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Kurt Walter Donicke 27 Juli 1899 in Eisenach 19 April 1945 in Leipzig war ein deutscher Kommunalpolitiker NSDAP und Burgermeister der Stadt Leipzig Der tote Walter Donicke in der Uniform eines Volkssturm Bataillonsfuhrers nach seinem Suizid im Leipziger Neuen Rathaus am 19 April 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWalter Donicke war Sohn des Eisenacher Werkmeisters Otto Donicke Im Jahr 1902 zog seine Familie nach Leipzig Nach dem Schulbesuch an einer Leipziger Burgerschule und der Stadtischen Gewerbeschule erlernte Donicke von 1914 bis 1917 den Beruf des Tischlers Von 1917 bis 1918 diente er an der Westfront beim Infanterie Regiment Prinz Johann Georg 8 Koniglich Sachsisches Nr 107 und bei der 58 Infanterie Division Anschliessend arbeitete er bis 1929 als Tischlergehilfe Zum 20 Juli 1925 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 11 133 1 ein Jahr spater wurde er mit der Leitung der NSDAP Ortsgruppe Leipzigs betraut Zum 1 April 1927 wurde er Kreisleiter 1929 wurde er in den Sachsischen Landtag berufen 1932 1933 war er Stadtverordneter in Leipzig 1933 wurde er Landtagsprasident und Staatskommissar fur die Kreishauptmannschaft Leipzig In den kommenden Jahren wurde Donicke Mitglied in weiteren nationalsozialistischen Organisationen z B im Volkssturm im NS Fliegerkorps in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt in der SA und im Reichsluftschutzbund sowie als Volkstumsbeauftragter im Heimatwerk Sachsen Von 1933 bis 1937 war Donicke Kreishauptmann in Leipzig Nach dem Rucktritt des Leipziger Oberburgermeisters Carl Friedrich Goerdeler im November 1936 wurde die Stelle am 10 Februar 1937 gemass der Deutschen Gemeindeordnung zunachst offentlich ausgeschrieben Donicke wurde auf Wunsch des Leipziger Ratskollegiums nach Beratungen mit dem Leiter des Amtes fur Kommunalpolitik im NSDAP Gau Sachsen Erich Kunz durch den Reichsinnenminister Wilhelm Frick zum Oberburgermeister berufen Er wurde am 12 Oktober 1937 durch den sachsischen Ministerprasidenten und Reichsstatthalter Martin Mutschmann in das Amt des Oberburgermeisters von Leipzig eingewiesen In Donickes Amtszeit fielen unter anderem die Ernennung Leipzigs zur Reichsmessestadt 20 Dezember 1937 der Baubeginn fur den Leipziger Hafen 27 Mai 1938 sowie die Eroffnung der ersten Leipziger Oberleitungsbus Strecke 29 Juli 1938 Sein kommissarischer Amtsvorganger und nachfolger Rudolf Haake betrieb wahrend der Regierungszeit Donickes als Oberburgermeister erfolgreich dessen Amtsenthebung indem er dessen Unfahigkeit zur Amtsfuhrung bei der NSDAP Fuhrung meldete Hinzu kam dass sich Donicke selbst bei Adolf Hitler personlich unbeliebt machte Bei dessen letztem offiziellen Besuch in Leipzig am 26 Marz 1938 ubergab ihm Donicke im Rahmen der Festveranstaltung fur den Eintrag in das Goldene Buch der Stadt ein vermeintlich originales Autograph der Tannhauser Partitur von Richard Wagner bei dem es sich aber lediglich um ein Dresdener Steindruck Faksimile aus dem Urauffuhrungsjahr 1845 handelte Hinzu kam dass Donicke seine Festrede in tiefstem sachsischen Dialekt hielt welche Hitler spater sogar mehrmals in engstem Kreis parodierte Auch Hitler wies Mutschmann auf die Uberforderung Donickes fur das Leipziger Oberburgermeisteramt hin 2 Am 11 Oktober 1938 wurde Walter Donicke als Oberburgermeister abgesetzt gleichzeitig verlor er fast alle staatlichen und Parteifunktionen Nach dem Einmarsch der US amerikanischen Truppen in die Stadt Leipzig kapitulierte das Neue Rathaus am 19 April 1945 Im Angesicht dessen nahm sich Walter Donicke der zu dem Zeitpunkt Mitglied im Volkssturm