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Dieser Artikel beschreibt den Politiker Zum Heiligen dieses Namens siehe Hermann Joseph von Steinfeld Hermann Gottlob Joseph 6 Dezember 1811 in Lucka 7 Marz 1869 in Leipzig war ein deutscher Jurist und liberaler Politiker Er war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und im Sachsischen Landtag Prasident der I Kammer Hermann Joseph 1811 1869 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Grabstein Hermann Joseph vom Neuen Johannisfriedhof jetziger Standort Lapidarium Alter Johannisfriedhof LeipzigDer Sohn eines Gutsbesitzers aus Lucka studierte nach dem Schulbesuch am Gymnasium in Altenburg an der Universitat Leipzig von 1829 bis 1832 Rechtswissenschaften in denen er auch promoviert wurde Bereits in der Studienzeit entwickelte er ein politisches Engagement indem er sich fur den liberalen Nationalstaat einsetzte Er war einer der Mitbegrunder der zuvor 1819 zerschlagenen Leipziger Burschenschaft Germania die im Revolutionsjahr 1830 einen Aufschwung erfuhr 1835 wurde eine gerichtliche Untersuchung gegen ihn und 18 weitere Leipziger Burschenschafter darunter auch Adolf Ernst Hensel eingeleitet In erster Instanz fiel ein Urteil zu Ungunsten der angeklagten Burschenschafter Joseph wurde zu einer Gefangnisstrafe von drei Jahren verurteilt Die verhangte Strafe musste jedoch nicht unmittelbar angetreten werden da eine Publikation des Prozessverlaufs und des Urteilsspruchs sowie eine Intervention der II Landtagskammer dies verhinderten Im Verfahren vor dem Dresdner Oberappellationsgericht das mit einem Freispruch endete trat er neben dem spateren Landtagsprasidenten Wilhelm Schaffrath als Verteidiger auf Im Zuge der Demagogenverfolgung wurde er im Schwarzen Buch der Frankfurter Bundeszentralbehorde Eintrag Nr 787 festgehalten 1 1837 erwarb er ein Landgut in Lindenau bei Leipzig Im Oktober 1838 liess er sich in der benachbarten Messestadt als Rechtsanwalt nieder In einer Nachwahl gelang ihm 1845 im 1 bauerlichen Wahlbezirk der Einzug in die II Kammer des Sachsischen Landtags Mit den Worten Radical ist der welcher was er tut auch ganz und von ganzen Herzen ist und was er will ganz aus der Wurzel aus der radix des Herzens will bekannte er sich 1846 in einer Debatte uber das Verbot der als radikal geltenden demokratischen Sachsischen Vaterlands Blatter zum Radikalismus Als Konsequenz seiner Schlussfolgerung Jeder der wahrhaft liberal ist muss auch radical liberal sein wurde er als einziger sachsischer Parlamentarier bei Einladungen zu gesellschaftlichen Anlassen von den Ministern nicht berucksichtigt Sein Zeitgenosse Bernhard Hirschel zahlte ihn zu den fraglos liberalen Abgeordneten Im Fruhjahr des Revolutionsjahres 1848 wurde er Mitglied im Zentralausschuss der Vaterlandsvereine 1848 war er Mitglied des Vorparlaments 2 Seit Mai 1848 vertrat er zudem den Freiberger Wahlkreis in der Frankfurter Paulskirchenparlament wo er sich der demokratischen Gruppierung Donnersberg anschloss In der Nationalversammlung blieb er bis zum 11 Januar 1849 gab danach sein Mandat jedoch auf weil er im Dezember 1848 als Abgeordneter des 50 51 und 52 Wahlbezirks in die I Kammer des heimischen Landtags gewahlt wurde Im neugewahlten Landtag stellten die Demokraten die uberwaltigende Mehrheit der Abgeordneten Als Kammerprasident stand er diesem Landtag dessen Hauptfokus auf der Einfuhrung und Starkung