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Die Gartenstadt Marga ist eine Werkssiedlung mit Gartenstadtcharakter in Brieske bei Senftenberg Brandenburg Gartenstadt Marga Hauser mit GrunhofInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gesamtanlage 2 1 Markt 2 2 Wohnbauten 2 3 Grunring 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErbaut wurde die Gartenstadt zwischen 1907 und 1915 als Arbeiterkolonie der Ilse Bergbau AG deren Direktor Gottlob Schumann u a durch die Schaffung von Werkssiedlungen seine Stammbelegschaft starker an das Unternehmen binden wollte 1 Ihr Name geht auf die 1906 in Brieske erschlossene Grube Marga zuruck die wiederum nach Schumanns bereits im Kindesalter verstorbener Tochter benannt war 1 Die Gartenstadt Marga ist in ihrer aufwandigen und qualitatvollen architektonischen Gestaltung insbesondere von der Dresdner Reformarchitektur und von Elementen des spaten Jugendstils gepragt Sie wurde unter dem Eindruck der englischen Gartenstadt geplant die auf den Stadtplaner Ebenezer Howard Ende 19 Jahrhundert zuruckgeht Der Architekt der Siedlung war Georg Heinsius von Mayenburg errichtet wurden 78 Hauser mit ca 15 verschiedenen Haustypen in denen Beamte und Arbeiter der Ilse Bergbau AG wohnten Aufgrund der ausseren Erscheinung wird Marga oft als erste deutsche Gartenstadt bezeichnet jedoch erfullt die Siedlung die Kriterien einer Gartenstadt nur ausserlich da sie als Werkssiedlung der Ilse Bergbau AG ohne ein genossenschaftliches Modell auskommt wie es fur Gartenstadte typisch ist Gesamtanlage BearbeitenDie Hauser gruppieren sich auf einem kreisformigen Siedlungsgrundriss in dessen Zentrum sich ein rechteckiger Marktplatz befindet der von Schule Kirche Friedhof Gasthaus und Geschaftshausern umgeben ist Die Gebaude am Markt sind an Vorbildern kleinstadtischer Architektur orientiert wahrend die Siedlungshauser sich eher an den Motiven bauerlicher und herrschaftlicher Baukunst landlicher Pragung orientieren Die Siedlung wurde 1985 unter Denkmalschutz gestellt und von 1998 bis 2000 saniert Markt Bearbeiten nbsp Kirche der Gartenstadt 2003Der Markt der zwischen 1910 und 1915 erbaut wurde bildet das Zentrum der Kolonie Marga und ist Ausgangspunkt der Radialen Begonnen wurde der Markt an der Nordwestseite Hier befinden sich die sogenannte Alte Post aufgrund des schnellen Wachstums und des starken Postaufkommens war dieses Gebaude bereits vor seiner Fertigstellung zu klein das Ilse Kaufhaus eine Backerei und eine Fleischerei Die Gebaude der Alten Post des Kaufhauses und der Backerei sind durch Pergolen miteinander verbunden hinter den Gebauden erstreckt sich uber die gesamte Breite des Marktes ein Wirtschaftshof mit Lagerraumen Stallungen und Fahrzeugremisen Bemerkenswert ist die Qualitat und die Liebe zum Detail die auch an solch nachgeordneten Bauten zu finden ist Die Schule die die gesamte nordostliche Seite des Marktes einnimmt ist nach den damals modernsten Standards Vordach zum Schutz vor Regen grosser Windfang und geflieste Wande in den Fluren auch das Raumprogramm entspricht einem gehobenen zeitgenossischen Standard errichtet worden Der Schule am Markt gegenuber steht das Gasthaus Die Kaiserkrone verfugte uber getrennte Gastbereiche fur hohe Beamte Beamte und Arbeiter daneben bot sie Raumlichkeiten fur einen Hotelbetrieb und besass einen Veranstaltungssaal in dem offentliche und private Feiern stattfanden Theatergruppen gastierten und Tanzveranstaltungen abgehalten werden konnten An der Sudostseite des Marktes wurde 1914 die Kirche errichtet ein voluminoser dominierender Bau Hinter der Kirche befindet sich ein Friedhof dessen Existenz in zweierlei Hinsicht hochst bemerkenswert ist denn zum einen hatte das 19 Jahrhundert die Friedhofe gerade erst aus hygienischen Grunden aus den Stadten verbannt zum anderen war es nicht ublich bereits wahrend der Planung von Arbeitersiedlungen an den Tod ihrer meist jungen Bewohner zu denken Ca 20 m vor der Kirche wird der Markt von der ehemals unbedeutenden nun aber stark befahrenen Chaussee Senftenberg Ruhland durchschnitten An Kirche und Friedhof grenzt links das Pfarrhaus der Kolonie an ein Bau der sich von den anderen Wohnhausern der Kolonie deutlich