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Bernsdorf obersorbisch Njedzichow ist eine sachsische Kleinstadt im Landkreis Bautzen am nordlichen Rand der Oberlausitz Wappen Deutschlandkarte51 368333333333 14 064166666667 152 Koordinaten 51 22 N 14 4 OBasisdatenBundesland SachsenLandkreis BautzenHohe 152 m u NHNFlache 59 86 km2Einwohner 6280 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 105 Einwohner je km2Postleitzahl 02994Vorwahl 035723Kfz Kennzeichen BZ BIW HY KMGemeindeschlussel 14 6 25 030Stadtgliederung 5 OrtsteileAdresse der Stadtverwaltung Rathausallee 202994 BernsdorfWebsite www bernsdorf deBurgermeister Harry Habel CDU Lage der Stadt Bernsdorf im Landkreis BautzenKarteGrosses Bernsdorfer WappenLuftbild im Vordergrund der Schmelzteich Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Stadtgliederung 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Stadtrat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Stadtepartnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Unternehmen 5 2 Bildung 5 3 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Stadt liegt innerhalb ausgedehnter Walder am aussersten Rande der Oberlausitzer Teichlandschaft etwa 11 km nordlich von Kamenz 14 km sudwestlich von Hoyerswerda und 17 km sudlich von Senftenberg Im Norden und Nordosten wurde fruher Braunkohletagebau betrieben Der Ort ist unmittelbar von einer nahezu ebenen grossflachigen Heidelandschaft umgeben Stadtebaulich ist Bernsdorf auch heute noch eher ein schnell gewachsenes Industrie Dorf als eine Stadt mit festem planmassig angelegtem Stadtkern Stadtgliederung Bearbeiten Zu Bernsdorf gehoren die Ortsteile Bernsdorf Stadt Zeissholz obersorbisch Cisow Grossgrabe Hrabowa Strassgrabchen Nadrozna Hrabowka und Wiednitz Wetnica sowie die Wohnplatze Neu Wiednitz und Waldhof Geschichte Bearbeiten nbsp Schloss Bernsdorf OL heute StadtverwaltungBernsdorf wurde 1438 erstmals urkundlich erwahnt Der Name durfte von dem Ortsgrunder einem Bernhard von Kamenz stammen 2 1438 zahlte der Ort zur bohmischen Krone Gangolf von Luttichau erwarb 1534 die Gutsherrschaft 1578 wurde das Gut mit einem Brau und Malzhaus belehnt Melchior von Loeben erstand 1613 den Landbesitz den er 1615 fur 13 450 Taler der Stadt Kamenz verkaufte 1639 wurden die sachsischen Kurfursten Landesherren 1653 kaufte Ludwig d J von Kahle Bernsdorf von der Stadt Kamenz um es 1695 seinem Sohn Georg Christoph zu vererben 1672 als die Turken Polen uberfielen lebten in Bernsdorf acht Grenzhufner ein Halbhufner zwei Gartner und vier Hausler 1695 liess der Kurfurst von Sachsen am Kauf von Bernsdorf interessiert die Gutsherrschaft auf 11 737 Taler und 17 Silbergroschen schatzen 1731 als das Reichsgewerbegesetz die Zunfte unter Staatsaufsicht stellte erhielt Bernsdorf eine eigene Post 1773 begrundete Johann Gottlob Raum das ortliche Schulwesen 1788 liess Sigismund Ehrenreich von Redern seit 1771 Gutsherr von Bernsdorf einen Hochofen fur Raseneisenerz errichten und legte so den Grundstein fur den ersten Bernsdorfer Betrieb 1815 wurde Bernsdorf auf Beschluss des Wiener Kongresses Preussen angegliedert 1839 zahlte Bernsdorf 308 Einwohner 1845 legte Heinrich Friedrich Moritz Beyer seit 1816 Gutsherr