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Dieser Artikel behandelt das Berliner Kammergericht Zu des Heiligen Romischen Reiches Kammergericht siehe Reichskammergericht zu dessen Vorlaufer siehe Konigliches Kammergericht Das Kammergericht KG ist das hochste Berliner Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit Es ist das Oberlandesgericht des Landes Berlin KammergerichtsgebaudeDas Gerichtsgebaude im KleistparkDatenOrt BerlinBaumeister Paul Thoemer Rudolf Monnich Carl Vohl Jean FasquelBaujahr 1909 1913Hohe 22 mGrundflache 9045 m Koordinaten 52 29 32 8 N 13 21 26 2 O 52 492444444444 13 357277777778 Koordinaten 52 29 32 8 N 13 21 26 2 OBesonderheitennach 1945 Abriss des beschadigten TurmsDas Gericht ist aus dem Mitte des 15 Jahrhunderts durch den brandenburgischen Kurfursten Friedrich II gegrundeten Hof Kammergericht hervorgegangen Es wurde 1468 erstmals urkundlich erwahnt und gilt als das alteste noch arbeitende Gericht Deutschlands Das neu erbaute Kollegienhaus diente ab 1735 als Sitz des Kammergerichts Im September 1913 bezog es ein neues Dienstgebaude in der Schoneberger Vorstadt Das Haus liegt im Bezirk Tempelhof Schoneberg steht seit Juni 1993 unter Denkmalschutz und beherbergt auch andere Institutionen der Rechtspflege Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Kammergerichts 1 1 Das Kammergericht als Appellationsgericht 1 2 Das Kammergericht nach dem Gerichtsverfassungsgesetz 1 3 Kammergericht in der Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Kammergericht nach dem Zweiten Weltkrieg 1 5 Kammergericht nach der Wiedervereinigung 2 Kammergerichtsbezirk 3 Aufgaben des Kammergerichts 3 1 Grundsatze 3 2 Registratur und Bibliothek 4 Leitung seit 1945 5 Bedeutende Juristen am Kammergericht 6 Geschichte des Bauwerks in der Elssholzstrasse 6 1 Neubau 6 2 Der Plenarsaal als Sitzungsort fur den Volksgerichtshof 6 3 Nicht offentliche Nutzung durch die Besatzungsmachte 6 4 Restaurierung bis 1997 zur neuen zivilen Nutzung 7 Das Gebaudeensemble am Kleistpark 7 1 Aussenarchitektur 7 2 Der Baukorper 7 3 Der Turm 7 4 Wandgestaltung Kunst und Weiteres 7 5 Ursprungliche Innenarchitektur 7 6 Anderungen in der Ausstattung 8 Cyber Angriff 2019 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte des Kammergerichts Bearbeiten nbsp Kollegienhaus von 1735 bis 1913 Sitz des Kammergerichts 1910 nbsp Gedenktafel am Haus Lindenstrasse 9 14 in Berlin Kreuzberg mit dem oft zitierten Spruch Il y a des juges a Berlin Es gibt noch Richter in Berlin der auf die dichterische Verarbeitung der Legende um die Historische Muhle von Sanssouci durch Francois Andrieux zuruckgeht nbsp Siegel des Kammergerichts auf der Urkunde einer ersten juristischen Prufung vom 10 November 1933 Ausschnitt Das Kammergericht ist das alteste deutsche Gericht mit ununterbrochener Tatigkeit Urkundlich erwahnt wurde es erstmals 1468 Bereits in der Mitte des 14 Jahrhunderts war indes von des Kammerers Kammer berichtet worden die als Gericht in Tangermunde am Hof der Markgrafen von Brandenburg die zugleich Erzkammerer des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation waren bestand Seiner Rechtsprechung waren zum einen die Gegenstande und Personen unterworfen die keinem Gerichtszwang unterlagen und nur vom Landesherrn selbst belangt werden konnten Zum anderen war