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Bruno Erich Alfred Freyberg 12 Juli 1892 in Harsleben 18 April 1945 in Leipzig war ein deutscher Jurist NSDAP Politiker und SS Gruppenfuhrer Er war von Mai 1932 bis 1940 Ministerprasident des Freistaats Anhalt und damit der erste nationalsozialistische Regierungschef eines deutschen Bundesstaats Von August 1939 bis April 1945 war Freyberg Oberburgermeister von Leipzig Alfred Freyberg um 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Publikationen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlfred Freyberg wurde als Sohn des Landwirts Wilhelm Freyberg 1859 1907 geboren Er besuchte die Volksschule in Harsleben und anschliessend ab 1899 das Realgymnasium in Halberstadt Nach Abschluss der Schulausbildung 1911 studierte er Jura an den Universitaten Genf Konigsberg Munchen und Halle Wahrend des Ersten Weltkrieges hatte er sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet und wurde im Marz 1917 zum Leutnant der Reserve befordert Bei den Kampfen nahe Verduns Frankreich erlitt er im gleichen Jahr schwere Verletzungen und wurde nach seiner Genesung aus der kaiserlichen Armee entlassen Daraufhin setzte er sein Studium fort und legte 1918 das Referendarexamen in Naumburg ab Zwischen 1918 und 1922 arbeitete er als Referendar in Wernigerode Halberstadt sowie Naumburg und bestand 1922 die juristische Staatsprufung in Berlin Ab 1923 arbeitete Alfred Freyberg als Gerichtsassessor in der Reichsfinanzverwaltung wechselte dann vom Finanzamt nach Halberstadt und weiter zum Finanzgericht nach Magdeburg und Finanzamt nach Quedlinburg Im August 1924 wurde er zum Regierungsrat ernannt In Quedlinburg trat er zum 27 Mai 1925 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 5 880 1 und grundete hier die NSDAP Ortsgruppe die er bis 1927 selbst fuhrte Als dieser Schritt in der Offentlichkeit bekannt wurde erhielt er unter Verlust seiner Pensionsanspruche eine Kundigung vom Finanzamt Daraufhin meldete er sich 1926 in Quedlinburg als Rechtsanwalt an Ein Jahr darauf ruckte er in der NSDAP in die Position des Bezirksleiters auf Doch 1929 erreichte er inzwischen durch seine wachsenden Beziehungen in Naumburg eine Anstellung als Notar am Oberlandesgericht Seinen Sitz in Quedlinburg behielt er bei Hier wurde er dann im November 1929 Stadtverordneter und Fraktionsvorsitzender der NSDAP im Quedlinburger Stadtrat dem er bis April 1932 angehorte Nach der Wahl im April 1932 bildete die NSDAP mit der DNVP im Landtag des Freistaates Anhalt eine Koalition und so wurde Freyberg am 21 Mai 1932 zum ersten nationalsozialistischen Ministerprasidenten in der Weimarer Republik gewahlt 2 In dieser Funktion rief er bereits 1932 auf Schloss Grosskuhnau bei Dessau den ersten freiwilligen Arbeitsdienst auf staatlicher Grundlage ins Leben Von 1933 bis Januar 1940 amtierte Alfred Freyberg in Anhalt als alleiniger Staatsminister Ebenfalls 1933 war er Mitglied der SS mit der Mitgliedsnummer 113 650 geworden Ab 1936 war er Abgeordneter im Reichstag Im gleichen Jahr verfasste er als Anhaltinischer Staatsminister eine Denkschrift zum Aufbau von Schullandheimen und der erforderlichen Jugenderziehung uber die er im Juli 1936 aus Anlass einer Sondertagung zu diesem Thema in Bayreuth referierte Seit 1938 arbeitete Freyberg auch im SD Hauptamt mit 3 Ab 21 August 1939 war er als Oberburgermeister der Stadt Leipzig eingesetzt Neben diesem Amt fungierte er zugleich als Vorsitzender des Verwaltungsrates beim Leipziger Messeamt 4 Fur sein Mitwirken im Sicherheitsdienst der NSDAP wurde er im Juli 1942 zum SS Gruppenfuhrer befordert Kurz vor Kriegsende wohnte er privat in der reprasentativen Villa Girbardt im Leipziger Musikviertel unweit des Neuen Rathauses Am 18 April 1945 einen Tag bevor US Truppen Leipzig einnahmen starb Alfred Freyberg im Neuen Rathaus zusammen mit seiner Ehefrau und Tochter durch Suizid Im eigentlichen Amtszimmer Freybergs wurde Kurt Lisso Stadtkammerer und Stellvertreter des Oberburgermeisters mit seiner Ehefrau und Tochter tot aufgefunden Diese Szenerie wurde von Bildreportern der US Army fotografiert und anfangs falschlicherweise Freyberg zugeordnet Von Freyberg selbst der sich in einem Nebenzimmer totete existieren keine dementsprechenden