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Albert von Carlowitz auf Naundorf 1 April 1802 in Freiberg 9 August 1874 in Niederlossnitz Pseudonym Alwin von Candia 1 war ein sachsischer und preussischer Politiker Albert von Carlowitz von Carl Lutherer zwischen 1833 und 1845 Albert von Carlowitz 1802 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zitat 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarlowitz stammte aus dem alten meissnischen Adelsgeschlecht Carlowitz und war ein Sohn des sachsischen Ministers Hans Georg von Carlowitz 1772 1840 und dessen Ehefrau Jeanette von Schonberg Nach erster Erziehung durch Hauslehrer besuchte Carlowitz die Furstenschulen St Afra in Meissen und St Augustin in Grimma Mit 18 Jahren begann Carlowitz an der Universitat Leipzig Jura zu studieren Dort trat er 1820 der Alten Leipziger Burschenschaft bei 2 Nachdem er erfolgreich dieses Studium mit der Promotion abgeschlossen hatte erhielt er 1828 eine Anstellung bei der sachsischen Staatsverwaltung als Referendar Die Idee einer konstitutionellen Monarchie wurde von Carlowitz begeistert aufgenommen und dafur zwei Jahre spater von der meissnischen Ritterschaft als Vertreter in den Landtag gewahlt 1829 veroffentlichte Carlowitz unter dem Pseudonym Alwin von Candia einen Gedichtband Sein Memorandum Adresse des sachsischen Volkes war an den Konig Friedrich August II gerichtet und machte Carlowitz in allen Teilen der Bevolkerung uberaus popular da er sich trotz politischer Orientierung zum konservativ aristokratischen Lager durchaus gemassigt und liberal zeigte Trotzdem sah Carlowitz seine Karriere in Sachsen fur beendet trat von allen Amtern zuruck und wechselte 1831 als Regierungsrat in Sachsen Coburg Gothaische Dienste 1833 heiratete Carlowitz in Pfaffroda seine Cousine Emilie von Schonberg Im selben Jahr kehrte er auch politisch wieder nach Sachsen zuruck und wurde vom Haus Schonburg als Vertreter fur dessen Rezessherrschaften in die Erste Kammer gewahlt Als solcher beteiligte er sich ab dem ersten konstitutionalen Landtag und wurde 1839 dort zum Vizeprasidenten der Ersten Kammer und im Februar 1836 zum Regierungsrat bei der Kreisdirektion in Zwickau ernannt Im Oktober 1837 legte Carlowitz diese Amter wieder nieder um sich ungestort den standischen Angelegenheiten widmen zu konnen Auf verschiedenen Landtagen blieb Carlowitz bis 1843 der Vertreter des Hauses Schonburg und war unter anderem dort massgeblich an der Modernisierung der Gesetzgebung beteiligt 1845 ubernahm er das elterliche Gut Oberschona und wurde vom Konig als lebenslanges Mitglied in die Erste Kammer berufen Dort trat Carlowitz stets als gemassigt auf obschon er seine konservativ aristokratische Einstellung nie verhehlen konnte 1845 avancierte Carlowitz zum Prasidenten der Ersten Kammer und wurde im Herbst 1846 zum Nachfolger von Julius Traugott von Konneritz im Justizministerium Als solcher war er in der Hauptsache mit der Modernisierung der Strafprozessordnung beschaftigt bis er zu Beginn der Marzrevolution 1848 als a o Kommissar im Regierungsauftrag nach Leipzig entsandt wurde Auch hier bemuhte er sich immer um Kompromisse was ihm viel Lob der burgerlichen Seite aber auch viel Tadel der konservativen Parteien einbrachte Kurz darauf gab er alle politischen Amter auf und zog sich ins Privatleben auf sein Gut Altscherbitz bei Schkeuditz zuruck Im darauffolgenden Jahr wurde er auf die politische Buhne zuruckgeholt und im Herbst 1849 in Dresden als Abgeordneter in die sachsische Erste Kammer gewahlt Auf der Seite der Preussischen Union verteidigte Carlowitz die Aufrechthaltung des Dreikonigsbundnisses vom 26 Mai 1849 hatte aber Friedrich Ferdinand von Beust gegenuber keine Chance Deshalb trat Carlowitz auch im Herbst 1849 wieder zuruck Bald darauf berief ihn die preussische Regierung in den Verwaltungsrat der Union und beim Reichstag in Erfurt fungierte er als Kommissar derselben Nach Schluss des Reichstags trat er abermals vom politischen Schauplatz ab nachdem er inzwischen das Gut Ebersbach bei Gorlitz gekauft hatte Im Jahr 1853 vertrat er den Kreis Gorlitz im preussischen Abgeordnetenhaus und war dort bis 1856 der Gegner von Otto Theodor von Manteuffel und dessen Ministerium Fur die nachste Legislaturperiode wusste die konservative Partei seine Wahl zu verhindern aber als mit der Regentschaft ein Umschwung in dem politischen Leben Preussens einzutreten schien trat Carlowitz 1859 wieder als Abgeordneter in die Kammer Er feierte hier als Redner einen grossen Triumph in der Sitzung vom 20 April 1860 indem er der Meinung des gesamten deutschen Volkes uber den Bundestag energischen Ausdruck gab Im Allgemeinen unterstutzte er das Ministerium nahm aber in der Kammer 1861 eine unabhangige Stellung ein indem er dem Verhaltnis Preussens zur deutschen Frage und zu Italien eine besondere Aufmerksamkeit widmete In der aufgelosten Kammer von 1862 naherte sich der ehemalige entschiedene Aristokrat der sogenannten Fortschrittspartei Auf dem konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes bekampfte er anfangs die Regierungsvorlage und bemuhte sich dieselbe in liberalem Sinn umzugestalten votierte aber bei der Schlussabstimmung fur die Verfassung Um 1868 zog sich Albert von Carlowitz vom offentlichen Leben zuruck und lebte auf Schloss Wackerbarth in Niederlossnitz heute Radebeul wo er im Alter von 72 Jahren am 9 August 1874 starb Zitat Bearbeiten Er Albert von Carlowitz war ein ehrenhafter Aristokrat der mutig fur die deutsche Sache stand von Heinrich von Treitschke Literatur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Friedrich Karl Biedermann Carlowitz Albert von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 783 788 Hellmut Kretzschmar Carlowitz Albert von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 144 Digitalisat Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 164 Genealogisches Taschenbuch der Ritter u Adels Geschlechter 1879 Vierter Jahrgang S 82 Weblinks BearbeitenAlbert von Carlowitz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Literatur von und uber Albert von Carlowitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Josef Matzerath Carlowitz Albert von Pseudonym Alwin von Candia In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Einzelnachweise Bearbeiten Josef Matzerath Carlowitz Albert von Pseudonym Alwin von Candia In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 164 Sachsische Justizminister Konigreich Sachsen Julius Traugott von Konneritz Albert von Carlowitz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Johann Heinrich August von Behr Robert 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