das Kammergericht spater bis 1735 oberste gerichtliche Instanz in Kurbrandenburg bzw im spateren Staat Preussen 1 Es entstand wegen des kurfurstlichen Privilegs wonach gegen Urteile kurfurstlicher Gerichte keine Rechtsmittel an Reichsgerichten moglich waren Ius de non appellando Diese Institution diente als oberste Appellationsinstanz wegen der furstlichen Gerichtsgewalt die im Herrschaftsbereich des Kurfursten anstelle der kaiserlichen Reichsgerichte insbesondere des ab 1495 eingerichteten Reichskammergerichts gegrundet wurde Von 1698 bis 1735 hatte das Kammergericht seinen Sitz im alten Kollegienhaus an der Bruderstrasse 1 in Kolln Im Jahr 1735 wurde es unabhangig vom inzwischen koniglichen Hof und bezog das neue Kollegienhaus an der Lindenstrasse in der von Konig Friedrich Wilhelm I erweiterten Friedrichstadt Der Konig hatte hier durch Philipp Gerlach das erste grosse Verwaltungsgebaude seiner Regierungszeit erbauen lassen um die verschiedenen zivilen strafrechtlichen geistlichen und standischen Gerichte unter einem Dach zusammenzufassen 2 Seit dem spaten 20 Jahrhundert ist das barocke Kollegienhaus Teil des Judischen Museums Berlin Ende des 18 Jahrhunderts gliederte sich das Kammergericht in das Hausvogteigericht Bagatellsachen den Instruktionssenat mit Kriminal Deputation und Zivil Deputation daneben Pupillenkollegium und den Oberappellationssenat 3 Ein bekannter Kammergerichts Prozess im 18 Jahrhundert war das Revisionsverfahren des Predigers Johann Heinrich Schulz genannt Zopfschultz gegen seine Suspendierung vom Dienst 1792 4 In diese Zeit fallt auch die Tatigkeit von E T A Hoffmann als Kammergerichtsrat in diesem Gebaude 1816 In einem anderen Prozess der als Indiz fur die Unabhangigkeit des Kammergerichts gilt unterlag der Konig als er der Stadt Berlin die Kosten fur das Pflastern der Wege aufburden wollte 5 Eines der bedeutenden Verfahren des Kammergerichts im 19 Jahrhundert war der Polenprozess 1847 Er war der erste offentliche politische Prozess Preussens fand aber wegen der grossen Zahl der Angeklagten nicht im Gerichtsgebaude statt sondern im neuen Zellengefangnis Lehrter Strasse Das Kammergericht als Appellationsgericht Bearbeiten 1849 wurde die Gerichtsorganisation in Preussen nach der Marzrevolution neu und systematisch geordnet Die Verordnung uber die Aufhebung der Privatgerichtsbarkeit und des eximierten Gerichtsstandes sowie uber die anderweitige Organisation der Gerichte vom 2 Januar 1849 6 hob die Patrimonialgerichtsbarkeit auf und richtete einheitlich Appellationsgerichte als Mittelinstanzen ein Als Berliner Appellationsgericht diente das Kammergericht Aus Traditionsgrunden wurde es nicht in Appellationsgericht Berlin umbenannt sondern behielt seinen Namen Dem Kammergericht waren nun Kreisgerichte nachgelagert die grundsatzlich je Landkreis eingerichtet wurden Dem Kammergericht war das Oberappellationsgericht Berlin ubergeordnet Der Sprengel des Kammergerichts umfasste den Regierungsbezirk Potsdam ohne einen kleinen Teil des Kreises Beeskow Storkow einem Teil der Kreise Konigsberg i d Neumark Lebus und Lubben aus dem Regierungsbezirk Frankfurt und einen Teil des Kreises Jerichow aus dem Regierungsbezirk Magdeburg Es bestanden dort 14 Kreisgerichte in 5 Schwurgerichtsbezirken Kreisgericht Sitz Schwurgerichtsbezirk