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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur deutschen Malerin siehe Alma Sorben Rottock Die Sorben obersorbisch Serbja niedersorbisch Serby vor allem in der Niederlausitz auf deutsch auch Wenden deutsch veraltet bzw in den slawischen Sprachen bis heute Lausitzer Serben sind eine westslawische Ethnie die vorwiegend in der Lausitz im ostlichen Deutschland lebt Zu ihr gehoren die Obersorben in der sachsischen Oberlausitz und die Niedersorben Wenden in der Niederlausitz in Brandenburg die sich sprachlich und kulturell unterscheiden Die Sorben sind in Deutschland als nationale Minderheit anerkannt Sie haben neben ihrer Sprache eine offiziell anerkannte Flagge und Hymne Sorben sind in aller Regel deutsche Staatsangehorige Die Lausitz Heimat der SorbenDie Flagge der Sorben in den panslawischen Farben blau rot weissZweisprachige Ortstafel von Bautzen BudysinIm Mittelalter siedelte ein gleichnamiger Stamm zwischen Saale und Mulde Er ist mit den Vorfahren der heutigen Sorben Lusizern und Milzenern nicht identisch jedoch wird der sudliche Teil der elbslawischen Stamme aufgrund der sprachlichen Verwandtschaft generell als Sorbisch zusammengefasst Inhaltsverzeichnis 1 Sprache und Siedlungsgebiet 1 1 Siedlungsgebiet 1 2 Sorbische Sprache 1 3 Sorbische Emigration 2 Religion 3 Institutionen 3 1 Domowina 3 2 Institut fur Sorabistik 3 3 Sorbisches Institut 3 4 Domowina Verlag 3 5 Sorbisches Museum 3 6 Stiftung fur das sorbische Volk 3 7 Schulen und Kindergarten 4 Medien 5 Kultur 5 1 Literatur 5 2 Bildende Kunst 5 3 Musik 5 3 1 16 bis 18 Jahrhundert 5 3 2 19 und fruhes 20 Jahrhundert 5 3 3 1945 bis 1990 5 3 4 Gegenwart 5 4 Theater 5 5 Folklore 6 Geschichte 6 1 Sorbische Fruhgeschichte 6 bis 9 Jahrhundert 6 2 Die Sorben im Hochmittelalter 10 bis 11 Jahrhundert 6 3 12 bis 15 Jahrhundert 6 4 16 bis 18 Jahrhundert 6 4 1 Reformation und Dreissigjahriger Krieg 6 4 2 Vom Prager Frieden bis zum Ende des 18 Jahrhunderts 6 4 3 Weiterentwicklung des sorbischen Schrifttums 6 5 19 Jahrhundert 6 6 20 und 21 Jahrhundert 6 6 1 Weimarer Republik 6 6 2 Nationalsozialismus 6 6 3 Unmittelbare Nachkriegszeit 6 6 4 DDR Zeit 6 6 5 Nach der Wiedervereinigung 7 Sorbische Symbole 8 Rechte der Sorben in Deutschland 9 Sorben in Literatur Film und Fernsehen 9 1 Literatur 9 2 Film und Fernsehen 10 Siehe auch 11 Weblinks 11 1 Allgemein 11 2 Forschung und Lehre 11 3 Medien 12 Literatur 13 EinzelnachweiseSprache und Siedlungsgebiet Bearbeiten Uberblick uber das anerkannte SiedlungsgebietSiedlungsgebiet Bearbeiten Hauptartikel Sorbisches Siedlungsgebiet Nach offiziellen Angaben gibt es rund 60 000 Sorben 1 Diese Zahlen beruhen auf Hochrechnungen aus den 1990er Jahren Auf Grundlage der Selbstzuschreibung wurden dabei 45 000 bis 50 000 und auf Basis der aktiven Sprachkenntnis circa 67 000 Sorben ermittelt 2 Davon leben etwa zwei Drittel in der sachsischen Oberlausitz vorwiegend im katholischen Dreieck zwischen den Stadten Bautzen Kamenz und Hoyerswerda in den funf Gemeinden am Klosterwasser sowie in der Gemeinde Radibor und Teilen der Gemeinden Goda Neschwitz Puschwitz und in der Stadt Wittichenau Im amtlichen sorbischen Siedlungsgebiet in Sachsen liegt der Anteil der Sorben schatzungsweise bei durchschnittlich 12 und betragt an der Gesamtbevolkerung Sachsens etwa 0 9 Ein Drittel lebt in der Niederlausitz vorwiegend zwischen Senftenberg im Suden und Lubben im Norden wobei 90 davon in dem Landkreis Spree Neisse und der kreisfreien Stadt Cottbus leben In den deutsch sorbischen Teilen der Kreise in Brandenburg liegt der Anteil der Sorben schatzungsweise bei durchschnittlich 7 und betragt an der Gesamtbevolkerung Brandenburgs etwa 0 8 3 Noch in den 1880er Jahren umfasste das Kernsiedlungsgebiet grossere Gebiete sudlich und ostlich von Bautzen bis Kirschau Oelsa und Bad Muskau sowie nordlich von Cottbus in denen die Sprache heutzutage nicht mehr gesprochen wird Auch ostlich der Neisse auf heutigem polnischen Staatsgebiet lebten bis ins 20 Jahrhundert hinein Sorben Das Zentrum ihrer Kultur und Sprache zur deutschen Zeit war die Stadt Sorau sorbisch Zarow heute polnisch Zary Bis ins 18 Jahrhundert trugen die Frauen und Madchen die traditionelle sorbische Sorauer Tracht jedoch wurde das Sorbische immer mehr durch die damalige preussische Politik benachteiligt oder sogar unterdruckt Daraus und aus naturlich ablaufenden Assimilationsprozessen resultierte dass 1843 bis 1849 sich noch ca 4 5 der Sorauer Bevolkerung als Sorben bezeichneten jedoch nur ca 1 2 im Jahr 1890 und 1905 sogar nur noch 0 1 4 Heute ist die Sprache der Bevolkerung fast ausschliesslich Polnisch wenige haben Deutsch als Muttersprache Die damalige sorbische Bevolkerung wurde germanisiert und am Ende des Zweiten Weltkriegs zum grossten Teil vertrieben da sie deutsche Staatsangehorige waren Die wenigen in Polen verbliebenen Sorben wurden in das polnische Volk assimiliert Sorbische Sprache Bearbeiten Hauptartikel Sorbische Sprache Von der sorbischen Sprache existieren zwei Schriftsprachen Standardvarietaten Obersorbisch hornjoserbscina und Niedersorbisch dolnoserbscina jedoch wird meistens zwischen Niedersorbisch Obersorbisch und der Gruppe der dazwischenliegenden Grenzdialekte unterschieden Die niedersorbische Sprache ist akut vom Aussterben bedroht Wahrend das Obersorbische dem Tschechischen und Slowakischen naher steht ist das Niedersorbische dem Polnischen ahnlicher 5 Nach Schatzungen sorbischer Institutionen Domowina Sorbisches Institut gibt es heute 20 000 bis 30 000 aktive Sprecher beider sorbischer Sprachen anderen Hochrechnungen zufolge hat das Niedersorbische dagegen nur noch 7 000 aktive Sprecher und das Obersorbische etwa 15 000 Der Kern des obersorbischen Gebiets in dem das Sorbische Alltagssprache ist und von der grossen Mehrheit der Bevolkerung genutzt wird sind dabei die Gemeinden Crostwitz Ralbitz Rosenthal Panschwitz Kuckau Nebelschutz und Rackelwitz sowie Teile der angrenzenden Gemeinden Neschwitz Puschwitz und Goda Ein weiteres Zentrum ist die Gemeinde Radibor In der Niederlausitz kann von einem stabilen Kerngebiet in dieser Form nicht mehr gesprochen werden Die meisten Niedersorbisch Muttersprachler findet man jedoch in den Gemeinden zwischen dem Spreewald und Cottbus 6 7 In einem Streifen von Bad Muskau im Osten uber Schleife bis nach Hoyerswerda im Westen werden Ubergangsdialekte gesprochen die sogenannten Sorbischen Grenzdialekte Sie unterscheiden sich von beiden Standardsprachen teils erheblich Sorbische Emigration Bearbeiten Aufgrund der vorherrschenden Armut in den landlichen Gebieten des Deutschen Bundes Mitte des 19 Jahrhunderts kam es auch in der Lausitz zu einer Abwanderung kleinerer sorbischer Bevolkerungsteile Kilian Hall das nach Jan Kilian benannte ehemalige Hauptgebaude der Concordia Universitat TexasEine Gruppe von uber 500 Sorben unter der Fuhrung des evangelisch lutherischen Pfarrers Jan Kilian segelte 1854 auf dem Schiff Ben Nevis nach Galveston Sie grundeten spater die Siedlung Serbin im texanischen Lee County nahe Austin Zwei Drittel der Emigranten stammten dabei aus dem preussischen ein Drittel aus dem sachsischen Teil der Oberlausitz darunter ca 200 Sorben aus der Umgebung Klittens Bis in die 1920er Jahre hielt sich die sorbische Sprache eine Variante des Obersorbischen die zuerst vom Deutschen spater vom Englischen stark beeinflusst wurde Fruher wurden in Serbin auch Zeitungen auf Sorbisch veroffentlicht Heute befindet sich in der ehemaligen sorbischen Schule von Serbin das Texas Wendish Heritage Museum das uber die Geschichte der Sorben in den USA berichtet Nachfahren dieser Auswanderer grundeten 1926 in der texanischen Hauptstadt Austin die Concordia Universitat Texas 8 9 Weitere sorbische Siedlungen uberwiegend gemeinsam mit deutschen Auswanderern gab es in verschiedenen Gebieten Australiens vor allem im Suden Australiens In den Jahren 1848 bis 1860 kamen die meisten Sorben etwa 2000 in 400 Familien ein grosser Teil von ihnen mit den Schiffen Pribislaw und Helene Tarrington und Gnadenthal Auch in Australien wurde die sorbische Sprache stark vom Deutschen beeinflusst da die Sorben wegen fehlender Englischkenntnisse meist in die deutsch gepragten Regionen Australiens zogen Die letzte Nachkommin der sorbischen Einwanderer welche die Sprache noch beherrschte starb 1957 in Sevenhill 10 8 Religion Bearbeiten Zahlreiche Wegkreuze wie hier bei Crostwitz zeugen vom katholischen Glauben der Bevolkerung im heutigen sorbischen Kernland Die sorbisch evangelische Michaeliskirche in BautzenDie meisten Sprecher des Obersorbischen sind heutzutage katholischer Konfession Ursprunglich war die Mehrzahl der Sorben noch bis ins 20 Jahrhundert evangelisch lutherisch 86 9 im Jahr 1900 11 nur die Sorben des Kreises Kamenz angesiedelt uberwiegend auf dem ausgedehnten ehemaligen Grundbesitz des Klosters St Marienstern waren zu 88 4 Katholiken In der Niederlausitz lag deren Anteil dagegen durchweg unter einem Prozent Aufgrund des schnelleren Sprach und Identitatsverlustes unter der evangelischen sorbischen Bevolkerung insbesondere in der DDR Zeit hat sich das Konfessionsverhaltnis unter den Sorbischsprechern der Region heute umgekehrt Die unterschiedliche Entwicklung des Sprachverhaltens im katholischen bzw evangelischen Sorbentum ist zum einen auf die unterschiedliche Struktur der Kirchen zuruckzufuhren Wahrend es sich bei der evangelischen Kirche um eine Landeskirche handelt wobei die Landesherren der sorbischen Bevolkerung immer deutschsprachig waren ist die katholische Kirche in ihrer ultramontanen Ausrichtung auf den Vatikan seit jeher transnational 12 Die grossere Staatsnahe der evangelischen Kirche sollte sich besonders mit der in der Niederlausitz seit dem 17 Jahrhundert betriebenen Germanisierungspolitik negativ auf das sorbische Sprachgebiet auswirken Zum anderen herrschte in der katholischen Kirche eher die Meinung vor dass die Muttersprache als gottliches Geschenk zu betrachten sei welches abzulegen Sunde ware So erklart sich der seit dem Ende des 19 Jahrhunderts verstarkt betonte aussergewohnlich enge Zusammenhang zwischen Katholizismus und Sorbentum der bis in die heutige Zeit besteht 13 Die katholischen Gemeinden stellen heute den Kern des verbliebenen Mehrheitsgebietes dar wahrend in den evangelischen Gebieten im Osten und Norden die Sprache zumeist verschwunden ist Wahrend in der westlichen Oberlausitz insbesondere die jahrhundertelange Verbundenheit der Sorben zur katholischen Kirche massgeblich zum Erhalt der sorbischen Muttersprache beigetragen hat zeigte in der Niederlausitz die evangelische Kirche vor und nach 1945 trotz allgemeiner Forderung der Sorben in der DDR kein Interesse die sorbische Sprache im kirchlichen Leben zu pflegen Erst seit 1987 gibt es auf Initiative einiger Niedersorben wieder regelmassigen wendischen Gottesdienst Seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts gibt es zudem einen nennenswerten Anteil konfessionsloser Sorben Institutionen BearbeitenDomowina Bearbeiten Symbol der Domowina Auf rotem Untergrund drei silberne Lindenblatter welche aus einem Baumstamm mit acht Wurzeln erwachsen 14 Die 1912 gegrundete zentrale Interessenvertretung Domowina ein sorbischer poetischer Ausdruck fur Heimat voller Name Domowina Zwjazk Luziskich Serbow z t Domowina Bund Lausitzer Sorben e V ist der Dachverband von Ortsgruppen funf Regionalverbanden sowie zwolf uberregional wirkender sorbischer Vereine 15 mit insgesamt ca 7 300 Mitgliedern 16 wobei jene die in mehreren Mitgliedsvereinen organisiert sind auch mehrfach gezahlt werden Institut fur Sorabistik Bearbeiten Am 10 Dezember 1716 grundeten sechs sorbische Theologiestudenten mit Erlaubnis des Senates der Universitat Leipzig das Wendische Predigercollegium spater umbenannt in Lausitzer Predigergesellschaft den ersten sorbischen Verein uberhaupt 17 Ihr Grundsatz war zugleich ihre Grussformel Soraborum saluti Heute ist das Institut fur Sorabistik an der Universitat Leipzig das einzige Institut in Deutschland an dem Sorbischlehrer und Sorabisten ausgebildet werden Unterrichtssprachen sind Ober und Niedersorbisch In letzter Zeit finden die Sorabistik und die dazu angebotenen Studiengange an der Universitat Leipzig zunehmendes Interesse insbesondere im slawischen Ausland Direktor des Institutes ist seit dem 1 Marz 2003 Eduard Werner sorb Edward Wornar Sorbisches Institut Bearbeiten Seit 1951 existiert in Bautzen eine ausseruniversitare Forschungseinrichtung der Sorabistik die bis 1991 zur Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin Ost gehorte 1992 zum Sorbischen Institut e V Serbski Institut z t umgegrundet sind die ca 25 festen Mitarbeiter nun an den beiden Standorten Bautzen