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Hermann Alexander Georg Maximilian Freiherr von der Goltz 17 Marz 1835 in Dusseldorf 25 Juli 1906 in Berlin war ein evangelischer Theologe und Kirchenpolitiker Das Grab von Hermann von der Goltz auf dem Evangelischen Friedhof St Petri Luisenstadt in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenHermann von der Goltz entstammte dem Adelsgeschlecht Goltz Der Generalmajor Alexander Wilhelm von der Goltz war sein Grossvater Er war der zweite Sohn des preussischen Oberstleutnants und theologisch philosophischen Schriftstellers Alexander Ferdinand Philipp von der Goltz 1800 1870 und der Marie Goebel Sein Bruder Alexander 1832 1912 war Prasident des kaiserlichen Rates von Elsass Lothringen sein Bruder Theodor 1836 1905 war Agrarwissenschaftler Leben BearbeitenGoltz studierte von 1853 bis 1858 in Erlangen Berlin Tubingen und Bonn Er wurde nach bestandenem Examen 1859 Hauslehrer der Kinder des Obersten von Roeder am Genfersee 1861 wurde er auf Veranlassung des damaligen Kultusministers Moritz August von Bethmann Hollweg preussischer Gesandtschaftsprediger in Rom wo Goltz sich tatkraftig fur die Grundung einer deutschen evangelischen Schule einsetzte und diese in einem kleinen Rahmen im Palazzo Caffarelli verwirklichte 1 Im August 1863 heiratete er Anna von Delius Tochter des koniglich preussischen Regierungsvizeprasidenten von Koblenz 1865 zum ausserordentlichen Professor fur biblische und systematische Theologie nach Basel berufen ruckte er 1870 zum ordentlichen Professor auf und ubernahm 1872 das Rektorat der Universitat Basel 1873 wurde Goltz Professor in Bonn und siedelte schliesslich 1876 als ordentlicher Honorarprofessor ordentliches Mitglied des altpreussischen Evangelischen Oberkirchenrats und Propst zu St Petri nach Berlin uber Sein Amts und Wohnsitz war das Palais Happe in der Bruderstrasse 10 in Berlin Mitte Ab 1883 war er ordentlicher Professor der Dogmatik an der theologischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 1879 grundete er in Berlin die Theologische Gesellschaft zur Forderung des Gedankenaustausches zwischen den Theologen der Universitat und den Pfarrern im Gemeindedienst die er bis an sein Lebensende leitete Daruber hinaus engagierte er sich jahrzehntelang als Mitglied der Berliner Mittwochsgesellschaft In der St Petri Kirchengemeinde organisierte Goltz gemeinsam mit seiner Ehefrau in vorbildlicher Weise die Gemeindepflege die schliesslich in dem 1892 errichteten Gemeindehaus in der Neuen Grunstrasse 19 dem ersten in Berlin untergebracht wurde 1888 wurde er von Kaiserin Auguste Viktoria in den Engeren Ausschuss des neu gegrundeten Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins berufen und ubernahm 1889 die Leitung des Berliner Zweigvereins Der westfalische Generalsuperintendent Wilhelm Zoellner bezeichnete ihn als die lebendige Seele des gesamten Vereins Unter der tatkraftigen Leitung des Ehepaares von der Goltz wurden in Berlin seit 1890 vierzehn Krankenpflegestationen fur die hausliche Krankenpflege ins Leben gerufen 2 Von der Goltz hatte fur seine Gemeinde die ersten ehrenamtlich arbeitenden Frauen fur die Unterstutzung von Diakonissen gewonnen So erscheint der Name Frauenhulfe zum ersten Mal 1890 als Beschreibung der hauslichen Krankenpflege die Frauen in der St Petri Gemeinde zu Berlin ubernommen hatten Daraufhin grundete und organisierte Goltz 1892 im Rahmen des Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins die Frauenhilfe zur praktischen Unterstutzung der Krankenpflegestationen in Berlin 3 Unter dem Protektorat von Kaiserin Auguste Viktoria und Goltz massgeblicher Mitwirkung wurde die Evangelische Frauenhilfe schliesslich auf das ganze Reich ausgeweitet Nach dem Tod Albert von Levetzows ubernahm er 1903 den Gesamtvorsitz des Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins und hatte diesen bis zu seinem Tod inne Goltz war neben seiner umfassenden sozialen Tatigkeit vor allem kirchenpolitisch aktiv Er war sowohl stark von Johann Tobias