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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Mittwochsgesellschaft Begriffsklarung aufgefuhrt Die Mittwochsgesellschaft war eine freie Gesellschaft zur wissenschaftlichen Unterhaltung in Berlin die 1863 gegrundet wurde und sich jeden zweiten Mittwoch fur eine wissenschaftliche Diskussion im privaten Kreis traf Alle jeweils 16 maximal 17 Mitglieder waren hervorragende Experten in ihrem Fachgebiet und hatten besondere Positionen im offentlichen Leben inne Jedes Mitglied lud zweimal im Jahr die anderen Mitglieder zu einem Vortrag in seinem Hause ein Der jeweilige Hausherr hielt den Vortrag der anschliessend diskutiert wurde Kurz nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 wurde die Gesellschaft aufgelost Die Villa von Johannes Stroux in Berlin Lichterfelde 1935 einer der Treffpunkte der MittwochsgesellschaftIn der Nachkriegszeit gab es in Tubingen einen Mittwochsclub der in verschiedener Hinsicht der Berliner Mittwochsgesellschaft von 1863 ahnelte Im Jahr 1996 grundeten Marion Grafin Donhoff und Richard von Weizsacker eine neue Mittwochsgesellschaft die ausdrucklich an die Tradition der vormaligen Mittwochsgesellschaft anknupfte Inhaltsverzeichnis 1 Regeln und Tatigkeit 2 Profil der Mitglieder 3 Geschichte 3 1 Grundung und Entwicklung 3 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 3 Auflosung 4 Zeugnisse 5 Liste der Mitglieder und ihrer Vortrage von 1932 bis 1944 6 Gesprachskreise in der Tradition der Mittwochsgesellschaft 6 1 Tubinger Mittwochsclub 6 2 Neue Mittwochsgesellschaft ab 1996 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseRegeln und Tatigkeit BearbeitenAlle Mitglieder verpflichteten sich zur regelmassigen Teilnahme und zur zweijahrlichen Gastgeberschaft fur die Gesellschaft Der jeweilige Gastgeber hatte zunachst einen Vortrag aus seinem Fachgebiet zu halten bevor das allgemeine Gesprach begann Ausserdem hatte er fur das leibliche Wohl der anwesenden Mitglieder zu sorgen Tagespolitische Diskussionen sollten nicht gefuhrt werden Der Vortragende hatte ein Protokoll seines Vortrages in ein vom Schriftfuhrer aufbewahrtes schwarzes Protokollbuch einzutragen Die fertigen Protokollbande wurden der Preussischen Akademie der Wissenschaften zur Aufbewahrung ubergeben 1 Der Kreis sollte auf 16 Personen beschrankt bleiben Nach dem Tode eines Mitgliedes wahlte die Gesellschaft ein neues Mitglied das dem Fachbereich des Verstorbenen entsprach hinzu Die Wahl erfolgte auf Vorschlag eines Mitglieds und musste einstimmig erfolgen 2 Profil der Mitglieder BearbeitenDer Kreis hatte von Beginn an den Anspruch Manner der verschiedensten Richtungen und Weltanschauungen bei sich aufzunehmen 1 Mitglieder waren uberwiegend Berliner Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen sowie Verwaltungsbeamte Militars Unternehmer Kulturschaffende und Regierungsmitglieder Der Adel war kaum vertreten weshalb die Mittwochsgesellschaft als Kreis des gehobenen Bildungsburgertums betrachtet wird der zugleich die geistige Elite Preussens und des Deutschen Reichs reprasentierte Die Mitglieder teilten Werte des Humanismus mit Wurzeln in der Antike Sie verkorperten die Tradition der abendlandisch christlichen Kultur und der burgerlichen Aufklarung Zum Kreis der Mitglieder gehorten in