Sachsen und Cottbus Brandenburg tatig Komplexer Auftrag ist die Erforschung der sorbischen Sprache Ober und Niedersorbisch der Geschichte Kultur und Identitat des sorbischen Volkes in der Ober und Niederlausitz Das Institut wirkt mit seinen vielfaltigen Projekten zugleich auf die Praxis der Erhaltung und Entfaltung sorbischer nationaler Substanz ein Ihm angegliedert sind die Sorbische Zentralbibliothek und das Sorbische Kulturarchiv die das sorbische Kulturerbe aus nahezu 500 Jahren sammeln bewahren und weitervermitteln Domowina Verlag Bearbeiten Ebenfalls in Bautzen ist der Domowina Verlag sorb Ludowe nakladnistwo Domowina ansassig in dem die meisten sorbischen Bucher Zeitungen und Zeitschriften erscheinen Der Verlag ging aus dem 1958 gegrundeten VEB Domowina Verlag hervor welcher 1990 in eine GmbH umgewandelt wurde 18 Der Verlag wird aus dem Etat der Stiftung fur das sorbische Volk mit 2 9 Mio finanziert Stand 2012 Seit 1991 wird vom Verlag die Smoler sche Verlagsbuchhandlung sorb Smolerjec kniharnja betrieben die in Anlehnung an die 1851 eingerichtete sorbische Buchhandlung des ersten sorbischen Verlegers Jan Arnost Smoler 1816 1884 benannt ist 19 Sorbisches Museum Bearbeiten Das Sorbische Museum in Bautzen Serbski muzej Budysin befindet sich im Salzhaus der Ortenburg In seiner Ausstellung gibt es einen Uberblick uber die Geschichte der Sorben von seinen Anfangen im 6 Jahrhundert bis zur Gegenwart sowie uber Kultur und Lebensweise der sorbischen Bevolkerung In regelmassig wechselnden Sonderausstellungen werden Werke sorbischer bildender Kunstler prasentiert oder spezielle geschichtliche Themen behandelt Trager des Sorbischen Museums ist der Landkreis Bautzen Ausserdem wird es aus Mitteln der Stiftung fur das sorbische Volk und des Kulturraumes Oberlausitz Niederschlesien gefordert Stiftung fur das sorbische Volk Bearbeiten Das Haus der Sorben Serbski dom in Bautzen ist Sitz zahlreicher sorbischer Institutionen Die Stiftung fur das sorbische Volk Zalozba za serbski lud soll als gemeinsames Instrument des Bundes und der beiden Lander Brandenburg und Sachsen die Bewahrung und Entwicklung Forderung und Verbreitung der sorbischen Sprache Kultur und Traditionen als Ausdruck der Identitat des sorbischen Volkes unterstutzen Sie wurde 1991 per Erlass zunachst als nichtrechtsfahige Stiftung des offentlichen Rechts in der evangelischen Kirche von Lohsa gegrundet 20 Unter Berucksichtigung dass das sorbische Volk jenseits der Grenzen der BRD keinen Mutterstaat besitzt und gestutzt auf die in der Protokollnotiz Nr 14 zu Art 35 des Einigungsvertrages erklarte Verpflichtung der Bundesrepublik gegenuber dem sorbischen Volk wurden so die materiellen Rahmenbedingungen geschaffen Mit Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen dem Land Brandenburg und dem Freistaat Sachsen uber die Errichtung der Stiftung fur das sorbische Volk vom 28 August 1998 erlangte die Stiftung ihre Rechtsfahigkeit Gleichzeitig wurde ein erstes bis Ende 2007 gultiges Finanzierungsabkommen zwischen dem Bund und den Landern Brandenburg und Sachsen vereinbart Auf der Grundlage des Zweiten Abkommens uber die gemeinsame Finanzierung vom 10 Juli 2009 erhalt die Stiftung zur Erfullung des Stiftungszweckes jahrliche Zuwendungen des Freistaates Sachsen des Landes Brandenburg und des Bundes Das Abkommen galt bis zum 31 Dezember 2013 Bis zum Abschluss des dritten Abkommens im Jahr 2016 wurde die Fordersumme jahrlich neu festgelegt 20 Die bis 2013 festgelegte Zuwendungssumme betrug 16 8 Millionen Euro Sie setzte sich wie folgt zusammen Bund 8 2 Millionen Euro Sachsen 5 85 Millionen Euro Brandenburg 2 77 Millionen Euro 21 Den grossten Anteil des Stiftungsetats erhielten das Sorbische National Ensemble 29 der Domowina Verlag 17 2 und das Sorbische Institut 11 3 sowie die Stiftungsverwaltung 11 4 22 Um die absolute Fordermenge und die Verteilung fur einzelne Institutionen und Projekte gab es immer wieder offentliche Kontroversen die in einigen Fallen zu Demonstrationen fuhrten 23 24 Bundesinnenminister Horst Seehofer der Ministerprasident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke und der Ministerprasident des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer unterschrieben am 20 Juli 2021 das gemeinsame Finanzierungsabkommen der Stiftung fur das sorbische Volk fur die nachste Forderperiode 25 Der Beschluss sieht eine finanzielle Forderung in den Jahren 2021 bis 2025 mit einer Jahressumme von 23 916 Millionen Euro vor Schulen und Kindergarten Bearbeiten Im Freistaat Sachsen und im Land Brandenburg gibt es im zweisprachigen Siedlungsgebiet der Sorben mehrere bilinguale sorbisch deutsche Schulen sowie weitere Schulen an denen Sorbisch als Fremdsprache gelehrt wird In Sachsen arbeiteten im Schuljahr 2013 14 acht Grund und sechs Oberschulen zweisprachig 26 und in Brandenburg vier Grund und eine Oberschule mit Grundschulanteil 27 als zweisprachige sorbisch deutsche Schulen Die Erlangung der Hochschulreife in sorbischer Sprache ermoglichen das Sorbische Gymnasium in Bautzen und das Niedersorbische Gymnasium in Cottbus In beiden Landern gibt es weiterhin mehrere sorbische Kindergarten Der bundeslandubergreifende Sorbische Schulverein hat zudem das Projekt Witaj zur zweisprachigen Betreuung und Ausbildung an Kindergarten und Schulen ins Leben gerufen bei dem die Kinder per Immersion an die sorbische Sprache herangefuhrt werden 28 Siehe auch Sorbisches SchulwesenMedien Bearbeiten Titelzeile der SNEs erscheinen eine obersorbische Tageszeitung Serbske Nowiny Sorbische Zeitung eine niedersorbische Wochenzeitung Nowy Casnik Neue Zeitung die sorbische Kulturmonatsschrift Rozhlad Umschau die Kinderzeitschrift Plomjo Flamme die katholische Zeitschrift Katolski Posol und die evangelische Kirchenzeitung Pomhaj Boh Das Sorbische Institut bringt alle sechs Monate die wissenschaftliche Zeitschrift Letopis heraus Fur Padagogen gibt es die Fachzeitschrift Serbska sula Ferner gibt es den Sorbischen Rundfunk dessen Programm vom Mitteldeutschen Rundfunk und Rundfunk Berlin Brandenburg produziert wird Taglich werden einige Stunden sorbischsprachige Radiosendungen von Sendern in Calau RBB und Hoyerswerda MDR 1 ausgestrahlt wobei alle niedersorbischen Sendungen des RBB auch im Internet nachgehort werden konnen Fur junge Leute sendet der RBB jeden ersten Donnerstag im Monat das halbstundige Monatsmagazin Bubak und der MDR jeden Montag das zweistundige Wochenmagazin Radio Satkula Der Rundfunk Berlin Brandenburg produziert seit April 1992 monatlich das halbstundige niedersorbische Fernsehmagazin Luzyca Lausitz der MDR seit dem 8 September 2001 monatlich die halbstundige obersorbische Sendung Wuhladko Aussicht Ausserdem sendet der MDR jeden Sonntag Unser Sandmannchen in Zweikanalton Kultur Bearbeiten Handrij ZejlerLiteratur Bearbeiten Hauptartikel Sorbische Literatur und Liste sorbischsprachiger Schriftsteller Bis in das spate Mittelalter gab es nur die mundliche Uberlieferung von Sagen Marchen Zauberspruchen Sprichwortern und ahnlichem Mit der Reformation begann die schriftliche Darstellung in nieder und obersorbischer Sprache Miklaws Jakubica schloss 1548 die Ubersetzung des Neuen Testaments in das Niedersorbische als Handschrift ab konnte diese jedoch nicht drucken lassen Das erste gedruckte Werk im Niedersorbischen war schliesslich Martin Luthers Gesangbuch in der Ubersetzung von Albin Moller 1574 im Obersorbischen Luthers Kleiner Katechismus 1597 Erst im 19 Jahrhundert entstand eine nationalbewusste sorbische Literatur Bis dahin hatte sich die niedergeschriebene und gedruckte sorbische Literatur fast ausschliesslich auf religiose und wirtschaftliche Inhalte beschrankt Der Lyriker Handrij Zejler gilt als Begrunder der modernen Literatur und war 1847 Mitbegrunder der sorbischen wissenschaftlichen Gesellschaft Macica Serbska Sein 1827 veroffentlichtes Gedicht Na sersku Luzicu An die sorbische Lausitz wurde 1845 von Korla Awgust Kocor vertont woraus die heutige Hymne der Sorben Rjana Luzica Schone Lausitz entstand Weitere klassische Dichter waren auf obersorbischer Seite der Lieder und Marchensammler Jan Arnost Smoler und der katholische Priester und Dichter Jakub Bart Cisinski In der vom Obersorbischen dominierten sorbischen Literatur erbrachte unter anderem die Lyrikerin Mina Witkojc einen bedeutenden Beitrag fur das in der Niederlausitz gesprochene Niedersorbisch 29 Die literarischen Fassungen der Krabatsage trugen dazu bei die Sorben auch im Ausland bekanntzumachen Dazu gehoren Mister Krabat 1954 von Mercin Nowak Njechornski und Die schwarze Muhle 1968 von Jurij Brezan Der sudetendeutsche Schriftsteller Otfried Preussler griff den Stoff auf sein Roman Krabat 1971 ist in viele Sprachen ubersetzt und auch verfilmt worden Zeichentrickfilm 1977 und Realverfilmung 2008 Gegenwartsautoren sind beispielsweise Jurij Brezan Kito Lorenc Jurij Koch Angela Stachowa Roza Domascyna Jan Cyz Benedikt Dyrlich Marja Krawcec und Marja Mlynkowa Bildende Kunst Bearbeiten William Krause Wendisches Madchen 1912 Schleifer Tracht Mit den Bildhauern Jakub Delenka 1695 1763 und Macij Wjaclaw Jakula Jackel tauchen die ersten Kunstler im Zeitalter des Barock auf Jackel hatte in Prag eine Werkstatt und schuf mehrere Skulpturen fur bohmische Klosterkirchen und die Prager Karlsbrucke Zu den herausragenden Kunstlern des 18 19 Jahrhunderts zahlt der Landschaftszeichner und radierer Hendrich Bozidar Wjela der zwischen 1793 und 1799 an der Dresdener Kunstakademie bei Johann Christian Klengel und Giovanni Battista Casanova studierte Wjela kann als Zeichner und Radierer zwischen dem Sturm und Drang und der Romantik eingeordnet werden 30 Ende des 19 Jahrhunderts entstand durch den Aufschwung der Volkskunde und des Heimatschutzes die sogenannte Brauchtumsmalerei und das Interesse deutscher und auslandischer Kunstler fur die Sorben wurde geweckt Dem Landvolk widmeten sich mit dieser auf eine beschreibende Darstellung der Folklore zielenden Malerei Kunstler wie William Krause Ludvik Kuba sowie spater unter anderem Friedrich Krause Osten und zeigten die Sorben in ihrer kulturellen Vielfalt und Tradition 30 Zu den herausragenden sorbischen Kunstlern des 20 Jahrhunderts zahlen der Maler Graphiker und Schriftsteller Mercin Nowak Njechornski sowie Hanka Krawcec und Fryco Latk In den zwanziger Jahren versuchten die Kunstler nationale Ideale nicht durch die reine Abbildung der Folklore zu interpretierten sondern durch ein starkeres asthetisches und philosophisches Eindringen in die Eigenarten des sorbischen Volkes Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden sich sorbische Maler und Grafiker 1948 zum Arbeitskreis sorbischer bildender Kunstler zusammen Der Arbeitskreis wurde von 1948 bis 1951 durch Conrad Felixmuller geleitet in dessen folkloristisch gepragter Malerei aus dem landlichen Milieu der sorbischen Oberlausitz ein Wiederentdecken seiner sorbischen Vorfahren zum Ausdruck kommt Zum sorbischen Arbeitskreis gehorten unter anderem auch Horst Slosar und Ota Garten Zeitgenossische sorbische Kunstschaffende sind unter anderem die Maler Jan Buk und Bozena Nawka Kunysz sowie die Graphikerin und Keramikerin Jewa Worsa Lanzyna 31 30 Siehe auch Liste sorbischer bildender Kunstler Musik Bearbeiten Siehe auch Liste sorbischer Komponisten klassischer Musik Die fruhe sorbische Musik ist durch das Volkslied und die instrumentale Volksmusik gekennzeichnet die uber Jahrhunderte mundlich uberliefert wurde und auch neu entstand 32 33 16 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Zur Zeit der Reformation gab es einige namhafte sorbische Kirchenmusiker wie zum Beispiel den aus der Niederlausitz stammenden Kantor der St Nicolai Kirche in Berlin Jan Krygaŕ Johann Cruger Er gilt als wichtigster protestantischer Choralkomponist und Musiktheoretiker des 17 Jahrhunderts aus dessen Schriften sogar Johann Sebastian Bach sein musikalisches Handwerk erwarb 34 Das erste weltliche Werk sorbischer Kunstmusik stammt von Jurij Rak aus dem Jahre 1767 Es handelt sich dabei um eine Jubilaumsode des damaligen Jurastudenten zur 50 Jahr Feier des Wendischen Predigercollegiums zu Leipzig Sorabia 19 und fruhes 20 Jahrhundert Bearbeiten Erste Dokumentationen sorbischer Volksmusik gibt es aus dem fruhen 19 Jahrhundert wie zum Beispiel das Kralsche Geigenspielbuch des Volksmusikanten Miklaws Kral 1791 1812 und die in Bautzen erschienene Sammlung Volkslieder der Sorben in der Ober und Niederlausitz von Leopold Haupt 1797 1883 und Jan Arnost Smoler Obwohl das sorbische Musikleben weder uber Theater oder Orchester verfugte erreichte die Kunstmusik Mitte bis Ende des 19 Jahrhunderts einen ersten bedeutsamen Hohepunkt Entscheidenden Anteil hatte der Lehrer und Kantor Korla Awgust Kocor