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Rosemarie Will geb Flick 25 August 1949 in Bernsdorf ist eine deutsche Rechtswissenschaftlerin und Hochschullehrerin Von 1989 bis 2014 war sie Professorin an der Humboldt Universitat zu Berlin Rosemarie Will 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRosemarie Will wurde 1949 als Rosemarie Flick in Bernsdorf Oberlausitz geboren 1968 1 oder 1969 2 trat sie der SED bei Nach dem Abitur 1968 in Kamenz studierte sie von 1969 bis 1973 Rechtswissenschaft an der Humboldt Universitat zu Berlin Von 1973 bis 1979 war sie dort im Rahmen eines Forschungsstipendiums wissenschaftliche Assistentin 1976 wurde sie zur FDJ Sekretarin gewahlt spater zur Propagandafunktionarin der FDJ Grundorganisation an der Humboldt Universitat 1 1977 promovierte Will mit der Arbeit Studien zum Kampf der Arbeiterklasse um soziale Grundrechte im Kapitalismus unter besonderer Berucksichtigung der BRD 1979 1980 folgte ein Studienaufenthalt in der Sowjetunion an der Universitat Lwow 3 Von 1980 bis 1983 war sie an der Akademie der Wissenschaften der DDR im Institut fur Staats und Rechtstheorie tatig 1983 habilitierte sich Will an der Humboldt Universitat zu Berlin fur Offentliches Recht mit der Arbeit Studie uber die Rolle des Staates in der politischen Organisation der sozialistischen Gesellschaft und vertritt hier u a die Meinung Der burgerliche Staat als der unumstritten wichtigste Teil der politischen Macht der herrschenden Klasse musste von der Arbeiterklasse in der proletarischen Revolution zerschlagen werden 4 1984 wurde Will Hochschuldozentin Von 1988 bis 1990 arbeitete sie im Forschungsprojekt Moderner Sozialismus 5 gemeinsam mit Michael Brie Dieter Segert Rainer Land und anderen Dieser Kreis von Wissenschaftlern ganz uberwiegend Mitglieder der SED sammelte Argumente gegen die Wiedervereinigung und arbeitete an Analysen und Reformkonzepten die die DDR demokratisieren die Wirtschaft offnen einen sozialen und okologischen Umbau der Gesellschaft einleiten und die Ost West Konfrontation uberwinden sollten 6 Rosemarie Will beschaftigte sich in besonderem Masse mit der Frage nach den Strukturen eines sozialistischen Rechtsstaats und den Wegen dahin 7 Im Jahr des Mauerfalls 1989 vertrat Will folgende Positionen Die BRD Politik der Obhutspflicht gegenuber DDR Staatsburgern ist eine volkerrechtswidrige Politik der Starke Dies kann nicht allein durch die DDR unterbunden werden 8 Anfang Dezember 1989 unterzeichnete sie anlasslich des ausserordentlichen Parteitags der SED den Aufruf Fur eine sozialistische Partei der DDR Hier forderte sie Auf Grundlage ihrer geostrategischen Lage hat die DDR einen besonderen Beitrag zur Herausbildung kooperativer Sicherheitsstrukturen zwischen NATO und Warschauer Vertrag zu leisten Die DDR sollte eine Einbeziehung in die westeuropaische Integration als souveraner Partner anstreben und zugleich aktiv die Revitalisierung der sozialistischen okonomischen Zusammenarbeit betreiben und so als Mittler fur das Entstehen eines gesamteuropaischen Wirtschaftsraumes wirken 9 Mitte Dezember 1989 vor dem zweiten Teil des Ausserordentlichen Parteitags trat Will aus der SED aus 10 Will war weiter als Verfassungsrechtsberaterin fur den Unabhangigen Frauenverband tatig 11 und arbeitete am Verfassungsentwurf des Zentralen Runden Tisches der DDR mit 12 Im September 1989 kurz vor Zusammenbruch der DDR wurde Will als ordentliche Professorin fur Staatsrecht an die Humboldt Universitat berufen 1 Von 1990 bis 1993 