des sachsischen Parlamentarismus sowie der Anerkennung der Paulskirchenverfassung durch den sachsischen Konig Friedrich August II lag vor Dieses Parlament wurde jedoch bereits am 28 April 1849 aufgelost Da er am Dresdner Maiaufstand nicht beteiligt war konnte er im Parlament 1849 50 die Auseinandersetzung wieder aufnehmen Kammerprasident war jetzt aber Robert Georgi Dieser Landtag wurde am 1 Juni 1850 ebenfalls aufgelost und zwei Tage spater durch die Regierung unter Ferdinand Zschinsky das liberalisierte Wahlrecht von 1848 fur nichtig und das von 1831 fur verbindlich erklart Joseph weigerte sich sein Mandat in der II Kammer des staatsstreichartig restituierten vormarzlichen Landtags wieder anzunehmen In der Folge wurde ihm wie auch Franz Xaver Rewitzer das passive Wahlrecht entzogen Von 1859 bis zu seinem Tod war er noch Leipziger Stadtverordneter 1862 wurde er in den Vorstand des linksliberalen Deutschen Nationalvereins der nach 1849 zum Sammelbecken fur eine Vielzahl oppositioneller Mitglieder der Nationalversammlung wurde gewahlt Ehrungen BearbeitenIm Leipziger Stadtteil Lindenau ist eine Strasse nach ihm benannt Schriften BearbeitenVorstellung der Landtagsabgeordneten Joseph und Schaffrath an den Konig Leipzig 1848 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 30 31 Bernhard Hirschel Sachsens Regierung Stande und Volk Mannheim 1846 S 74 88 Digitalisat Josef Matzerath Aspekte sachsischer Landtagsgeschichte Prasidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952 Dresden 2001 S 19 f Josef Matzerath Joseph Hermann Gottlob In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Sebastian Schermaul Der Prozess gegen die Leipziger Burschenschaft 1835 38 Adolf Ernst Hensel Hermann Joseph Wilhelm Michael Schaffrath und ihr Wirken Peter Lang Frankfurt a M 2015 ISBN 978 3 631 66259 5 Einzelnachweise Bearbeiten Das Schwarze Buch digitalisiert im Bundesarchiv Bundesarchiv Mitglieder des Vorparlaments und des Funfzigerausschusses PDF Datei 79 kB Prasidenten des Sachsischen Landtags Bis zum Ende des Konigreichs Sachsen I Kammer 1831 1918 Ernst Gustav von Gersdorf Albert von Carlowitz Friedrich Freiherr von Friesen Friedrich Ernst von Schonfels Hermann Joseph Robert Georgi Friedrich Ernst von Schonfels Friedrich Freiherr von Friesen Ludwig Freiherr von Zehmen Richard Graf von Konneritz Friedrich Graf Vitzthum von EckstadtII Kammer 1831 1918 Wilhelm Friedrich August von Leysser Carl Friedrich Reiche Eisenstuck Karl Heinrich Haase Karl Braun Franz Xaver Rewitzer Adolf Ernst Hensel Emil Cuno Karl Heinrich Haase Ludwig Haberkorn Wilhelm Schaffrath Ludwig Haberkorn Karl Gustav Ackermann Paul Mehnert Paul VogelZwischen den Weltkriegen Sachsische Volkskammer 1919 1920 Julius FrassdorfSachsischer Landtag 1920 1933 Julius Frassdorf Max Winkler Albert Schwarz Kurt Weckel August Eckardt Walter DonickeNach dem Zweiten Weltkrieg Beratende Versammlung 1946 und Sachsischer Landtag 1946 1952 Otto BuchwitzSachsischer Landtag seit 1990 Erich Iltgen Matthias Rossler Normdaten Person GND 117198676 lobid OGND AKS VIAF 77087031 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Joseph HermannALTERNATIVNAMEN Joseph Hermann Gottlob vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und liberaler PolitikerGEBURTSDATUM 6 Dezember 1811GEBURTSORT LuckaSTERBEDATUM 7 Marz 1869STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Joseph amp oldid 236521124