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Wittichenau obersorbisch Kulow ist eine sachsische Kleinstadt im Landkreis Bautzen in der Oberlausitz Wittichenau zahlt zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben insbesondere in den Ortsteilen wird auch Sorbisch gesprochen 2 Wappen Deutschlandkarte51 383333333333 14 25 127 Koordinaten 51 23 N 14 15 OBasisdatenBundesland SachsenLandkreis BautzenHohe 127 m u NHNFlache 61 02 km2Einwohner 5686 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 93 Einwohner je km2Postleitzahl 02997Vorwahl 035725Kfz Kennzeichen BZ BIW HY KMGemeindeschlussel 14 6 25 640LOCODE DE WTUStadtgliederung 12 OrtsteileAdresse der Stadtverwaltung Markt 1 02997 WittichenauWebsite www wittichenau deBurgermeister Markus Posch CDU Lage der Stadt Wittichenau im Landkreis BautzenKarteLuftbildpanoramaDie katholische Kirche im Stadtzentrum Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Stadtgliederung 2 Geschichte 2 1 Eingemeindungen 2 2 Wappen 3 Bevolkerung und Sprache 3 1 Konfessionsstatistik 4 Politik 4 1 Stadtrat 4 2 Burgermeister 4 3 Stadtepartnerschaften 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Sehenswurdigkeiten 5 2 Regelmassige Veranstaltungen 6 Bildung 7 Wirtschaft 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 BelegeGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Wittichenau liegt etwa funf Kilometer sudlich der Stadt Hoyerswerda an der Schwarzen Elster Durch das Stadtgebiet fliessen als weitere kleine Flusse das Schwarzwasser und das Klosterwasser die hier in die Schwarze Elster munden Als einer ihrer Seitenarme verlauft in der Nahe der Stadt der vom Reichsarbeitsdienst angelegte Hochwasserschutzkanal Wudra Die Umgebung ist flach wasserreich und teils dicht bewaldet Stadtgliederung Bearbeiten Die Stadt besteht aus folgenden zwolf Ortsteilen Brischko Brezki 166 Einwohner Dubring Dubrjenk 87 Ew Hoske Hozk 151 Ew Keula Kulowc 206 Ew Kotten Kocina 204 Ew Maukendorf Mucow 441 Ew Neudorf Klosterlich Nowa Wjes 82 Ew Rachlau Rachlow 200 Ew Saalau Salow 174 Ew Sollschwitz Sulsecy 296 Ew Spohla Spale 395 Ew Wittichenau Kulow 3 423 Ew 3 Geschichte BearbeitenDie erste Erwahnung fand Wittichenau im Jahre 1248 als Witigenow in der Stiftungsurkunde des Klosters St Marienstern durch die Herren von Kamenz Im Jahre 1286 wurde der Ort dann erstmals als Stadt civitatem Witigenhaw bezeichnet Als Grunder des Ortes darf der in der Urkunde genannte Witego I von Kamenz angenommen werden auf den auch der Name Witigenow zuruckgeht Der Ursprung des sorbischen Namens stammt vom Namen des Nachbarortes Keula Kulowc Das bedeutet kleines Runddorf Im Kontext mit der Belagerung der Sechsstadt Kamenz durch die Hussiten am 7 Oktober 1429 wurden das ungeschutzte Landstadtchen und seine Herrschaft das Zisterzienserkloster St Marienstern heimgesucht und ausgeplundert weil sie das geforderte Losegeld nicht bezahlen wollten Bis ins 18 Jahrhundert gehorte die Stadt gemeinsam mit vielen anderen sorbischen Siedlungen zum Niederland der Klosterpflege St Marienstern Nach den Beschlussen des Wiener Kongresses kamen durch die Teilung des Konigreiches Sachsen die Niederlausitz und Teile der Oberlausitz von Sachsen ans Konigreich Preussen und so gehorte Wittichenau mit den naher umliegenden Dorfern zwischen 1815 und 1945 zu Preussen bis 1825 Provinz Brandenburg anschliessend Provinz Schlesien respektive