Fotos Sein Vorganger Walter Donicke starb am 19 April ebenfalls im Neuen Rathaus durch Suizid Familie BearbeitenAlfred Freyberg heiratete am 11 Juli 1920 Magdalena Schwanneke 16 Februar 1896 18 April 1945 in Leipzig mit der er zwei Kinder hatte Wilhelm Friedrich 23 September 1923 in Quedlinburg wahrscheinlich 25 Juli 1944 in Staryj Bychow heutiges Belarus und Barbara 2 September 1925 in Quedlinburg 18 April 1945 in Leipzig 5 Publikationen BearbeitenDas Schullandheim Vortrag auf der Sondertagung des Reichssachgebiets fur Schullandheime im NSLB am 11 Juli 1936 in Bayreuth Krohn Verlag Bremen 1936 Schullandheime und Jugenderziehung Denkschrift des Anhaltinischen Staatsministers Dr Freyberg an den Herrn Reichs und Preussischen Minister fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung Nicolai Verlag Buchholz 1936 Alfred Freyberg aus Anlass der Wiederkehr des Tages der vor 10 Jahren erfolgten Berufung des jetzigen Oberburgermeisters zum Ministerprasidenten des Freistaates Anhalt herausgegeben 1942 Gemeinschaftslehrwerkstatten der Buchgewerblichen Betriebe Leipzig 1942 Soldatengeist von Japan gemeinsam mit Sakuma Shin Diplomat Brockhaus Verlag Leipzig 1944 Siehe auch BearbeitenKabinett FreybergLiteratur BearbeitenSteffen Held Die Leipziger Stadtverwaltung und die Deportation der Juden im NS Staat Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Leipzig 2011 Robert Giesel Leipzigs nationalsozialistische Burgermeister 1937 1945 in Leipziger Stadtgeschichte Jahrbuch 2011 Sax Verlag Beucha 2012 ISBN 978 3 86729 118 7 S 117 132 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 165 Andreas Peschel Alfred Freyberg 1892 1945 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Alexander Sperk Die Geheime Staatspolizei in Anhalt Personal Lageberichte Verfolgte Wissenschaftliche Reihe der Stiftung Gedenkstatten Sachsen Anhalt Bd 5 Halle Saale 2021 ISBN 978 3 96311 373 4 S 212 221 Bernd Ulbricht Der erste NSDAP Regierungschef 2005 Freistaat Anhalt Wahl zum 6 Landtag Ergebnisse der Wahl am 24 April 1932 Leipziger Stadtgeschichte Jahrbuch 2011 herausgegeben von Markus Cottin Detlef Doring Gerald Kolditz Seite 231 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Freyberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Freyberg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Andreas Peschel Alfred Freyberg 1892 1945 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Alfred Freyberg beim Empfang auslandischer Gesandter Leipzig vor 1943 Fotograf Max Hellrich 1908 1943 Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Inv Nr F 332 2004 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9610360 Freistaat Anhalt Wahl zum 6 Landtag Ergebnisse der Wahl am 24 April 1932 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 165 Andreas Peschel Alfred Freyberg 1892 1945 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Leipziger Stadtgeschichte Jahrbuch 2011 herausgegeben von Markus Cottin Detlef Doring Gerald Kolditz Seite 231 ganz unten Staatsrats und Ministerprasidenten des Freistaates und des Landes Anhalt Wolfgang Heine 1918 1919 Heinrich Deist 1919 1924 Willy Knorr 1924 Heinrich Deist 1924 1932 Alfred Freyberg 1932 1940 Rudolf Jordan 1940 1945 Siehe auch Anhalt und Freistaat AnhaltOberburgermeister von Leipzig Otto Georgi 1877 1899 Carl Bruno Trondlin 1899 1908 Rudolf Dittrich 1908 1917 Karl Rothe 1918 1930 Carl Friedrich Goerdeler 1930 1937 Rudolf Haake 1937 Walter Donicke 1937 1938 Rudolf Haake 1938 1939 Alfred Freyberg 1939 1945 Wilhelm Johannes Vierling 1945 Erich Zeigner 1945 1949 Max Opitz 1949 1951 Erich Uhlich 1951 1959 Walter Kresse 1959 1970 Karl Heinz Muller 1970 1986 Bernd Seidel 1986 1989 Gunter Hadrich 1989 1990 Hinrich Lehmann Grube 1990 1998 Wolfgang Tiefensee 1998 2005 Andreas Muller 2005 2006 Burkhard Jung seit 2006 Normdaten Person GND 126529787 lobid OGND AKS LCCN n2003089630 VIAF 5927235 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Freyberg AlfredALTERNATIVNAMEN Freyberg Bruno Erich AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsanwalt und Politiker NSDAP GEBURTSDATUM 12 Juli 1892GEBURTSORT Harsleben bei HalberstadtSTERBEDATUM 18 April 1945STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Freyberg amp oldid 238349125