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Wilhelm Arnold Drews 11 Februar 1870 in Berlin 17 Februar 1938 ebenda 1 genannt Bill Drews war ein deutscher Jurist und der letzte Innenminister des Konigreichs Preussen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBill Drews studierte Rechtswissenschaften an der Universitat Gottingen an der er sich dem Corps Bremensia anschloss In Gottingen wurde er 1892 mit einer Dissertation uber Die Banknote und ihre Stellung zum Gelde promoviert Bis 1896 war er Referendar am Kammergericht 1897 wurde er als Hilfsarbeiter im preussischen Innenministerium eingestellt Den Gepflogenheiten der Laufbahn von Ministerialbeamten gemass wurde seine Tatigkeit im Innenministerium von zwei Einsatzen in nachgeordneten Behorden unterbrochen Von 1902 bis 1905 war Drews Landrat im Kreis Oschersleben und von 1911 bis 1914 Regierungsprasident des Regierungsbezirks Koslin 2 1914 im Rang eines Unterstaatssekretars in das Innenministerium zuruckgekehrt wurde Drews u a mit der Organisation des Wiederaufbaus in Ostpreussen nach der Winterschlacht in Masuren betraut und 1917 mit der Vorbereitung einer Verwaltungsreform 2 Am 5 August 1917 wurde er zum preussischen Innenminister ernannt 3 Er ubte dieses Amt bis zur Novemberrevolution 1918 aus Im Mai 1919 setzte ihn der neue Innenminister Wolfgang Heine zum preussischen Staatskommissar fur die Verwaltungsreform ein bis 1923 4 1921 wurde Drews zum Prasidenten des Preussischen Oberverwaltungsgerichts OVG berufen Nebenher lehrte er an der Deutschen Hochschule fur Politik 1927 erschien sein wegweisendes Lehrbuch zum preussischen Polizeirecht Es war ein Standardwerk das nach seinem Tode von verschiedenen Bearbeitern fortgefuhrt wurde 5 Als Prasident des Preussischen OVG und wichtiger Berater des Innenministeriums ubte Bill Drews nachhaltigen Einfluss auf die Polizeireformpolitik Preussens wahrend der Weimarer Republik aus So gilt er als Schopfer des Preussischen Polizeiverwaltungsgesetzes von 1931 das zum Vorbild aller heutigen Polizeigesetze wurde 6 Seit 1927 war Drews Mitglied der Mittwochsgesellschaft 7 Wahrend der NS Diktatur blieb Drews bis 1937 Prasident des Preussischen OVG 8 Unter seiner Agide hielt der Gerichtshof an der Gesetzesbindung der Verwaltung fest Allerdings erging eine Reihe von Entscheidungen die uber eine extensive Interpretation der polizeirechtlichen Generalklausel 14 des Preussischen Polizeiverwaltungsgesetzes die Eingriffsmoglichkeiten der Sicherheitsbehorden erheblich ausweiteten Trotz dieser Anpassungsbereitschaft war Drews bis zu seinem Tod 1938 mehrmals Ziel heftiger Angriffe durch radikale NS Juristen u a Reinhard Hohn die jegliches Festhalten am uberlieferten Polizeirecht scharf bekampften 9 10 nbsp Grabstein von Bill Drews auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendNach dem Zweiten Weltkrieg ging von Drews Werk aus der Zeit der Weimarer Republik eine nachhaltige Wirkung in der Polizeirechtslehre der Bundesrepublik aus Bill Drews starb nur wenige Tage nach seinem 68 Geburtstag am 17 Februar 1938 in Berlin Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend Grablage 16 A 20 21 11 Die letzte Ruhestatte von Bill Drews war von 1987 bis 2009 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Inzwischen wurde das Grab aufgelost an gleichem Ort befindet sich heute die letzte Ruhestatte des Politikers Hermann Scheer Der Grabstein von Bill Drews ist jedoch erhalten und wurde als Gedenkstein im Feld 11a neu aufgestellt Familie BearbeitenSein Vater der Justizrat und Notar Carl Friedrich Drews 1818 1882 war der Rechtsbeistand Otto von Bismarcks 12 Seine Mutter Louise 1831 1903 war die Tochter des Heinrich Kratz Besitzer des Ritterguts Wintershagen in der Nahe der Sommerresidenz Bismarcks in Stolpmunde Schriften BearbeitenDie Banknote und ihre Stellung zum Gelde Dieterich sche Universitats Buchdruckerei Gottingen 1892 Grundzuge einer Verwaltungsreform Carl Heymanns Verlag Berlin 1919 Preussisches Polizeirecht Allgemeiner Teil