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Otto Buchwitz 27 April 1879 in Breslau 9 Juli 1964 in Dresden war ein deutscher Politiker SPD SED Otto Buchwitz 1947 1958 78 jahrig mit Jugendlichen in Dippoldiswalde Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs 3 Nachkriegszeit 4 Ehrungen 5 Darstellung in der bildenden Kunst Auswahl 6 Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenNach dem Besuch der Volksschule von 1885 bis 1893 absolvierte Otto Buchwitz bis 1896 eine Lehre zum Metalldrucker und Eisendreher Er trat 1896 der Metallarbeitergewerkschaft bei und wurde 1898 Mitglied der SPD Bis 1907 arbeitete Buchwitz in seinem erlernten Beruf allerdings auch als Weber Ab 1908 war er als Sekretar des Deutschen Textilarbeiterverbands fur das Chemnitzer Landgebiet tatig 1914 zum Kriegsdienst eingezogen wurde er bei Kriegsende in Ostpreussen eingesetzt Danach wurde er 1919 stellvertretender Landrat fur den Kreis Gorlitz Ausserdem wurde Buchwitz 1920 zum Politischen Sekretar des SPD Bezirksverbandes Niederschlesien gewahlt Seit Beginn der Weimarer Republik war er Mitglied des Schlesischen Provinziallandtags Ausserdem war er fur die SPD von 1921 bis 1924 als Abgeordneter im preussischen Landtag und von 1924 bis 1933 Vertreter des Wahlkreises Liegnitz im Reichstag Wahrend des Zweiten Weltkriegs BearbeitenNach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten stimmte Buchwitz mit den anderen SPD Reichstagsabgeordneten gegen das Ermachtigungsgesetz und ging danach ins Exil nach Danemark Von dort aus organisierte er die Flucht deutscher Regimegegner nach Schweden und schrieb fur die antifaschistische Wochenzeitung Freies Deutschland die in Brussel erschien Nur wenige Tage nach der deutschen Besetzung Danemarks im April 1940 wurde verhaftet und im Juli der Gestapo ubergeben Im Juli 1941 wurde er zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt Bis zum Ende des Krieges war er im Zuchthaus Brandenburg inhaftiert Dort nahm die illegale kommunistische Leitung Kontakt mit ihm auf Gemeinsam wurde das Vorgehen bis zum Ende der Naziherrschaft und danach erortert Am 27 April 1945 flohen der Zuchthausdirektor Thummler und die meisten Wachleute vor der herannahenden Roten Armee Die politischen Haftlinge entwaffneten die verbliebenen Wachtmeister und ubernahmen die Fuhrung des Zuchthauses Eine militarische Formation besetzte das Tor Gegen 14 Uhr erreichte der erste sowjetische Panzer das Zuchthaus Am 28 April zogen etwa 100 ehemalige Politische uber Bagow und Nauen nach Berlin Otto Buchwitz war so geschwacht dass er im Handwagen transportiert werden musste Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Grab von Otto Buchwitz auf dem Heidefriedhof in DresdenNach 1945 arbeitete Buchwitz aktiv an der Vereinigung von SPD und KPD mit obwohl er vor dem Krieg nicht unbedingt ein Freund der KPD war Sein argster Widersacher in Sachsen war Stanislaw Trabalski den er Krawalski nannte Anschliessend ubernahm er von April 1946 bis Dezember 1948 zusammen mit Wilhelm Koenen den Landesvorsitz der sachsischen SED Von April 1946 bis Juli 1964 gehorte er als Mitglied dem Parteivorstand bzw dem ZK der SED an Am 29 November 1948 wurde er neben Hermann Matern zum Vorsitzenden der Zentralen Parteikontrollkommission ZPKK der SED gewahlt 1 Diese Funktion ubte er bis zum III Parteitag im Juli 1950 aus Anschliessend war er bis zu seinem Tod einfaches Mitglied der ZPKK Buchwitz gehorte dem sachsischen Landtag von 1946 bis zur Auflosung 1952 an Wahrend dieser Zeit war er auch Landtagsprasident und erhielt einen Sitz in der Volkskammer der DDR die ab 1950 zusammentrat Buchwitz war seit 1950 Altersprasident der Volkskammer Er versuchte vergeblich den Aufstand am 17 Juni 1953 zu beschwichtigen 1953 schied er aus gesundheitlichen Grunden aus der hauptamtlichen Tatigkeit Im Jahr 1957 wurde Buchwitz zum