den 1930er Jahren beispielsweise der Chirurg Ferdinand Sauerbruch der Philosoph Eduard Spranger der Physiker Werner Heisenberg der Botschafter Ulrich von Hassell der Klassische Philologe und Althistoriker Johannes Stroux und der Generaloberst Ludwig Beck Von 28 Mitgliedern zwischen 1932 und 1944 waren 18 Ordinarien an der Berliner Universitat 17 auch Mitglieder der Preussischen Akademie der Wissenschaften und zwei Direktoren von Kaiser Wilhelm Instituten alles Einrichtungen von Weltruf 1 Trotz verschiedener Richtungen und Weltanschauungen gab es in der Gruppe ein ausgepragtes Gemeinschaftsgefuhl 3 Geschichte BearbeitenGrundung und Entwicklung Bearbeiten Laut Paul Fechter fand sich die Mittwochsgesellschaft schon 1859 zusammen nach dem Muster der Gottinger Freitagsgesellschaft Offiziell gegrundet wurde sie am 19 Januar 1863 durch 15 Personen Das Grundungstreffen fand im Hause des ehemaligen preussischen Kultusministers Moritz August von Bethmann Hollweg statt er war der Grossvater des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg 4 Die Mittwochsgesellschaft erwarb einen legendaren Ruf der Wahl und Aufnahme als eine hohe Auszeichnung erscheinen liess 1 In den 1930er Jahren reichte das vertretene politische Spektrum von der liberalen Mitte uber den national konservativen Flugel bis zu Sympathisanten und Vertretern des Nationalsozialismus Manche Mitglieder waren aber nur wissenschaftlich interessiert oder ausserten sich nicht offentlich zur Politik 5 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus beschaftigte sich die Gruppe teilweise in kritischer Distanz mit den ethischen und staatsrechtlichen Aspekten des sogenannten Dritten Reichs und der Zeit danach Die Einstellung einiger Mitglieder zur Politik der Nationalsozialisten wechselte im Lauf der Jahre zu eindeutiger Gegnerschaft Einige der Mitglieder u a der fruhere preussische Finanzminister Johannes Popitz waren an konkreten Umsturzplanen beteiligt Da dies aber im grosseren Kreis kein Gesprachsthema war kann die Mittwochsgesellschaft nicht insgesamt als Widerstandsgruppe betrachtet werden Eugen Fischer ein Aktivist des NS Rassenprogramms war ebenfalls Mitglied Er verliess die Mittwochsgesellschaft jedoch 1943 da er nach seiner Emeritierung ins heimatliche Freiburg zog 6 Der Schriftsteller Paul Fechter der 1938 Mitglied wurde beschrieb spater seine Eindrucke In der Mittwochsgesellschaft wurde der Wille zu dem was beste deutsche Kultur war mit bewusster Spannung weitergetragen jeder dieser Manner hielt in einer Zeit des Misstrauens gegen alles was Geist hiess diesen Geist auf seine besondere Weise und mit seinen besonderen Mitteln hoch Kultur und Wissen des einzelnen sind immer mehr zu fragmentarischer Existenz verdammt in der Gemeinsamkeit dieser Schar von Menschen der verschiedensten Wissensbereiche ergab sich fur Momente in der Ausweitung des eigenen Weltbildes durch die Mitteilungen eines anderen das Gefuhl des Teilhabens am sonst Unbetretenen beinahe Unbetretbaren fur Augenblicke stieg wieder einmal wenigstens der Schatten der alten Sehnsuchtsidee einer Universalitat des geahnten Wissens auf 7 Auflosung Bearbeiten Nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 wurde die Gesellschaft von der Gestapo aufgelost Der Grund waren ideologische Gegnerschaft und erhebliche