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Erich Richard Moritz Zeigner 17 Februar 1886 in Erfurt 5 April 1949 in Leipzig war Jurist und Politiker SPD SED Im Jahr des Deutschen Oktobers regierte er 1923 fur einige Monate als Ministerprasident den Freistaat Sachsen Von Juli 1945 bis zu seinem Tod war er der von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzte Oberburgermeister von Leipzig Zeigner bei einer Friedenskundgebung 1948Zeigners Grabstein auf dem Leipziger Sudfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErich Zeigner war der Sohn eines Verwaltungsangestellten Seine Familie zog 1894 von Erfurt nach Leipzig Von 1896 bis 1905 besuchte er dort das Petri Realgymnasium Von 1905 bis 1913 studierte er an der Universitat Leipzig Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft und promovierte dort 1913 Nach dem Studium war Zeigner Assessor bei der Staatsanwaltschaft Leipzig 1918 wurde er Staatsanwalt Nachdem er 1919 der SPD beigetreten war wurde er als Staatsanwalt abberufen und als Richter an das Landgericht Leipzig versetzt Im August 1921 wurde Zeigner sachsischer Justizminister in der Regierung von Ministerprasident Wilhelm Buck Am 21 Marz 1923 wurde er zum dritten Ministerprasidenten des Freistaates Sachsen gewahlt Nachdem er am 10 Oktober 1923 zwei Mitglieder der KPD in seine Regierung siehe Kabinett Zeigner aufnahm wurde er am 29 Oktober 1923 durch Reichsprasident Friedrich Ebert SPD unter Anwendung der Reichsexekution als Ministerprasident abgesetzt Am 21 November 1923 wurde Zeigner festgenommen und im Fruhjahr 1924 wegen Bestechlichkeit und Aktenunterschlagung im Amt zu drei Jahren Haft verurteilt aus der er im August 1925 auf Bewahrung entlassen wurde Von 1925 bis 1928 war Zeigner Lehrer an der Bundesschule des Arbeiter Turn und Sportbundes in Leipzig Von 1928 bis 1933 arbeitete er als Journalist bei verschiedenen sachsischen Parteizeitungen und war Leiter einer Rechtsauskunftsstelle der SPD in Leipzig 1932 gehorte er zu den Unterzeichnern des Dringenden Appells zum Zusammengehen von SPD und KPD im Wahlkampf fur die Reichstagswahl im Juli Nach der Machtergreifung der NSDAP wurde Zeigner im August 1933 wegen illegaler antifaschistischer Arbeit inhaftiert im Prozess aber 1935 freigesprochen Seitdem musste er von Gelegenheitsarbeiten leben 1939 erneut fur kurzere Zeit inhaftiert arbeitete er anschliessend als Buchhalter in Leipzig Nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli 1944 gegen Hitler wurde Zeigner neben Stanislaw Trabalski Heinrich Fleissner und weiteren Leipziger Sozialdemokraten in das KZ Sachsenhausen verschleppt Im August 1944 wurde er ins KZ Buchenwald gebracht Zeigner kehrte 1945 nach Leipzig zuruck wo ihn die amerikanische Besatzungsmacht im Juni Juli 1945 zum Rechtsrat am Kulturamt des Rats der Stadt Leipzig bestimmte Nach dem Besatzungswechsel setzte ihn am 16 Juli 1945 der Befehlshaber der Sowjetischen Militaradministration in Leipzig Generalleutnant Nikolai Iwanowitsch Trufanow als Oberburgermeister der Stadt Leipzig ein Dieses Amt fuhrte er bis zu seinem Tod Im Oktober 1946 wurde er durch eine Wahl bestatigt Im Jahr 1945 1946 war Zeigner Mitglied des erweiterten SPD Bezirksausschusses Leipzig Im April 1946 gehorte er bei dem Vereinigungsparteitag von KPD und SPD zu den Mitbegrundern der SED in Leipzig und Sachsen und war Mitglied der SED Programmkommission Zwischen 1946 und 1949 war er Abgeordneter der SED im Sachsischen Landtag 1948 1949 gehorte er dem Deutschen Volksrat an Im Mai 1947 wurde Zeigner zum Honorarprofessor fur Verwaltungslehre an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Leipzig ernannt Ausserdem wurde er Leiter des Instituts fur Kommunalwissenschaften dessen Grundung er initiiert hatte Im Oktober 1948 wurde er zum ordentlichen Professor fur Verwaltungslehre berufen Er starb 1949 infolge einer schweren Krankheit im