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Karl Paul Mehnert 7 Mai 1852 in Klosterlein bei Aue 18 Juli 1922 in Norwegen war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker des Konservativen Landesvereins in Sachsen Er war von 1885 bis 1918 Mitglied des sachsischen Landtages und 1899 bis 1909 Prasident der II Kammer Zudem war er von 1890 bis 1893 Mitglied des Reichstages Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Landtagsabgeordneten Karl Mehnert 1811 1885 wurde auf dem Rittergut Klosterlein das sein Vater von 1848 bis 1874 besass geboren und erzogen Nach Besuch der lokalen Volksschule fuhrte sein weiterer Bildungsweg uber eine Privatschule schliesslich an das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden Als Einjahrig Freiwilliger leistete er anschliessend seinen Militardienst ab und gehorte auch nach dessen Beendigung als Reserveoffizier dem 1 sachsischen Husaren Regiment an An der Universitat Leipzig begann er 1873 ein Studium der Rechtswissenschaft wechselte 1874 kurzzeitig an die Universitat Bonn und legte schliesslich 1875 nach seiner Ruckkehr nach Leipzig sein Examen ab In Leipzig wurde er Mitglied der Landsmannschaft Grimensia Nach erfolgreich abgeschlossener Promotion arbeitete er von Oktober 1876 bis zum Marz 1877 als Accessist beim Amtsgericht in Schandau bevor er sein Referendarexamen ablegen konnte Im Mai 1877 wurde er vom Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreditvereins dem sein Vater vorstand zum Bevollmachtigten bestellt Gleichzeitig arbeitete er fur einen Dresdner Rechtsanwalt Durch seine Heirat mit Katharina Ackermann 1854 1934 wurde er 1877 zum Schwiegersohn des Landtagsabgeordneten und spateren Kammerprasidenten Karl Gustav Ackermann 1883 trat er in die Anwaltskanzlei seines Schwiegervaters ein Im Oktober 1885 ubernahm er von seinem Vater den Vorsitz des Landwirtschaftlichen Kreditvereins den er bis zu seinem Tod innehatte Als Vertreter des 27 landlichen Wahlkreises Rosswein Waldheim Hainichen Oederan wurde er fur den Konservativen Landesverein in die II Kammer des Sachsischen Landtags gewahlt der er von 1885 bis 1909 angehorte Von 1890 bis 1893 war er zusatzlich als Abgeordneter des Wahlkreises Dobeln Mitglied des Reichstags wo er sich der deutsch konservativen Fraktion anschloss 1895 ubernahm er den Vorsitz der konservativen Fraktion in der II Kammer des sachsischen Landtags Neben Georg von Metzsch Reichenbach forcierte er entscheidend die Einfuhrung des Dreiklassenwahlrechts in Sachsen mit dem der aufstrebende Einfluss der Sozialdemokraten eingedammt werden sollte Er gilt als einflussreichster Protagonist der sachsischen Konservativen um die Jahrhundertwende und wird als ungekronter Konig Sachsens bezeichnet Den Fraktionsvorsitz gab Mehnert auf als er 1899 als Nachfolger seines Schwiegervaters Prasident der II Kammer wurde Im gleichen Jahr gab er seine Zulassung als Rechtsanwalt auf Nachdem 1909 das Pluralwahlrecht in Sachsen eingefuhrt worden war erlitten die Konservativen eine heftige Wahlniederlage und bussten die Halfte ihrer Mandate ein Eine Wiederwahl in das Prasidentenamt wurde so unmoglich Der sachsische Konig Friedrich August III berief Mehnert daraufhin auf Lebenszeit in die I Kammer der er bis zur letzten Sitzung dieses Parlamentshauses am 6 November 1918 angehorte nbsp Grab Mehnerts auf dem Inneren Neustadter Friedhof in DresdenMehnert besass die Ritterguter Klosterlein