war Rosemarie Will Dekanin des Fachbereichs Rechtswissenschaft an der Humboldt Universitat Von 1993 bis zur Emeritierung im Oktober 2014 war sie dort nach Bewerbung und Neuberufung auch nach dem bundesdeutschen Hochschulrecht Professorin fur Offentliches Recht Staatslehre und Rechtstheorie Forschungsaufenthalte fuhrten Will an die Juristischen Fakultaten der Universitat Basel 1997 98 und der Staatlichen Universitat Sankt Petersburg 2010 In ihrem akademischen Lebenslauf nennt Will ihre Mitgliedschaft in SED und FDJ nicht 3 Will trat 1993 1 oder 1994 3 der SPD bei und wurde 1996 beratendes Mitglied der SPD Grundwertekommission 13 Von 1993 bis 1995 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht im Dezernat von Dieter Grimm 1996 wurde sie gegen offentlichen Widerstand 14 4 als Verfassungsrichterin des Landes Brandenburg berufen Dieses Amt ubte sie bis 2006 aus 15 Seit 1991 ist sie Mitglied der Humanistischen Union und war von 2005 bis 2013 Vorsitzende des Bundesvorstandes Will ist Mitherausgeberin der politisch wissenschaftlichen Monatszeitschrift Blatter fur deutsche und internationale Politik Seit 1995 ist sie Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes djb Dort leitete sie von 2007 bis 2010 das vom Land Brandenburg geforderte Projekt Juristinnen in der DDR 2011 produzierte Will den Dokumentarfilm Der Fall Modrow 16 der die Strafprozesse gegen den letzten Vorsitzenden des Ministerrates der DDR Hans Modrow wegen Falschung der DDR Kommunalwahlen 1989 und seines Meineids vor dem Sonderausschuss zur Untersuchung von Amts und Machtmissbrauch infolge der SED Herrschaft thematisiert 10 Sie gehort zu den Unterstutzern der Charta der Digitalen Grundrechte der Europaischen Union die Ende November 2016 veroffentlicht wurde In der Diskussion um die Verfassungsmassigkeit der 95 und 110 des Berliner Hochschulgesetzes vertrat Will gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Michael Plose in einem von der GEW Berlin in Auftrag gegebenen Gutachten entgegen ihrem Kollegen Matthias Ruffert die Auffassung dass das Land Berlin fur die gesetzliche Verpflichtung der Hochschulen zu Anschlusszusagen an bestimmte befristet beschaftigte Postdocs die Gesetzgebungskompetenz habe indem die Regelungsmaterie in das Hochschulrecht und nicht das Arbeitsrecht falle und die Hochschulen auch nicht in ihren Grundrechten verletze 17 18 Rosemarie Will ist geschieden und Mutter zweier Kinder Schriften Bearbeitenmit Hans Jurgen Will Studien zum Kampf der Arbeiterklasse um soziale Grundrechte im Kapitalismus unter besonderer Berucksichtigung der BRD 1977 Dissertation A HU Berlin 1977 Studie uber die Rolle des Staates in der politischen Organisation der sozialistischen Gesellschaft 1983 Dissertation B HU Berlin 1983 mit Michael Brie u a Sozialismus in der Diskussion Studie zur Gesellschaftsstrategie Dietz Berlin 1989 Hrsg Rechtswissenschaft in der DDR Was wird von ihr bleiben Pro Universitate Verlag Sinzheim 1995 ISBN 3 930747 25 1 Eigentumstransformation unter dem Grundgesetz Antrittsvorlesung 29 Juni 1995 Humboldt Universitat zu Berlin Juristische Fakultat PDF 104 kB HU Berlin Berlin 1996 mit Elena Gritsenko Rechtsschutzmoglichkeiten kommunaler Subjekte in Russland und Deutschland Kovac Hamburg 2013 Literatur BearbeitenMichael Plose u a Hrsg Woruber reden wir eigentlich Festgabe fur Rosemarie Will Humanistische Union Berlin 2016 ISBN 978 3 930416 34 9 Jan Wielgohs Will Rosemarie In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Jochen Zenthofer Die