Ehrensenator der Technischen Hochschule Dresden ernannt am 27 April 1963 wurde er Ehrenburger von Dresden 2 Er starb am 9 Juli 1964 in Dresden sein Grab befindet sich auf dem dortigen Heidefriedhof Ehrungen Bearbeiten nbsp Tafel fur Otto Buchwitz in KonigshainKarl Marx Orden 1953 Held der Arbeit 1954 und 1964 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 6 Mai 1955 Deutsche Friedensmedaille 1955 Fritz Heckert Medaille 1956 Internationaler Lenin Friedenspreis 1959 Banner der Arbeit 1959 Verdienstmedaille der DDR 07 10 1959 Ehrenprasident des DRK der DDR 1953 1964 Ehrenburger von Dresden 27 April 1963 Verleihung des Ehrennamens Otto Buchwitz an die Zentralschule des DRK der DDR in Wilthen 28 April 1973 3 Verleihung des Ehrennamens Otto Buchwitz an das 1 Kampfgruppen Bataillon mot der Stadt Dresden 27 September 1973 4 Verleihung des Ehrennamens Otto Buchwitz an das 11 Panzerregiment Sondershausen 5 Nach seinem Tod wurden in der DDR mehrere Strassen Schulen und andere offentliche Einrichtungen wie eine Strasse in Ost Berlin das Kulturhaus in Reichenbach O L und eine Jugendherberge in Altenberg nach Otto Buchwitz benannt die aber nach der Herstellung der Einheit Deutschlands meist wieder umbenannt wurden In Glauchau trug das Spinnstoffwerk in der DDR Zeit den Namen VEB Spinnstoffwerk Otto Buchwitz wie Betriebsdokumente in der Werksruine 2023 zeigen 6 Derzeit gibt es noch Otto Buchwitz Strassen in Oderwitz Bernsdorf Oberlausitz und Mulsen den Otto Buchwitz Platz in Gorlitz und den Otto Buchwitz Ring in Neukirch Lausitz Im Kinderbuchverlag Berlin erschien 1961 das Buchlein Der beruhmte Urgrossvater Die kleinen Trompeterbucher 19 frei nach Motiven aus Buchwitz veroffentlichten Lebenserinnerungen Eine SPD Mitgliedschaft liess der Verfasser Gottfried Herold unerwahnt Darstellung in der bildenden Kunst Auswahl BearbeitenWalter Arnold Otto Buchwitz 1962 Portratbuste Bronze 7 Gerhard Augst Bildnis des Altersprasidenten der Volkskammer Otto Buchwitz Zeichnung ausgestellt 1954 1955 auf der Bezirkskunstausstellung in Dresden 8 Rudolf Bergander Otto Buchwitz Tafelbild Ol ausgestellt 1958 1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung 9 Heinz Lohmar Otto Buchwitz spricht zur Jugend Ol 1961 100 120 cm 10 Johannes Friedrich Rogge Otto Buchwitz Bronze 1961 11 Arthur Rudolph Otto Buchwitz Tafelbild Ol 1954 12 Die Deutsche Post der DDR gab 1979 zu seinen Ehren eine Sondermarke in der Serie Personlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus Werke Bearbeiten50 Jahre Funktionar der deutschen Arbeiterbewegung Dietz Verlag Berlin 1949 Bruder in eins nun die Hande Dietz Verlag Berlin 1956 Ursachen der Niederlage der deutschen Arbeiterbewegung hrsg von Heinz Niemann in Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft I 2003 Literatur BearbeitenUnser Ehrenprasident Zum 85 Geburtstag des Ehrenprasidenten des Deutschen Roten Kreuzes in der Deutschen Demokratischen Republik Redaktion Gottfried Herold Deutsches Rotes Kreuz Dresden 1964 G Rossmann Buchwitz Otto In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag 1970 S 68 71 Ruth Seydewitz Der Klasse treue Kampfer Aus dem Leben von Otto Buchwitz Berlin 1968 Aspekte sachsischer Landtagsgeschichte Prasidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952 Sachsischer Landtag 2001 S 163 164 Meyers Neues Lexikon in acht Banden VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1963 Band 2 S 111 Fritz Zimmermann Otto Buchwitz Ein Lebensbild Dietz Verlag Berlin 1984 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Walter Bohme Edith Reichardt Otto Buchwitz 27 April 1879 9 Juli 1964 Ehrenburger seit 27 April 1963 Auruspress Dresden 2008 S 36 46 Dresdens Ehrenburger von 1945 2007 Ditmar Staffelt Der Wiederaufbau der Berliner Sozialdemokratie 1945 46 und die Einheitsfrage ein Beitrag zur Nachkriegsgeschichte der unteren und