GerichtskommissionenStadtgericht Berlin Berlin Stadtgericht BerlinKreisgericht Angermunde Angermunde Prenzlau Gerichtsdeputation in Schwedt Gerichtskommissionen in Joachimsthal OderbergKreisgericht Beeskow Beeskow Kreisgericht Berlin Gerichtskommissionen in Buchholz Friedland StorkowKreisgericht Berlin Berlin Kreisgericht Berlin Gerichtsdeputation in Alt Landsberg und Oranienburg Gerichtskommissionen in Bernau Charlottenburg Copnick Liebenwalde Mittenwalde Trebbin Konigs Wusterhausen und ZossenKreisgericht Brandenburg Brandenburg Brandenburg Gerichtsdeputation in Rathenow Gerichtskommissionen in Belzig NiemegkKreisgericht Juterbog Juterbog Potsdam Gerichtskommissionen in Baruth Dahme Luckenwalde TreuenbrietzenKreisgericht Perleberg Perleberg Perleberg Gerichtskommissionen in Havelberg Lenzen Putlitz Sandau Wilsnack und WittenbergeKreisgericht Potsdam Potsdam Potsdam Gerichtskommission in BeelitzKreisgericht Prenzlau Prenzlau Prenzlau Gerichtskommissionen in Brussow StrasburgKreisgericht Neuruppin Neuruppin Spandau Gerichtskommissionen in Gransee Lindow Neustadt an der DosseKreisgericht Spandau Spandau Spandau Gerichtskommissionen in Cremen Fehrbellin RauenKreisgericht Templin Templin Prenzlau Gerichtskommissionen in Boitzenburg Lychen ZehdenickKreisgericht Wittstock Wittstock Perleberg Gerichtskommissionen in Kyritz Meyenburg PritzwalkKreisgericht Wriezen Wrietzen Wrietzen Gerichtsdeputation in Neustadt Eberswalde Gerichtskommissionen in Freienwalde Strausberg 7 Ab 1853 war das Kammergericht fur alle Kapitalverbrechen in Preussen zustandig Das Kammergericht nach dem Gerichtsverfassungsgesetz Bearbeiten Mit Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes im Jahr 1879 waren dem Kammergericht neun Landgerichte Berlin I und II Cottbus Frankfurt a O Guben Landsberg a W Potsdam Prenzlau und Neuruppin zugeordnet 8 1913 erhielt das Kammergericht ein eigens errichtetes Gebaude am Heinrich von Kleist Park dem ehemaligen Botanischen Garten in der Schoneberger Vorstadt siehe unten Bis 1918 bestand als eine besondere Abteilung der Geheime Justizrat vor dem die Mitglieder des preussischen koniglichen Hauses und der hohenzollerischen Familie ihren personlichen Gerichtsstand hatten Ausserdem bildeten sechs Richter des Kammergerichts zusammen mit funf Verwaltungsjuristen den Gerichtshof zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte vgl 17 GVG 9 Siehe auch Preussisches Obertribunal und Preussisches Oberverwaltungsgericht Eduard Tigges wurde 1922 Prasident des Kammergerichts Er war gemeinsam mit dem Staatssekretar des Reichsjustizministeriums Curt Joel treibende Kraft der Weimarer Reform zum Eheguterrecht und Anhanger der Zugewinngemeinschaft Kammergericht in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Im Juni 1933 wurde Heinrich Holscher Prasident des Kammergerichts als Nachfolger von Tigges der zwangsweise in den Ruhestand versetzt wurde Die Rolle im Nationalsozialismus wird unterschiedlich gesehen Wahrend die Justiz der DDR Holscher als wesentlichen Unterstutzer des NS Regimes ansah geht Weichbrodt 2009 in seiner Aufarbeitung der NS Geschichte des Kammergerichtes davon aus dass Holscher das Gericht zwar in das nationalsozialistische Regime eingeordnet es aber nicht daruber hinaus in besonderer Weise mit dessen Ungeist durchdrungen hat 10 1943 verscharfte