Karriere der SED Juristin Rosemarie Will In Die Politische Meinung Heft 392 Juli 2002 S 28 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosemarie Will Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite des Lehrstuhls von Rosemarie Will an der HU Berlin Vortrag zum Thema Vorratsdatenspeicherung 13 September 2007 Audio File Interview mit Rosemarie Will PDF 2 47 MB In freischussler Zeitschrift des Arbeitskreises kritischer Juristinnen an der Humboldt UniversitatEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Jochen Zenthofer Die Karriere der SED Juristin Rosemarie Will In Die Politische Meinung Heft 392 Juli 2002 S 28 30 Jan Wielgohs Rosemarie Will In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 a b c Lebenslauf beim Lehrstuhl fur offentliches Recht Staatslehre und Rechtstheorie Memento vom 29 Dezember 2013 im Internet Archive abgerufen am 25 August 2013 a b Henryk M Broder Den Spielraum nutzen In Der Spiegel Nr 40 1996 S 275 f online uber die Wahl der Rechtsprofessorin Rosemarie Will zur Verfassungsrichterin in Brandenburg Rainer Land Forschungsprojekt Moderner Sozialismus In Aus Politik und Zeitgeschichte Nr 11 2010 Rainer Land Hrsg Das Umbaupapier Argumente gegen die Wiedervereinigung Rotbuch Berlin 1990 ISBN 3 88022 030 1 Der SED Reformdiskurs der achtziger Jahre Rosa Luxemburg Stiftung Michael Brie Rosemarie Will u a Sozialismus in der Diskussion Studie zur Gesellschaftsstrategie Dietz Berlin 1989 S 78 Neues Deutschland 12 Dezember 1989 S 3 f a b Wahrheit ist keine frohe Botschaft Rosemarie Will im ND Interview zu ihrem Film Der Fall Modrow Gerechtigkeit herzustellen ist ein muhsamer Prozess In Neues Deutschland 27 Mai 2011 Eva Sanger Begrenzte Teilhabe Ostdeutsche Frauenbewegung und Zentraler Runder Tisch in der DDR Campus Frankfurt am Main 2005 S 340 Der Verfassungsentwurf des Runden Tisches der DDR 1989 90 Mitglieder der SPD Grundwertekommission Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Die Wandlungen der Rosemarie Will In Die Zeit Nr 39 1996 Rote Rosi in der Robe In Focus 16 September 1996 Ehemalige Verfassungsrichter In Verfassungsgericht des Landes Brandenburg Der Fall Modrow Ein Film uber die Strafprozesse gegen Hans Modrow In Brandenburgische Landeszentrale fur politische Bildung 2 Dezember 2011 Rosemarie Will Michael Plose Gutachten zur Verfassungsmassigkeit der Regelungen des 95 Abs 1 Satz 2 und des 110 Abs 6 Satz 2 Berliner Hochschulgesetz Hrsg Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Berlin Berlin 29 April 2022 gew berlin de PDF abgerufen am 11 Mai 2022 Siehe hierzu auch die Besprechung von Gerald Wagner Pflicht zur Ehrlichkeit In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 109 11 Mai 2022 S N4 Herausgeberkreis der Blatter fur deutsche und internationale Politik Katajun Amirpur Seyla Benhabib Norman Birnbaum Peter Bofinger Ulrich Brand Micha Brumlik Dan Diner Jurgen Habermas Detlef Hensche Rudolf Hickel Claus Leggewie Ingeborg Maus Klaus Naumann Jens Reich Rainer Rilling Irene Runge Saskia Sassen Karen Schonwalder Friedrich Schorlemmer Gerhard Stuby Hans Jurgen Urban Rosemarie Will Normdaten Person GND 13662054X lobid OGND AKS LCCN no2007117440 VIAF 15334019 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Will RosemarieALTERNATIVNAMEN Flick Rosemarie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Rechtswissenschaftlerin und HochschullehrerinGEBURTSDATUM 25 August 1949GEBURTSORT Bernsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosemarie Will amp oldid 232994740