Niederschlesien Eingemeindungen Bearbeiten Am 1 Januar 1957 wurde Brischko eingemeindet Am 1 Januar 1978 folgte Keula Nach der Wende vergrosserte sich Wittichenau am 1 Januar 1994 um Dubring Hoske mit dem am 1 Juli 1950 eingegliederten Rachlau Kotten mit dem am 1 Juli 1950 eingegliederten Saalau Maukendorf und Sollschwitz 4 Am 1 Januar 1995 wurde Spohla eingemeindet 5 Wappen Bearbeiten nbsp Ortswappen Das Wappen zeigt in Gold die blau und rot gewandete mit silbernem Heiligenschein versehene Jungfrau Maria In der Linken halt sie das mit silbernem Heiligenschein versehene Jesuskind und in der Rechten einen Stab auf dem eine stilisierte silberne Taube sitzt Maria steht auf einer silbernen Mondsichel deren nach oben zeigende Enden mit je drei stilisierten silbernen Blumen verziert sind Das Wappen basiert auf dem einzig bekannten Wappen der Stadt aus dem 17 Jahrhundert welches wiederum aus dem Wappen des Klosters der Zisterzienserinnen St Marienstern entstanden ist Bevolkerung und Sprache BearbeitenFur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnost Muka in den achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts eine Bevolkerungszahl von 2500 davon eine Halfte sorbisch und die andere deutschsprachig 6 Ernst Tschernik zahlte 1956 in der Stadt Wittichenau mit Neudorf Klosterlich noch einen sorbischsprachigen Anteil von 32 4 der Bevolkerung 7 Bis heute wird in Wittichenau und insbesondere seinen Ortsteilen auch Sorbisch gesprochen Laut einer Umfrage unter 12 700 Lesern der Sachsischen Zeitung leben in Wittichenau die glucklichsten Menschen in Sachsen 8 Konfessionsstatistik Bearbeiten Laut der Volkszahlung von 2011 waren zu diesem Zeitpunkt von 5 879 Einwohnern 3 397 romisch katholisch 57 8 467 evangelisch 7 9 und 2 015 gehorten einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an 34 3 9 2018 waren 56 der Einwohner katholisch weitere 8 evangelisch 10 Politik BearbeitenKommunalwahl 2019 11 Wahlbeteiligung 70 7 6050403020100 41 9 12 8 p 31 7 0 4 p 5 2 0 8 p 4 6 3 4 p 10 5 n k p 6 2 n k p CDUABVWVMAFSLAfDSPD2014 2019Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu langVorlage Wahldiagramm Wartung Fehler in der Farbeingabe DunkelVorlage Wahldiagramm Wartung Fehler in der Farbeingabe HellVorlage Wahldiagramm Wartung Fehler in der Farbeingabe HellVorlage Wahldiagramm Wartung Fehler in der Farbeingabe Hell Stadtrat Bearbeiten Nach den Kommunalwahlen in Sachsen 2019 sitzen 15 Stadtrate im Stadtrat von Wittichenau Es entfielen sieben Sitze auf die CDU 2014 9 sechs auf die Allgemeine Burgervertretung 5 einer auf die AfD 0 sowie einer auf die SPD 0 Die Wahlervereinigung Maukendorf und die Alternative fur Stadt und Land welche zuvor jeweils mit einem Sitz vertreten waren konnten nicht erneut in den Stadtrat einziehen Ein Sitz bleibt unbesetzt da die AfD der rechnerisch zwei Sitze zustunden nur mit einem Kandidaten antrat Burgermeister Bearbeiten Markus Posch wurde im Juni 2014 im zweiten Wahlgang mit 63 der Stimmen als Nachfolger von Udo Popella zum neuen Burgermeister gewahlt 12 Sieben Jahre spater wurde er bei der Wahl ohne Gegenkandidaten in seinem Amt bestatigt Stadtepartnerschaften Bearbeiten Partnerschaften bestehen mit Tanvald Tschechien Bad Honnef Deutschland und Lubomierz Polen Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Krabat Saule auf dem MarktplatzSehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Wittichenau