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Ernst Lohagen 12 Mai 1897 in Elberfeld 2 November 1971 in Bad Saarow war ein deutscher Politiker KPD SED Ernst Lohagen 1951Ernst Lohagens Grab auf dem Ehrenhain des Leipziger SudfriedhofsLeben und Wirken BearbeitenErnst Lohagen wurde als Sohn eines Webers geboren Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er von 1909 bis 1912 als Laufbursche danach als Hilfsarbeiter Seit 1911 engagierte er sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend Ab 1917 gehorte er dem Spartakusbund an Nach dem Ersten Weltkrieg trat Lohagen in die Kommunistische Partei Deutschlands KPD ein Wahrend der Weimarer Republik nahm er als hauptberuflicher politischer Funktionar eine Reihe politischer Amter fur seine Partei wahr 1919 war er der Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbandes KJVD fur Rheinland Westfalen 1920 gehorte er der Kampfleitung der Roten Ruhrarmee an Von 1924 25 bis etwa 1931 war Lohagen der fuhrende Kopf der KPD im Bezirk Hessen Waldeck Seit 1926 gehorte er dem Stadtrat von Kassel und bald darauf auch dem hessischen Kommunallandtag und Provinziallandtag an Von 1930 bis 1932 gehorte Lohagen als Abgeordneter seiner Partei fur den Wahlkreis 19 Hessen Nassau dem Berliner Reichstag an Mitte 1931 wurde er als Funktionar in Kassel abgesetzt und unmittelbar darauf aller Parteiamter enthoben Wahrend der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Lohagen wiederholt verhaftet und in Konzentrationslagern und Zuchthausern gefangen gehalten Nach seiner ersten Verhaftung im April 1933 kam er ins Polizeigefangnis von Kassel Vom 16 Juni 1933 bis zum 16 Oktober 1933 wurde er im KZ Breitenau inhaftiert Danach kam er in die Konzentrationslager Borgermoor und Esterwegen Nach einer vorubergehenden Entlassung wurde er am 23 Juli 1935 erneut verhaftet Am 19 Januar 1938 wurde Lohagen vom Volksgerichtshof zu einer funfzehnjahrigen Zuchthausstrafe verurteilt Im April 1945 wurde er aus dem Konzentrationslager befreit Lohagens Ehefrau Paula Lohagen die 1935 zusammen mit ihm verhaftet worden war kam nach einer langen Haftzeit die sie unter anderem in die Strafanstalt Ziegenhain und ins KZ Ravensbruck fuhrte 1944 im KZ Auschwitz um Nach dem Krieg gehorte Ernst Lohagen erneut der KPD an und wurde 1946 Mitglied in ihrem Landesvorstand in Sachsen Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD in der Sowjetischen Besatzungszone war er von April 1946 bis zum Februar 1952 Mitglied des Parteivorstandes beziehungsweise des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Von 1948 bis 1952 war Lohagen Landesvorsitzender der SED in Sachsen Von 1946 bis 1950 war er Landtagsabgeordneter in Sachsen Am 4 Februar 1949 trat er die Nachfolge von Wilhelm Koenen als Vorsitzender der SED Fraktion im Landtag an Von 1949 bis 1954 war er zudem Mitglied der Volkskammer bis 1952 leitete er dort den Ausschuss fur Haushalt und Finanzen 1952 wurde Lohagen wegen Unterdruckung der Kritik und parteischadigenden Verhaltens aus dem ZK ausgeschlossen und zu dreijahrigem Bewahrungseinsatz als Aufklarer ins Zwickau Oelsnitzer Steinkohlenrevier strafversetzt Zuvor war es seit Dezember 1951 in der Taglichen Rundschau und im Neuen Deutschland zu einer Medienkampagne gegen ihn gekommen Von Januar 1953 bis zum September 1955 war Lohagen Leiter der Bezirksfinanzinspektion Potsdam dann von 1955 bis 1958 Vorsitzender des Rates des Kreises Pritzwalk Lohagens Grab befindet sich auf dem Ehrenhain des Leipziger Sudfriedhofs Literatur BearbeitenBernd Rainer Barth Helmut Muller Enbergs Lohagen Ernst In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Gerhard Beier Arbeiterbewegung in Hessen Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfunfzig Jahre 1834 1984 Insel Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 458 14213 4 S 488 489 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 247 Dieter Pelda Die Abgeordneten des Preussischen Kommunallandtags in Kassel 1867 1933 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 22 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 8 Elwert Marburg 1999 ISBN 3 7708 1129 1 S 128 129 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Lohagen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ernst Lohagen in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Lohagen Ernst Hessische Biografie Stand 28 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Rauchert die Nester der Schumacher Agenten aus PDF 483 kB Leipziger Volkszeitung vom 15 November 1950 Glaubst Du dem Klassenfeind In Der Spiegel Nr 10 1949 S 5 f online 5 Marz 1949 SED Nie mehr betrunken In Der Spiegel Nr 11 1952 S 12 f online 12 Marz 1952 Landesvorsitzende der SED Sachsen Otto Buchwitz 1946 1948 ehem SPD Wilhelm Koenen 1946 1948 ehem KPD Ernst Lohagen 1948 1952 ehem KPD Karl Schirdewan 1952 ehem KPD Normdaten Person GND 130304395 lobid OGND AKS VIAF 42941518 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lohagen ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED MdR MdVGEBURTSDATUM 12 Mai 1897GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 2 November 1971STERBEORT Bad Saarow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Lohagen amp oldid 207427580