personelle Uberschneidungen mit den Widerstandskampfern In einem Gestapo Bericht nach dem 20 Juli 1944 hiess es die Mittwochsgesellschaft stelle sich immer mehr als Kristallisationspunkt dar in dem sich Personlichkeiten defaitistischer und dem Nationalsozialismus feindlicher Haltung zusammenfanden und sich gegenseitig in ihrer Auffassung bestarkten 8 Ludwig Beck wurde schon am 21 Juli in der Bendlerstrasse ohne Verhandlung erschossen Am selben Tag wurde Johannes Popitz verhaftet Die letzte Sitzung es war die 1056 Sitzung fand am Mittwoch dem 26 Juli im Hause von Paul Fechter statt Ausser diesem waren Ulrich von Hassell Ludwig Diels Johannes Stroux und Eduard Spranger anwesend 9 Eduard Spranger wurde zehn Wochen lang im Gestapo Gefangnis in Moabit festgehalten Ferdinand Sauerbruch zu dessen Freundeskreis auch Friedrich Olbricht Franz Kempner und Erwin Planck gehorten 10 wurde zweimal vom Chef der Gestapo Kaltenbrunner personlich verhort 11 Nach Ludwig Beck wurden noch drei weitere Mitglieder wegen Beteiligung am Umsturzversuch hingerichtet Ulrich von Hassell am 8 September 1944 Jens Jessen am 30 November 1944 Johannes Popitz am 2 Februar 1945 Zeugnisse BearbeitenVon allen Vortragen bis 1944 wurden Protokolle erstellt insgesamt neun Bande die sich heute im Bundesarchiv befinden Der Historiker Klaus Scholder analysierte in seinem Buch die Mittwochsgesellschaft und ihre Beziehung zur Politik in den 1930er und 1940er Jahren und druckte eine Reihe der Vortragsprotokolle aus dieser Zeit ab Einige wurden auch von Eckart Mensching und von Hans Speidel veroffentlicht Paul Fechter Mitglied von 1938 bis 1944 beschrieb die Mittwochsgesellschaft in seinem Buch Menschen und Zeiten Begegnungen aus funf Jahrzehnten 1948 Ulrich von Hassell Mitglied von 1940 bis 1944 gab in seinen Tagebuchern 1938 1944 ein Bild der Mittwochsgesellschaft in diesen Jahren Liste der Mitglieder und ihrer Vortrage von 1932 bis 1944 BearbeitenMitglieder im Zeitraum Herbst 1932 bis 26 Juli 1944 12 Jeweils mit Jahr der ersten und letzten Teilnahme und exemplarischen Vortragen Friedrich Baethgen Historiker 1942 1944 Das Deutsche Konigtum im Hochmittelalter 1943 Die Personlichkeit Kaiser Friedrichs II 1944 Ludwig Beck General 1939 1944 Uber den Krieg 1940 Der deutsche Kriegsplan 1914 1940 Uber die Frage West oder Ostoffensive 1914 1941 Die Lehre vom totalen Krieg 1942 Der 29 September 1918 1942 Marschall Foch 1944 Ludwig Diels Botaniker 1928 1944 Die Kunstliche Gewinnung von Pflanzenformen 1933 Das Geschlecht 1934 Die Kulturpflanzen des Menschen 1935 Ecuador 1935 Die Gestaltung der Bluten 1937 Die Vegetation Griechenlands 1938 Die Wuste Deutsch Sudwestafrikas 1939 Wesen und Wirken des Blutenstaubs 1940 Die Metamorphose der Pflanzen 1941 Die malaiische Flora 1942 Botanische Grundlagen der Ernahrungswissenschaft 1942 Das Wesen der biologischen Species 1944 Bill Drews Jurist Richter 1927 1938 Die Problematik der Weimarer Reichsverfassung 1932 Die Preussische Verwaltungsreform in Geschichte und Gegenwart 1933 Uber den deutschen Richter 1934 Die Entwicklung der Meinungsfreiheit in Deutschland 1935 Ohne Protokoll 1936 Ohne Protokoll 1938 Paul Fechter Literat 1938 1944 Journalismus 1940 Sterben und Erneuerung der Sprache 1941 Das Problem des dichterischen Gestaltens 1942 Die Kunsttheorie Karl Fiedlers 