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Hermann Julius Robert Calinich 28 Januar 1834 in Niederfriedersdorf 13 Januar 1883 in Wiesbaden war ein deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher Autor und Hamburger Hauptpastor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Julius Robert Calinich stammte aus der Oberlausitz und war Sohn eines Okonomieverwalters Von Ostern 1847 bis zum Abitur Ostern 1855 besuchte er das Christian Weise Gymnasium in Zittau Er studierte Evangelische Theologie und Philologie an der Universitat Leipzig und wurde 1855 Mitglied der Lausitzer Predigergesellschaft zu Leipzig 1 Im Sommer 1858 machte er das erste theologische Examen und nahm anschliessend eine Hauslehrerstelle in der Familie des Barons von Haugk an Mit Haugk unternahm er im Winter 1858 59 eine Reise nach Algier Im Juli 1859 wurde er Lehrer an der Selecta der Burgerschule in Zschopau und 1860 kam er als Gymnasiallehrer an die Kreuzschule in Dresden Am 8 Oktober 1860 bestand er das zweite theologische Examen Im April 1863 wurde er Diakonus Prediger an St Jacobi in Chemnitz und am 19 Juli 1869 zum Pastor von St Johannis in Chemnitz berufen Am 6 Februar 1872 wurde er als Nachfolger des an die Universitat Leipzig berufenen Gustav Baur zum Hauptpastor der Hauptkirche Sankt Jacobi in Hamburg gewahlt Er trat dieses Amt im Mai an und blieb in ihm bis zu seinem Tod Als Calinich nach Hamburg kam hatte er sich schon durch wissenschaftliche Arbeiten bekannt gemacht Schwerpunkte seiner Publikationen waren das Verhaltnis der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon der Melanchthonismus der Philippisten in Kursachsen und die Herausbildung der Lutherischen Orthodoxie In Chemnitz gehorte er dem liberalen Protestantenverein an nach seiner Versetzung nach Hamburg trat er aus ihm aus was ihm ein Teil der Mitglieder des Kirchenvorstandes der ihn gewahlt hatte sehr ubel nahm Er fand jedoch in den kirchlichen Kreisen Hamburgs bald allgemein Vertrauen 2 Aufbauend auf einem von ihm selbst entwickelten Unterrichtskonzept sogenannter Kurse mit wenigen Teilnehmerinnen grundete er eine Schule fur Hohere Tochter und stellte Antonie Milberg als deren Leiterin ein Die Kirchenordnung der Evangelisch Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate war 1871 erneuert worden und Calinich beteiligte sich an den zur Einfuhrung und Durchfuhrung der neuen Kirchenverfassung notwendigen Arbeiten Als Hauptpastor automatisch Mitglied des Kirchenrats der Kirchenleitung vertrat er die Hamburgische Kirche bei der Eisenacher Konferenz der deutschen evangelischen Kirchenleitungen Als die Konferenz 1880 den Beschluss fasste eine Kommission mit der Vorlage eines einheitlichen korrekten und den Forderungen der Gegenwart entsprechenden Textes des Kleinen Katechismus Martin Luthers zu beauftragen wurde Calinich Mitglied dieser Kommission der ausser ihm der Oberkonsistorialrat Hermann von der Goltz aus Berlin anfanglich Ludwig Ernesti und nach dessen Tod der Geheime Kirchenrat Hesse aus Weimar angehorten Die Kommission hielt ihre Sitzungen in Hamburg ab Calinich erhielt den Auftrag das Resultat ihrer Beratungen zu veroffentlichen Die Kirchenkonferenz ubernahm im Wesentlichen seine Textgestalt Eine von ihm 1877 mit seiner Schrift Pium desiderium angestossene Neubesinnung auf die Rolle des Chorgesangs im Gottesdienst fuhrte 1882 zur Grundung des Hamburgischen Kirchenchores durch Robert Theodor Odenwald 1838 1899 1882 ging Calinich auf eine langere Kur nach Davos Auf der Ruckreise nach Hamburg verstarb er in Wiesbaden Seit dem 5 Juli 1863 war er verheiratet mit Johanna geb Sachsse Nach deren Tod am 25 September 1875 heiratete er am 11 Juni 1878 Emmy geb Feddersen 1847 1931 Aus erster Ehe uberlebten ihn drei Kinder ein Sohn und zwei Tochter Der Sohn Robert Johannes Calinich 11 November 1866 wurde Realschullehrer in Oschatz Werke BearbeitenLuther und die Augsburger Confession Leipzig 1861 gekronte Preisschrift Kampf und Untergang des Melanchthonismus in Kursachsen in den Jahre 1570 bis 1574 und die Schicksale seiner vornehmsten Haupter 1866 archive org Wie Sachsen orthodox lutherisch wurde 1866 Zwei sachsische Kanzler 1868 Der Papst und das okumenische Concil Ein Furstenprotest aus der Zeit der Reformation 1868 Der Naumburger Furstentag 1561 Ein Beitrag zur Geschichte des Lutherthums und des Melanchthonismus 1870 catalog hathitrust org De conventu anno 1574 Torgae habito deque articulis ibi propositis 1873 Der alte Glaube Hamburg 1877 ein Jahrgang Predigten Aus dem sechzehnten Jahrhundert Culturhistorische Studien 1876 Ein Pium Desiderium fur unseren Hauptgottesdienst den Gemeindevorstanden der sieben evangelisch lutherischen Kirchspiele der Stadt Hamburg gewidmet Hamburg Grafe 1877 D Martin Luthers kleiner Katechismus Revidirter Text Im Auftrage der Katechismus Kommission der Deutschen evangelischen Kirchen Konferenz herausgegeben Als Manuscript gedruckt 1882 D Martin Luthers kleiner Katechismus Beitrag zur Textrevision desselben In Veranlassung der Deutschen evangelischen Kirchen Konferenz zu Eisenach herausgegeben Leipzig 1882 Siehe auch BearbeitenListe der Hamburger HauptpastorenLiteratur BearbeitenWilhelm Haan Hermann Julius Robert Calinich In Sachsisches Schriftsteller Lexicon Robert Schaefer s Verlag Leipzig 1875 S 36 Carl Bertheau Calinich Hermann Julius Robert In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 422 424 Wilhelm Jensen Die Hamburgische Kirche und ihre Geistlichen seit der Reformation J J Augustin Hamburg 1958 S 137 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Robert Calinich in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Carl August Jentsch Geschichte der Lausitzer Predigergesellschaft zu Leipzig und Verzeichniss aller ihrer Mitglieder vom Jahre 1716 1866 Schmaler amp Pech Bautzen 1867 S 35 Nr 381 Carl Bertheau Calinich Hermann Julius Robert In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 422 424 VorgangerAmtNachfolgerGustav BaurHauptpastor an St Jacobi zu Hamburg 1872 1883Georg Heinrich RopeNormdaten Person GND 128805013 lobid OGND AKS LCCN no2004054499 VIAF 57674571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Calinich RobertALTERNATIVNAMEN Calinich Hermann Julius Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher Autor und Hamburger HauptpastorGEBURTSDATUM 28 Januar 1834GEBURTSORT NiederfriedersdorfSTERBEDATUM 13 Januar 1883STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Calinich amp oldid 228611045