Gemeinsam mit dem Dichter Handrij Zejler organisierte er ein erstes Gesangfest am 17 Oktober 1845 im Bautzener Schutzenhaus Dort wurde auch Zejlers Rjana Luzica erstmals aufgefuhrt deren Vertonung von Kocor stammt Sie begrundeten die Tradition der Sorbischen Sangerfeste welche sich zu popularen Ereignissen im Oberlausitzer Kulturraum entwickelten Eines der wichtigen Werke von Kocor ist das Oratorium Naleco deutsch Fruhling auf einen Gedichtzyklus von Zejler Um 1900 war Jurij Pilk einer der massgeblichen Vertreter des sorbischen Musiklebens Die Ouverture zum Singspiel Smjertnica Die Todesgottin zahlt zu seinen wichtigsten Werken Eine weitere Personlichkeit mit bleibendem Einfluss war der sorbische Komponist Musikpadagoge und Herausgeber von Musikliteratur Bjarnat Krawc 1945 bis 1990 Bearbeiten Nach 1945 war Jurij Winar 1909 1991 treibende Kraft zur Wiederbelebung des sorbischen Musiklebens Winar grundete 1952 das heutige Sorbische National Ensemble Serbski ludowy ansambl SLA an dem er bis 1960 Intendant und kunstlerischer Leiter war 34 Gefordert durch die Stiftung fur das sorbische Volk pflegen bewahren und entwickeln heute die drei professionellen Sparten Ballett Chor und Orchester die kulturelle Tradition der Sorben Gegenwart Bearbeiten Zu den Vertretern der zeitgenossischen sorbischen klassischen Musik zahlen Ulrich Pogoda Jan Bulank Detlef Kobjela 34 Sebastian Elikowski Winkler und weitere Komponisten 35 Seit den 1990er Jahren gibt es wieder vermehrt Musiker und Gruppen die neben Volksmusik auch Pop Rock Metal und Punk in ober und niedersorbischer Sprache spielten bzw spielen wie Awful Noise DeyziDoxs die Folksamen Berlinska Droha Jankahanka Bernd Pittkunings und andere Theater Bearbeiten Deutsch Sorbisches Volkstheater an den Schilleranlagen in BautzenDas Deutsch Sorbische Volkstheater Nemsko Serbske ludowe dziwadlo geht auf das seit Ende des 18 Jahrhunderts bestehende Bautzener Theater zuruck welches 1963 mit dem seit 1948 bestehenden Sorbischen Volkstheater vereint wurde Es fuhrt Werke in deutscher und sorbischer Sprache auf Das Theater in Bautzen ist ein kommunaler Eigenbetrieb des Landkreises Bautzen und wird anteilig aus Mitteln der Stiftung fur das sorbische Volk und des Kulturraumes Oberlausitz Niederschlesien finanziert Folklore Bearbeiten Bemalte sorbische OstereierViele Brauche haben sich erhalten vor allem das Osterreiten die Vogelhochzeit und das traditionelle Bemalen von Ostereiern Zahlreiche slawische mythologische Vorstellungen sind heute noch lebendig wie zum Beispiel die Mittagsfrau Pripoldnica Prezpoldnica der Wassermann Wodny muz die Gottesklage Boze sadlesko oder der geld und gluckbringende Drachen obersorb zmij niedersorb plon Im obersorbischen Kerngebiet in etwa durch ein Dreieck zwischen den Stadten Bautzen Kamenz und Wittichenau beschrieben sind Kruzifixe am Wegrand und in Vorgarten sowie gepflegte Kirchen und Kapellen Ausdruck einer bis in die Gegenwart gelebten meist katholischen Volksfrommigkeit die viel zur Bewahrung der sorbischen Substanz beigetragen hat Die sorbischen Trachten sind regional stark unterschiedlich Sie werden vereinzelt von alteren Frauen noch taglich von jungeren jedoch nur zu den grossen Feiertagen getragen wie beispielsweise zu Fronleichnam die Tracht der Brautjungfer druzka Siehe auch Sorbische Hochzeit im Spreewald Osterreiter im Kloster St Marienstern Spreewaldbauerin um 1948 Sorbische Festtagstracht aus dem Spreewald Kirchgangstracht fur Protestantinnen um BautzenGeschichte BearbeitenSorbische Fruhgeschichte 6 bis 9 Jahrhundert Bearbeiten Die Sorben konnen auf eine etwa 1400 Jahre lang nachweisbare Geschichte zuruckblicken In der ersten Halfte des 6 Jahrhunderts n Chr verliessen ihre Vorfahren im Zuge der damaligen Volkerwanderung ihre Wohngebiete nordlich der Karpaten zwischen Oder und Dnepr und zogen uber Schlesien und Bohmen nach Westen wo sie im 6 Jahrhundert das Gebiet zwischen dem Oberlauf der Neisse in Nordbohmen und dem Flussgebiet der Saale mit dem sachsischen Vorland des Erzgebirges und dem Flaming besiedelten Diese Gebiete waren seit der Abwanderung germanischer Volkerschaften im Zuge der Volkerwanderung nahezu unbewohnt verbliebene germanische Restbevolkerung wurde assimiliert 36 37 Aufteilung des Frankischen Reiches im Jahre 843 Das Siedlungsgebiet der Sorben gelb oben grenzt an das Ostfrankenreich von Ludwig dem Deutschen hellbraun In der sogenannten Fredegar Chronik werden fur 631 32 Wenden und erstmals Sorben erwahnt welche wiederholt plundernd in Thuringen und anderen Gauen des Frankenreiches einfielen Seither fielen die Wenden zu wiederholten Malen in Thuringen und anderen pagi des Frankenreiches ein um sie auszuplundern ja sogar Dervanus der dux des Volkes des Sorben lat Dervanus dux gente Surbiorum die von slawischer Herkunft waren und schon seit jeher zum Reiche der Franken gehort hatten unterstellte sich mit seinem Volk dem Reiche Samos 38 Nach weiteren Uberfallen durch die abtrunnigen Sorben wurde schliesslich der in Thuringen herrschende Herzog Radulf mit einem bedeutenden Sieg 634 635 Herr der Lage und schloss 641 mit den benachbarten Slawenstammen ein Bundnis auf der Basis der Gleichberechtigung 39 40 Die in den Quellen des Fruh und Hochmittelalters als Sorben lat surbi sorabi bezeichneten westslawischen Stamme Bewohner der Gebiete zwischen Saale und Mulde gerieten im 8 und 9 Jahrhundert zunehmend in die Abhangigkeit vom ost frankischen Reich und die Grenz und Schutzzone Limes Sorabicus entstand in diesem Gebiet Fur das Jahr 806 ist belegt dass ein Konig der Sorben namens Miliduch oder Melito getotet wurde woraufhin sich andere Konige zum Teil nach erbitterten Kampfen unterwarfen Sie wurden zu Tributleistungen gezwungen dem christlichen Glauben zugefuhrt und durch die mittelalterliche Deutsche Ostsiedlung assimiliert Uber die weiter ostlich im Elbtal lebenden Daleminzier und die in den Lausitzen lebenden slawischen Stamme der Lusitzi auch Lusici Lusizer oder Lausitzer und Milzener deren Nachkommen heute den Namen Sorben tragen geben die frankischen Geschichtsquellen auch nur sparlich Auskunft 39 40 Wahrend einige Historiker u a Karlheinz Blaschke Joachim Herrmann davon ausgehen dass sich das Ethnonym Sorben erst im Laufe des fruhen Mittelalters von der Saale und Mulde zu den weiter ostlich wohnenden und ahnliche Dialekte sprechenden Stammen ausbreitete vertrat der Sorabist Hinc Schuster Sewc auf der Grundlage linguistischer Erwagungen die These alle Sorbisch sprechenden Stamme hatten diesen gemeinsamen Uber Namen bereits zur Zeit ihrer Einwanderung getragen Die Differenzierung in Einzelgruppen mit eigenen Namen habe erst in der neuen Heimat begonnen 41 Wahrend das Mahrerreich im 9 Jahrhundert zur Blute gelangte gab es bei den Bewohnern zwischen Saale und Neisse zur Zeit der Eroberung durch die Franken keine heute bekannten uberregionalen politischen Strukturen Sie lebten vornehmlich als Bauern in kleinen Stammesverbanden die jeweils nur einige Dutzend recht kleiner dorflicher Siedlungen umfassten die gesellschaftlich in die Masse abhangiger Bauern und eine schmale adlige Herrschaftsschicht gegliedert waren Aus der letzteren rekrutierten sich auch die Stammes oder Gaufursten die in den frankischen Quellen meist dux Herzog Furst genannt werden 40 Nachbildung der Slawenburg Raddusch einer im 9 10 Jh durch den Stamm der Lusitzi errichteten Fliehburg bei Vetschau niedersorbisch Wetosow Herrschaftszentren waren wohl die zahlreichen Slawenburgen mit Wehrmauern aus Holz Erde Konstruktionen welche ab dem Ende des 9 Jahrhunderts entstanden Je nach Lage wurden Hohenburgen auf Standorten die das umgebende Gelande uberragten errichtet welche je nach am Ort vorhandenem Baumaterial auch machtige steinerne Schalmauern besitzen konnten z B auf der Landeskrone bei Gorlitz Wenn geeignete Hohenlagen fehlten entstanden Niederungsburgen meist mit Gewassern oder Sumpflandschaften Sumpfringwalle bzw Sumpfburgen als naturlichen Schutz 42 Der Auflistung des Bayerischen Geographen zufolge verfugten die Sorben uber 50 und die Lusitzi und Milzener uber je 30 civitates 43 Der Begriff civitas bezeichnet vermutlich eine zentrale Burg oder einen Burgbezirk mit zugehorigen Siedlungen Die Lokalisierung des Siedlungsgebietes der Sorben oder surbi nach den Angaben des bayerischen Geographen bleibt in der Forschung umstritten Das Kerngebiet der heutigen sorbischen Besiedlung der Oberlausitz liegt im Stammesgebiet der Milzener mit ihrer Hauptburg Budissin Bautzen Das Siedlungsgebiet der Niederlausitzer Sorben entspricht jenem des fur die Landschaft namengebenden slawischen Stammes der Lusitzi 37 44 Uber die vorchristliche Religion der Slawen zwischen Saale und Neisse ist wenig bekannt Weder weiss man ob es einen Priesterstand gab noch haben die Archaologen in diesen Gebieten bisher ein Heiligtum von uberregionaler Bedeutung entdecken konnen Der mittelalterlichen Tradition nach wurden aber manche fruhe christliche Kirchen an Stelle alter slawischer Heiligtumer errichtet so zum Beispiel die Kirche auf dem Opferberg in Leipzig Wahren Bis zum Beginn des 10 Jahrhunderts befanden sich die sorbisch besiedelten Gebiete an der Saale nur in einem mehr oder weniger engen Abhangigkeitsverhaltnis vom Frankenreich Die Slawen im Gebiet des Limes Sorabicus mussten Tribute an die Franken entrichten Zu einer intensiveren deutschsprachigen Besiedlung und Herrschaftsbildung kam es erst unter Konig Heinrich I Die Sorben im Hochmittelalter 10 bis 11 Jahrhundert Bearbeiten Nachdem Heinrich I mit den einfallenden Ungarn um 924 926 einen neunjahrigen Waffenstillstand schliessen konnte fuhrte er in dieser Zeit um 928 929 einen gross angelegten erfolgreichen Feldzug zur Unterwerfung der slawischen Stamme ostlich der Elbe Obodriten Wilzen Heveller Daleminzier und Redarier Seinen Vormarsch sicherte der Konig durch die Anlage zahlreicher Burgen Eine der wichtigsten Grundungen war 928 929 die Zwingburg in Meissen an der Stelle der heutigen Albrechtsburg gegen die besiegten Daleminzier von wo aus er 932 die Milzener unterwarf Durch weitere Siege 932 uber die Lusizer dabei zerstorte er ihre Stammesburg Liubusua sowie 934 gegen die Ukranen zwang er auch diese slawischen Stamme in die Tributpflicht 45 46 Zu Beginn der fruhen Neuzeit wurde der Volksname Sorben allmahlich auf die siedelnden Lusitzi und Milzener ubertragen die in den fruh und hochmittelalterlichen Quellen noch deutlich von den Sorben geschieden wurden Vom 12 bis zum 19 Jahrhundert wurde die deutsche Bezeichnung Wenden fur samtliche slawische Bewohner von Gebieten entlang und ostlich der Elbe Elbslawen sowie fur Slawen nordlich der Donau in der Oberpfalz und in Oberfranken Bavaria Slavica und in den Ostalpen verwendet In der Sprachwissenschaft werden heute die Sprachen der sudlichen Elbslawen bzw deren uberlieferte Reste insgesamt als sorbisch bezeichnet 5 Gero der von Kaiser Otto I 939 eingesetzte Markgraf der Sachsischen Ostmark sie umfasste das gesamte Gebiet zwischen Elbe Havel und Saale fuhrte die gewaltsame Unterwerfung der Sorben fort 939 lud er 30 slawische Fursten zu einem Gastmahl ein und liess sie ermorden Die Bluttat hatte einen Aufstand der Slawen zur Folge denen sich auch Stamme nordlich der Ostmark anschlossen In mehreren Kriegszugen von 954 bis zu Geros Tod 965 besiegten Kaiser Otto I und Gero die nordwestslawischen Stamme sowie die Lusitzi in der Lausitz wodurch die sachsische Tributherrschaft bis an die Oder ausgedehnt und gefestigt wurde 47 Wahrend die Slawen im heutigen nordlichen Brandenburg und Mecklenburg ihre Selbststandigkeit durch einen grossen Aufstand 983 noch einmal fur langere Zeit zuruckgewinnen konnten 48 war die Unterwerfung der Sorben endgultig Die Herrschaft uber die Lausitz und das Milzenerland mit der strategisch bedeutenden Burg Bautzen war allerdings noch von 1002 bis 1032 mit wechselseitigem Erfolg zwischen den Deutschen und dem Polenherzog Boleslaw Chrobry umkampft 49 50 Die Untersuchung von 25 sogenannten Ringwallen in der Niederlausitz konnte sehr gut eine Ubereinstimmung der Hochzeit des Burgenbaus Anfang des 10 Jahrhunderts mit den Eroberungsaktivitaten von Otto I zeigen Die Bauaktivitaten enden um 960 970 und sind wahrscheinlich auf die Unterwerfung der Lausitz durch Gero 963 zuruckzufuhren 51 Im 10 Jahrhundert begann die christliche Kirche bei den Slawen im Elbe Saale Gebiet und in der Lausitz mit der Missionierung Die Befestigung der deutschen Herrschaft und die Schaffung kirchlicher Strukturen gingen dabei Hand in Hand Kaiser Otto I grundete 968 das Erzbistum Magdeburg mit den Suffragen Brandenburg Havelberg Zeitz Merseburg und Meissen Die Sorben Milzener und Lusizer mussten dem Bischof von Meissen den Zehnten entrichten Parallel erfolgte