzig spater TH Leipzig sowie HTWK Leipzig Wachterstrasse 13 Teil 2 wurde 1903 fertiggestellt 1892 Grabdenkmal fur den Verleger Carl Christian Philipp Tauchnitz auf dem Nordfriedhof 1892 1895 Altes Grassimuseum Wilhelm Leuschner Platz 10 11 nach Kriegsschaden verandert heute Stadtbibliothek 1893 1896 Messehaus Stadtisches Kaufhaus Neumarkt 9 Universitatsstrasse 16 1894 1897 Umbau der Johanniskirche Johannisplatz neobarocker Neubau des Kirchenschiffs unter Einbeziehung des 1749 erbauten Kirchturms des Vorgangerbaus nach schweren Kriegsschaden 1949 bis auf Turm abgerissen Turm 1963 gesprengt 1896 Seyfferth Denkmal Paul Gerhardt Weg im Johannapark Postament und Gesamtentwurf Marmorbuste von Melchior zur Strassen 1896 Aussichtsturm auf dem Rosentalhugel 1897 1898 28 Bezirksschule heute Schule am Adler Antonienstrasse 24 1898 1899 30 Bezirksschule bis 2000 Richard Wagner Schule ab 2016 geplant Kathe Kollwitz Schule Karl Vogel Str 17 19 1899 1905 Neues Rathaus Martin Luther Ring 4 6 1908 1912 Stadthaus Burgplatz 1 als Erweiterungsbau des Neuen Rathauses 1911 1913 Verwaltungsgebaude der Leipziger Feuerversicherungs AG Dittrichring 22 24 gemeinsam mit den Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Richard Tschammer Ab 1950 beherbergte das Gebaude die Bezirksverwaltung des Ministeriums fur Staatssicherheit Stasi der DDR durch diese Funktion ist es 1989 1990 als Runde Ecke in die Geschichte eingegangen dd 1912 1913 Matthaistift Kommandant Prendel Allee 85 1913 1915 Zeppelinbrucke im Zuge der Jahnallee uber das Elsterbecken 1918 Lowenbrunnen Naschmarkt in Anlehnung an den holzernen Vorganger und unter Wiederverwendung der ca 100 Jahre alteren gusseisernen Lowen nach Entwurf von Schadow 1919 Grabmal fur Oberburgermeister Otto Georgi auf dem Sudfriedhof letztes Werk Hugo Lichts Ausserdem entwarf er ab 1879 gemeinsam mit dem Gartendirektor Otto Wittenberg 1834 1918 die Anlage des Leipziger Sudfriedhofs In anderen Orten Bearbeiten nbsp Bonn Villa Heckmann1879 1880 Trauerhalle auf dem Judischen Friedhof Berlin Weissensee Herbert Baum Strasse 1 Preis im Wettbewerb 1878 1891 1896 Kaiser Wilhelm Denkmal in Breslau gemeinsam mit dem Bildhauer Christian Behrens 1896 1897 Villa Heckmann in Bonn Raiffeisenstrasse 3 1910 Wettbewerbsentwurf fur ein Bismarck Nationaldenkmal auf der Elisenhohe bei Bingerbruck nicht pramiert 5 Schriften BearbeitenReise Album Prag Vizenza Venedig Salzburg Wien Componirt von Hugo Licht Burchard Berlin 1864 39 Blatter Architektur Berlins Sammlung hervorragender Bauausfuhrungen der letzten Jahre Wasmuth Berlin 1882 Architektur der Gegenwart Ubersicht der hervorragendsten Bauausfuehrungen der Neuzeit 4 Bande 16 Lieferungen 400 Bildtafeln Wasmuth Berlin 1890 1897Ausserdem war Hugo Licht Mitherausgeber folgender Fachzeitschriften Die Architektur des XX Jahrhunderts erschienen von 1901 bis 1914 Der Profanbau erschienen von 1905 bis 1922 Literatur BearbeitenBischof Dem Andenken an Hugo Licht In Zentralblatt der Bauverwaltung 43 Jahrgang Nr 55 56 11 Juli 1923 S 325 328 Hans Reuther Licht Hugo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 446 f Digitalisat Presse VeroffentlichungAndreas Tappert Geniale Politiker findige Tuftler Wirtschaftsjournalist Helge Heinz Heinker hat mit einem tiefgrundigen Vortrag im Stadtarchiv uber Leipzigs Industriegeschichte fur Aufsehen gesorgt Er hat herausgefunden dass eines der Erfolgsgeheimnisse des rasanten Aufstiegs des alten Leipzigs auf dem engen Zusammenwirken des weitblickenden Oberburgermeisters Otto Georgi mit seinem Baudezernenten Hugo Licht beruhte In Leipziger Volkszeitung halbseitiger Beitrag 8 Marz 2016 Seite 15Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hugo Licht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hugo Licht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hugo Licht in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Hugo Licht im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Hugo Licht im Leipzig Lexikon Eine besondere Buchpremiere im Neuen Rathaus Clara Licht Tagebucher 1882 1912 Leipziger Internet Zeitung abgerufen am 2 Marz 2023Einzelnachweise Bearbeiten Der Ehe entstammten funf Kinder 1 Franziska Licht 11 Juli 1874 in Berlin 5 April 1911 in Arosa 2 Susanne Licht 23 September 1875 in Berlin 18 Dezember 1955 in Leipzig verheiratet 1905 mit Hans Risel 17 Mai 1875 in Halle Saale 30 April 1948 in Leipzig 3 Josepha Licht 23 November 1876 in Berlin verheiratet mit Conrad Nahgel 4 Sabine Licht 4 April 1880 in Leipzig verheiratet mit Richard Graef 5 Albrecht Licht 11 Dezember 1882 in Leipzig 3 November 1884 in Leipzig Dorte Dohl Ludwig Hoffmann Bauen fur Berlin 1896 1924 Ernst Wasmuth Berlin 2004 S 27 Jens Rometsch Urne von Hugo Licht wird umgebettet In LVZ vom 28 Februar 2023 S 15 Am richtigen Ort vereint Urnen des Architekten Hugo Licht und seiner Ehefrau Clara auf dem Sudfriedhof umgebettet In Leipziger Internet Zeitung 28 Februar 2023 abgerufen am 5 Marz 2023 Max Schmid Hrsg Hundert Entwurfe aus dem Wettbewerb fur das Bismarck National Denkmal auf der Elisenhohe bei Bingerbruck Bingen Dusseldorfer Verlagsanstalt Dusseldorf 1911 n pag Normdaten Person GND 116985437 lobid OGND AKS LCCN nr88001945 VIAF 262255790 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Licht HugoALTERNATIVNAMEN Licht Hugo Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und kommunaler BaubeamterGEBURTSDATUM 21 Februar 1841GEBURTSORT NiederzedlitzSTERBEDATUM 28 Februar 1923STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Licht amp oldid 235100563