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Heide bis 1949 Kolonie Heye III ist ein Wohnplatz der Stadt Bernsdorf im Nordwesten des Landkreises Bautzen im Freistaat Sachsen Die Siedlung entstand als Werkskolonie der Grube Heye III HeideGemeinde BernsdorfKoordinaten 51 24 N 14 2 O 51 39919984 14 02941397 134 Koordinaten 51 23 57 N 14 1 46 OHohe 134 m u NNEinwohner 140 2012 Eingemeindung 1950Eingemeindet nach WiednitzPostleitzahl 02994Vorwahl 035723 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Grube Heye III Tagebau Heide 2 3 Brikettfabrik Heye III Heide 3 Denkmale 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Heide befindet sich vier Kilometer nordwestlich von Bernsdorf rechtsseitig des Ruhlander Schwarzwassers in der weitgehend ebenen und waldreichen Grunewalder Heide nordostlich liegen mit dem Alten Jungfernstein 171 m und dem Jungfernstein 173 m zwei unbedeutenden Erhebungen Ostlich von Heide verlauft die Bahnstrecke Lubbenau Kamenz sudostlich liegt der Bahnhof Wiednitz Im Norden befinden sich auf Hohenbockaer und Lautaer Flur die Tagebaurestseen Heide VI und Heide V Nachbarorte Bearbeiten Schwarzbach Hohenbocka Johannisthal LeippeGrunewald nbsp Neukollm SaxoniaSella Wiednitz WiednitzGeschichte BearbeitenBis zum Ende des 19 Jahrhunderts bestand die zur preussischen Oberlausitz gehorige Gegend nordlich von Wiednitz aus von Kiefern dominierten Heidewaldern Am Oberlauf des Schwarzwassers befanden sich mit dem Alten Teich und dem Nasdanteich zwei grossere Teichteiche 1874 wurde die von der Berlin Gorlitzer Eisenbahn Gesellschaft errichtete Bahnstrecke Lubbenau Kamenz vollendet im Zuge des Eisenbahnbaus erfolgte die Trockenlegung der beiden Teiche Nachdem 1908 im Gebiet zwischen Wiednitz Hohenbocka Leippe und Grunewald bei Erkundungsbohrungen ein abbauwurdiges Braunkohlenfloz aufgefunden worden war erwarb der Grossindustrielle Friedrich Carl Theodor Heye Besitzer der Braunkohlengruben Heye I und Heye II sowie der Glashutte Annahutte bei Sarchen die Abbaurechte Bereits 1909 begann die F C Th Heye Braunkohlenwerke GmbH ostlich von Grunewald auf dem Areal des Jahmenteiches mit dem Aufschluss der Grube Heye III Zugleich wurde an den Nasdanwiesen neben der Eisenbahnstrecke der Bau einer Brikettfabrik eines Grubenkraftwerks und der Werkssiedlung Kolonie Heye III aufgenommen Die Plane fur die Werkssiedlung lieferte der Architekt Georg Heinsius von Mayenburg der zuvor bereits fur die Ilse Bergbau AG die Gartenstadt Marga entworfen hatte Die Gebaude der unmittelbar neben den Betriebsanlagen errichteten Siedlung wurden durch Heinsius ahnlich gestaltet wie die in der deutlich grosseren Gartenstadt Marga Die Siedlung mit Wohnhausern fur Beamte und Arbeiter einem Badehaus einer Schule sowie einer Werksgaststatte bildete eine geschlossene Gemeinde und war zur Dorfkirche Hohenbocka eingepfarrt In den 1920er Jahren entstand ein Wasserturm 1 Die Aufnahme der Kohlegewinnung und die Inbetriebnahme der Brikettfabrik erfolgte im Dezember 1909 zwischen dem Tagebau und der Brikettfabrik entstand eine Kettenbahn zum Transport der Kohle Nach der Auskohlung des ersten Tagebaus wurden bis 1937 westlich der Bahnstrecke in Richtung Hohenbocka die Tagebaue II III und IV betrieben die ausgekohlten Flachen wurden mit dem Abraum verkippt Wegen der zunehmenden Entfernung zwischen dem Tagebau und der Brikettfabrik erfolgte die Errichtung einer Grubenbahn mit Grossraumwagen von je 20 t Jahrlich wurden etwa 0 5 bis 0 7 Mio t Kohle gefordert Mit dem 1935 aufgenommenen Tagebau V wurde die Kohleforderung auf das Gelande ostlich der Bahnstrecke zwischen Hohenbocka und Lauta verlagert 1940 erfolgte mit dem Tagebau VI der Aufschluss des letzten neuen Tagebaus der Grube 1943 verkaufte die F C Th Heye Annahutte Braunkohlenwerke GmbH ihre Betriebsanlagen in Annahutte und verlegte ihren Betriebssitz