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Die Stadtische Gewerbeschule Leipzig war eine hohere berufsbegleitende Schule Zahlreiche Namensanderungen Verbindungen mit anderen Einrichtungen sowie Niveausteigerungen und Profilangleichungen fuhrten schliesslich zur heutigen Hochschule fur Technik Wirtschaft und Kultur Leipzig HTWK Ehemalige Stadtische Gewerbeschule Leipzig nach Planen des Architekten Hugo Licht spater TH Leipzig heute Wiener Bau der HTWK Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weiterer Verlauf 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1875 beschloss die Stadt Leipzig in Anbetracht der raschen Entwicklung von Industrie und Gewerbe eine Schule zu errichten in der Personal praxisnah in hoherer Qualitat ausgebildet wurde als durch Lehre im Betrieb und die sich einburgernde Pflicht Berufsschule die nur Allgemeinwissen vermittelte Am 3 Mai 1875 nahm die Stadtische Gewerbeschule in Konkurrenz zu den schon existierenden privaten Einrichtungen der Sonntagsschule der Freimaurerloge Balduin zur Linde und der Sonntagsgewerbeschule der Leipziger Polytechnischen Gesellschaft ihren Betrieb auf zunachst in zwei Zimmern in einem Hinterhaus in der Lortzingstrasse Wegen des grossen Zuspruchs erfolgte bereits im nachsten Jahr der Umzug in zwolf Raume der III Burgerschule am Johannisplatz Der Organisationsplan der Schule sah in den ersten Jahren fur die Erreichung eines Abschlusses den freiwilligen Besuch eines einjahrigen Tageskurses mit 36 Wochenstunden und zwei anschliessender Abendkurse Semester mit jeweils 14 Wochenstunden vor Das Schulgeld dafur betrug jahrlich 20 bzw 10 Mark und konnte aber auch in Notfallen erlassen werden Als Grundungsdirektor der Stadtischen Gewerbeschule war der Maler und Fotograf Ludwig Nieper 1826 1906 berufen worden der zugleich Direktor der Akademie der bildenden Kunste war Der Lehrplan der Schule war vielgestaltig wurde aber vom Zeichenunterricht dominiert da Nieper das raumlich anschauliche Denken als Grundlage aller technischen Bildung ansah So wurden Mathematik und Naturwissenschaften nicht entsprechend ihrer Bedeutung angesehen obwohl mit der Anstellung von August Foppl 1854 1924 im Jahr 1877 als Lehrer fur Algebra und Technische Mechanik gute Voraussetzungen dafur bis zu seinem Abgang 1892 gegeben waren Durch Eingliederung von Innungsfachschulen wie jene der Buchdrucker Dekorationsmaler und Tischler war der Raumbedarf so gestiegen dass sich die Stadt zu einem Neubau entschloss Er entstand bis 1891 nach Planen des Leipziger Architekten Hugo Licht 1841 1923 an der Wachterstrasse und machte die reichliche Halfte des heutigen Gebaudes aus der zweite Teil folgte 1903 Die Gesamtlange des dreistockigen Gebaudes mit zwei kurzen Seitenflugeln betragt 100 Meter In ihm waren neben den Unterrichtsraumen zahlreiche Studios Werkstatten und Maschinenraume untergebracht 1893 wurde Ludwig Nieper abgelost und der Architekt Paul Schuster wurde fur 30 Jahre bis zu seinem Ruhestand Direktor der Schule an der er bereits seit 1888 neben seinen Aufgaben im Hochbauamt der Stadt als Lehrer tatig war Er trug der steigenden Nachfrage der Industrie nach ingenieurtechnisch gebildetem Personal Rechnung und verstarkte die Ausbildung in Maschinenbau 1896 wurde die Stadtische Maschinenbauschule im Verband der Stadtischen Gewerbeschule selbstandig 1 Die Anzahl der Lehrer an der Gewerbeschule wuchs in den 1920er Jahren auf etwa 100 von denen circa die Halfte festangestellt war Einzelne Bereiche der Schule wurden zunehmend selbstandiger