unter den Markgrafen der sorbisch besiedelten Gebiete die grosse Mark Geros war nach seinem Tod in mehrere kleinere Territorien untergliedert worden Nordmark Mark Lausitz Mark Meissen Mark Zeitz und Mark Merseburg die Einrichtung von Burgwarden Die unterworfenen Gebiete wurden an deutsche Adelige zu Lehen gegeben die neuen Herren errichteten Burgen und erhielten Abgaben von den zugehorigen slawischen Dorfern Zum Teil trat der deutsche Adel dabei nur die Nachfolge der sorbischen Stammesfursten an Die ehemalige slawische Fuhrungsschicht war durch die vorangegangenen Kriege dezimiert und ihre Reste wurden in untergeordnete Stellungen abgedrangt Die Masse der sorbischen bauerlichen Bevolkerung waren mittlere Bodenbesitzer ohne erbliches Besitzrecht sowie rechtlose verarmte Bauern oder Leibeigene Sie mussten Abgaben an den Lehnsherren sowie Handdieste leisten wozu noch der Zehnte fur die Kirche kam Die obere Schicht der Bauern bildeten die Dorfvorsteher Zupane oder Supane 52 sowie Kriegs und Dienstleute 37 53 12 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten Deutsche Besiedlung slawischen Gebietes ca 1200 1300 im Zentrum die LausitzNach den zahlreichen Kriegen des 10 und am Beginn des 11 Jahrhunderts verlief die Integration des sorbischen Siedlungsgebiets in das Reich in der folgenden Zeit auf friedliche Weise Der Konig die Markgrafen und nicht zuletzt die kirchlichen Institutionen forderten den so genannten Landesausbau Die Phase der Hochkolonisation erstreckte sich von etwa 1150 bis 1300 und wurde hauptsachlich von deutschen Siedlern getragen welche unter anderem aus Flandern den Niederlanden Sachsen Franken Thuringen und dem Rheinland kamen 54 55 Die alteingessenen sorbischen Einwohner wurden zumeist nicht vertrieben vielmehr entstanden die neuen deutschen Dorfer fast immer auf gerodeten Flachen An bereits besiedelten Stellen erweiterte man die bestehenden slawischen Siedlungen Eine erste Phase der Fruhkolonisation mit einem betrachtlichen Anteil durch slawische Altsiedler gab es aber schon ab 1100 so zum Beispiel um Gera Zeitz und Altenburg im Pleissenland 55 Auch in den Lausitzen waren die Rodungen in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts vor allem von sorbischen Bauern getragen worden In dieser Zeit entstanden z B viele neue Orte im Gebiet um Hoyerswerda Spremberg und Weisswasser Oberlausitz Die Erweiterung des Kulturlands vergrosserte und stabilisierte in dieser Gegend das sorbische Sprachgebiet In manchen Gegenden etwa um das Zisterzienserinnenkloster St Marienstern herum und bei Hoyerswerda war das sorbische Element so stark dass einige deutschsprachige Ortsgrundungen uber die Zeit slawisiert wurden so z B in Dorgenhausen sorb Nemcy 56 Unter den bohmischen Konigen intensivierte sich Mitte des 12 Jahrhunderts der Landesausbau in der Oberlausitz der von den Konigen und den Meissener Bischofen quasi im Wettbewerb betrieben wurde 57 Deutsche Bauern rodeten grosse Waldgebiete im Suden und Osten des Landes und legten zahlreiche neue Dorfer an so zum Beispiel um Bischofswerda und Ortrand 56 In der Niederlausitz liessen sich die deutschen Siedler in den westlichen nordlichen und ostlichen Randgebieten nieder so z B um Luckau Storkow und Beeskow sowie Sorau im heutigen Polen 58 Im Gegensatz zu den altsorbischen Siedlungen konnten die Zuwanderer ihre Siedlungen zu flamischem niederlandischem oder frankischem Recht grunden die Bezeichnung Deutsches Recht bildete sich erst spater heraus erhielten somit Erbrecht am erschlossenen Land und waren personlich frei 59 60 Weil durch Rodung und Bewirtschaftung die Herrschaftsgebiete der Adligen erst einen Wert bekamen mussten die eingewanderten Deutschen zudem nur geringere Abgaben an die Grundherren zahlen und wenige Dienste fur sie verrichten oder waren fur die ersten Jahre von diesen ganzlich befreit Insofern sorbische Bauern beim Landesausbau beteiligt waren genossen sie zumeist dieselben Rechte wie die deutschen Kolonisten 60 61 Im Zuge des Landesausbaus der Bevolkerungszunahme und dem Zuzug von deutschen Kaufleuten und Handwerkern kam es auch zu zahlreichen Stadtgrundungen Vorwiegend an Kreuzungen wichtiger Handelsstrassen an bestehenden Marktsiedlungen und um Burgen oder Markgrafensitze Ab dem Ende des 12 Jahrhunderts wurden die ersten Stadtrechte verliehen so z B westlich der Elbe an Leipzig 1165 und Meissen um 1200 sowie ostlich an Lubben und Cottbus jeweils um 1220 in der Niederlausitz und Lobau 1221 Kamenz 1225 oder Bautzen 1240 in der Oberlausitz 62 Westlich der Elbe kam es schnell zu einem Ubergewicht an deutschen Siedlern und die Verdrangung der sorbischen Sprache war im 14 Jahrhundert weitgehend abgeschlossen Ausdruck finden diese Veranderungen in der Einschrankung der Verwendung der sorbischen Sprache vor Gericht wie zum Beispiel im Sachsenspiegel Anfang des 13 Jahrhunderts wer nachweislich der deutschen Sprache machtig war musste diese auch verwenden oder in einem Erlass im Furstentum Anhalt von 1293 der den Gebrauch des Wendischen als Gerichtssprache verbot Diese Einschrankungen werden aber nicht hauptsachlich als Ausdruck nationalistischer Einstellungen angesehen sondern mehr als Anpassung an die vorherrschenden Gegebenheiten 60 63 Im 14 15 Jahrhundert bildeten in der Oberlausitz die Sorben noch ungefahr die Halfte der landlichen Bevolkerung und in der Niederlausitz lag der Anteil noch bedeutend hoher In den Stadten war ihr Anteil meist geringer und variierte betrachtlich So betrug er in Bautzen ungefahr 35 in Cottbus knapp 30 in Guben Lobau und Bischofswerda war er erheblich geringer In Luckau lag er bei 50 und Calau hatte fast ausschliesslich sorbische Bewohner 58 64 Ab der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts kam es in den Stadten der Lausitzen zu einer verstarkten sorbischen Einwanderung wovon zahlreiche sorbische Burgereide zum Beispiel aus Luckau Senftenberg oder Bautzen zeugen Mit dem Auslaufen der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung kam es auch vermehrt zu einer ablehnenden Haltung gegenuber den sorbischen Bevolkerungsgruppen Davon zeugen Deutschtumsverordnungen z B aus Beeskow 1353 Luckau 1384 Cottbus 1405 Lobau 1448 oder Lubben 1452 wodurch Sorben vorubergehend vor allem aus Konkurrenzgrunden der Zugang zu den Zunften verwehrt wurde Im 16 Jahrhundert wurden viele dieser Beschrankungen seitens der Zunfte und auf Entscheid der Markgrafen wieder aufgehoben 58 65 16 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Reformation und Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Zu Beginn des 16 Jahrhunderts war das sorbische Siedlungsgebiet weiter geschrumpft vorwiegend durch Assimilation der Sorben und der einhergehenden Verdrangung der Sprache vom Westen her Abgesehen von einigen verbliebenen grosseren Sprachinseln um Wittenberg Eilenburg und Meissen erstreckte sich das geschlossene sorbische Sprachgebiet jetzt nur noch uber die Lausitzen mit einer Flache von ungefahr 16 000 km Dort lebten circa 195 000 Menschen von denen mit 160 000 die uberwiegende Mehrzahl Sorben waren 66 Nordostlich von Guben und Sorau hatte das sorbischsprachige Gebiet um 1600 noch direkte Verbindung zum polnischen Sprachgebiet Erst die Verheerungen des Dreissigjahrigen Krieges und die damit verbundenen Verluste der sorbischen Bevolkerung sowie eine von der evangelischen Kirche gestutzte gezielte Germanisierungspolitik fuhrten in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts dazu dass das sorbische Gebiet zu einer rings von deutschsprachigen Regionen umgebenen Insel wurde 67 Grossteile der Lausitzen gehorten bis 1635 als Nebenlander den bohmischen Konigen aus dem Haus Habsburg Die Herrschaft Cottbus sowie davon nordlich gelegene Herrschaften von Zossen bis Beeskow sowie Crossen waren im Besitz der Hohenzollern Uber die westlich der Lausitzen gelegene deutsch sorbische Mischzone im sachsisch meissnischen Gebiet verfugten die Wettiner 68 Fur alle drei Herrscherhauser waren es Randgebiete und besonders die Habsburger ubten keine starke Zentralgewalt aus Die Verwaltung wurde den Standen uberlassen was auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Situation des Adels Anfang des 16 Jahrhunderts zu einer verstarkten Ausbeutung der landlichen Gebiete fuhrte Die Einforderung von vollen landesublichen Diensten sechs Tage in der Woche Arbeit auf den gutsherrlichen Besitzungen von Sonnenaufgang bis untergang 69 fuhrte seit 1525 zu lokal begrenzten Bauernunruhen in Reichwalde Herrschaft Muskau 70 Lieberose und Hoyerswerda sowie 1548 zum Bauernaufstand von Uckro in der Nahe von Luckau 71 Die Unruhen standen nicht im Zusammenhang mit der von Martin Luther in Wittenberg 1517 angestossenen Reformation welche erst verzogert in die beiden Lausitzen und damit ins sorbische Siedlungsgebiet vordrang Die katholischen Habsburger versuchten die Reformation in den Lausitzen aufzuhalten konnten sich aber nicht gegen die evangelisch gesinnten Landstande Stadte und Ritterschaften durchsetzen Die Stande nahmen die Kirchenhoheit in die eigenen Hande und fuhrten die Reformation bis etwa zur Mitte des 16 Jahrhunderts schrittweise in den einzelnen Herrschaften ein Alle Sorben in der Niederlausitz und mehr als drei Viertel der Oberlausitzer Sorben waren Mitte des 16 Jahrhunderts evangelisch Nur die Sorben in den Besitzungen des Klosters St Marienstern und des Bautzener Domstifts St Petri blieben uberwiegend katholisch 72 Eine aktive reformatorische Bewegung gab es zunachst in den uberwiegend deutschsprachigen Stadten Das reformatorische Schrifttum fand in den landlichen Gebieten kaum Eingang weil die meisten Sorben damals weder Deutsch verstehen noch lesen und schreiben konnten Dies fuhrte dazu dass der Gottesdienst fur die protestantischen Sorben nun in ihrer Muttersprache durchgefuhrt wurde Auch Sorben gehorten zu eifrigen Verfechtern der lutherischen Reformationsideen der bekannteste unter ihnen war der Theologe Jan Brezan Johann Briesmann aus Cottbus 68 Ab der Mitte des 16 Jahrhunderts begannen weitere sorbische protestantische Geistliche den reformatorischen Grundsatz von der Predigt in der Muttersprache aufnehmend eine sorbische religiose Literatur zu schaffen indem sie die Kernwerke des Protestantismus Bibel Katechismus und Kirchenlieder aus dem Deutschen ubersetzten Miklaws Jakubica aus der Herrschaft Sorau ubersetzte 1548 Luthers Neues Testament was die erste Bibelubersetzung ins Sorbische uberhaupt war Eine Drucklegung erfolgte jedoch auf Grund fehlender finanzieller Mittel nie 1574 erschien dann Luthers Katechismus verbunden mit einem Gesangbuch in der niedersorbischen Ubersetzung des Albin Moller aus Straupitz 1595 gab Wjaclaw Warichius aus Goda Luthers Katechismus in obersorbischer Sprache heraus 72 Ab 1538 forderten die Landstande in der Oberlausitz sorbische Theologiestudenten und bis 1546 studierten an der Universitat Wittenberg 40 und bis 1600 hatten 147 Sorben dort ihr Theologiestudium abgeschlossen 72 Auch an der brandenburgischen Landesuniversitat Viadrina in Frankfurt wurden zu jener Zeit sorbische Geistliche ausgebildet und bis 1656 sorbische Sprachubungen abgehalten welche die ersten sorabistischen Veranstaltungen an einer Hochschule waren 73 Die Verheerungen des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 unterbrachen die erste Blute der sorbischen Bildung und des Schrifttums fur viele Jahrzehnte Wie viele andere Regionen Deutschlands so waren auch die Lausitzen mehrfach von Durchzugen grosser Heere und von Seuchen betroffen die tausende Todesopfer forderten Der Bevolkerungsverlust betrug nach vorsichtigen Schatzungen uber 50 und im ostlichen Teil des sorbischen Siedlungsgebiets um Sorau und Liebenwerda uber 75 wo am Ende des Krieges viele Orte fast menschenleer waren Diese Gebiete an der Neisse und ostlich davon wurden spater von Deutschen wiederbesiedelt wodurch das geschlossene sorbische Gebiet wieder sehr viel kleiner wurde 68 Vom Prager Frieden bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Bearbeiten Die Markgraftumer Nieder und Oberlausitz 1635 gelb mit der brandenburgischen Herrschaft Cottbus im Zentrum der Niederlausitz rot Im Jahr 1635 noch vor Beendigung des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 kamen mit dem Frieden von Prag die beiden Markgraftumer Nieder und Oberlausitz von Bohmen an das Kurfurstentum Sachsen mit Ausnahme der im Zentrum der Niederlausitz liegenden Herrschaft Cottbus mit der Festung Peitz welche schon seit Mitte des 15 Jahrhunderts den Hohenzollern und somit zum brandenburgischen und spater preussischen Herrschaftsbereich gehorte Der Besitzwechsel der beiden Lausitzen anderte zunachst wenig an deren Autonomie da der neue Landesherr im Traditionsrezess die Beibehaltung der standischen Privilegien