Kreisstab war im Neuen Rathaus gemeinsam mit dem stellvertretenden NSDAP Kreisleiter Willy Wiederroth und dessen Kreisamtsleiter SA Standartenfuhrer Carl Strobel das Leben 3 Literatur BearbeitenLeipzig hat wieder einen neuen Oberburgermeister In Neue Leipziger Zeitung vom 8 Oktober 1937 S 5 Karin Kuhling Doris Mundus Leipzigs regierende Burgermeister vom 13 Jahrhundert bis zur Gegenwart Sax Verlag Beucha 2000 ISBN 3 934 54402 9 S 71 Steffen Held Die Leipziger Stadtverwaltung und die Deportation der Juden im NS Staat Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Leipzig 2011 Robert Giesel Leipzigs nationalsozialistische Burgermeister 1937 1945 In Leipziger Stadtgeschichte Jahrbuch 2011 Sax Verlag Beucha 2012 ISBN 978 3 86729 118 7 S 117 132 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Donicke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Josef Matzerath Donicke Kurt Walter In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Portratbild Walter Donickes als Leipzigs Oberburgermeister 1937 in Leipziger Kalender 1938 Georg Merseburger Leipzig 1937 Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Inv Nr F 11531 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6530924 Ulrich von Hehl Hitler in Leipzig Fuhrerbesuche in der Messestadt In Detlef Doring Hrsg Leipzigs Bedeutung fur die Geschichte Sachsens Politik Wirtschaft und Kultur in sechs Jahrhunderten Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Leipzig 7 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2014 ISBN 978 3 86583 736 3 S 248 Gerhard Steinecke Drei Tage im April Kriegsende in Leipzig Lehmstedt Verlag Leipzig 2005 ISBN 978 3 937146 19 5 S 39 61 63 225 f Oberburgermeister von Leipzig Otto Georgi 1877 1899 Carl Bruno Trondlin 1899 1908 Rudolf Dittrich 1908 1917 Karl Rothe 1918 1930 Carl Friedrich Goerdeler 1930 1937 Rudolf Haake 1937 Walter Donicke 1937 1938 Rudolf Haake 1938 1939 Alfred Freyberg 1939 1945 Wilhelm Johannes Vierling 1945 Erich Zeigner 1945 1949 Max Opitz 1949 1951 Erich Uhlich 1951 1959 Walter Kresse 1959 1970 Karl Heinz Muller 1970 1986 Bernd Seidel 1986 1989 Gunter Hadrich 1989 1990 Hinrich Lehmann Grube 1990 1998 Wolfgang Tiefensee 1998 2005 Andreas Muller 2005 2006 Burkhard Jung seit 2006 Prasidenten des Sachsischen Landtags Bis zum Ende des Konigreichs Sachsen I Kammer 1831 1918 Ernst Gustav von Gersdorf Albert von Carlowitz Friedrich Freiherr von Friesen Friedrich Ernst von Schonfels Hermann Joseph Robert Georgi Friedrich Ernst von Schonfels Friedrich Freiherr von Friesen Ludwig Freiherr von Zehmen Richard Graf von Konneritz Friedrich Graf Vitzthum von EckstadtII Kammer 1831 1918 Wilhelm Friedrich August von Leysser Carl Friedrich Reiche Eisenstuck Karl Heinrich Haase Karl Braun Franz Xaver Rewitzer Adolf Ernst Hensel Emil Cuno Karl Heinrich Haase Ludwig Haberkorn Wilhelm Schaffrath Ludwig Haberkorn Karl Gustav Ackermann Paul Mehnert Paul VogelZwischen den Weltkriegen Sachsische Volkskammer 1919 1920 Julius FrassdorfSachsischer Landtag 1920 1933 Julius Frassdorf Max Winkler Albert Schwarz Kurt Weckel August Eckardt Walter DonickeNach dem Zweiten Weltkrieg Beratende Versammlung 1946 und Sachsischer Landtag 1946 1952 Otto BuchwitzSachsischer Landtag seit 1990 Erich Iltgen Matthias Rossler Normdaten Person GND 133590275 lobid OGND AKS VIAF 35649596 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Donicke WalterALTERNATIVNAMEN Donicke Kurt WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Tischler und Politiker NSDAP GEBURTSDATUM 27 Juli 1899GEBURTSORT EisenachSTERBEDATUM 19 April 1945STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Donicke amp oldid 236745051