sich die Repressionspraxis des Gerichts unter Kammergerichtsprasident Johannes Block eines nationalsozialistischen Lehnsmanns seines Fuhrers 11 Es sind mindestens 69 Todesurteile des Kammergerichts gegen Widerstandskampfer und Zwangsarbeiter zwischen 1943 und 1945 bekannt 12 Die Todesurteile wurden in der heutigen Gedenkstatte Plotzensee vollzogen Kammergericht nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach der Eroberung Berlins im Zweiten Weltkrieg wurde Block von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD verhaftet Ein Sowjetisches Militartribunal verurteilte ihn zum Tode hingerichtet wurde er wahrscheinlich am 25 November 1945 Deutschlands Aufteilung in Besatzungszonen verbunden mit der Viermachteverwaltung Berlins sowie die Auflosung Preussens in Lander beschrankte ab 1945 die Zustandigkeit des Kammergerichts auf das Gebiet von Gross Berlin das Umland gehorte zum neu geschaffenen Land Brandenburg mit dem Oberlandesgericht Potsdam In das Gebaude zog der Alliierte Kontrollrat ein Das Kammergericht hatte Ende 1945 seinen Sitz zunachst in Ost Berlin Landgerichtsgebaude Die Spaltung des Kammergerichts begann mit einer Affare um den Vizeprasidenten des Berliner Landgerichts Jakob Blasse Dieser wurde nach Bereicherungsvorwurfen von dem Kammergerichtsprasidenten Georg Strucksberg am 8 November 1948 suspendiert Wahrend die drei Westmachte diese Position stutzten befahl der sowjetische Gerichtsoffizier dessen Wiedereinsetzung Mit der Begrundung dass eine solche Anweisung nur von allen vier Machten gemeinsam erteilt werden konne verweigerte der Prasident des Landgerichts Siegfried Loewenthal diesen Befehl am 4 Februar 1949 Nach der Drohung mit Verhaftung und mit stillschweigender Unterstutzung durch die Westalliierten verlegte der Kammergerichtsprasident Strucksberg den Sitz des Kammergerichts am 5 Februar 1949 in das York Haus 13 am Fehrbelliner Platz in West Berlin Der weitaus uberwiegende Teil der Richter setzte dort seine Arbeit fort Von den elf Senatsprasidenten entschieden sich zehn fur die Weiterarbeit im York Haus 14 Da gleichzeitig das Kammergericht im sowjetischen Sektor bestehen blieb war damit die Teilung der Berliner Justiz vollzogen Im Ostteil der Stadt erklarten die Sowjets Loewenthal und Strucksberg fur abgesetzt Am 16 Februar ernannten sie Hans Freund zum neuen Kammergerichtsprasidenten was wiederum im Westen nicht anerkannt wurde Das Kammergericht Ost Berlin war der nach der Teilung der Berliner Justiz 1949 im sowjetischen Sektor Berlins verbliebene Teil des Kammergerichts Es war aus Sicht der DDR das Oberste Gericht von Gross Berlin Es wurde am 27 November 1959 in seinen Aufgaben durch das Oberste Gericht der DDR ersetzt und 1961 aufgelost Von 1951 bis zum Ende der deutschen Teilung hatte das Kammergericht zustandig lediglich fur West Berlin seinen Sitz in der Witzlebenstrasse 4 5 in Berlin Charlottenburg im Gebaude des vormaligen Reichsmilitargerichts 15 16 Es hatte die Funktion eines fur das Land West Berlin zustandigen Oberlandesgerichts und war auch fur Staatsschutz Angelegenheiten wie Terrorismus zustandig Der Prasident des West Berliner Kammergerichts Gunter von Drenkmann wurde am 10 November 1974 von Terroristen der Bewegung 2 Juni bei einem Entfuhrungsversuch getotet Kammergericht nach der Wiedervereinigung