unterscheidet Als Pendant zu diesem Gebaude sah die ursprungliche Planung den Bau eines Arzthauses rechts der Kirche vor Das Gebaude der neuen Post das sich ebenfalls am Markt befindet hebt sich architektonisch von den anderen Bauten der Kolonie deutlich ab Vermutlich wurde der schlichtere Bau erst wahrend oder unmittelbar nach dem Krieg errichtet nbsp Wurfelhaus nbsp Strassenszene Foto 2003 nbsp Am Markt Foto 2003Wohnbauten Bearbeiten 64 unterschiedliche Wohngebaude die aus 15 verschiedenen Basisentwurfen entwickelt wurden hat der Architekt von Mayenburg uber dem spiral bis kreisformigen Grundriss verteilt Trotz der Verwendung von Basisentwurfen gleicht kaum ein Gebaude dem anderen Durch die Verwendung von unterschiedlichen Baumaterialien und Dachformen durch Einsatz verschiedener Gliederungselemente wie Fensterspiegel Lisenen Fachwerk u a entstand eine vielseitig gestaltete Siedlung Auch die Anordnung der Hauser an den als Alleen angelegten Strassen der Siedlung macht diese Siedlung lebendig Die Architektur der Wohngebaude nimmt haufig Bezug auf landliche Schlossbauten Sachsens aber auch auf Vorbilder aus dem englischen Landhausbau wie sie von Muthesius in Wort und Bild nach Deutschland vermittelt wurden Die kleineren Bauten entsprechen Vorbildern bauerlicher Architektur Durch die Verbindung einzelner Gebaude mittels Torbogen schaffte von Mayenburg Gruppen von Bauten die als stadtebauliche Akzente wahrgenommen werden und die meist an exponierter Stelle zu finden sind Auch die beiden identischen Gebaude mit glockenformigem Dach die den Auftakt zur Siedlung markieren und die durch ihre symmetrische Lage an der Chaussee von Senftenberg nach Ruhland eine Torsituation schaffen sind als ein solcher stadtebaulicher Akzent anzusehen ebenso wie das Gebaude in Marktnahe das durch seine architektonische Gestalt an Bauten wie Schloss Moritzburg bei Dresden erinnert nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Marktplatz Gartenstadt Marga Grunring Bearbeiten Der aussere Grunring schliesst die Arbeiterkolonie Marga zur Umgebung ab Dieser Grunring wurde in verschiedene Funktionsbereiche untergliedert Festwiese Sportplatz Fabrikgarten Kindergarten Gartnerei Heute ist der Grunring durch spatere Bebauung nicht mehr so gut erkennbar wie in der Anfangszeit Literatur BearbeitenSybille Gramlich Brieske Die Kolonie Marga Eine Arbeiterkolonie zwischen Werkssiedlungsbau und Gartenstadt In Brandenburgische Denkmalpflege 3 Jahrgang Heft 1 1994 S 85 95 ISSN 0942 3397 Alexander Niemann Brieske Die Gestaltung der Freiflachen der Kolonie Marga In Brandenburgische Denkmalpflege 3 Jahrgang Heft 1 1994 S 95 105 ISSN 0942 3397 Paulhans Peters Marga Bergarbeiter Kolonie in der Lausitz Entstehung Niedergang Sanierung Dolling und Galitz Hamburg 2002 ISBN 3 935549 19 9 Wolfgang Joswig Marga Die erste deutsche Gartenstadt Forderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e V Cottbus 1994 ISBN 3 00 004020 X Ulf Jacob und Ute Jochinke Oasen der Moderne Stadt und Landschaftsgestaltungen im Lausitzer Revier Internationale Bauausstellung Furst Puckler Land Grossraschen Zeitmaschine Lausitz Verlag der Kunst Dresden in der Verlagsgruppe Husum Husum 2004 darin Die Kolonie Grube Marga als Wohnoase der Ilse Bergbau AG S 24 59 ISBN 3 86530 065 0 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Hrsg Maximilian Claudius Noack Zwischen wilhelminischer Bedarfsarchitektur undmoderaterModerne Die Werkskolonien im Niederlausitzer Braunkohlenrevier Michael Imhof Verlag Petersberg 2016 ISBN 978 3 7319 0404 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gartenstadt Marga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120180 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Brandenburgische Denkmalpflege Private Website zur Geschichte des Lausitzer Braunkohlenbergbaus und der Bergbausiedlungen Private Website mit historischen Ansichten von Grube Marga sowie weiteren Orten der RegionEinzelnachweise Bearbeiten a b Baxmann Matthias Schumann Georg Gottlob in Neue Deutsche Biographie 23 2007 S 750 751 Onlinefassung51 506638888889 13 973880555556 Koordinaten 51 30 23 9 N 13 58 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gartenstadt Marga amp oldid 223091956