Medingen und Drebach bei Wolkenstein Sein Vermogen wurde 1912 auf 1 2 Millionen Mark geschatzt Neben seiner Parlamentskarriere engagierte er sich als Prasident oder Vorstandsmitglied in diversen landwirtschaftlichen Interessenvertretungen gehorte dem Aufsichtsrat der Vogtlandischen Maschinenfabrik VOMAG und der Lebensversicherungsbank Arminia AG an Mehnert verstarb 1922 auf einer Reise in Norwegen Er ist im Familiengrab auf dem Inneren Neustadter Friedhof in Dresden bestattet Sein Bruder Maximilian Mehnert 1861 1941 war von 1915 bis 1918 ebenfalls Abgeordneter des Sachsischen Landtags Ehrungen BearbeitenWahrend seines Wirkens im Konigreich Sachsen erhielt er die Titel Hofrat und Wirklicher Geheimer Rat der die Anrede als Exzellenz erlaubte verliehen Literatur BearbeitenJosef Matzerath Aspekte sachsischer Landtagsgeschichte Prasidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952 Sachsischer Landtag Dresden 2001 S 77f Josef Matzerath Mehnert Karl Paul In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Elvira Doscher Wolfgang Schroder Sachsische Parlamentarier 1869 1918 Die Abgeordneten der II Kammer des Konigreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien Ein biographisches Handbuch Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 5 Droste Dusseldorf 2001 ISBN 3 7700 5236 6 S 425 426 Weblinks BearbeitenPaul Mehnert in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Paul Mehnert In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Personennachlass im HStA Dresden Nachlass von Paul Mehnert in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek DresdenPrasidenten des Sachsischen Landtags Bis zum Ende des Konigreichs Sachsen I Kammer 1831 1918 Ernst Gustav von Gersdorf Albert von Carlowitz Friedrich Freiherr von Friesen Friedrich Ernst von Schonfels Hermann Joseph Robert Georgi Friedrich Ernst von Schonfels Friedrich Freiherr von Friesen Ludwig Freiherr von Zehmen Richard Graf von Konneritz Friedrich Graf Vitzthum von EckstadtII Kammer 1831 1918 Wilhelm Friedrich August von Leysser Carl Friedrich Reiche Eisenstuck Karl Heinrich Haase Karl Braun Franz Xaver Rewitzer Adolf Ernst Hensel Emil Cuno Karl Heinrich Haase Ludwig Haberkorn Wilhelm Schaffrath Ludwig Haberkorn Karl Gustav Ackermann Paul Mehnert Paul VogelZwischen den Weltkriegen Sachsische Volkskammer 1919 1920 Julius FrassdorfSachsischer Landtag 1920 1933 Julius Frassdorf Max Winkler Albert Schwarz Kurt Weckel August Eckardt Walter DonickeNach dem Zweiten Weltkrieg Beratende Versammlung 1946 und Sachsischer Landtag 1946 1952 Otto BuchwitzSachsischer Landtag seit 1990 Erich Iltgen Matthias RosslerAbgeordnete des Reichstagswahlkreises Konigreich Sachsen 10 Wilhelm Oehmichen 1867 1877 August Walter 1877 1878 Wilhelm Schaffrath 1878 1879 Gustav von Konig 1879 1881 August Walter 1881 1884 Carl Braun 1884 1887 Albert Niethammer 1887 1890 Paul Mehnert 1890 1893 Bernhard Sachsse 1893 1898 Adolf Lehr 1898 1902 Karl Grunberg 1902 1906 Karl Pinkau 1906 1907 Otto Everling 1907 1912 Karl Pinkau 1912 1918 Normdaten Person GND 13324802X lobid OGND AKS VIAF 45485559 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mehnert PaulALTERNATIVNAMEN Mehnert Karl Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker MdL MdRGEBURTSDATUM 7 Mai 1852GEBURTSORT Klosterlein bei AueSTERBEDATUM 18 Juli 1922STERBEORT Norwegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Mehnert amp oldid 228962726