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Otto Robert Georgi 22 November 1831 in Mylau Vogtland 1 April 1918 in Leipzig war ein deutscher Jurist und nationalliberaler Politiker Er war ab 1876 Burgermeister und von 1877 bis 1899 der erste Oberburgermeister der Stadt Leipzig Von 1871 bis 1877 war er Mitglied des Reichstages Otto Georgi 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenOtto Robert Georgi entstammte einer angesehenen evangelisch lutherischen Fabrikanten und Bankiersfamilie in der vogtlandischen Kleinstadt Mylau Sein Vater war der sachsische Finanzminister und Bankier Robert Georgi 1802 1869 Seine Mutter Emilie Bruckner 1801 1879 war eine Tochter des Fabrikanten und Bankiers Christian Gotthelf Bruckner Sein Bruder Arthur Georgi war Prasident der Handels und Gewerbekammer in Plauen und langjahriger sachsischer Landtagsabgeordneter Er war seit 1861 mit Anna Gruner 1841 1925 verheiratet der Tochter des Grosskaufmanns Ferdinand Gruner 1810 1858 in Leipzig Aus dieser Ehe gingen sechs Sohne und zwei Tochter hervor darunter die Verlagsbuchhandler und Besitzer des Paul Parey Verlags Arthur Georgi und Rudolf Georgi Leben BearbeitenNach dem Besuch des Gymnasiums in Plauen im Vogtland studierte Georgi Rechtswissenschaften an der Universitat Leipzig sowie in Gottingen und Heidelberg und promovierte 1857 zum Doktor der Rechtswissenschaften 1859 liess er sich als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig nieder 1863 ubernahm er das Sekretariat der Handels und Gewerbekammer 1865 wurde er zum Bevollmachtigten des Zentralvorstandes des Gustav Adolf Vereins gewahlt nbsp Otto Georgi an seinem Schreibtisch im Leipziger Alten RathausMit der Wahl zum Stadtverordneten von Leipzig begann 1867 seine politische Karriere 1870 ubernahm er den Vorsitz der Stadtverordnetenversammlung bis er 1874 zum Vizeburgermeister gewahlt wurde Parallel dazu war er als Mitglied der Nationalliberalen Partei NLP von 1871 bis 1877 Abgeordneter seines heimatlichen Wahlkreises Auerbach Mylau Reichenbach im Vogtland im deutschen Reichstag Am 28 Oktober 1876 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Carl Wilhelm Otto Koch zum Burgermeister der Stadt Leipzig ernannt der ab dem 20 Dezember 1877 nach dem Aufstieg Leipzigs zur Grossstadt erstmals den Titel Oberburgermeister erhielt Georgi wurde dadurch zum letzten Burgermeister und ersten Oberburgermeister der Stadt Er behielt dieses Amt bis zu seiner Pensionierung am 30 September 1899 In dieser Eigenschaft war er seit 1876 zugleich von Amts wegen Mitglied der I Kammer des Sachsischen Landtags wo er als Experte fur Finanzen und Eisenbahnfragen wirkte und von 1895 bis 1896 deren Vizeprasident Wahrend seiner Amtszeit trug Georgi entscheidend zur Veranderung des Leipziger Stadtbildes bei Unter seiner Fuhrung entstanden sudwestlich der Altstadt im sogenannten Musikviertel zahlreiche neue Gebaude wie 1884 das neue Gewandhaus und 1887 das Leipziger Konservatorium 1888 das Reichsgericht die Konigliche Akademie fur graphische Kunste und Buchgewerbe sowie 1891 die Universitatsbibliothek Albertina Zwischen 1889 und 1892 wurden 17 Vororte z B Gohlis Connewitz Lindenau Plagwitz eingemeindet wodurch sich die Flache Leipzigs von 17 68 auf 58 52 km vergrosserte Wahrend Georgis Amtszeit verdreifachte sich nicht zuletzt durch die Eingemeindungen die Einwohnerzahl von 127 000 1875 auf 456 000 1900 Leipzig wurde nach Berlin Hamburg und Munchen die viertgrosste Stadt im Deutschen Reich Ebenfalls zu Georgis Verdiensten zahlt der Wandel der Leipziger Messe von einer Waren zur Mustermesse der bis zum Zweiten Weltkrieg den Aufstieg Leipzigs zum Welthandelsplatz und zur reichen Burgerstadt begrundete nbsp Grabstatte Otto Georgi und AngehorigeGeorgi starb 1918 im Alter von 86 Jahren und wurde auf dem Leipziger Sudfriedhof beigesetzt Ehrungen Bearbeiten nbsp Plakette am Leipziger RathausbrunnenDie medizinische Fakultat der Universitat Leipzig verlieh Georgi 1898 die Ehrendoktorwurde 1 Anlasslich seiner Pensionierung am 30 September 1899 wurde Georgi zum Ehrenburger der Stadt Leipzig ernannt Zugleich wurde ihm zu Ehren ein Teil des Leipziger Innenstadtrings die ehemalige Bahnhofstrasse in Georgiring umbenannt Ebenso war er Ehrenburger von Mylau und seit 1911 von Johanngeorgenstadt woher seine Vorfahren aus einer bohmischen