Beck als auch von der Vermittlungstheologie gepragt und gehorte so zu den Grundern und Fuhrern der Evangelischen Vereinigung einer einflussreichen Kirchenpartei in Preussen Von 1892 bis zu seinem Tode war Goltz Geistlicher Vizeprasident des Evangelischen Oberkirchenrates und somit der ranghochste Geistliche der preussischen Landeskirche Mit seinem Freund Paul Kleinert entwarf er die Revision der Preussischen Agende die in wesentlichen Zugen von der Generalsynode 1894 angenommen und 1895 eingefuhrt wurde Er befasste sich eingehend mit der Organisation der kirchlichen Versorgung der deutsch evangelischen Gemeinden im Ausland 1898 nahm er an der Palastinareise Kaiser Wilhelms II teil und beteiligte sich als oberster geistlicher Vertreter des Kirchenregiments an der Einweihung der Erloserkirche in Jerusalem Er wirkte aktiv fur die Vereinigung der Deutschen Landeskirchen die 1903 durch die Grundung des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses eines Vorlaufers der EKD zustande kam Goltz hat ein Ehrengrab auf dem St Petri Friedhof zu Berlin Familie BearbeitenEr heiratete am 26 August 1863 in Koblenz Anna Helene Bernhardine Elise Friederike von Delius 1837 1909 eine Tochter des Regierungsvizeprasidenten in Koblenz Eduard Delius 1809 1861 und Enkelin des Regierungsprasidenten von Koln Daniel Heinrich Delius Das Paar hatte drei Sohne und zwei Tochter Marie Charlotte Anna Bertha 15 Januar 1868 10 Juni 1906 Eduard Alexander 31 Juli 1870 7 Februar 1939 seit 1912 Professor der Theologie in Greifswald 1898 Marie Bechmann Alexander Karl Ernst 23 August 1872 19 Oktober 1951 Oberregierungsrat 1912 Elsbeth Moller Otto Alexander Adolf Hermann 8 Juni 1875 7 Januar 1903 Anna Charlotte Luise Wilhelmine 30 Mai 1878 25 Dezember 1960 1908 Arthur Muthmann 24 April 1875 8 Januar 1957 Veroffentlichungen BearbeitenDie reformierte Kirche Genfs im 19 Jahrhundert Genf 1861 auch franzosisch Gottes Offenbarung durch die heilige Geschichte Basel 1868 Uber die sittliche Wertschatzung politischer Charaktere Gotha 1872 Die christlichen Grundwahrheiten Gotha 1873 Bd 1 Die Grenzen der Lehrfreiheit Bonn 1873Literatur BearbeitenAnna von der Goltz Erinnerungsblatter von Freunden gezeichnet Stiftungsverlag Potsdam 1911 Gedachtnisworte fur D Hermann Freiherr von der Goltz Stiftungsverlag Potsdam 1906 Paul Gennrich Eduard Freiherr von der Goltz Hermann von der Goltz ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte der deutschen evangelischen Kirche im 19 Jahrhundert Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1935 Friedrich Wilhelm Bautz Goltz Hermann Freiherr von der In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 265 266 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hans Hohlwein Goltz Alexander Georg Maximilian Hermann Freiherr von der In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 629 62 Digitalisat Petra Brinkmeier Weibliche Jugendpflege zwischen Geselligkeit und Sittlichkeit Zur Geschichte des Verbandes der evangelischen Jungfrauenvereine Deutschlands 1890 1918 Dissertation 2003 S 110 130 131 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1888 Acht und dreissigster Jahrgang S 268Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann von der Goltz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog XI Band 1906Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Noack Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters Bd 1 Deutsche Verlagsanstalt 1927 S 554 Fritz von der Heydt Hundert Jahre Evangelischer Frauenverein Koblenz Stiftsdruckerei St Martin Koblenz 1934 S 45 Brinkmeier S 131Normdaten Person GND 116764902 lobid OGND AKS LCCN no97041284 VIAF 49985137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goltz Hermann von derALTERNATIVNAMEN Goltz Hermann Alexander Georg Maximilian Freiherr von der vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 17 Marz 1835GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 25 Juli 1906STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von der Goltz amp oldid 238707941