1943 Ohne Protokoll letzte Sitzung 1944 Heinrich von Ficker Meteorologe 1926 1937 Krieg und Gefangenschaft in Russland 1933 Ballonfahrten im Gebirge 1934 Westturkistan 1934 Geschichte Und Methodik der Wettervoraussage 1936 Die Entwicklung atmospharischer Wirbelsturme 1936 Eugen Fischer Mediziner 1927 1943 Die Rassen der Juden 1933 Phaenogenetik 1934 Das Problem der Rassenkreuzung beim Menschen 1935 Biologische Elternschaftsgutachten 1936 Ursachen und Vorgang der Rassenbildung in der Menschheit 1937 Die Bewegungen des Menschen 1938 Schicksal der Erbes Erbe als Schicksal 1938 Das Rechts Links Problem 1939 Die Gebeine Heinrichs des Lowen und die Schicksale der Schadel einiger beruhmter Manner 1941 Das Vererbungsexperiment im Dienst der Medizin 1942 Wilhelm Groener Militar Politiker 1930 1939 Erlebnisse im grossen Hauptquartier 1914 1916 1933 Uber den Luftkrieg 1933 Die Strategie Falkenhayns 1935 Personlichkeit und Strategie Ludendorffs 1936 Uber Ludendorffs totalen Krieg 1937 Die Plane Ludendorffs bei der Offensive 1918 1938 Bernhard Harms Wirtschaftswissenschaftler 1937 1939 Die amerikanische New Deal Gesetzgebung 1938 Die Vorgeschichte der Wirren in Palastina 1939 Ulrich von Hassell Diplomat 1940 1944 Die Personlichkeit Mussolinis 1941 Die Personlichkeit des Konigs Alexander von Jugoslawien 1943 Werner Heisenberg Physiker 1942 1944 Die Veranderung des Wirklichkeitsbegriffes 1943 Uber die Sterne 1944 Jens Jessen Wirtschaftswissenschaftler 1939 1944 Wahrungspolitik und Preispolitik 1940 Der wirtschaftliche Niedergang des romischen Reiches 1941 Das Gesetz von der wachsenden Ausdehnung des Finanzbedarfs 1943 Hans Lietzmann Theologe Kirchenhistoriker 1924 1942 Neugefundene manichaische Papyri 1932 Die evangelische Kirche Deutschlands vom Marz 1933 Februar 1934 1934 Das romische Weltreich von Trajan bis Decius 1934 Die Uberlieferung antiker Literatur 1935 Das Christentum in Abessinien 1936 Eine Fahrt nach Gerasa im Jordanland 1936 Eine Reise in Nordsyrien 1937 Die Anfange des Problems Staat und Kirche 1938 Der Text des Neuen Testaments 1938 Die Volksfrommigkeit im 4 Jahrhundert 1939 Staat und Kirche im Licht der Geschichte 1940 Heinrich Maier Philosoph 1923 1933 Die Anfange der europaischen Philosophie 1933 Hermann Oncken Historiker Publizist 1932 1942 Die Auswirkungen des konfessionellen Problems auf die deutsche Geschichte 1934 Die Vorgeschichte des Weltkriegs 1935 Die Sicherheit Indiens und das System der englischen Aussenpolitik 1935 Machtpolitik und Prinzipienpolitik in der Aussenpolitik 1937 Deutschland und Italien 1938 Die deutsch englischen Beziehungen der Gegenwart 1939 Empire und Dominien 1940 Festvortrag im Schloss Bruningslinden mit Damen 1940 Das Napoleon Problem 1941 Macht und Idee in der Geschichte 1942 Die Reichsgrundung Bismarcks und England 1942 Albrecht Penck Geograph Geologe 1906 1942 Das Hochland Sudamerikas 1932 Das sudostliche Tibet 1933 Eine Rheinreise von Bingen nach Koblenz 1934 Europa zur letzten Eiszeit 1936 Pencks wissenschaftliche Laufbahn 1937 Die Geschichte der Untersuchung der Flusse 1938 Die Eruption der Nordleute Wikinger 1939 Medaillen 1942 Die Verteilung der Menschheit auf der Landoberflache 1942 Julius Petersen Literaturwissenschaftler 1923 1941 Die Idee des deutschen Nationaltheaters 1933 Stefan George 1934 