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Dieser Artikel behandelt den historischen sorbischen Sprachverein von 1716 auf diesen berufen sich die Landsmannschaft Sorabia Westfalen Munster und der sorbische Studentenverein Sorabija eine weitere Wendische Predigergesellschaft zu Wittenberg wird hier ebenfalls behandelt Die Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig sorbisch Serbske predarske towarstwo wurde am 10 Dezember 1716 als sorbischer Sprachverein mit dem lateinischen Namen Societas Lusatorum Sorabica an der Universitat Leipzig gegrundet mit dem Zweck die Mitglieder auf das Predigen in sorbischer Sprache vorzubereiten Der Verein wurde 1806 erst in Lausitzer Predigerkollegium und 1810 in Lausitzer Predigergesellschaft umbenannt da es innerhalb der Gesellschaft neben dem sorbischsprachigen Sorabicum einen spater gleichberechtigten deutschsprachigen Zweig von Studenten aus der Lausitz gab Das Wappen aus dem Jahr 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Sorbischer Sprachverein 2 Geschichte 3 Bekannte Mitglieder 4 Nachfolger 5 Weitere sorbische Predigergesellschaften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSorbischer Sprachverein BearbeitenMitglieder konnten anfangs nur sorbischsprachige Studenten werden besteht aus solchen Mitgliedern welche die wendische Sprache wie sie in einem Teil der Oberlausitz gesprochen wird verstehen Statuten von 1716 1 soll allein aus solchen Mitgliedern bestehen welche der oberlausitz wendische Sprache kundig sind oder sich doch in der That befleisigen solche zu erlernen Statuten von 1766 2 Hauptzweck der Vereinigung war das wechselseitige Unterstutzen im Predigen auf Sorbisch Ihr einziger Zweck ist sich alle Sonnabend Nachmittags in der ihnen von der Universitat angewiesenen Paulinerkirche von 1 bis 2 Uhr im wendischen Predigen zu uben Statuten von 1766 2 Geschichte Bearbeiten1716 schlossen sich sorbische Studenten der evangelischen Theologie aus der Oberlausitz an der Universitat Leipzig Mosig Bar Bulitius und Kneschke unter Fuhrung der Magister Ast und Schirach zum Wendischen Prediger Collegium zusammen Ihr Vorhaben war Predigten in ihrer Muttersprache auszuarbeiten und sie sich gegenseitig vorzutragen um sich auf ihre spatere Tatigkeit vorzubereiten Nicht Theologen schlossen sich 1755 als ausserordentliche Mitglieder der nun so genannten Societas Sorabica an Nach 50 Jahren 1767 gaben die Ehemaligen des Oberlausitz wendisches Prediger Kollegs eine Oberlausitz wendische Kirchenhistorie heraus und forderten weiterhin Sprache und Literatur der Sorben Bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren die Lausitzer Heimat und die theologische Ausbildung fur die Gesellschaft bindend Der Verein wurde wahrend der demokratischen Marzrevolution 1849 Mitglied des demokratischen studentischen sorbischen Vaterlandsvereins Serbska Lipa 1875 der Macica Serbska 3 Im Laufe des 19 Jahrhunderts wandelte sie sich zu einer Akademischen Verbindung die 1909 den Namen Sorabia annahm dies sollte den Bezug zum Sorbenland herstellen und den Stiftern der Gesellschaft gerecht werden Dieser Prozess mundete 1934 in der Aufnahme der Sorabia in die Deutsche Landsmannschaft DL Mit der Auflosung der sorbischen Abteilung Sorabicum innerhalb der Lausitzer Predigergesellschaft 1899 handelt es sich bei dieser nicht mehr um einen sorbischen Sprachverein 3 Bekannte Mitglieder BearbeitenChristian August Crusius 1715 1775 Philosoph und Theologe Georg Korner 1717 1772 Pfarrer und Slawist Andreas Nitsche Handrij Nyca 1731 1795 Reisender und Gelehrter Johann Friedrich Burscher 1732 1805 Theologe Friedrich August Carus 1770 1807 Psychologe Philosoph und Philosophiehistoriker Christian Friedrich Stempel Kito Fryco Stempel 1787 1867 Pfarrer und Dichter Andreas Seiler Handrij Zejler 1804 1872 Pfarrer und Dichter Karl Friedrich Ferdinand Lachmann 1817 1881 Konrektor am Gymnasium Zittau Karl August Jentsch