Bearbeiten Nach der Wiedervereinigung am 3 Oktober 1990 war das Kammergericht wieder fur ganz Berlin zustandig 1997 zog es zuruck an seinen angestammten Platz am Kleistpark Die erste Prasidentin in der Geschichte des Kammergerichts war Gisela Knobloch die von 1990 bis 2001 im Amt war Kammergerichtsbezirk BearbeitenDer Kammergerichtsbezirk umfasst das vollstandige Gebiet des Bundeslandes Berlin Zu dem Bezirk gehoren das Landgericht Berlin und elf Amtsgerichte Die Strafgerichte erster Instanz sind im Gebaude des Kriminalgerichts Moabit beim Amtsgericht Tiergarten eingerichtet Familiengerichte bestehen bei den Amtsgerichten Pankow Weissensee Tempelhof Kreuzberg und Schoneberg Das Gericht fur Landwirtschaftssachen ist beim Amtsgericht Schoneberg eingerichtet das auch erstinstanzlich fur alle Abschiebehaftsachen zustandig ist Am 1 Januar 2023 waren im Bezirk des Kammergerichts 14 608 Rechtsanwalte und Syndikus Rechtsanwalte zugelassen 17 Siehe auch Liste deutscher Gerichte und Liste der Gerichte des Landes BerlinAufgaben des Kammergerichts BearbeitenGrundsatze Bearbeiten Das Kammergericht ist das oberste Gericht fur Straf und Zivilangelegenheiten im Land Berlin Es steht uber den Amtsgerichten und dem Landgericht Die 144 Richter verhandeln unter anderem politische Strafsachen wie Spionage und Terrorismus sowie Berufungen Beschwerden Revisionen unterhaltsrechtliche Fragen Sie konnen Urteile und Beschlusse anderer Gerichte aufheben Das Gericht wird von einem Prasidenten einer Prasidentin geleitet 18 19 20 Das Kammergericht ist Ausbildungsbehorde fur die Rechtsreferendare im Land Berlin Registratur und Bibliothek Bearbeiten In dem Haus sind die Akten aller hier stattgefundenen Verfahren aufbewahrt worden die jedoch zu grossen Teilen im Verlauf des Zweiten Weltkriegs vernichtet wurden oder als verschollen gelten Eine umfangreiche Bibliothek mit rund 120 000 juristischen Buchern befand sich ebenfalls im Haus von denen etwa die Halfte von der Staatsbibliothek Berlin anfangs der 1950er Jahre auf ein Bauerngehoft im Brandenburgischen ausgelagert wurde wo sie in Vergessenheit geriet Im 21 Jahrhundert wiedergefunden und in das Gebaude zuruckgebracht konnten die Bucher mit Hilfe von 340 000 Euro aus Lottomitteln restauriert werden Sie werden derzeit gesichtet und stehen dann wieder Juristen und Wissenschaftlern zur Verfugung Die Bestande werden in einem Bibliothekskatalog zusammengefasst Das alteste bisher aufgefundene Dokument ist eine Gerichtsordnung aus dem Jahr 1533 21 22 Leitung seit 1945 Bearbeiten1945 1946 Arthur Kanger 1946 1951 Georg Strucksberg 1884 1965 von den Alliierten ernannt 1951 1958 Alfred Skott 1893 1958 1958 1966 Walter Kuhn 1902 1967 1967 1974 Gunter von Drenkmann 1910 1974 Attentatsopfer der Bewegung 2 Juni 1975 Stelle vakant 1976 1990 Diether Dehnicke 1925 1990 2001 Gisela Knobloch 1936 erste Prasidentin in der Geschichte des Kammergerichts 2002 2015 Monika Nohre 1950 Seit 2015 Bernd Pickel 1959 Bedeutende Juristen am Kammergericht Bearbeiten nbsp Johann Weinlob Kanzler in Brandenburg und erster Vorsitzender des Kurbrandenburgischen KammergerichtsNach Geburtsjahr geordnet Johann Weinlob 1558 Vorsitzender des Kammergerichts Kurbrandenburgischer Kanzler 23 Gabriel Luther 1612 1672 Kammergerichtsrat Thomas von dem Knesebeck 1628 1689 brandenburgischer