die Lehnshoheit der bohmischen Krone und die kirchlich konfessionellen Einrichtungen in ihrem Bestand zusagen musste Dieser Sonderstatus verhinderte vorerst den Einfluss von staatlichen Zentralisierungsbestrebungen und begunstigte auf der einen Seite die Starkung der sorbischen Kultur und Sprachentwicklung fuhrte aber auf der anderen Seite zur Festigung der Positionen des einheimischen Adels und deren Gewalt uber die bauerliche Bevolkerung Durch den verstarkt einsetzenden Ubergang von der Eigenwirtschaft zur Gutswirtschaft wurde der erbliche Grundbesitz in unerblichen Landbesitz Lassbesitz umgewandelt und die Bauern zu verscharften Frondiensten in den entstehenden Rittergutern gezwungen Durch die 1651 in den sachsischen Teilen der Lausitz und 1653 in den brandenburgischen Teilen der Niederlausitz erlassenen Untertanenordnungen wurden die Bauern durch die Erbuntertanigkeit an den Eigentumer des Rittergutes gebunden Schollenzwang und sie selbst wie auch ihre Kinder dem Gesindezwang unterworfen 74 Dies fuhrte auf der einen Seite zu einer starken Landflucht der bauerlichen Bevolkerung So verliessen nach Schatzungen zwischen 1631 und 1720 allein in der Oberlausitz mehr als 8000 Fronbauern ihre Gutsherrschaften 75 Auf der anderen Seite kam es zu erbitterten Widerstandsaktionen uber Bittschriften Eingaben Verweigerung von Diensten und Abgaben bis hin zu bewaffneten Aufstanden Die oftmals mehrere Dorfer umfassenden Bauernunruhen erstreckten sich zumeist uber mehrere Jahre und wurden letztendlich durch den Einsatz von Militar niedergeschlagen 1667 68 erhoben sich zum Beispiel im Cottbusischen Kreis an die 5000 Bauern und es gelang erst durch das Aufgebot von 800 Soldaten die Erhebung unter Kontrolle zubringen Erneut in Cottbus kam es von 1715 bis 1717 zum grossten Aufstand sorbischer und deutscher Bauern an der sich unter der Fuhrung des Eichower Dorfschulzen Hanzo Lehmann uber 50 Dorfer beteiligten 76 Mit der Herausbildung des Absolutismus welcher sich in den brandenburgischen Gebieten der Hohenzollern starker als in Sachsen entfaltete begann die Eingliederung der Sorben in das organisierte Staatswesen und damit die Verdrangung der sorbischen Sprache Aufgrund der unterschiedlichen politischen Zielsetzungen differierte das Vorgehen gegen das Sorbische von Landesherr zu Landesherr Am intensivsten wurde durch Christian I von Sachsen Merseburg in der Niederlausitz und durch den brandenburgischen Kurfurst Friedrich Wilhelm im Wendischen Distrikt der Kurmark gegen das Sorbische vorgegangen Sorbische Bucher und Manuskripte wurden eingezogen und die Ausbreitung des Deutschen im Schulunterricht und bei den Gottesdiensten vorangetrieben 77 Im Verlauf des 18 Jahrhunderts wurden in den meisten Kirchgemeinden der Niederlausitz die seit der Reformation abgehaltenen sorbischen Gottesdienste abgeschafft obwohl die meisten betroffenen Gemeinden zu diesem Zeitpunkt fast ausschliesslich einsprachig sorbisch waren Auch die Schulen wurden zu einem Hauptfaktor der Germanisierung indem man das Sorbische lediglich als Hilfssprache in den ersten Klassen nutzte wo es notig war ansonsten aber ausschliesslich Deutsch gelehrt und gesprochen wurde 78 In der Oberlausitz wo die Stande ihre Autonomie weiterhin bewahren konnten nahm man auch aus Furcht vor einem Wiedererstarken des Katholizismus wie zum Beispiel im angrenzenden Herzogtum Sagan oder in Wittichenau geschehen eine gemassigte Haltung gegenuber der sorbischen Sprache ein 79 und im Cottbusischen Kreis wurde von Friedrich I sogar das landliche Schulwesen auf Grundlage der sorbischen Muttersprache begrundet und religioses sorbischen Schriftentum gefordert Hintergrund war hier die Vermeidung von inneren Konflikten als Grundlage der Expansionsbestrebungen nach Osten 77 Weiterentwicklung des sorbischen Schrifttums Bearbeiten Nach den ersten Anfangen einer sorbischen religiosen Literatur Mitte des 16 Jahrhunderts kam es trotz aller politischen und okonomischen Schwierigkeiten nach dem Dreissigjahrigen Krieg zu einem Aufbluhen des sorbischen Schrifttums und zur Festigung der sorbischen Sprache Die starkste kulturelle Aktivitat gab es nach dem Krieg am nordlichen Rand des sorbischen Siedlungsgebietes aufbauend und inspiriert durch die fruhen Arbeiten des Ubersetzers und Philologen Handros Tara Andreas Tharaeus 1570 1640 Pfarrherrn vom Friedersdorf im Amt Storkow 80 So wurde 1650 die erste sorbische Grammatik vom Lubbenauer Oberpfarrer Johannes Choinan verfasst die durch zahlreiche Abschriften verbreitet wurde Um diese Zeit erschien auch die erste sorbische Fibel von Juro Ermelius Rektor der Calauer Stadtschule 81 sowie von 1653 bis 1656 vier religiose sorbische Druckschriften angefertigt von mehreren Geistlichen hauptsachlich aus dem Amt Beeskow 82 Durch die einsetzenden Massnahmen zur Verdrangung des Sorbischen in der Niederlausitz und im Wendischen Distrikt der Kurmark verlor das Gebiet an Bedeutung fur die weitere kulturelle Entwicklung der Sorben und um die Wende zum 18 Jahrhundert trat an seine Stelle der Cottbusische Kreis und die Oberlausitz Titelblatt der von Michal Frencel ubersetzten Ausgabe des Neuen Testaments in obersorbischer SpracheIm Cottbusischen Kreis wirkte der in Halle ausgebildete und vom Pietismus beeinflusste Geistliche Jan Bogumil Fabricius Er war selber kein Sorbe erlernte aber in kurzester Zeit die Sprache der Sorben und schuf mit seinem 1706 Katechismus und 1709 Neues Testament veroffentlichten Werken finanziell unterstutzt durch Friedrich I den Grundstein fur die niedersorbische Schriftsprache Fabricius stieg spater zum hochsten geistlichen Wurdentrager im Kreis auf wurde Oberpfarrer der Stadt Peitz und schliesslich Kircheninspektor von Cottbus 83 Zwischen 1706 und 1806 erschienen 45 niedersorbische Bucher im Cottbusischen Kreis darunter die Ubersetzung des Alten Testaments von Jan Bjedrich Fryco 77 Wendisches Seminar katholische Priester Ausbildungsstatte in PragIn der Oberlausitz setzten sich fuhrende Vertreter der pietistischen Bewegung fur die Verbreitung von religiosem Schrifttum in der Volkssprache ein Zugleich fuhrte die Konkurrenz der Konfessionen zu einem Wettstreit im Editieren von Buchern um den Bereich der eigenen Konfession auszubauen bzw zu erhalten Auf evangelischer Seite gab 1706 Michal Frencel 1628 1706 Pfarrer in Grosspostwitz bei Bautzen das Neue Testament heraus in dem Dialekt wie er in seiner Gemeinde gesprochen wurde und begrundete so die obersorbische Schriftsprache Sein Sohn Abraham Frencel 1656 1740 setzte spater sein Werk fort Von 1688 bis 1707 wurde erstmals die komplette Bibel durch den romisch katholischen Geistlichen Jurij Hawstyn Swetlik 1650 1729 ubersetzt seine Fassung blieb allerdings ungedruckt und schuf so die katholische Variante der obersorbischen Schriftsprache Allein in den Jahren von 1688 bis 1728 erschienen in der Oberlausitz 31 Buchtitel in sorbischer Sprache teilweise mit finanzieller Unterstutzung der Stande 75 Wurde die Kulturentwicklung zunachst hauptsachlich von Einzelpersonlichkeiten getragen so entstanden ab Anfang des 18 Jahrhunderts erste Institutionen die sich der Forderung und Entwicklung der sorbischen Sprache Kultur und Bildung widmeten 1724 wurde das katholische Wendische Seminar in Prag als Ausbildungsstatte fur katholische Priester aus der Oberlausitz gegrundet Zu den Studenten zahlte unter anderem Franc Jurij Lok der spater Dekan des katholischen Kapitels St Petri in Bautzen wurde 1796 1831 und sich erfolgreich fur die Volksbildung der Sorben einsetzte 84 Von Studenten der evangelischen Theologie wurde 1716 an der Universitat Leipzig das Wendische Predigerkollegium und 1746 in Wittenberg die Wendische Predigergesellschaft zu Wittenberg ins Leben gerufen Ebenfalls in Leipzig wurden 1766 die Lipske nowizny a wsitkizny herausgegeben Durch sorbische und deutsche Gelehrte wurde 1779 in Gorlitz die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften gegrundet welche die deutsch sorbische Wechselseitigkeit im Zeichen der Aufklarung widerspiegelte Als erster Deutscher beschaftigte sich Georg Korner Mitglied des Wendisches Predigerkollegiums intensiv mit der sorbischen Sprache und veroffentlichte 1767 die Philologisch kritische Abhandlung von der Wendischen Sprache und ihrem Nutzen in der Wissenschaft sowie 1768 ein sorbisch deutsches Worterbuch 85 19 Jahrhundert Bearbeiten Schlacht bei Bautzen 1813 Napoleon rechts auf einem weissen Pferd Unter dem Eindruck der Franzosischen Revolution kam es kurz vor Ende des 18 Jahrhunderts zwischen 1790 und 1794 in beiden Lausitzen zu grosseren Bauernunruhen welche in Teilen der Oberlausitz auch unmittelbar durch den grossen sachsischen Bauernaufstand von 1790 ausgelost wurden 86 An der Wende zum 19 Jahrhundert war das sorbische Siedlungsgebiet mit Schauplatz der Napoleonischen Kriege Neben wiederholten grossen Truppendurchzugen unter welchen die Bevolkerung aller Teile der Lausitzen litten kam es 1813 wahrend der Befreiungskriege zur Schlacht bei Bautzen und weiteren Gefechten bei Luckau und Hoyerswerda 87 Mit Beendigung des Krieges und dem Wiener Kongress 1815 kam es zu einer territorialen Neugliederung Europas von denen auch grosse Teile des sorbischen Siedlungsgebietes betroffen waren Die ehemalig zum Konigreich Sachsen gehorenden Gebiete der Niederlausitz und die nordliche und ostliche Oberlausitz um Hoyerswerda Weisswasser und Gorlitz fielen an Preussen Dadurch wurde das bis dahin administrativ noch grosstenteils zusammengehorige sorbische Siedlungsgebiet was am Ende des 18 Jahrhunderts nur noch circa 7 000 km umfasste geteilt und mit 200 000 Sorben gehorte der Grossteil der sorbischen Bevolkerung nun zu Preussen Im verbliebenen sachsischen Teil der Oberlausitz lebten damals noch 50 000 Sorben 88 Durch die Trennung der sorbischen Bevolkerung in zwei Staaten und die Tatsache dass die Sorben durch die Neugliederung in Preussen in fast allen Regierungsbezirken nun in der Minderheit waren wurde die intellektuelle und kulturelle Entwicklung speziell in der Niederlausitz nachteilig beeinflusst und die Bildung einer eigenen Nation nahezu unmoglich gemacht 88 Die Unterdruckung der sorbischen Sprache in Preussen wurde weiter verscharft und erreichte nach der Reichsgrundung in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts einen Hohepunkt Auf Grund des gespannten deutsch russischen Verhaltnisses jener Zeit wurde die Existenz einer slawischen nationalen Minderheit als Bedrohung fur Deutschland angesehen Mit der Billigung durch Reichskanzler Otto von Bismarck wurde im Deutschen Reich eine Phase der antisorbischen Repression eingeleitet Im preussischen Teil der Oberlausitz kam es 1875 zu einem generellen Verbot der sorbischen Sprache in Schulen 1885 zum Verbot des sorbischen Konfirmandenunterrichts in Schlesien und 1888 verbot das preussische Kultusministerium den sorbischen Sprachunterricht am Gymnasium in Cottbus Sorbische Intellektuelle reagierten zwar auf diese Angriffe und versuchten den Widerstand gegen die eingeschlagene Sorbenpolitik zu erhohen dennoch beschleunigte sich die Assimilation der Niederlausitzer Sorben unter dem erhohten Druck der Obrigkeit gegen Ende des 19 Jahrhunderts erheblich 89 Jan Petr Jordan Jan A Smoler Korla A Kocor Arnost MukaDas 19 Jahrhundert war aber auch eine Blutezeit der burgerlichen sorbischen Kultur welche massgeblich von einzelnen obersorbischen Personlichkeiten getragen wurde Die Sprachwissenschaftler und Verleger Jan Petr Jordan und Jan Arnost Smoler waren Verfechter der nationalen Bewegungen der slawischen Volker und derer kulturellen Wechselseitigkeit Sie waren bemuht um eine sorbische Rechtschreibreform die die bisherige sehr uneinheitliche Rechtschreibung an die anderer slawischer Volker angleichen sollte und als wesentliche Bedingung fur die Entwicklung einer einheitlichen sorbischen Literatur angesehen wurde Jordan war zudem massgeblich an der Vorbereitung und Durchfuhrung des im Juni 1848 durchgefuhrten Slawenkongress in Prag beteiligt an dem auch eine sorbische Delegation teilnahm und wo die panslawischen Farben festgelegt wurden auf denen auch die Flagge der Sorben beruht Smoler trug gemeinsam mit Joachim Leopold Haupt 1797 1883 und Handrij Zejler die bedeutende sorbische Liedersammlung Die Volkslieder der Wenden in der Ober und Nieder Lausitz zusammen Der Dichter Handrij Zejler gilt als Begrunder der modernen sorbischen Literatur sowie er selbst als treibende Kraft und seine Werke als Hohepunkt der sorbischen nationalen Wiedergeburt welche die sorbische Literaturentwicklung des 18 und 19 Jahrhunderts umfasst 90 Da Zejler die Moglichkeit eines sorbischen Nationalstaates ausschloss war fur ihn die nationale Emanzipation der Sorben gleichbedeutend mit dem Eintreten fur die