Korla Awgust Jenc 1828 1895 Pfarrer und Literaturhistoriker Robert Calinich 1834 1883 evangelisch lutherischer Geistlicher Autor und Hamburger Hauptpastor Victor Schultze 1851 1937 evangelischer Theologe und Professor fur Christliche Archaologie und Kirchengeschichte Ehrenmitglied Karl Ernst Mucke Arnost Muka 1854 1932 Schriftsteller und Volkskundler Ehrenmitglied Nachfolger BearbeitenObwohl es nach 1899 keine Vereinigung im Sinne der ursprunglichen Statuten von 1716 und 1766 mehr gab berufen sich zwei studentische Vereinigungen auf die ursprungliche Wendische Predigergesellschaft Die Landsmannschaft Sorabia Westfalen Munster sieht sich in der Rechtsnachfolge der Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig und deshalb als alteste Studentenverbindung Deutschlands Der Leipziger sorbische Studentenverein Sorabija versteht sich als Nachfolger der sorbischen Tradition der Wendischen Predigergesellschaft Weitere sorbische Predigergesellschaften BearbeitenMitglieder der Wendischen Predigergesellschaft zu Leipzig die ihr Studium der evangelischen Theologie im kostengunstigeren Wittenberg fortsetzten grundeten dort auf Initiative des deutschen Sorabisten Johann Gottlieb Hauptmann die Wendische Predigergesellschaft zu Wittenberg 1749 1813 4 Die Statuten ubernahmen sie weitgehend aus Leipzig 5 So traf man sich jeden Sonnabend in der Schlosskirche zu sorbischen Predigtubungen Mit der Auflosung ihrer Alma Mater der Universitat Wittenberg konnte auch die Wendische Predigergesellschaft zu Wittenberg die Wirren der Befreiungskriege innerhalb der Napoleonischen Kriege nicht uberstehen Ahnlich geartete Vereinigungen sorbischer Theologiestudenten gab es beispielsweise noch am Wendischen Seminar in Prag in Form der 1846 gegrundeten Serbowka in der sich katholische Priesteramtsseminaristen zu Sprach und Predigtubungen trafen Literatur BearbeitenSiegmund Musiat Sorbische wendische Vereine 1716 1937 Ein Handbuch Schriften des Sorbischen Instituts Nr 26 1 Auflage Domowina Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 7420 1835 3 S 292 295 Carl August Jentsch Geschichte der Lausitzer Predigergesellschaft zu Leipzig und Verzeichniss aller ihrer Mitglieder vom Jahre 1716 1866 Bautzen 1867 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Adam Gottlob Schirach Kurzer Entwurf einer Oberlausitz wendischen Kirchenhistorie Hrsg Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig David Richters Buchhandlung Bautzen 1767 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kap IV Vom Leipziger Seminario zur Oberl wendischen Priesterschaft Rainer Haas Societas Lusatorum Sorabica Geschichte der Lausitzer Prediger Gesellschaft Books on Demand Norderstedt 2016 ISBN 978 3 7412 9108 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Siegmund Musiat Sorbische wendische Vereine 1716 1937 Ein Handbuch Schriften des Sorbischen Instituts Nr 26 1 Auflage Domowina Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 7420 1835 3 S 21 a b Adam Gottlob Schirach Kurzer Entwurf einer Oberlausitz wendischen Kirchenhistorie Hrsg Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig David Richters Buchhandlung Bautzen 1767 S 137 140 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Siegmund Musiat Sorbische wendische Vereine 1716 1937 Ein Handbuch Schriften des Sorbischen Instituts Nr 26 1 Auflage Domowina Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 7420 1835 3 S 20 Siegmund Musiat Sorbische wendische Vereine 1716 1937 Ein Handbuch Schriften des Sorbischen Instituts Nr 26 1 Auflage Domowina Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 7420 1835 3 S 34 f Adam Gottlob Schirach Kurzer Entwurf einer Oberlausitz wendischen Kirchenhistorie Hrsg Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig David Richters Buchhandlung Bautzen 1767 S 132 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wendische Predigergesellschaft zu Leipzig amp oldid 233043458