Faustdichtungen nach Goethe 1935 Berliner Biedermeier 1936 Traum und Dichtung 1937 Literaturgeschichte und Genealogie 1938 Geschichtsdrama und nationaler Mythos 1939 Der Briefwechsel zwischen Theodor Fontane und Bernhard v Lepel 1939 Goethes Elsass 1940 Berliner Theatergeschichte 1941 Wilhelm Pinder Kunsthistoriker 1936 1944 Der Zusammenhang zwischen Macht und Kultur in Deutschland 1937 Die Rolle der Osterreichischen Kunst innerhalb der gesamtdeutschen 1938 Die Krisis der Baukunst um 1800 1939 Das Innsbrucker Maximiliansgrab 1940 Sonderleistungen der deutschen Kunst 1941 Deutsche Landschaftsmaler der Durerzeit 1942 Der Wandel des Sinnes der Kunst durch ihre Geschichte 1943 Johannes Popitz Politiker 1932 1944 Die jungste Deutsche Entwicklung 1933 Das Problem der territorialen Reichsreform 1934 Wirtschaftliche Probleme von Aufrustung und Vierjahresplan 1936 Grundfragen der Finanzwissenschaft 1938 Hemmungen bei der Reichsreform 1938 Probleme der Volksschullehrerbildung 1939 Uber den Begriff Reich 1940 Alternativen in der deutschen Geschichte zwischen 1555 und 1618 1942 Der politische Begriff des neuen Mittelmeers 1942 Die kunftige Gestaltung der Sozialordnung 1943 Der Begriff des Staates 1944 Ferdinand Sauerbruch Chirurg 1933 1944 Prothesen 1934 1935 Ohne Protokoll 1936 Ohne Protokoll 1937 Ohne Protokoll 1939 Ohne Protokoll 1940 Ohne Protokoll 1941 Ohne Protokoll 1942 Ohne Protokoll 1943 Ohne Protokoll 1944 Wolfgang Schadewaldt Altphilologe 1942 1944 Die Gestalt des homerischen Sangers 1943 Hans Heinrich Schaeder Orientalist 1944 1944 Oscar Schlitter Bankier 1932 1939 Die Wirtschaftspolitik des italienischen Faschismus 1933 Das Arbeitsbeschaffungsprogramm 1935 Wahrung und Aussenhandel 1936 Kreditpolitik und Vierjahresplan 1937 Vierjahresplan und Aussenhandel 1938 Die vollbeschaftigte Wirtschaft 1938 Eduard Spranger Kulturphilosoph 1934 1944 Uber die Frage Gibt es eine liberale Wissenschaft 1935 Uber die Frage Gibt es Fortschritte der Metaphysischen Erkenntnis 1936 Der japanische Nationalcharakter 1938 Das Thema Die Weltgeschichte ist das Weltgerichte 1939 Uber Volksmoral und ihre Sicherung 1940 Das Wesen der Lebensalter 1941 Der Philosoph von Sanssouci 1942 Die Schicksale des Christentums in der modernen Welt 1943 Wesen und Typen der Personlichkeit 1943 Johannes Stroux Altphilologe 1937 1944 Die Maiestas populi Romani 1938 Der romische Witz und seine Theorie 1939 Heilige Schilde in der vorgeschichtlichen Kultur des Mittelmeers 1940 Uber Catilina 1941 Kaiser Marc Aurel und seine Betrachtungen 1941 Harmonie als Wesenzug griechischen Denkens 1943 Agrarkrisen im alten Rom 1944 Casars Darstellung des Eburonenaufstandes 1944 Werner Weisbach Kunsthistoriker 1910 1935 Die Fruhzeit des Rubens 1933 Caravaggio 1934 Die asthetische Kultur der burgerlichen Gesellschaft des 19 Jahrhunderts 1935 Theodor Wiegand Archaologe 1919 1936 Byzantinische Kaiserpalaste in Konstantinopel 1933 Abessinien 1935 Denkmaler als Gegenstand archaologischer Untersuchung 1936 Ulrich Wilcken Althistoriker Papyrologe 1926 1943 Die Geschichte des griechischen Nationalgefuhles im Altertum 1933 Die staatsrechtlichen Formen der romischen Diktatur 1934 Das griechische Vordringen im Orient im Altertum 1935 Die Wissenschaft als Schopfung der Griechen 1936 Die Juden in der Diaspora und der