Konstituierung einer sorbischen burgerlichen Identitat innerhalb eines deutschen Staates 90 was die Existenz des sorbischen Volkes seiner Ansicht nach sichern wurde Eine weitere herausragende Personlichkeit dieser Zeit war der mit Zejler befreundete sorbische Komponist Korla Awgust Kocor Beide organisierten ab 1845 sorbische Gesangsfeste die einen nachhaltigen Eindruck in der obersorbischen Bevolkerung hinterliessen und zur Festigung der sorbischen Sprache und Kultur beitrugen 91 1847 wurde in Bautzen die wissenschaftliche Gesellschaft Macica Serbska gegrundet was den Hohepunkt der Entfaltung des geistig kulturellen sorbischen Lebens im Vormarz darstellte Zu den Grundungsmitgliedern zahlten unter anderem Smoler und Zejler und die Macica Serbska entwickelte sich rasch zum Mittelpunkt der sorbischen Wissenschafts und Kulturbemuhungen sie ist der alteste noch existierende sorbische Verein 91 Der sorbische Wissenschaftler Arnost Muka ebenfalls Mitglied der Macica Serbska untersuchte in den Jahren 1880 1884 auf ausgedehnten Reisen den Zustand der sorbischen Sprache und Kultur in der Ober und Niederlausitz 92 und veroffentlichte danach seine Statistika Luziskich Serbow Statistik der Lausitzer Sorben Nach Muka gab es zu diesem Zeitpunkt 160 000 Sorben die in weiten Teilen der nordlichen Ober sowie der Niederlausitz noch die Bevolkerungsmehrheit stellten 7 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1904 offnete das Wendische Haus Serbski dom am Lauengraben in Bautzen seine Pforten Am 12 Oktober 1912 wurde in Hoyerswerda der Dachverband der 31 sorbischen Vereine die Domowina gegrundet Sie fasste die nach 1848 49 entstandenen Burger Bauern und Bildungsvereine mit ihren rund 2 000 Mitgliedern zusammen und sollte das sorbische kulturelle Leben weiter festigen Weimarer Republik Bearbeiten Wendischer Hochzeitszug im Spreewald 1931 mit dem Brautpaar an der SpitzeNach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden Forderungen nach selbststandiger Verwaltung laut Die Weimarer Verfassung legte im Artikel 113 lediglich fest dass die fremdsprachigen Volksteile des Reiches durch die Gesetzgebung und Verwaltung nicht in ihrer freien volkstumlichen Entwicklung besonders nicht im Gebrauch ihrer Muttersprache beim Unterricht sowie bei der inneren Verwaltung und der Rechtspflege beeintrachtigt werden durfen Im Jahre 1920 wurde von Arnost Bart Brezyncanski Jan Skala und anderen die Wendische Volkspartei gegrundet die jedoch weder im Landtag noch im Reichstag Mandate erringen konnte obwohl sie in vielen sorbischen Gemeinden starkste Kraft wurde Sie setzte sich fur die Ziele der sorbischen Nationalbewegung ein Zusammen mit der Domowina und der wissenschaftlichen Vereinigung Macica Serbska bildeten sie 1925 den Wendischen Volksrat Auch in dem 1924 gegrundeten Verband der nationalen Minderheiten Deutschlands arbeiteten die Sorben mit In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Vereinigungen Genossenschaften und eine sorbische Volksbank Die demokratischen Verhaltnisse der Weimarer Republik boten den Sorben nun bessere Moglichkeiten volkstumliche Aktivitaten zu entfalten Hier leisteten besonders in der Oberlausitz die zahlreichen sorbischen Vereine breite Kultur und Bildungsarbeit Nationalsozialismus Bearbeiten Nachdem die NSDAP zunachst versucht hatte die Sorben in die neuen Strukturen einzugliedern und fur ihre Ziele zu vereinnahmen sowie die Domowina in den Bund Deutscher Osten einzugliedern anderte sich die Politik nachdem klar wurde dass die sorbischen Organisationen unter dem Domowina Vorsitzenden Pawol Nedo sich dem widersetzten Ab 1937 wurden alle sorbischen Vereinigungen verboten und der Gebrauch des Sorbischen in der Offentlichkeit stark eingeschrankt Sorbische Lehrer und Geistliche wurden aus der Lausitz in weit entfernte Teile Deutschlands versetzt Das Regime versuchte damit das sorbische Volk zur Assimilation zu zwingen Unter der sorbischen Intelligenz kam es zu systematischen Verhaftungen einige ihrer aktivsten Vertreter wurden in Konzentrationslagern inhaftiert manche erlebten die Befreiung nicht mehr u a Maria Grollmuss Alois Andritzki Im gleichen Zug wurde vor allem das Lausitzbild propagandistisch verandert teils agrarromantisch Lausitzbauern dann auch mit industriell modernen Zugen unter Bezug auf die Braunkohle Umbruch 93 Unmittelbare Nachkriegszeit Bearbeiten Karte der Lausitz mit den historischen Grenzen herausgegeben vom Sorbischen Nationalausschuss in Prag 1945 Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Domowina eine der ersten Organisationen in der SBZ deren Tatigkeit von der Sowjetischen Militaradministration zugelassen wurde noch bevor es den besiegten Deutschen erlaubt war wieder Organisationen zu grunden Denn so Marschall Iwan Stepanowitsch Konew das kleine Volk das auf dem Territorium Deutschlands lebt und im Faschismus soviel erdulden musste verdiente es unterstutzt zu werden 94 Nach ihrer Wiedergrundung am 10 Mai 1945 in Crostwitz nahm die Domowina erneut ihre Arbeit auf mit dem Ziel die sorbische Identitat in der Lausitz zu erhalten und zu beleben Zunachst war sie nur in der Oberlausitz tatig weil die Wiederaufnahme der Arbeit in der Niederlausitz auf Betreiben der Brandenburger SED Leitung unter Friedrich Ebert sowie des Cottbusser Landrats Franz Saisowa SED bis 1949 im Hinblick auf ihre angeblich separatistischen Bestrebungen nicht zugelassen wurde Sorbische Aktivitaten wurden dort zunachst systematisch unterdruckt nationalbewusste Sorben uberwacht und in einigen Fallen vorubergehend in Haft genommen z B Mina Witkojc Der in Prag ansassige Lausitzisch Sorbische Nationalausschuss Luzisko serbski narodny wuberk unter Fuhrung von Pfarrer Jan Cyz und Jurij Cyz sah die Zukunft der Sorben zunachst tatsachlich in ihrer Anbindung an die Tschechoslowakei bzw in staatlicher Unabhangigkeit und lehnte eine Zusammenarbeit mit deutschen Behorden grundsatzlich ab Die Domowina setzte hingegen recht bald zumal auch die Sowjetunion kein Interesse an einem von der SBZ getrennten Sorbengebiet hatte auf den Verbleib in einem deutschen Staatswesen und ordnete sich ab Marz 1946 der politischen Linie der KPD unter im Herbst 1946 stimmte sie der Vereinigung von SPD und KPD zur SED und der Aufstellung einheitlicher Wahllisten zu Der Konflikt zwischen den beiden sich als Vertreter des sorbischen Volkes betrachtenden Organisationen fuhrte im Dezember 1946 dazu dass zum Allslawischen Kongress in Belgrad zwei sorbische Delegationen anreisten Auch daruber hinaus standen die Sorben in den vier Jahren bis zur Grundung der DDR in regem Kontakt mit anderen slawischen Landern nicht nur mit Polen und der Tschechoslowakei Auf der Schadzowanka einer regelmassig stattfindenden Zusammenkunft sorbischer Studenten lud 1946 ein Vertreter der jugoslawischen Militarmission die Brigaden der Sorbischen Jugend Serbska mlodzina auf den Balkan ein Jugoslawien war zu dieser Zeit der einzige verbliebene Staat der die Forderungen der Sorben nach politischer Autonomie offen unterstutzte Die Jugendorganisation unter Fuhrung von Jurij Brezan war zu diesem Zeitpunkt noch unabhangig und nicht in den Weltbund der Demokratischen Jugend eingebunden Nach dem Bruch der Beziehungen zwischen Moskau und Belgrad fanden keine weiteren Besuche statt Die Sorbische Jugend wurde im Dezember 1948 in die FDJ eingegliedert Die Fluchtlingsstrome von vertriebenen Deutschen aus Schlesien dem Sudetenland und anderen ehemals deutsch besiedelten Gebieten setzten das sorbische Siedlungsgebiet unter starken Druck War Sachsen zunachst nur Durchgangsgebiet fur Fluchtlinge wurde es von der sowjetischen Administration im Marz 1946 zum Siedlungsgebiet erklart Laut einer Statistik der Domowina waren viele vormals sorbische Dorfer binnen kurzem zu mehr als 20 manche sogar zu mehr als 50 Prozent von deutschsprachigen Fluchtlingen bewohnt 95 In der Folge wurden vor allem im evangelischen Teil des sorbischen Gebietes in zahlreichen Orten die sorbischen Gottesdienste durch deutsche ersetzt Sorbisch wurde von der Alltags zur Privatsprache In den katholischen Gemeinden wurden die meisten Zugezogenen dagegen durch die Sorben assimiliert Im Mai 1947 wurde der Domowina von den sowjetischen Behorden die Einrichtung einer sorbischen Druckerei erlaubt im Oktober wurde sie schliesslich als alleinige Interessenvertreterin der Sorben anerkannt Somit bewegte sich die sorbische Bewegung immer weiter auf die Linie der SED zu Bei einem Treffen zwischen der Domowina Fuhrung unter Pawol Nedo und den SED Vorsitzenden Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck wurden beinahe alle Vorschlage der Domowina darunter die Schaffung einer Verwaltungseinheit Lausitz und die Anerkennung der Sorben als Volk abgelehnt Die Lausitz blieb weiterhin geteilt und den Sorben wurde lediglich der Status eines Volksteils zuerkannt Am 23 Marz 1948 wurde vom Sachsischen Landtag das Gesetz zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevolkerung verabschiedet das erstmals den Anspruch der Sorben auf Forderung ihrer Sprache und Kultur festschrieb 1950 wurde es durch Verordnung auch im Land Brandenburg eingefuhrt nachdem die Domowina dort erst ein Jahr zuvor auf massiven Druck der sowjetischen Administration und der Berliner SED Fuhrung hin ihre Arbeit wieder hatte aufnehmen durfen DDR Zeit Bearbeiten Zwei Sorbinnen in Bautzen 1950In den fruhen 50er Jahren wurde die Eingliederung der Sorben in den sozialistischen Staatsapparat weiter vorangetrieben Der bisherige Domowina Vorsitzende Nedo hatte sich der Hinwendung zum Marxismus Leninismus zwar nicht offen in den Weg gestellt aber immer wieder auch die nationalen Rechte des sorbischen Volkes angemahnt Er wurde im Dezember 1950 durch Kurt Krjenc einen Altkommunisten ersetzt der die Domowina in den folgenden Jahren zu einer Satellitenorganisation der SED umbaute deren Kernaufgabe nicht mehr der Erhalt und die Forderung sorbischer Kultur sondern die Eingliederung der Sorben in den Sozialismus war In der Geschichtsschreibung wurde besonders die Rolle der sorbischen Werktatigen betont jene anderer Gruppen z B die der fur die nationale Bewegung wichtigen Geistlichen und Kleinburger dagegen heruntergespielt Dennoch blieb die sorbische Dachorganisation unter strenger Beobachtung durch das Ministerium fur Staatssicherheit es war die Rede von nationalistischen und titoistischen Umtrieben 96 Personlichkeiten wie Pawol Nowotny Leiter des Instituts fur sorbische Volksforschung und Pawol Nedo aber auch bekennende Kommunisten wie Jurij Brezan standen wegen moglicher antistaatlicher Aktivitaten unter Uberwachung Bis in die 70er Jahre hinein wurden verschiedene sorbische Personlichkeiten wegen ihres Protests gegen die Ausweitung der Tagebaue und den Bau von Grosskraftwerken in der Lausitz oder gegen die Einrichtung von LPGen im sorbischen Gebiet sowie spater wegen verdachtiger Kontakte zur tschechoslowakischen Intelligenz uberwacht und in Einzelfallen inhaftiert Eine Rolle spielten die Sorben auch im Prozess der Anerkennung der Deutschen Demokratischen Republik durch Jugoslawien in den funfziger Jahren in dessen Folge die Bundesrepublik Deutschland die Beziehungen zu Jugoslawien aufgrund des Alleinvertretungsanspruchs der BRD abbrach Die DDR entsprach damals der Forderung Josip Broz Titos in der einzurichtenden Botschaft in Belgrad einen bestimmten Prozentsatz an sorbischen Mitarbeitern zu beschaftigen So wurde unter anderem ein Sorbe zum Chefdolmetscher der Botschaft ernannt Kurze Zeit nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen am 15 Oktober 1957 wurden diese allerdings wieder zuruckgerufen 97 Offiziell wurde das sorbische Volk in Artikel 40 der DDR Verfassung von 1968 als nationale Minderheit anerkannt Fur die Berucksichtigung der sorbischen Interessen wurden in den jeweiligen DDR Ministerien Abteilungen fur die sorbischen Belange eingerichtet z B Kultur und Innenpolitik und staatliche wissenschaftliche Institutionen Neu Institut fur sorbische Volksforschung Wiedereinrichtung Institut fur Sorabistik an der Universitat Leipzig geschaffen Um eine Gleichstellung der sorbischen Bevolkerung zu sichern wurden verschiedene juristische Regelungen erlassen So wurden der sorbische Schulunterricht und die zweisprachige Beschriftung von offentlichen Einrichtungen und Strassenschildern im deutsch sorbischen Gebiet eingefuhrt Trotzdem war die offizielle Politik gegenuber den Sorben weiter von ideologischer Bevormundung und Kontrolle gepragt wenngleich eine gewisse Eigenstandigkeit gewahrt bleiben konnte Im Vergleich mit nationalen Minderheiten anderer Lander konnten sich hier die sorbische Kultur und die Wissenschaft in einer uberdurchschnittlichen Breite entwickeln Dennoch vollzog sich der Ruckgang des