Exulantenfamilie stammten Ihm wurde 1902 der Titel Koniglich Sachsischer Geheimrat verliehen Er war Trager des Roter Adler Ordens zweiter Klasse des Preussischen Kronenordens zweiter Klasse des Koniglich Sachsischen Verdienstordens zweiter Klasse und des Koniglich Sachsischen Albrechtsordens erster Klasse Sein Portrat schmuckt jeweils die Fassade des Neuen Rathauses sowie den Rathausbrunnen auf dem Burgplatz in Leipzig Werke BearbeitenEntwurf einer Bau Ordnung fur die Stadt Leipzig nebst Erlauterungen Leipzig 1883 Reden und Ansprachen des Oberburgermeisters der Stadt Leipzig Dr Otto Georgi aus den Jahren 1874 bis 1899 Leipzig 1899 Digitalisat Der sachsische Entwurf eines Wassergesetzes Ein Beitrag zu seiner Beurteilung Duncker amp Humblot Leipzig 1907Literatur BearbeitenHermann Christern Hrsg Biographisches Jahrbuch Uberleitungsbd 2 Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Berlin 1925 Herrmann A L Degener Hrsg Wer ist s Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien Angaben uber Herkunft Familie Lebenslauf Werke Lieblingsbeschaftigungen Parteiangehorigkeit Mitgliedschaft bei Gesellschaften Adresse Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse 4 Aufl Degener Leipzig 1909 Herbert Helbig Georgi Otto Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 243 Digitalisat Hermann Kalkoff Hrsg Nationalliberale Parlamentarier 1867 1917 des Reichstages und der Einzellandtage Beitrage zur Parteigeschichte aus Anlass des funfzigjahrigen Bestehens der Nationalliberalen Partei Deutschlands Schriftenvertriebsstelle der Nationalliberalen Partei Deutschlands Berlin 1917 Karin Kuhling Doris Mundus Leipzigs regierende Burgermeister vom 13 Jahrhundert bis zur Gegenwart Eine Ubersichtsdarstellung mit biographischen Skizzen Sax Beucha 2000 S 62 f ISBN 3 934544 02 9 Katrin Loffler Iris Schopa Heidrun Sprinz Der Leipziger Sudfriedhof Geschichte Grabstatten Grabdenkmaler Edition Leipzig Leipzig 2000 S 124 ISBN 3 361 00526 4 Doris Mundus Der erste Oberburgermeister von Leipzig Otto Georgi In Leipziger historischer Kalender 2006 Lehmstedt Leipzig 2005 ISBN 3 937146 22 9 Presse VeroffentlichungAndreas Tappert Geniale Politiker findige Tuftler Wirtschaftsjournalist Helge Heinz Heinker hat mit einem tiefgrundigen Vortrag im Stadtarchiv uber Leipzigs Industriegeschichte fur Aufsehen gesorgt Er hat herausgefunden dass eines der Erfolgsgeheimnisse des rasanten Aufstiegs des alten Leipzigs auf dem engen Zusammenwirken des weitblickenden Oberburgermeisters Otto Georgi mit seinem Baudezernenten Hugo Licht beruhte In Leipziger Volkszeitung halbseitiger Beitrag 8 Marz 2016 Seite 15Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Georgi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georgi Otto Robert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Otto Georgi im Leipzig Lexikon Rathausbrunnen im Leipzig Lexikon Georgi Otto Robert in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Otto Robert Georgi In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Einzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Ehrenpromotionen Nicht mehr online verfugbar Archiv der Universitat Leipzig archiviert vom Original am 22 Januar 2021 abgerufen am 2 November 2020 Ordnung nach Graduierungsjahr nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geschichte archiv uni leipzig de Oberburgermeister von Leipzig Otto Georgi 1877 1899 Carl Bruno Trondlin 1899 1908 Rudolf Dittrich 1908 1917 Karl Rothe 1918 1930 Carl Friedrich Goerdeler 1930 1937 Rudolf Haake 1937 Walter Donicke 1937 1938 Rudolf Haake 1938 1939 Alfred Freyberg 1939 1945 Wilhelm Johannes Vierling 1945 Erich Zeigner 1945 1949 Max Opitz 1949 1951 Erich Uhlich 1951 1959 Walter Kresse 1959 1970 Karl Heinz Muller 1970 1986 Bernd Seidel 1986 1989 Gunter Hadrich 1989 1990 Hinrich Lehmann Grube 1990 1998 Wolfgang Tiefensee 1998 2005 Andreas Muller 2005 2006 Burkhard Jung seit 2006 Normdaten Person GND 117536296 lobid OGND AKS LCCN n91012635 VIAF 8167698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georgi OttoALTERNATIVNAMEN Georgi Otto Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und Politiker NLP MdR Oberburgermeister LeipzigsGEBURTSDATUM 22 November 1831GEBURTSORT MylauSTERBEDATUM 1 April 1918STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Georgi Politiker amp oldid 229154717