in Bernsdorf mit der Glasherstellung den Grundstein fur die Glasindustrie in Bernsdorf 1848 erhielt seine Fabrik den Namen Ludwigshutte 1853 fertigten die Bernsdorfer Eisenwerker uber 70 Tonnen Gussteile fur den Lobauer Konig Friedrich August Turm den sie danach in neun Monaten montierten 1863 begannen die Bruder Hoffmann in der Alten Hutte mit der Glasproduktion nbsp Ehemalige Zinkweisshutte vor dem fur 2018 geplanten Abriss1870 begrundete Hutteningenieur Dudek in der ehemaligen Glasfabrik Ludwigshutte die Zinkweisshutte Bernsdorf die spater in der DDR Alleinproduzent war 1874 erweiterte die neue Bahnstrecke Kamenz Senftenberg die ortliche Infrastruktur 1886 ersteigerte Uhlich als vorletzter Besitzer das Eisenwerk bevor es 60 Jahre spater volkseigen wurde was es 44 Jahre blieb Nach der Wende 1990 wurde es schrittweise privatisiert Fur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnost Muka in den 1880er Jahren eine Bevolkerungszahl von 270 Einwohnern davon waren 150 Sorben 56 und 120 Deutsche 3 1891 hielt in Bernsdorf mit dem Wannenschmelzverfahren eine innovative Glastechnologie Einzug 1922 verkaufte der Grossindustrielle Hugo Stinnes als letzter Grundherr der 388 jahrigen Gutsherrschaft einen Teil des Gutes Bernsdorf fur 1 5 Millionen Papiermark an die Gemeinde Bernsdorf Stinnes hatte den Grundbesitz fur 1 2 Millionen erworben aber vor diesem Verkauf die kapitaltrachtigen Kohlefelder an die Grube Clara III Zeissholz veraussert Zum Ende des Zweiten Weltkrieges erwarb die Heeresverwaltung grosse Gelandeflachen im Lehmwald nordlich von Bernsdorf auf denen neben einer Niederlassung des Transportkorps Speer auch eine Siedlung Durchgangslager fur die Ruckfuhrung von Mennoniten nach Deutschland mit einer Kapazitat von 4000 Bewohnern entstehen sollte 1954 war Baubeginn des Wasserwerkes und fur den Ausbau des Trinkwassernetzes Das Waldbad wurde zum Naherholungsgebiet ausgebaut 1955 wurde der soziale Wohnungsbau begonnen Bernsdorf entwickelte sich 1960 zu einem bedeutenden Industriestandort Am 18 September 1968 erhielt Bernsdorf das Stadtrecht 4 1991 wurde die Verwaltungsgemeinschaft mit Strassgrabchen Wiednitz Grossgrabe und Zeissholz gebildet Sie wurde am 1 Januar 2012 mit Eingemeindung der letzten angehorigen Gemeinde aufgelost Eingemeindungen1950 erfolgte die Eingemeindung der unmittelbar an Bernsdorf angrenzenden Siedlungen Neu Wiednitz und Waldhof Am 1 Januar 1994 wurde Zeissholz nach Bernsdorf eingemeindet 4 Am 1 Januar 1997 folgte Grossgrabe 5 Strassgrabchen kam am 1 Januar 2007 hinzu 6 Am 1 Januar 2012 erfolgte schliesslich die Eingemeindung von Wiednitz Politik BearbeitenStadtrat Bearbeiten Gemeinderatswahl 2019 7 Wahlbeteiligung 62 3 2014 50 5 403020100 30 6 14 4 14 8 17 7 19 2 3 3 CDUFDPLinkeBKCAfDSPDVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Seit der Gemeinderatswahl am 26 Mai 2019 verteilen sich die 15 Sitze des Stadtrates folgendermassen auf die einzelnen Gruppierungen Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU 6 Sitze 2Die Linke 3 Sitze 2Freie Wahler Bernsdorfer Karnevalsclub BKC 3 Sitze 1Freie Demokratische Partei FDP 2 Sitze 0Alternative fur Deutschland AfD 1 Sitz 1Burgermeister Bearbeiten Burgermeister