Sorbischen als Alltagssprache so schnell wie selten zuvor Dafur gab es neben der allgemeinen Tendenz zur Assimilation auch zahlreiche politische Grunde Sowohl das zunachst ambitionierte Bildungsprogramm als auch die praktische Unterstutzung der Zweisprachigkeit durch offizielle Stellen wurden bereits ab 1958 nach dem Rucktritt von Fred Oelssner schrittweise wieder zuruckgenommen An den neu eingerichteten A Schulen Schulen mit sorbischer Unterrichtssprache wurden naturwissenschaftliche Facher ab 1962 wieder auf Deutsch gelehrt die Losung Die Lausitz wird zweisprachig war bereits mit Fred Oelssner aus der Offentlichkeit verschwunden Auf Druck vor allem der zugezogenen Energiearbeiter wurde schliesslich 1964 auch der sorbische Fremdsprachunterricht in den B Schulen fakultativ Lernten 1962 noch 12 800 Schuler Sorbisch waren es Ende 1964 nur noch 3200 Ende der 60er Jahre sogar weniger als 3000 Die Schulerzahl in A Schulen blieb dagegen nahezu konstant 98 Die Kollektivierung der Landwirtschaft zerstorte mit den traditionellen Familienhofen den einzigen Wirtschaftszweig in dem Sorbisch noch Alltagssprache war Die Einrichtung von rein sorbischen LPGen wurde abgelehnt in der Praxis wurden mehrheitlich sorbische Genossenschaften meist von Deutschen geleitet Ebenso abgelehnt wurde die vorgeschlagene Einrichtung von sorbischen Brigaden in den Lausitzer Kohlekraftwerken Uber vorhandene Probleme zwischen Deutschen und Sorben konnte nicht offen diskutiert werden da eine Kritik an der DDR Nationalitatenpolitik und eine Thematisierung der Unterschiede zwischen staatlichem Ideal und der in langer Tradition wurzelnden latenten Sorbenfeindlichkeit nicht erwunscht war 99 100 Protest gegen die Ausweitung des Tagebaus Barwalde in Klitten Januar 1990Zudem erlitt die sorbische Kultur in der Zeit nach 1945 nachhaltige Schaden durch die kriegsbedingte Massenzuwanderung von deutschsprachigen Vertriebenen und spater Facharbeitern die Zerstorung weiter Gebiete durch den Braunkohletagebau die Verstadterung sowie schliesslich die angestrebte Entkirchlichung die sorbische Identitat wurde wesentlich uber die religiose Praxis gewahrt der sich fast ausschliesslich die katholischen Sorben zu widersetzen wussten Diese Rahmenbedingungen denen sich die Domowina als Vertreterin der Sorben nicht entgegenstellen konnte bei deren Durchsetzung sie allerdings auch eine aktive Rolle spielte fuhrten zu einem starken Ruckgang der sorbischen Bevolkerung zwischen 1945 und 1990 Wahrend die DDR offiziell immer von 100 000 Angehorigen des Volkes sprach wies der Forscher Ernst Tschernik schon 1955 darauf hin dass es vermutlich noch 80 000 Sorben gebe mit stark sinkender Tendenz 101 Sein Bericht durfte nie veroffentlicht werden Schon kurz nach der Wiedervereinigung korrigierte man jedoch die Schatzungen auf 40 000 bis 60 000 Es ist also davon auszugehen dass sich die Zahl der Sorben wahrend der DDR Zeit halbiert hat Erst 1987 nahm die Domowina wieder Kontakt zu den sorbischen Geistlichen beider Konfessionen auf nachdem ihr Erster Sekretar hatte zugeben mussen dass etwa die Halfte der Mitglieder Protestanten und 20 Prozent Katholiken sind Die jahrzehntelange Periode wahrend der viele vor allem glaubige Sorben die rote Domowina als Verraterin der sorbischen Interessen betrachtet hatten hinterliess jedoch Spuren in ihrer offentlichen Wahrnehmung und fuhrte nach der Wiedervereinigung zu einem massiven Mitgliederschwund 102 Nach der Wiedervereinigung Bearbeiten Neue politische Rahmenbedingungen ergaben sich mit dem Ende der DDR auch fur die Sorben Die Domowina sprach sich in einer Erklarung im Marz 1990 fur die deutsche Einheit aus Im selben Jahr eroffnete auch das Wendische Haus in Cottbus 1991 konstituierte sich die Domowina nach demokratischen Prinzipien neu Als gemeinsames staatliches Instrument des Bundes und der beiden Lander Brandenburg und Sachsen wurde die Stiftung fur das sorbische Volk Zalozba za serbski lud ebenfalls 1991 eingerichtet Nach der Jahrtausendwende kam es wiederholt zu Protestaktionen der sorbischen Bevolkerung unter anderem gegen die Schliessung der Sorbischen Mittelschule in Crostwitz 2001 oder die Kurzungsplane von Bundesregierung und brandenburgischer Landesregierung bei der Forderung der sorbischen Bildung Kultur und Wissenschaft 2008 Im Jahr 2009 erregte ein Gutachten des Instituts fur kulturelle Infrastruktur unter Leitung von Matthias Theodor Vogt die Gemuter in dem eine teils radikale Umstrukturierung der sorbischen Institutionen unter anderem auch die Schaffung eines sorbischen Parlaments angeregt wurde Bis in die jungste Vergangenheit waren durch den Braunkohleabbau seitens der LEAG Dorfer im sorbischen Siedlungsgebiet von Zwangsumsiedlung betroffen oder bedroht so zum Beispiel die Ortschaften Rohne und Mulkwitz der Gemeinde Schleife sorbische Orte mit eigenem Dialekt und Brauchtum 103 Beim Nachbarort Muhlrose halt die LEAG an der seit 2007 geplanten Inanspruchnahme ab etwa 2030 und der Umsiedlung des Ortes fest Uber die Zukunft von Proschim hatte sich die LEAG nach der Ubernahme des Tagebaus Welzow Sud zunachst nicht geaussert jedoch schliesst der seit 2019 in Brandenburg gultige Koalitionsvertrag die Umsiedlung weiterer Orte fur den Braunkohletagebau aus Von 2008 bis 2017 war mit Stanislaw Tillich zum ersten Mal ein katholischer Sorbe Regierungschef Sachsens Seit 2014 weisen verschiedene Stellen auf eine steigende Zahl rechtsextremer Ubergriffe auf Sorben hin 104 Sorbische Symbole Bearbeiten Sorbische Flaggen bei einem Fussballspiel der Europeada 2016Eine Flagge der Sorben wurde zuerst 1842 erwahnt Nach dem Panslawischen Kongress der 1848 in Prag stattfand erhielt sie ihre heutige Farbgebung Die Flagge der Sorben wurde von den Nationalsozialisten 1935 verboten seit dem 17 Mai 1945 aber wieder offiziell von der Domowina verwendet In den Flaggengesetzen der Deutschen Demokratischen Republik wurde die Sorbenflagge nicht erwahnt in Verordnungen der Rate der Bezirke Cottbus und Dresden wurde jedoch ihre Verwendung fur besondere Anlasse und Feiertage reguliert Die sorbische Hymne ist das Lied Rjana Luzica Schone Lausitz welches auf ein 1845 von Korla Awgust Kocor vertontes Gedicht Handrij Zejlers zuruckgeht In der Verfassung des Freistaates Sachsen sowie im Sorben Wenden Gesetz SWG des Landes Brandenburg ist heute geregelt dass die sorbische Hymne und die sorbische Flagge gleichberechtigt neben staatlichen Symbolen gefuhrt werden konnen Rechte der Sorben in Deutschland BearbeitenDie Bundesrepublik Deutschland und die damalige DDR sprachen sich im Einigungsvertrag fur eine Bestandssicherung der Sorben aus Einigungsvertrag Protokollnotiz Nr 14 zum Artikel 35 Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik erklaren im Zusammenhang mit Artikel 35 des Vertrags Das Bekenntnis zum sorbischen Volkstum und zur sorbischen Kultur ist frei Die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbischen Kultur und der sorbischen Traditionen werden gewahrleistet Angehorige des sorbischen Volkes und ihre Organisationen haben die Freiheit zur Pflege und zur Bewahrung der sorbischen Sprache im offentlichen Leben Die grundgesetzliche Zustandigkeitsverteilung zwischen Bund und Landern bleibt unberuhrt Die Rechte der Sorben sind verfassungsrechtlich in den Landesverfassungen von Brandenburg und Sachsen sowie im Gerichtsverfassungsgesetz verankert So garantiert die Verfassung des Landes Brandenburg in Artikel 25 Rechte der Sorben Wenden und die Verfassung des Freistaates Sachsen in Artikel 5 Das Volk des Freistaates Sachsen und Artikel 6 Das sorbische Volk das Recht auf Bewahrung ihrer nationalen Identitat Sprache Religion und Kultur Die sachsische Verfassung definiert zudem die sachsischen Burger sorbischer Volkszugehorigkeit als gleichberechtigten Teil des Staatsvolks Die Ausgestaltung der Rechte regelt das Gesetz uber die Ausgestaltung der Rechte der Sorben Wenden im Land Brandenburg SWG 105 vom 7 Juli 1994 sowie das Gesetz uber die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen Sachsisches Sorbengesetz SachsSorbG 106 vom 31 Marz 1999 So werden unter anderem im angestammten Siedlungsgebiet die zweisprachige Beschriftung von Verkehrszeichen und die zweisprachige Beschilderung im offentlichen Raum geregelt SWG 11 bzw SachsSorbG 10 Vom Grundsatz der deutschen Gerichtssprache 184 Satz 1 Gerichtsverfassungsgesetz GVG abweichend erlaubt 184 S 2 GVG innerhalb der Heimatkreise der sorbischen Bevolkerung die Benutzung der sorbischen Sprache vor Gericht Zweisprachige Haustafel am Brandenburgischen Landtagsgebaude Zweisprachige Strassenbezeichnung auf Deutsch und Niedersorbisch Zweisprachig sorbisch deutsche Beschilderung in Crostwitz Bahnhofsschild in Hoyerswerda obersorbisch Wojerecy Zweisprachiger Wegweiser auf Deutsch und ObersorbischSorben in Literatur Film und Fernsehen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Theodor Fontane beschreibt in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg 1862 1889 neben der Geschichte auch die Lebensweise Sitten und die Tracht der Sorben Wenden in der Niederlausitz In Wilhelm Bolsches Gegenwartsroman Die Mittagsgottin von 1891 sind die Schauplatze unter anderem im Spreewald im damaligen noch hauptsachlich Niedersorbisch sprechenden Dorf Lehde 107 Ferner heisst der 2007 erschienene Roman Die Mittagsfrau von Julia Franck nach der bekannten sorbischen Sagengestalt Der erste Teil des Romans behandelt die Kindheit von Martha und Helene in Bautzen deren sorbisches Hausmadchen die Ursache fur die geistige Umnachtung der Mutter im Fluch der Mittagsfrau vermutet Film und Fernsehen Bearbeiten In der DDR entstanden Dokumentarfilme wie 1956 unter dem Titel Wie die Sorben den Maibaum aufstellen und 1990 Leben am Fliess W Blotach Der Animationsfilm Als es noch Wassermanner gab der DEFA beruht auf einem sorbischen Marchen und beschaftigt sich unter anderem mit sorbischen Hochzeitsbrauchen Im ZDF wurde 2010 der Kriminalfilm Der Tote im Spreewald ausgestrahlt Eine der Hauptfiguren ist der Sohn einer traditionsbewussten sorbischen Familie der sich seinen kulturellen Wurzeln nicht verbunden fuhlt Mit dem Film wurde einem breiten Publikum die sorbische Kultur nahergebracht wobei aber auch die Heimat und Minderheiten Problematik reflektiert wird 108 109 Das Minet Minderheitenmagazin strahlte 2007 auf RAI 3 Sender Bozen eine Sendung uber die Sorben mit dem Titel Die Sorben ein slawisches Volk in Deutschland aus 110 Radiotelevisiun Svizra Rumantscha hat im Rahmen der Serie Minoritads en l Europa Minderheiten in Europa ebenfalls im Jahre 2007 den Film Ils Sorbs en la Germania da l ost uber die Sorben in Deutschland realisiert 111 Der Dokumentarfilm Sorben ins Kino von Knut Elstermann 2020 handelt von sorbischen Filmschaffenden unter anderem in der Produktionsgruppe Sorbischer Film 112 In der Serie Straight Outta Crostwitz die 2022 exklusiv in der ARD Mediathek erschienen ist spielt Jasna Fritzi Bauer die Sorbin Hanka 113 Diese singt gemeinsam mit dem Vater sorbische Volkslieder mochte aber eigentlich Rap Musik machen Die als Dramedy erzahlte Emanzipationsgeschichte umfasst vier Episoden die zwischen neun und zwolf Minuten lang sind Gedreht wurde auch in der Lausitz 114 Siehe auch Bearbeiten Portal Lausitz Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Lausitz einschliesslich sorbischer Themen Weblinks BearbeitenAllgemein Bearbeiten Commons Sorben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Sorbe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Sorbische Sprichworter Zitate Stiftung fur das sorbische Volk offizielle Webprasenz Domowina Bund Lausitzer Sorben Dachverband Project Rastko Lusatia Digitale Bibliothek uber die Lausitzer Sorben des Projekts Rastko serbisch mehrsprachig Sorbische Online Karte sorbisch deutsch Die kleine Sprachgeschichte Sorbisch auf Deutschlandradio Kultur 26 Juli 2012 Das Wendische Museum Cottbus Das sorbische Volk Brandenburgische Landeszentrale fur politische BildungForschung und Lehre Bearbeiten Sorbisches Institut Bautzen Institut fur Sorabistik der Universitat Leipzig WITAJ SprachzentrumMedien Bearbeiten Onlineprasenz der Serbske Nowiny Obersorbisches Radio im MDR Obersorbisches Fernsehen im MDR Niedersorbisches Radio im RBBLiteratur BearbeitenJoachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Herrschaft Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20 Jahrhunderts 2 Auflage Leipziger Universitatsverlag 2004 ISBN 3 935693 46 X Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Band 1 Von den Anfangen bis 1789 In Jan Solta Geschichte der Sorben Gesamtdarstellung VEB Domowina Verlag Bautzen 1977 Jan Solta Hartmut Zwahr Geschichte der Sorben Band 2 Von 1789 bis 1917 In Jan Solta Geschichte der Sorben Gesamtdarstellung