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Hans Rudolf Haake 17 Oktober 1903 in Leipzig 12 April 1945 in Kelbra war ein deutscher Kommunalpolitiker der NSDAP und ubte 1937 sowie 1938 1939 das Amt des Oberburgermeisters der Stadt Leipzig kommissarisch aus Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenEr wurde als Sohn des Leipziger Kaufmanns Gustav Haake geboren und legte 1921 an der ortlichen Offentlichen Hoheren Handelslehranstalt seine Reifeprufung ab In den folgenden zwei Jahren erlernte er in einer kaufmannischen Grosshandlung fur Backereibedarf den Beruf eines Handlungsgehilfen bis 1924 war er in Leipzig als Kontorist und Lagerist tatig Von 1924 bis 1928 arbeitete er im Unternehmen seines Vaters in Leipzig und Kelbra Im Jahr 1922 wurde Haake Mitglied der kurz zuvor gegrundeten Leipziger Ortsgruppe der NSDAP nach zeitweiligem Verbot trat er zum 1 April 1925 erneut der neu gegrundeten Partei bei Mitgliedsnummer 1 181 1 Zu diesem Zeitpunkt war er bereits intensiv am Aufbau der ortlichen Hitlerjugend beteiligt Nach seinem Neueintritt in die NSDAP besuchte er deren Rednerschule in der Folgezeit wurde Haake haufig als Agitator der Partei bei Versammlungen eingesetzt 1930 wurde er in diesem Zusammenhang als Reichsredner ernannt Nachdem er von 1926 bis 1928 berufsbedingt in Kelbra lebte wo er die dortige NSDAP Ortsgruppe grundete zog er zuruck nach Leipzig Hier studierte er fur ein Jahr an der Handelshochschule Leipzig von 1928 bis 1930 leitete Haake zusatzlich die Ortsgruppe in Borna Bei den Leipziger Kommunalwahlen von 1929 und 1932 wurde Haake als Stadtverordneter gewahlt 1930 wurde er Leiter der Leipziger NSDAP Geschaftsstelle Ab 1933 war er Vizevorsteher der Stadtverordneten im gleichen Jahr wurde er zum ehrenamtlichen Burgermeister gewahlt 1935 erfolgte die Wahl zum berufsmassigen Burgermeister und damit gleichzeitig zum Stellvertreter des Oberburgermeisters Carl Friedrich Goerdeler Haake war Dezernent fur das Statistische Amt das Gewerbeamt das Amt fur Wehrmachtsangelegenheiten das Schul und Bildungsamt das Markthallenamt das Vermietungs und Stadtverkehrsamt das Stadtgesundheitsamt und die Beschaftigungsstelle Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Deutschen Reich verkorperte Haake wie kein Zweiter die Gleichschaltungspolitik in der Leipziger Stadtverwaltung Nach der Ernennung des Oberburgermeisters Carl Friedrich Goerdeler zum Reichskommissar fur die Preisbildung im Jahre 1934 nutzte er die haufige Abwesenheit Goerdelers dazu aus dessen zur NSDAP distanzierten kommunalpolitischen Kurs zu unterlaufen und zum Teil offen zu sabotieren Im November 1936 wurde wahrend einer Auslandsreise Goerdelers auf seine Veranlassung hin das Mendelssohn Denkmal fur den judischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy abgerissen Da Goerdeler die Wiedererrichtung nicht durchsetzen konnte nahm er seine Wiederwahl zum Leipziger Oberburgermeister nicht an Deshalb fuhrte Haake ab dem 1 Januar 1937 kommissarisch das Amt des Leipziger Oberburgermeisters bis zum Amtsantritt Walter Donickes am 12 Oktober 1937 Nach der Absetzung Donickes am 11 Oktober 1938 wurde Haake erneut zum kommissarischen Oberburgermeister Leipzigs ernannt In