Harry Habel wurde 2012 wiedergewahlt 8 Am 23 Juni 2019 wurde er mit 93 8 der gultigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 32 9 erneut im Amt bestatigt 9 Wappen Bearbeiten Beschreibung Geteilt in Blau und Gold Oben ein kleeblattgeschmuckter stilisierter goldener Adlerflugel unten ein schwarzer laufender Bar mit ausgeschlagener Zunge Stadtepartnerschaften Bearbeiten Seit 1990 besteht eine offizielle Stadtepartnerschaft mit Steinenbronn in Baden Wurttemberg Diese Gemeinde ist wiederum verschwistert mit Polla in Italien mit Le Roeulx in Belgien und mit Quinsac bei Bordeaux in Frankreich Einige Aktivitaten finden als Ringpartnerschaft mit allen diesen Gemeinden statt u a ein jahrliches Jugendtreffen in Polla Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Johanneskirche in Bernsdorf Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Bernsdorf Oberlausitz Die evangelische Johanneskirche wurde 1905 im Stil der Neugotik erbaut nbsp Der Bahnhof Strassgrabchen Bernsdorf Oberlausitz an der Bahnstrecke Lubbenau KamenzDer ortsansassige Sportverein ist die Turn und Sportgemeinschaft Bernsdorf TSG Bernsdorf 10 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenUnternehmen Bearbeiten Die Firma Aluform System GmbH amp Co KG mit Sitz in Bernsdorf stellt Aluminium Profilbleche her 11 Die 2009 gegrundete Leichtform GmbH verarbeitet am Standort Bernsdorf PUR Schaume Seit 1872 befindet sich in Bernsdorf die von den Gebrudern Hoffmann gegrundete Glashutte Zu DDR Zeiten war das Glaswerk unter der Marke Ankerglas bekannt Nach der Wende ging das Unternehmen 1991 an Gerresheimer 2000 an BSN Glasspack Seit 2004 ist die Hutte in Besitz von Owens Illinois Heute werden in dem Werk vor allem Flaschen fur Spirituosen produziert 12 Im Ortsteil Strassgrabchen produziert das Unternehmen TD Deutsche Klimakompressor TDDK ein Mitglied der Toyota Unternehmensgruppe Verdichter fur Fahrzeug Klimaanlagen Bildung Bearbeiten Die Stadt Bernsdorf verfugt uber eine Grundschule sowie eine Freie Oberschule mit dem Namen WIR Grundung 2009 Verkehr Bearbeiten Die Bundesstrasse 97 quert Bernsdorf von Nordost in Sudwest Richtung Die Bundesautobahn 4 und damit die Europastrasse 40 verlaufen 30 km sudlich von Bernsdorf Der Bahnhof Strassgrabchen Bernsdorf Oberlausitz liegt an der Bahnstrecke Lubbenau Kamenz Der Flughafen Dresden liegt 40 km sudwestlich Personlichkeiten BearbeitenGerhard Hoffmann 1898 1955 Kapellmeister Musiker Gotthold Anders 1857 1936 Politiker NLP DVP MdL Karl Bettin 1930 2022 Politiker SED Minister fur Glas und Keramikindustrie und Minister fur Leichtindustrie der DDR Horst Kosel 1927 2012 Sportwissenschaftler und Hochschullehrer Heinz Karl Kummer 1920 1987 Maler und Grafiker Gerhard Mohwald 1920 2012 ehemaliger Burgermeister und Ehrenburger Ingeborg Schwalbe 1935 Leichtathletin Olympiateilnehmerin Christian Rudolph 1949 Leichtathlet Olympiateilnehmer Klaus Jurgen Schmidt 1944 Rundfunk Journalist Wilfried Seibicke 1931 2009 Germanist Namenkundler Rosemarie Will 1949 Rechtswissenschaftlerin Gerhard Zschieschang 1931 2012 MykologeLiteratur BearbeitenDeutschmann Aus der Geschichte des Industriedorfes Bernsdorf in Scholz Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda Verlag Ziehlke Bad Liebenwerda 1925 S 259 261 Digitalisat Gunter Meusel Geschichte der Stadt Bernsdorf 2 Bande Bernsdorf 2000 2003 ohne ISBN Georg Uhlich Geschichte des Bernsdorfer Eisenhuttenwerkes in Scholz Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda Verlag Ziehlke Bad Liebenwerda 1925 S 136 141 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt Bernsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Geschichte der Zinkweisshutte Ludwigshutte Hermann Dudek amp Sohne 1869 1914 Geschichte der Zinkweisshutte Ludwigshutte Hermann Dudek amp Sohne 1914 1933 Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden Sachsens am 31 Dezember 2022 Fortschreibung des Bevolkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9 Mai 2011 Gebietsstand 01 01 2023 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen abgerufen am 21 Juni 2023 Hilfe dazu Ernst Eichler und Hans Walther Sachsen Alle Stadtenamen und deren Geschichte Faber und Faber Leipzig 2007 ISBN 978 3 86730 038 4 S 45 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 S 89 a b Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 StBA Anderungen bei den Gemeinden siehe 1997 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2007 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014 Stadt Bernsdorf Beitrag auf lr online de Memento des Originals vom 19 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lr online de Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Burgermeisterwahl Stadt Bernsdorf am 23 Juni 2019 Homepage der TSG Bernsdorf Memento des Originals vom 30 Juni 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tsg bernsdorf de Website der Firma Aluform Millioneninvestition in Bernsdorf auf www lr online de abgerufen am 19 August 2018 Stadte und Gemeinden im Landkreis Bautzen Stadte Bautzen Budysin Bernsdorf Oberlausitz Bischofswerda Elstra Halstrow Grossrohrsdorf Hoyerswerda Wojerecy Kamenz Kamjenc Konigsbruck Lauta Pulsnitz Radeberg Schirgiswalde Kirschau Weissenberg Wospork Wilthen Wittichenau Kulow Gemeinden Arnsdorf Burkau Porchow Crostwitz Chroscicy Cunewalde Demitz Thumitz Doberschau Gaussig Dobrusa Huska Elsterheide Halstrowska hola Frankenthal Goda Hodzij Grossdubrau Wulka Dubrawa Grossharthau Grossnaundorf Grosspostwitz O L Budestecy Haselbachtal Hochkirch Bukecy Konigswartha Rakecy Kubschutz Kubsicy Laussnitz Lichtenberg Lohsa Laz Malschwitz Malesecy Nebelschutz Njebjelcicy Neschwitz Njeswacidlo Neukirch Neukirch Lausitz Obergurig Hornja Horka Ohorn Ossling Woslink Ottendorf Okrilla Panschwitz Kuckau Pancicy Kukow Puschwitz Bosicy Rackelwitz Worklecy Radibor Radwor Ralbitz Rosenthal Ralbicy Rozant Rammenau Schmolln Putzkau Schwepnitz Sohland an der Spree Spreetal Sprjewiny Dol Steina Steinigtwolmsdorf Wachau Sachsen Siehe auch Kreis Bautzen Landkreis Bautzen 1994 2008 und Landkreis BautzenOrtsteile von Bernsdorf Bernsdorf mit Otterschutz Neu Wiednitz und Waldhof Grossgrabe Strassgrabchen mit Grunberg Wiednitz mit Heide Zeissholz mit Kolonie Zeissholz Saxonia und Zeissholz Siedlung Normdaten Geografikum GND 4369697 1 lobid OGND AKS VIAF 243165645 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernsdorf Oberlausitz amp oldid 230684424