VEB Domowina Verlag Bautzen 1974 Karl Markus Gauss Die sterbenden Europaer Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2002 ISBN 978 3 423 30854 0 Peter Kunze Kurze Geschichte der Sorben Ein kulturhistorischer Uberblick 5 Auflage Domowina Verlag Bautzen 2017 ISBN 978 3 7420 2413 8 Peter Kunze Die Sorben Wenden in der Niederlausitz 2 Auflage Domowina Verlag Bautzen 2000 ISBN 3 7420 1668 7 Thomas Pastor Die rechtliche Stellung der Sorben in Deutschland Domowina Verlag Bautzen 1997 ISBN 3 7420 1717 9 Jasper von Richthofen Hrsg Besunzane Milzener Sorben Die slawische Oberlausitz zwischen Polen Deutschen und Tschechen Schriftenreihe der Stadtischen Sammlungen fur Geschichte und Kultur Gorlitz N F Band 37 Gorlitz Zittau 2004 ISBN 978 3 932693 90 8 Franz Schon Dietrich Scholze Hrsg Sorbisches Kulturlexikon Domowina Verlag Bautzen 2014 ISBN 978 3 7420 2229 5 Dietrich Scholze Die Sorben in Deutschland Sieben Kapitel Kulturgeschichte Lusatia Verlag Bautzen 1993 ISBN 3 929091 11 9 Einzelnachweise Bearbeiten Ministerium fur Wissenschaft Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Sorben Wenden Memento vom 5 Januar 2013 im Webarchiv archive today Ludwig Elle Wie viele Sorben gibt es noch Oder Kann und soll man Minderheiten zahlen In Elka Tschernokoshewa Ines Keller Hrsg Dialogische Begegnungen 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Sorbischer Schulverein e V SSV Abgerufen am 30 August 2012 Dietrich Scholze Literatur In Franz Schon Dietrich Scholze Hrsg Sorbisches Kulturlexikon Domowina Verlag Bautzen 2014 S 223 228 a b c Maria Mirtschin Sorbische bildende Kunst Projekat Rastko Luzica abgerufen am 29 August 2012 Mirko Kolodziej Lutki Kompanie aus Ton im Schloss In Lausitzer Rundschau 7 Juni 2008 abgerufen am 29 August 2012 vgl zum Folgenden Jan Raupp Sorbische Musik Ein Abriss in Wort und Bild Domowina Bautzen 1966 auch 1978 1986 Sorbische Musikkultur PDF Universitat Potsdam a b c Detlef Kobjela Sorbische Musikkultur In Madlena Norberg Peter Kosta Hrsg Sammelband zur sorbischen wendischen Kultur und Identitat Potsdamer Beitrage zur Sobastik Nr 8 Universitatsverlag Potsdam 2008 ISBN 978 3 940793 35 5 S 70 79 kobv de PDF 89 kB Ulrike Elsner Das Sorbische an sorbischer Musik In Lausitzer Rundschau 20 Oktober 2015 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 15 25 a b c Peter Kunze Kurze Geschichte der Sorben Ein kulturhistorischer Uberblick Bautzen 2008 S 9 17 Andreas Kusternig Herbert Haupt Herwig Wolfram Quellen zur Geschichte des 7 und 8 Jahrhunderts Die vier Bucher der Chroniken des sogenannten Fredegar Buch 2 Kapitel 53 bis Buch 4 unwesentlich gekurzt Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1982 ISBN 3 534 01414 6 Fredegar IV 68 S 238 239 a b Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 64 70 a b c Walter Schlesinger Die Verfassung der Sorben In Mitteldeutsche Beitrage zur deutschen Verfassungsgeschichte des Mittelalters Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1961 ISBN 978 3 525 36134 4 S 7 23 Dietrich Scholze Sorben In Franz Schon Dietrich Scholze Hrsg Sorbisches Kulturlexikon Domowina Verlag Bautzen 2014 S 368 370 Sebastian Brather Archaologie der westlichen Slawen Siedlung Wirtschaft und Gesellschaft im fruh und hochmittelalterlichen Ostmitteleuropa 2 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 020609 8 S 121 129 Christian Lubke Das ostliche Europa Die Deutschen und das europaische Mittelalter Siedler Munchen 2004 ISBN 3 88680 760 6 S 21 32 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 49 54 Hagen Keller Gerd Althoff Handbuch der deutschen Geschichte in 24 Banden 10 Auflage Band 3 Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen 888 1024 Klett Cotta 2008 ISBN 978 3 608 60003 2 S 131 135 Joachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Geschichte und Kultur der slawischen Stamme westlich von Oder und Neisse vom 6 bis 12 Jahrhundert Akademie Verlag Berlin 1985 S 335 337 Joachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Geschichte und Kultur der slawischen Stamme westlich von Oder und Neisse vom 6 bis 12 Jahrhundert Akademie Verlag Berlin 1985 S 337 345 Lutz Partenheimer Die Entstehung der Mark Brandenburg Mit einem lateinisch deutschen Quellenanhang Bohlau Verlag Koln 2007 ISBN 978 3 412 17106 3 S 35 43 Gertraud Eva Schrage Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346 In Joachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Leipzig 2004 S 55 58 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 89 97 Joachim Henning Archaologische Forschungen an Ringwallen in Niederungslage die Niederlausitz als Burgenlandschaft des ostlichen Mitteleuropa im fruhen Mittelalter In J Henning A T Ruttkay Hrsg Fruhmittelalterlicher Burgenbau in Mittel und Osteuropa Bonn 1998 S 9 29 online Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 104 106 Joachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Geschichte und Kultur der slawischen Stamme westlich von Oder und Neisse vom 6 bis 12 Jahrhundert Akademie Verlag Berlin 1985 S 367 376 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 114 119 a b Hans K Schulze Der Anteil der Slawen an der Mittelalterlichen Siedlung nach deutschem Recht in Ostmitteldeutschland In Siedlung Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter 1 Auflage Bohlau Verlag Koln 2006 ISBN 3 412 15602 7 S 21 35 a b Peter Kunze Geschichte und Kultur der Sorben in der Oberlausitz In Joachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Leipzig 2004 S 272 278 Gertraud Eva Schrage Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346 In Joachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Leipzig 2004 S 66 79 a b c Peter Kunze Die Sorben Wenden in der Niederlausitz Bautzen 2000 S 13 20 Hans K Schulze Der Anteil der Slawen an der Mittelalterlichen Siedlung nach deutschem Recht in Ostmitteldeutschland In Siedlung Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter 1 Auflage Bohlau Verlag Koln 2006 ISBN 3 412 15602 7 S 36 38 a b c Winfried Schich Slawen und Deutsche im Gebiet der Germania Slavica In Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 12 Karl Kaser Dagmar Gramshammer Hohl Jan M Piskorski Elisabeth Vogel Hrsg Kontinuitaten und Bruche Lebensformen Alteingesessene Zuwanderer von 500 bis 1500 Wieser Klagenfurt 2010 ISBN 978 3 85129 512 2 S 404 411 uni klu ac at PDF Joachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Geschichte und Kultur der slawischen Stamme westlich von Oder und Neisse vom 6 bis 12 Jahrhundert Akademie Verlag Berlin 1985 S 419 425 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 128 137 Hans K Schulze Slavica lingua penitus intermissa Zum Verbot des Wendischen als Gerichtssprache In Siedlung Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter 1 Auflage Bohlau Verlag Koln 2006 ISBN 3 412 15602 7 S 39 52 Joachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Geschichte und Kultur der slawischen Stamme westlich von Oder und Neisse vom 6 bis 12 Jahrhundert Akademie Verlag Berlin 1985 S 452 464 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 128 137 und S 182 185 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 158 161 Peter Kunze Sorbische Reminiszenzen aus Forst und Umgebung In Letopis Band 53 2006 Heft 1 S 35 ff Ludowe nakladnistwo Domowina Budysin Bautzen 2006 a b c Peter Kunze Kurze Geschichte der Sorben Ein kulturhistorischer Uberblick Bautzen 2008 S 25 29 Peter Kunze Geschichte und Kultur der Sorben in der Oberlausitz In Joachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Leipzig 2004 S 279 B Donke Es bewahrt sein Geheimnis In Lausitzer Rundschau 27 November 2003 online Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 186 191 a b c Peter Kunze Geschichte und Kultur der Sorben in der Oberlausitz In Joachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Leipzig 2004 S 280 f Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 192 195 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 227 231 a b Peter Kunze Geschichte und Kultur der Sorben in der Oberlausitz In Joachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Leipzig 2004 S 283 285 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 235f und S 260 263 a b c Peter Kunze Die Sorben Wenden in der Niederlausitz Bautzen 2000 S 32 34 Peter Kunze Die preussische Sorbenpolitik 1815 1847 Schriftenreihe des Instituts fur sorbische Volksforschung Nr 52 VEB Domowina Verlag Bautzen 1978 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 267 268 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 217f Michael Ermel Das Anonymi ABC Buch von 1671 und Georg Ermel Uber Inhalt Entstehungsort und Urheber der ersten sorbischen Fibel In Letopis Heft 1 2020 S 57 100 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 237 241 Jan Brankack Frido Metsk Geschichte der Sorben Bd 1 Von den Anfangen bis 1789 Bautzen 1977 S 274 Jan Solta Hartmut Zwahr Geschichte der Sorben Bd 2 Von 1789 bis 1917 Bautzen 1974 S 49 51 Peter Kunze Geschichte und Kultur der Sorben in der Oberlausitz In Joachim Bahlcke Geschichte der Oberlausitz Leipzig 2004 S 285 f Jan Solta Hartmut Zwahr Geschichte der Sorben Bd 2 Von 1789 bis 1917 Bautzen 1974 S 19 30 Jan Solta Hartmut Zwahr Geschichte der Sorben Bd 2 Von 1789 bis 1917 Bautzen 1974 S 39 44 a b Peter Kunze Kurze Geschichte der Sorben Ein kulturhistorischer Uberblick Bautzen 2008 S 39 42 Peter Kunze Kurze Geschichte der Sorben Ein kulturhistorischer Uberblick Bautzen 2008 S 52 56 a b Simon Brezan Deutsche Aufklarung und sorbische nationale Wiedergeburt Eine literaturgeschichtliche Studie zur deutsch sorbischen Wechselseitigkeit 1 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1993 ISBN 3 7420 0818 8 S 101 ff a b Peter Kunze Kurze Geschichte der Sorben Ein kulturhistorischer Uberblick Bautzen 2008 S 46 48 Jan Solta Hartmut Zwahr Geschichte der Sorben Bd 2 Von 1789 bis 1917 Bautzen 1974 S 182 Als Analyse vgl Ulf Jacob Sorben Wenden Spreewaldbauern 2005 S 7 ff Blume in der Sonne In Der Spiegel Nr 43 1974 S 68 online Sorbenstatistik 1946 zusammengestellt durch die Domowina in Sorbisches Kulturarchiv im Sorbischen Institut Bautzen MS XVIII3 Nationalistische und titoistische Umtriebe unter den Sorben Memorandum von Erich Mielke Direktive Nr 4 51 13 Dezember 1951 BStU MfS GVS 42 51 Bericht in Wuhladko Sendung Nr 100 vom 10 April 2010 Peter Barker Sorbische Interessen die DDR und der kalte Krieg 1945 1971 in Letopis 56 2009 2 S 29 43 Ludowe nakladnistwo Domowina Budysin 2010 Martin Walde Katholisches versus evangelisches Milieu bei den Sorben In Letopis Band 53 2006 Heft 2 S 15 ff Ludowe nakladnistwo Domowina Budysin Bautzen 2006 Peter Barker Kirchenpolitik und ethnische Identitat In Letopis Band 53 2006 Heft 1 S 52 ff Ludowe nakladnistwo Domowina Budysin 2006 Ernst Tschernik Die gegenwartigen demographischen volkskundlichen und sprachlichen Verhaltnisse in der zweisprachigen sorbischen Lausitz Sorbisches Kulturarchiv XXXII 22D Ludwig Elle Ideologie und Domowina in der DDR In Letopis Band 57 2010 Heft 1 S 32 49 Ludowe nakladnistwo Domowina Budysin 2010 Internetseite der von der Teilortsumsiedlung Rohne Mulkwitz betroffenen Burger Memento vom 3 August 2009 im Internet Archive Abgerufen am 31 August 2012 Sophie Herwig Scheiss Sorben brullen sie In ZEIT Online 3 Februar 2019 abgerufen am 4 Februar 2019 ZEIT im Osten Nr 6 2019 Gesetz uber die Ausgestaltung der Rechte der Sorben Wenden im Land Brandenburg Sorben Wenden Gesetz SWG vom 7 Juli 1994 GVBl I S 294 Text des Sachsischen Sorbengesetzes Wilhelm Bolsche Die Mittagsgottin Ein Roman aus dem Geisteskampfe der Gegenwart 1891 In Gerd Hermann Susen Hrsg Wilhelm Bolsche Werke und Briefe Wissenschaftliche Ausgabe Werke Band 2 Weidler Buchverlag Berlin 2005 ISBN 3 89693 236 5 Siehe auch Wilhelm Bolsche WERKE und BRIEFE Weidler Buchverlag Berlin abgerufen am 30 August 2012 Andreas Thiemann Extrem Duster Der Tote im Spreewald Westfalenpost 25 Oktober 2009 abgerufen am 13 Juli 2015 Der Tote im Spreewald in der Internet Movie Database englisch Die Sorben ein slawisches Volk in Deutschland minetTV 2007 abgerufen am 30 August 2012 Ils Sorbs en la Germania da l ost esser sorb e ina confessiun RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha 2007 abgerufen am 2 Februar 2017 Eintrag auf Swissbib Sorben ins Kino Auf der Suche nach dem sorbischen Film FilmFestival Cottbus 2022 Festival des osteuropaischen Films abgerufen am 10 Dezember 2022 Straight Outta Crostwitz Videos der Sendung In ARD Mediathek Abgerufen am 19 April 2022 Neue Serie mit Jasna Fritzi Bauer Straight Outta Crostwitz In mdr de Abgerufen am 19 April 2022 Normdaten Sachbegriff GND 4055619 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sorben amp oldid 233410410