diesem Amt blieb er bis zum 20 August 1939 Sein Nachfolger wurde Alfred Freyberg In die Amtszeiten Haakes fallen die Bildung der Leipziger Stadtwerke 1937 die 125 Jahr Feier der Volkerschlacht 1938 die Abschiebung von 1 598 Leipziger Juden im Rahmen der sogenannten Polenaktion nach Polen sowie die Novemberpogrome 1938 bei der sechs Leipziger Synagogen zerstort wurden darunter die Grosse Gemeindesynagoge 1943 wurden von dem amtierenden Oberburgermeister Freyberg Korruptionsvorwurfe gegen Haake erhoben woraufhin er aus der Stadtverwaltung entlassen wurde und mit seiner Familie nach Kelbra ubersiedelte Im Anschluss war Haake zeitweise Hauptarbeitsgebietsleiter der NSDAP in Litauen Am 12 April 1945 schoss Haake als Leiter des ortlichen Volkssturms aus einem Fenster des Rathauses in Kelbra auf amerikanische Soldaten von denen er auch zwei verletzte Bei der anschliessenden Ersturmung des Hauses kam er ums Leben 2 Er hinterliess seine Frau Gertrud geborene Dreiling 1907 2000 die er 1931 geheiratet hatte und sieben Kinder im Alter zwischen drei Monaten und dreizehn Jahren 2 Schriften BearbeitenDer Versammlungsleiter Theodor Fritsch jun Leipzig 1931 Der Leipziger Stadtbankskandal Eine Anklage gegen burgerlich marxistische Misswirtschaft Verlag der NSDAP Leipzig 1932 Kampfer unter dem Hakenkreuz Roman unserer Zeit Blomer Leipzig 1933 Das tonende Buch der Stadt Leipzig Bibliographisches Institut Leipzig 1935 als Herausgeber Das stadtische Messe und Ausstellungswesen Kohlhammer Stuttgart 1938 Leipzig die Stadt ohne Raum Leipzig 1939 Literatur BearbeitenKarin Kuhling Doris Mundus Leipzigs regierende Burgermeister vom 13 Jahrhundert bis zur Gegenwart Sax Verlag Beucha 2000 ISBN 3 934544 02 9 Andreas Peschel Rudolf Haake und die Leipziger NSDAP In Stadtgeschichte Mitteilungen des Leipziger Geschichtsvereins e V Jahrbuch 2009 S 133 152 Robert Giesel Leipzigs nationalsozialistische Oberburgermeister 1937 1945 In Leipziger Stadtgeschichte Jahrbuch 2011 Sax Verlag Markkleeberg 2012 ISBN 978 3867291026 S 171 232 Weblinks BearbeitenAndreas Peschel Rudolf Haake 1903 1945 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12661268 a b Robert Giesel Leipzigs nationalsozialistische Oberburgermeister S 228Oberburgermeister von Leipzig Otto Georgi 1877 1899 Carl Bruno Trondlin 1899 1908 Rudolf Dittrich 1908 1917 Karl Rothe 1918 1930 Carl Friedrich Goerdeler 1930 1937 Rudolf Haake 1937 Walter Donicke 1937 1938 Rudolf Haake 1938 1939 Alfred Freyberg 1939 1945 Wilhelm Johannes Vierling 1945 Erich Zeigner 1945 1949 Max Opitz 1949 1951 Erich Uhlich 1951 1959 Walter Kresse 1959 1970 Karl Heinz Muller 1970 1986 Bernd Seidel 1986 1989 Gunter Hadrich 1989 1990 Hinrich Lehmann Grube 1990 1998 Wolfgang Tiefensee 1998 2005 Andreas Muller 2005 2006 Burkhard Jung seit 2006 Normdaten Person GND 101621434 lobid OGND AKS VIAF 47133479 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haake RudolfALTERNATIVNAMEN Haake Hans RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP Oberburgermeister von LeipzigGEBURTSDATUM 17 Oktober 1903GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 12 April 1945STERBEORT Kelbra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Haake amp oldid 234606609