sodass man bald von den zwei Spitzen Kunstgewerbeschule und Maschinenbauschule sprach 2 nbsp Das Schulgebaude um 1920 nbsp Im Malsaal nbsp Raum zur Holzbearbeitung nbsp Der Maschinensaal nbsp Das Elektrolabor1923 wurde Dipl Ing H Trost aus Berlin Direktor der Gewerbeschule und verkundete 1925 zum 50 Jahrestag ihrer Grundung den Beschluss der Stadt dass die gewerblichen Schulen nunmehr unter der Bezeichnung Technische Lehranstalten der Stadt Leipzig betrieben werden Das waren die Hohere Maschinenbauschule mit den Abteilungen fur Maschinenbau Betriebstechnik Elektrotechnik und Feinmechanik die Hohere Gewerbeschule fur die Metallindustrie mit angegliederter Meisterschule und Betriebstechniker Fachschule die Kunstgewerbeschule mit den Abteilungen Innenarchitektur Kunsttischlerei Kunstdrechslerei Holz und Steinbildhauerei Keramik und Dekorationsmalerei die Handwerkerschule fur kunst und baugewerkliche Berufe sowie die Tischlerlehrlingsfachschule und die Maler Lehrlingsfachschule Jede dieser Schulen hatte ein eigenes Lehrerkollegium und einen Studiendirektor als Leiter H Trost wurde Direktor der Technischen Lehranstalten der Stadt Leipzig und Studiendirektor der Kunstgewerbeschule Damit war die Existenz der Stadtischen Gewerbeschule Leipzig offiziell beendet Weiterer Verlauf Bearbeiten1932 wurden die Technischen Lehranstalten der Stadt Leipzig in Hohere Technische Lehranstalten der Stadt Leipzig umbenannt Direktor blieb weiterhin H Trost Zwischen 1929 und 1935 wurden die Kunstgewerbeschule und die Baugewerkliche Schule aus dem Schulverbund ausgegliedert Der Schulverbund konzentrierte sich auf eine hohere Ingenieurausbildung 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg lief 1946 die Ingenieurausbildung wieder an ab 1947 unter der Bezeichnung Ingenieurschule fur Metall und Elektro Es folgten die Namensanderungen 1954 Fachschule fur Schwermaschinenbau 1956 Ingenieurschule fur Schwermaschinenbau und Elektrotechnik und 1964 Ingenieurschule fur Maschinenbau und Elektrotechnik Aus letzterer wurde 1964 durch Vereinigung mit der Ingenieurschule fur Chemie und der Aussenstelle Leipzig Dolitz der Ingenieurschule fur Feinwerktechnik Jena die Ingenieurschule fur Automatisierungstechnik Aus der Zusammenlegung dieser mit der Ingenieurschule fur Polygrafie kam es 1969 zur Ingenieurhochschule Leipzig Die Vereinigung mit der Hochschule fur Bauwesen fuhrte 1977 zur Technischen Hochschule Leipzig 3 Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde aus den Gebauden dem Sachbestand und Teilen des Personals der Technischen Hochschule und unter Einbeziehung der Fachschule fur Bibliothekare und Buchhandler Leipzig der Fachschule fur wissenschaftliches Bibliothekswesen und dem Institut fur Museologie die Hochschule fur Technik Wirtschaft und Kultur Leipzig HTWK gegrundet Literatur BearbeitenFestschrift zum 50jahrigen Jubilaum der Stadtischen Gewerbeschule in Leipzig Ostern 1925 Norbert Kammler Technisches Bildungswesen in Leipzig von den Anfangen bis zur Gegenwart Leipzig Fachbuchverlag 1989Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtische Gewerbeschule Leipzig Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b Kammler Technisches Bildungswesen in Leipzig S 245 Festschrift zum 50jahrigen Jubilaum S 11 Kammler Technisches Bildungswesen in Leipzig S 246 247Normdaten Korperschaft GND 10085235 X lobid OGND AKS VIAF 127644498 51 333084 12 366104 Koordinaten 51 19 59 1 N 12 21 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtische Gewerbeschule Leipzig amp oldid 235404599