in die Kolonie Heye III 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen verstaatlicht Da die Rohkohle aus den eigenen Abbaufeldern wegen des gestiegenen Brikettbedarfs nicht mehr ausreichte um die Brikettfabrik zu versorgen wurde 1947 eine neue Kohlenverbindungsbahn von der Brikettfabrik Laubusch nach Heye III angelegt mit der Braunkohle aus dem Tagebau Laubusch spater auch von der Siebanlage Sabrodt angeliefert werden konnten 1949 erhielt die inzwischen verstaatlichte Grube den neuen Namen VEB Braunkohlenwerk Heide zeitgleich wurde auch die Kolonie Heye III in Heide umbenannt Im Jahre 1950 wurde die Werkssiedlung Heide aus dem Braunkohlenwerk ausgegliedert und zum Ortsteil von Wiednitz Bis zu dieser Zeit war die Kolonie ausschliesslich von Werksangehorigen bewohnt Als Nebenprodukte des Tagebaubetriebs wurden ab 1957 auch Quarzsand und Ton gewonnen Zu Beginn der 1960er Jahre wurde die Kohleforderung auf jahrlich 1 Mio t gesteigert Da die Energiepolitik der DDR in der zweiten Halfte der 1960er Jahre vermehrt auf Erdol statt auf Braunkohle setzte wurde die Grube Heide in der sich noch Kohlenvorrate von 3 4 Mio t befanden 1968 vorzeitig stillgelegt Das noch zu verfullende Restloch V wurde von 1971 bis 1990 als Rotschlammdeponie des Lautawerkes genutzt Die Brikettfabrik Heide wurde 1968 dem VEB BKK Gluckauf Knappenrode zugeordnet 1969 erreichte sie mit ca 590 000 t Briketts ihre hochste Jahresproduktion In Folge der Einstellung des Grubenbetriebs sank die Einwohnerzahl durch den Wegzug vieler Bergmannsfamilien aus Heide Ende 1992 wurde die Brikettfabrik Heide stillgelegt in den Jahren 1994 1995 erfolgte die Sprengung der Brikettfabrik und des Kraftwerkes Gegenwartig steht der historische Ortskern nahezu leer dies betrifft insbesondere den durch von Mayenburg entworfenen Bereich Folge ist ein zunehmender Verfall Eingeworfene Fensterscheiben grosse Risse in den Mauern und undichte Dacher sind die Folge 3 Nach der Kreisreform gehorte Heide von 1996 bis 2008 als Ortsteil von Wiednitz zum Landkreis Kamenz und seitdem zum Landkreis Bautzen Am 1 Januar 2012 wurde Heide zusammen mit Wiednitz nach Bernsdorf eingemeindet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1911 4 4001925 5 9182012 6 140Grube Heye III Tagebau Heide Bearbeiten Betriebszeit 1909 1968 Abbauflache 883 8 ha Rohkohlenfordermenge 38 8 Mio tBrikettfabrik Heye III Heide Bearbeiten Betriebszeit 1910 1992 Gesamtproduktion 28 3 Mio t BrikettsDenkmale Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Wiednitz Fabrikantenvilla der Heye Braunkohlenwerke errichtet nach 1910 saniert 2004 Wohnhaus Bahnhofstrasse 65 und Nebengebaude ursprunglich erhaltenes Siedlungshaus der Kolonie Ehemaliges Klubhaus mit Bibliothek Laden und Wirtschaftsteil errichtet nach 1910 zu Wohnzwecken umgebaut saniert 2018 20 7 Weblinks BearbeitenLMBV Wandlungen und Perspektiven Heft 23 Heide Zeissholz Geschichte von Wiednitz und HeideEinzelnachweise Bearbeiten https hoyte24 de newsreader2 die geschichte von heye iii lebt weiter html 40048 Bergamt Gorlitz Nr 1 449 https www lr online de lausitz hoyerswerda lost places in der lausitz das vergessene gartenstaedtchen in der heide 52326457 html https www lr online de lausitz hoyerswerda das wiedersehen will keiner missen aid 3119862 https www lr online de lausitz hoyerswerda das wiedersehen will keiner missen aid 3119862 https www agreement berlin de wp content uploads 2015 08 Lausitz Doku 23 Heide Zeissholz pdf https www lr online de lausitz hoyerswerda kooperation mit marga gartenstadt heide soll erwachen 42141795 htmlOrtsteile von Bernsdorf Bernsdorf mit Otterschutz Neu Wiednitz und Waldhof Grossgrabe Strassgrabchen mit Grunberg Wiednitz mit Heide Zeissholz mit Kolonie Zeissholz Saxonia und Zeissholz Siedlung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heide Bernsdorf amp oldid 211292808