Zu den wichtigsten Baudenkmalern gehort die Katholische Pfarrkirche St Maria Himmelfahrt im Stadtzentrum die nach der Zerstorung durch die Hussiten im Jahr 1429 in den Folgejahren bis 1440 wiederaufgebaut wurde Die dreischiffige Stufenhalle wurde 1527 nach Osten verlangert und mit einem Gewolbe vollendet Der Hauptaltar aus Stuckmarmor wurde 1722 23 von Mathias Wenzel Jackel Prag aus Wittichenau geburtig entworfen Die Ausstattung der Kirche ist weitgehend barock In Wittichenau befinden sich zudem mehrere historische Muhlen darunter die Schowtschickmuhle bis 1560 Kubitzmuhle die letzte von drei Wassermuhlen am Rande des Dubringer Moores Die Pasternakmuhle und die Mittelmuhle wurden um 1900 abgetragen Die Kober Muhle fruher Kosslickmuhle war bis in die 1920er Jahre Papiermuhle und dient heute als Getreidemuhle Die Stadtmuhle wurde um 1650 erstmals erwahnt Auf dem Marktplatz des Stadtchens befinden sich sowohl eine rekonstruierte kursachsische Postmeilensaule von 1732 deren Originalschriftblock im Schlossmuseum Hoyerswerda steht als auch die Krabatsaule welche an den kroatischen Obristen Johann Schadowitz erinnert auf den die sorbische Sage vom Krabat zuruckgeht An seinem Grab in der katholischen Kirche erinnert eine Gedenktafel an ihn Heutzutage verlauft ausserdem der Radwanderweg Auf den Spuren des Krabat durch Wittichenau Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Zu den kulturellen Hohepunkten gehoren unter anderem das Osterreiten und die Karnevalszeit Wittichenauer Karnevalsverein e V Den Karneval in Wittichenau gibt es bereits seit dem Jahr 1706 Bildung BearbeitenDie Stadt Wittichenau verfugt uber die Krabat Grundschule sowie die Oberschule Korla Awgust Kocor Wirtschaft BearbeitenDer grosste Arbeitgeber in Wittichenau ist die Mobelfabrik Maja Mobel 13 Das Unternehmen hat 450 Mitarbeiter und soll Ende 2023 geschlossen werden 14 Personlichkeiten BearbeitenGeorg August Swotlick 1650 1729 ubersetzte die Bibel ins Sorbische und schuf das erste gedruckte sorbische Worterbuch Mathias Wenzel Jackel 1655 1738 bedeutender Barockbildhauer Werke in der Wittichenauer Pfarrkirche und auf der Karlsbrucke in Prag Xaver Jakub Ticin 1656 1693 verfasste die erste obersorbische Grammatik fiel als Feldkaplan im Turkenkrieg vor Belgrad Franz Georg Lock 1751 1831 Bischof bedeutender Vertreter der Katholischen Aufklarung in der Oberlausitz Theodor Warnatsch 1820 1894 Priester Herta Nikovich 1923 1994 verbrachte ihr Leben in den Vereinigten Staaten hinterliess als Stifterin der Wittichenauer Kinder Mrs Nikovich Stiftung 102 000 Dollar fur die Forderung der Erziehung der Volks und Berufsbildung der Jugendpflege und der Jugendfursorge aller Kinder der Stadt Wittichenau Gunter Sarchen 1927 2004 katholischer Sozialpadagoge Publizist und Wegbereiter der deutsch polnischen Aussohnung Ehrenburger von Wittichenau Werner Osterbrink 1935 katholischer Padagoge am KSI Kommunalpolitiker in Bad Honnef Ehrenburger von Wittichenau Hubertus Zomack 1941 2019 katholischer Theologe und Priester Generalvikar und Dompropst des Bistums Gorlitz Waltraut Skoddow 1942 2014 Schriftstellerin Peter Schowtka 1945 2022 Politiker CDU Abgeordneter im Sachsischen Landtag 1991 2014 und von 1990 1994 Burgermeister von Wittichenau Benno Budar 1946 2023 Schriftsteller Ulrich Pogoda 1954 Komponist Thomas Sauer 1954 Kirchenmusiker Domorganist an der St Hedwigs Kathedrale in Berlin