antike Antisemitismus 1938 Die Entwicklung der politischen Ziele Alexanders 1940 Hellas und der Orient 1941 Der Alexanderroman 1943 Gesprachskreise in der Tradition der Mittwochsgesellschaft BearbeitenTubinger Mittwochsclub Bearbeiten In den Nachkriegsjahren grundeten der Theologe Helmut Thielicke und Theodor Eschenburg in Tubingen einen Mittwochsclub so die Bezeichnung in Thielickes Erinnerungen Dieser Gesprachskreis traf sich einmal im Monat anfangs in der Wohnung eines Mitglieds spater im Restaurant Kaiser weshalb die Runde Kaiser Kreis genannt wurde Wie bei der Berliner Mittwochsgesellschaft von 1863 hielt jeweils ein Mitglied einen Vortrag uber ein selbst gewahltes Thema aus seinem Fachgebiet mit anschliessender Diskussion 13 Thielicke beschrieb die Gruppe als eine sorgfaltig ausgewahlte Tafelrunde die zuerst kummerlich spater uppiger im Kaiser miteinander ass um danach Referate zu besprechen die wir reihum hielten 14 Eine weitere Parallele zur Berliner Mittwochsgesellschaft von 1863 bestand in der Zusammensetzung Gelehrte der Universitat kamen hier mit Vertretern anderer Berufe und Funktionen zusammen Nach Thielickes Erinnerungen waren ausser ihm und Eschenburg folgende Personen Mitglieder im Kaiser Kreis der Philosoph Eduard Spranger der Historiker Rudolf Stadelmann der Biochemiker Adolf Butenandt der Jurist Wilhelm Gallas der Schriftsteller und Journalist Hans Wenke der Verleger Hermann Leins General Hans Speidel der Tubinger Oberburgermeister Wolfgang Mulberger sowie der eine oder andere Vertreter der Wirtschaft 13 14 Laut Hans Speidel zahlte auch der Theologe Romano Guardini zu diesem Kreis 15 Durch Eduard Spranger ergab sich eine personelle Anknupfung an die Berliner Mittwochsgesellschaft er war dort ab 1934 Mitglied gewesen und war 1946 einem Ruf nach Tubingen gefolgt General Hans Speidel bezeichnete den Tubinger Mittwochsclub als die wiedererstandene Mittwochsgesellschaft Er schrieb in seinen Erinnerungen unter dem Vorsitz von Eduard Spranger sei er als Nachfolger des langjahrigen Berliner Mitglieds Generaloberst Beck aufgenommen worden Laut Speidel war Spranger der Mittelpunkt der Tubinger Mittwochsrunde 15 Thielicke und Speidel gaben in ihren Erinnerungen nicht an in welchem Jahr der Tubinger Mittwochsclub gegrundet wurde und wie lang er bestand Moglicherweise entstand er Anfang der 1950er Jahre das Mitglied Hans Wenke war erst ab 1949 in Tubingen Mulberger wurde 1949 Oberburgermeister Thielicke war 1951 52 Rektor der Universitat Tubingen Eschenburg wurde 1952 Ordinarius an der Universitat Thielicke ging 1954 nach Hamburg Neue Mittwochsgesellschaft ab 1996 Bearbeiten Die Mittwochsgesellschaft wurde 1996 in Berlin von Marion Grafin Donhoff und Richard von Weizsacker als neue Mittwochsgesellschaft wiederbegrundet Die Anbindung an das Vorbild der Mittwochsgesellschaft von 1863 kam auch darin zum Ausdruck dass die neue Mittwochsgesellschaft ebenfalls 16 Mitglieder hatte Einige der Diskussionen dieser Gesellschaft wurden in den Jahren 1998 bis 2000 in drei Banden veroffentlicht Auf dem Titel erschien jeweils die Angabe Die neue Mittwochsgesellschaft Die Beitrage stammten von Egon Bahr Gunter de Bruyn Friedrich Dieckmann Marion Grafin Donhoff Dieter Grimm Volker Hassemer Reinhard Hoppner Wolf Lepenies Ernst Joachim Mestmacker Edzard Reuter