Leitfaden fur Verwaltungsbeamte Carl Heymanns Verlag Berlin 1926 Literatur BearbeitenDrews Bill In Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 S 347 Bernhard Mullenbach Bill Drews 1870 1938 Ein Leben zwischen Exekutive und Judikative In Oliver Lepsius Angelika Nussberger Christoph Schonberger Christian Waldhoff Christian Walter Hrsg Jahrbuch des offentlichen Rechts der Gegenwart Neue Folge Band 69 Nr 1 Mohr Siebeck 2021 ISSN 0075 2517 S 785 827 doi 10 1628 joer 2021 0032 Stefan Naas Die Entstehung des Preussischen Polizeiverwaltungsgesetzes von 1931 Ein Beitrag zur Geschichte des Polizeirechts in der Weimarer Republik Mohr Siebeck Tubingen 2003 ISBN 3 16 148120 8 Carl Hermann Ule Drews Wilhelm Arnold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 117 f Digitalisat Carl Hermann Ule Bill Drews In Manner der deutschen Verwaltung 23 biographische Essays Grote Koln 1963 S 261 283 und 397 402 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bill Drews Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Bill Drews im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Bill Drews in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Christian Maus Der ordentliche Professor und sein Gehalt Die Rechtsstellung der juristischen Ordinarien an den Universitaten Berlin und Bonn zwischen 1810 und 1945 unter besonderer Berucksichtigung der Einkommensverhaltnisse Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 Bonner Schriften zur Universitats und Wissenschaftsgeschichte Bd 4 ISBN 978 3 8471 0027 0 S 393 a b Stefan Naas Die Entstehung des Preussischen Polizeiverwaltungsgesetzes von 1931 Mohr Siebeck Tubingen 2003 S 23 Wolfgang Neugebauer Karl Erich Born Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens de Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 014092 6 S 147 Bernd Haunfelder Die Munsterischen Regierungsprasidenten des 20 Jahrhunderts Bezirksregierung Munster Munster 2006 S 52 Die 9 Auflage erschien 1986 unter dem Titel Gefahrenabwehr Allgemeines Polizeirecht Stefan Naas Die Entstehung des Preussischen Polizeiverwaltungsgesetzes von 1931 Mohr Siebeck Tubingen 2003 S 2 und S 220 Klaus Scholder Die Mittwochs Gesellschaft Protokolle aus dem geistigen Deutschland 1932 1944 Severin und Siedler Berlin 1982 ISBN 3 88680 030 X S 16 und S 53 59 Klaus Scholder Die Mittwochs Gesellschaft Severin und Siedler Berlin 1982 S 16 Andreas Schwegel Der Polizeibegriff im NS Staat Polizeirecht juristische Publizistik und Judikative 1931 1944 Tubingen 2005 Martin Otto Selbstverwaltung ist kein ein fur allemal feststehender Begriff Zu den Veroffentlichungen von Bill Drews nach 1933 In Archiv fur Polizeigeschichte Jg 14 2003 S 20 26 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Grabstatten Haude amp Spener Berlin 2006 ISBN 978 3 7759 0476 6 S 195 Personalien In Deutsche Juristen Zeitung Jg 19 1914 Sp 493 Regierungsprasidenten des Regierungsbezirks Koslin in Pommern Heinrich zu Dohna Wundlacken 1818 1832 Wilhelm von Bonin 1832 1834 August Ludwig Leopold von Fritsche 1834 1852 Carl von Senden 1852 1856 Johann Naumann 1856 1864 Hans Wilhelm von Kotze 1864 1866 Alexander von Gotz und Schwanenflies 1867 1871 Ludwig von Kamptz 1872 1874 Achatius von Auerswald 1874 1883 Max Clairon d Haussonville 1883 1893 Eberhard von der Recke 1893 1898 Viktor von Tepper Laski 1898 1903 Kurt Detloff von Schwerin 1903 1906 Paul Johannes von Funck 1908 1911 Bill Drews 1911 1915 Heinrich von Zedlitz und Neukirch 1915 1919 Otto Junghann 1919 1925 Curt Cronau 1925 1934 Konrad Goppert 1934 1936 Albert Leister 1936 1938 Johannes Muller 1938 1944 Emil Popp 1944 1945 Normdaten Person GND 116219459 lobid OGND AKS LCCN n86126413 VIAF 39440328 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drews BillALTERNATIVNAMEN Drews Wilhelm ArnoldKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 11 Februar 1870GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 17 Februar 1938STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bill Drews amp oldid 234914386