mittleren Organisationsgliederungen der SPD Verlag Peter Lang 1986 ISBN 978 3 8204 9176 0 Seite 428 Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 94 Mario Niemann Andreas Herbst Hrsg SED Kader Die mittlere Ebene Biographisches Lexikon 1946 bis 1989 Ferdinand Schoningh Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 76977 0 S 139ff Bernd Rainer Barth Helmut Muller Enbergs Buchwitz Otto In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Buchwitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto Buchwitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Otto Buchwitz in der Sachsischen Bibliografie Otto Buchwitz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Josef Matzerath Buchwitz Otto In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Nachlass Bundesarchiv NY 4095Einzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland 30 November 1948 S 2 Liste der Ehrenburger der Stadt Dresden PDF Datei abgerufen am 2 Dezember 2013 Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuzmuseen Hrsg 150 Jahre Rotes Kreuz 150 Museumsobjekte Berlin 2013 S 47 Verleihung des Ehrennamens Otto Buchwitz an das 1 Kampfgruppen Bataillon mot der Stadt Dresden Protokoll Nr 106 73 des Sekretariats des ZK der SED Umlauf am 27 September 1973 Das Bundesarchiv abgerufen am 1 Oktober 2014 Jens Dunger Geschichte Abgerufen am 16 Januar 2022 deutsch VEB Spinnstoffwerk Otto Buchwitz in der Datenbank Industrie Kultur Ost Richard jun Arnold Peter Buste von Otto Buchwitz 1962 abgerufen am 15 Februar 2023 http www deutschefotothek de documents obj 70252854 df hauptkatalog 0126572 SLUB Dresden Vierte deutsche Kunstausstellung Dresden 1958 Abgerufen am 29 September 2021 deutsch Bildende Kunst Berlin 7 61 S 437 Abbildung Erich Pohl Hohne Buste des Politikers Otto Buchwitz 1961 abgerufen am 6 Marz 2022 http www deutschefotothek de documents obj 70252857 df hauptkatalog 0144282Altersprasidenten der Volkskammer der DDR 1949 1990 Wilhelm Pieck SED Otto Buchwitz SED Otto Krauss LDPD Wilhelmine Schirmer Proscher LDPD Lothar Piche DSU Landesvorsitzende der SPD Sachsen Otto Buchwitz 1945 1946 Michael Lersow 1990 1993 Karl Heinz Kunckel 1993 1999 Constanze Krehl 1999 2004 Thomas Jurk 2004 2009 Martin Dulig 2009 2021 Kathrin Michel Henning Homann seit 2021 Landesvorsitzende der SED Sachsen Otto Buchwitz 1946 1948 ehem SPD Wilhelm Koenen 1946 1948 ehem KPD Ernst Lohagen 1948 1952 ehem KPD Karl Schirdewan 1952 ehem KPD Prasidenten des Sachsischen Landtags Bis zum Ende des Konigreichs Sachsen I Kammer 1831 1918 Ernst Gustav von Gersdorf Albert von Carlowitz Friedrich Freiherr von Friesen Friedrich Ernst von Schonfels Hermann Joseph Robert Georgi Friedrich Ernst von Schonfels Friedrich Freiherr von Friesen Ludwig Freiherr von Zehmen Richard Graf von Konneritz Friedrich Graf Vitzthum von EckstadtII Kammer 1831 1918 Wilhelm Friedrich August von Leysser Carl Friedrich Reiche Eisenstuck Karl Heinrich Haase Karl Braun Franz Xaver Rewitzer Adolf Ernst Hensel Emil Cuno Karl Heinrich Haase Ludwig Haberkorn Wilhelm Schaffrath Ludwig Haberkorn Karl Gustav Ackermann Paul Mehnert Paul VogelZwischen den Weltkriegen Sachsische Volkskammer 1919 1920 Julius FrassdorfSachsischer Landtag 1920 1933 Julius Frassdorf Max Winkler Albert Schwarz Kurt Weckel August Eckardt Walter DonickeNach dem Zweiten Weltkrieg Beratende Versammlung 1946 und Sachsischer Landtag 1946 1952 Otto BuchwitzSachsischer Landtag seit 1990 Erich Iltgen Matthias Rossler Normdaten Person GND 118664387 lobid OGND AKS LCCN n84158450 VIAF 82145857802323020016 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchwitz OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD SED MdR MdVGEBURTSDATUM 27 April 1879GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 9 Juli 1964STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Buchwitz amp oldid 238305697