Helmut Schmidt Richard Schroder Dieter Simon Wolfgang Thierse Giuseppe Vita Antje Vollmer und Richard von Weizsacker Anlasslich des Todes von Richard von Weizsacker am 31 Januar 2015 erschien eine Traueranzeige in der die Mitglieder der Mittwochsgesellschaft von Weizsacker Abschied nahmen Sie schrieben er sei bis zuletzt in der Mittwochsgesellschaft Mentor und Freund gewesen Marion Grafin Donhoff und Reinhard Hoppner waren schon verstorben ansonsten stimmen die in der Traueranzeige aufgefuhrten 16 Mitglieder weitgehend mit den oben genannten Personen uberein Christine Hohmann Dennhardt Adolf Muschg und Walther Stutzle waren als neue Mitglieder hinzugekommen 16 Mitglied Helmut Schmidt hatte 1985 bereits seine Hamburger Freitagsgesellschaft gegrundet Literatur BearbeitenKlaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben Kindler amp Schiermeyer Bad Worishofen 1951 zitiert Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering Gutersloh 1956 S 395 397 Ludwig Beck Hans Speidel Hrsg Studien K F Koehler Verlag Stuttgart 1955 Vortrage Beck s Gerhard Besier Die Mittwochs Gesellschaft im Kaiserreich Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1863 1919 Siedler Berlin 1990 ISBN 3 88680 254 X Roland Berbig Mittwochsgesellschaft in Wulf Wulfing Karin Bruns Rolf Parr Hrsg Handbuch literarisch kultureller Vereine Gruppen und Bunde 1825 1933 Stuttgart Metzler 1998 S 326 332Die neue Mittwochsgesellschaft Marion Grafin Donhoff Hrsg Die neue Mittwochsgesellschaft 3 Bande DVA Stuttgart Band 1 Gesprache uber Probleme von Burger und Staat 1998 ISBN 3 421 05124 0 Band 2 Menschenrecht und Burgersinn 1999 ISBN 3 421 05201 8 Band 3 Wirtschaft und Demokratie 2000 ISBN 3 421 05434 7 Weblinks BearbeitenDie historische Mittwochsgesellschaft 1863 1944Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 13 Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 14 Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 15 Paul Fechter Menschen und Zeiten 2 Auflage Deutsche Buch Gemeinschaft E U Koch s Verlag Nachf Darmstadt Berlin 1951 S 381 Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 21 Paul Fechter Menschen und Zeiten Bertelsmann Gutersloh 1948 S 371 ff Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 22 Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 11 354 f Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben Kindler amp Schiermeyer Bad Worishofen 1951 zitiert Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering Gutersloh 1956 S 420 f Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 24 Klaus Scholder Die Mittwochsgesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 2 Auflage Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X 359 368 a b Friedrich Wilhelm Graf Helmut Thielicke und die Zeitschrift fur Evangelische Ethik Mohr Siebeck Tubingen 2021 S 70 f a b Helmut Thielicke Zu Gast auf einem schonen Stern Erinnerungen Hoffmann und Campe Hamburg 1986 ISBN 3 455 08232 7 S 240 a b Hans Speidel Aus unserer Zeit Ullstein Berlin 1977 ISBN 3 550 07357 7 S 260 Traueranzeige der Mittwochgesellschaft fur Richard von Weizsacker in der Suddeutschen Zeitung Februar 2015 Normdaten Korperschaft GND 2074974 0 lobid OGND AKS VIAF 150769978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittwochsgesellschaft amp oldid 237660105