Alter von 63 Jahren Gedenken BearbeitenErich Zeigners letzte Ruhestatte befindet sich auf dem Leipziger Sudfriedhof Abteilung XI nach ihm wurde eine wichtige Verbindungsstrasse im Leipziger Stadtteil Plagwitz Erich Zeigner Allee benannt Ein Verein unterhalt in Zeigners Leipziger Wohnhaus ein kleines Museum und engagiert sich im Sinne des ehemaligen Oberburgermeisters mittels politischer Bildung gegen Rechtsextremismus 1 Ein Abbild in Stein befindet sich auf dem Gelande des Conne Island Leipzig Literatur BearbeitenKarsten Rudolph Zeigner Erich Richard Moritz In Manfred Asendorf und Rolf von Bockel Hrsg Demokratische Wege Deutsche Lebenslaufe aus funf Jahrhunderten Verlag J B Metzler Stuttgart Weimar 1997 S 704 706 ISBN 3 476 01244 1 Michael Rudloff Hrsg Erich Zeigner Bildungsburger und Sozialdemokrat Friedrich Ebert Stiftung Buro Leipzig Leipzig 1999 ISBN 3 86077 449 2 Helmut Muller Enbergs Zeigner Erich In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Mike Schmeitzner Heinrich Fleissner 1888 1959 Sozialdemokratische Kontinuitat vom Kaiserreich zur DDR In Michael Rudloff Mike Schmeitzner Hrsg Solche Schadlinge gibt es auch in Leipzig Sozialdemokraten und die SED Peter Lang Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 631 47385 0 S 76 f Mike Schmeitzner Erich Zeigner Der Linksozialist und die Einheitsfront 1923 In Mike Schmeitzner Andreas Wagner Hrsg Von Macht und Ohnmacht Sachsische Ministerprasidenten im Zeitalter der Extreme 1919 1952 Sax Verlag Beucha 2006 ISBN 978 3 934544 75 8 S 125 158 Hartmut Felsberg Zeigner Erich Richard Moritz In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 37 Bautz Nordhausen 2016 ISBN 978 3 95948 142 7 Sp 1515 1530 Hanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 S 547 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erich Zeigner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Erich Zeigner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Erich Zeigner in der Sachsischen Bibliografie Zeitungsartikel uber Erich Zeigner in den Historischen Pressearchiven der ZBW Biografie von Erich Zeigner In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Erich Zeigner im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Erich Zeigner Haus e V Einzelnachweise Bearbeiten Der Verein Erich Zeigner Haus aus Leipzig zieht wegen einer abgelehnten Forderung vor GerichtMinisterprasidenten von Sachsen Konigreich Bernhard von Lindenau Julius Traugott von Konneritz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Richard von Friesen Alfred von Fabrice Karl von Gerber Hans von Thummel Rudolf Schurig Georg von Metzsch Reichenbach Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Max von Hausen Heinrich Gustav Beck Rudolf Heinze Freistaat I Richard Lipinski Georg Gradnauer Wilhelm Buck Erich Zeigner Rudolf Heinze Alfred Fellisch Max Heldt Wilhelm Bunger Walther Schieck NS Zeit Manfred von Killinger Martin Mutschmann Nachkriegszeit Rudolf Friedrichs Max Seydewitz 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1917 Karl Rothe 1918 1930 Carl Friedrich Goerdeler 1930 1937 Rudolf Haake 1937 Walter Donicke 1937 1938 Rudolf Haake 1938 1939 Alfred Freyberg 1939 1945 Wilhelm Johannes Vierling 1945 Erich Zeigner 1945 1949 Max Opitz 1949 1951 Erich Uhlich 1951 1959 Walter Kresse 1959 1970 Karl Heinz Muller 1970 1986 Bernd Seidel 1986 1989 Gunter Hadrich 1989 1990 Hinrich Lehmann Grube 1990 1998 Wolfgang Tiefensee 1998 2005 Andreas Muller 2005 2006 Burkhard Jung seit 2006 Normdaten Person GND 121988031 lobid OGND AKS LCCN n92022931 VIAF 52559398 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeigner ErichALTERNATIVNAMEN Zeigner Erich Richard Moritz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker SPD SED MdVGEBURTSDATUM 17 Februar 1886GEBURTSORT ErfurtSTERBEDATUM 5 April 1949STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Zeigner amp oldid 237788177