Stefan Skora 1960 Politiker CDU Literatur BearbeitenGroeger Aus der Vergangenheit Wittichenaus in Scholz Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda Verlag Ziehlke Bad Liebenwerda 1925 S 245 252 Digitalisat Arnold Spruck Wittichenau und die Lander der bohmischen Krone Geschichte einer Nachbarschaft uber 760 Jahre Studien des Hauses Konigstein Band 1 Gerhard Hess Verlag Bad Schussenried 2010 ISBN 978 3 87336 928 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wittichenau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Wittichenau Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Wittichenau Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Linkkatalog zum Thema Wittichenau bei curlie org ehemals DMOZ Wittichenau im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenBelege Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden Sachsens am 31 Dezember 2022 Fortschreibung des Bevolkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9 Mai 2011 Gebietsstand 01 01 2023 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen abgerufen am 21 Juni 2023 Hilfe dazu Anlage zu 3 Abs 2 des Sachsischen Sorbengesetzes Angaben der Stadtverwaltung Stand 31 Dezember 2016 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1995 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 250 Elke Gorlitz Sebastian Bottler Wo das Gluck zu Hause ist In Sachsische Zeitung 11 Oktober 2014 ZDB ID 2448502 0 S 2 Zensusdatenbank auf zensus2011 de Stadt Wittichenau Daten Fakten Informationen Gemeinderatswahl 2019 Endgultige Ergebnisse Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen H Landes Posch wird Wittichenaus Burgermeister In Lausitzer Rundschau 16 Juni 2014 archiviert vom Original am 30 September 2018 abgerufen am 20 Marz 2023 Sachsische Zeitung 14 15 Januar 2023 S 9 Christine Scharrenbroch Sachsen produzieren fur Ikea Fur seinen grossten Kunden lasst der Mobelhersteller Maja in einem hochautomatisierten Werk nahe Hoyerswerda fertigen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 26 April 2016 S 18 Maja Mobelwerk Wittichenau beendet Produktion zum Jahresende Auf zeit de vom 3 August 2023 Stadte und Gemeinden im Landkreis Bautzen Stadte Bautzen Budysin Bernsdorf Oberlausitz Bischofswerda Elstra Halstrow Grossrohrsdorf Hoyerswerda Wojerecy Kamenz Kamjenc Konigsbruck Lauta Pulsnitz Radeberg Schirgiswalde Kirschau Weissenberg Wospork Wilthen Wittichenau Kulow Gemeinden Arnsdorf Burkau Porchow Crostwitz Chroscicy Cunewalde Demitz Thumitz Doberschau Gaussig Dobrusa Huska Elsterheide Halstrowska hola Frankenthal Goda Hodzij Grossdubrau Wulka Dubrawa Grossharthau Grossnaundorf Grosspostwitz O L Budestecy Haselbachtal Hochkirch Bukecy Konigswartha Rakecy Kubschutz Kubsicy Laussnitz Lichtenberg Lohsa Laz Malschwitz Malesecy Nebelschutz Njebjelcicy Neschwitz Njeswacidlo Neukirch Neukirch Lausitz Obergurig Hornja Horka Ohorn Ossling Woslink Ottendorf Okrilla Panschwitz Kuckau Pancicy Kukow Puschwitz Bosicy Rackelwitz Worklecy Radibor Radwor Ralbitz Rosenthal Ralbicy Rozant Rammenau Schmolln Putzkau Schwepnitz Sohland an der Spree Spreetal Sprjewiny Dol Steina Steinigtwolmsdorf Wachau Sachsen Siehe auch Kreis Bautzen Landkreis Bautzen 1994 2008 und Landkreis Bautzen Normdaten Geografikum GND 4286710 1 lobid OGND AKS LCCN n2001040583 VIAF 144437646 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wittichenau amp oldid 238029834