Staatsmann 1686 1689 Kammergerichtsprasident Samuel von Cocceji 1679 1755 Direktor Karl Friedrich von Benekendorff 1713 1788 Kammergerichtsrat Carl Anton Wilhelm Freiherr von Schleinitz 1751 1807 Prasident des Kammergerichtes Johann Daniel Woldermann 1753 1839 Prasident 1810 1826 Carl Friedrich von Beyme 1765 1838 Wirklicher Geheimer Staatsminister Justiz Mitglied des Staatsrates Prasident des Kammergerichtes 1807 Friedrich Christoph Trutzschler von Falkenstein 1768 1830 Prasident des Kammergerichtes 1827 Wilhelm Heinrich Wackenroder 1773 1798 Assessor Ernst Theodor Amadeus Hoffmann 1776 1822 Richter ab 1816 Kammergerichtsrat Julius Eduard Hitzig 1780 1849 Kriminalrat Director des Inquisitoriats Mitglied im Criminal Senat Wilhelm Heinrich von Grolman 1781 1856 Vizeprasident des Kammergerichtes Karl Wunsch 1793 1837 Richter Karl Friedrich Benjamin Lowenberg 1807 1871 Mitglied des Oberappellationssenats 1833 1839 Kammergerichtsrat 1844 1848 Edwin von Drenkmann 1826 1904 Prasident des Kammergerichtes 1889 Otto von Oehlschlager 1831 1904 Prasident des Kammergerichtes 1885 spater Prasident des Reichsgerichts Hermann Lisco 1850 1923 Prasident des Kammergerichtes 1907 bis 1909 Benno Mugdan 1851 1928 Richter Heinrich Delbruck 1855 1922 Richter spater Prasident des Reichsgerichts Arnold Freymuth 1872 1933 Senatsprasident 1923 bis 1925 Eduard Tigges 1874 1945 Prasident des Kammergerichtes 1922 bis 1933 Adolf Baumbach 1874 1945 Senatsprasident am Kammergericht Heinrich Holscher 1875 1945 Prasident des Kammergerichtes 1933 bis 1942 Alfred Orgler 1876 1944 Senatsprasident am Kammergericht 1929 bis 1933 ermordet in Auschwitz oder Theresienstadt Johannes Block 1881 1945 Prasident des Kammergerichtes 1943 bis 1945 durch Militartribunal hingerichtet Friedrich Walter Jung 1890 1978 Generalstaatsanwalt 1933 bis 1942 Hans Joachim Rehse 1902 1969 Richter Kurt Walter Hanssen 1903 1945 Generalstaatsanwalt 1943 bis 1945 Rudolf Wassermann 1925 2008 Richter Egbert Weiss 1931 Kammergerichtsrat 1972 1993 Eckhart Dietrich 1937 2023 Vorsitzender Richter Marion Classen Beblo 1953 Vizeprasidentin des Kammergerichts 2005 bis 2009 Prasidentin des Rechnungshofes von Berlin 2009 bis 2018 Josef Hoch 1960 Vorsitzender Richter am Kammergericht von 2007 bis 2016 seitdem Richter am Bundesgerichtshof Ludgera Selting 1964 Richterin und Referentin seit 2019 Prasidentin des VerfassungsgerichtshofsSiehe auch Kategorie Richter Kammergericht Geschichte des Bauwerks in der Elssholzstrasse BearbeitenNeubau Bearbeiten Unter Beteiligung der Architekten und preussischen Baubeamten beim Ministerium der offentlichen Arbeiten Paul Thoemer und Rudolf Monnich Planung sowie Carl Vohl Bauleitung entstand im Auftrag des Justizministeriums ein den gewachsenen Anforderungen entsprechendes neues Dienstgebaude Einige Quellen nennen weitere Beteiligte darunter z B Jean Fasquel 24 Als Standort hatte man das Gelande des ersten Botanischen Gartens an der Potsdamer Strasse ausgewahlt 25 Dessen glaserne Gewachshauser am Westrand des hier angelegten Heinrich von Kleist Parks wurden 1902 26 abgetragen und im Jahr 1909 erfolgte die Grundsteinlegung fur das Gerichtsgebaude Nordlich und sudlich des Neubaus reservierte man Freiflachen fur eventuelle Erweiterungen Das Grundstuck schliesst an die Grunewaldstrasse im Suden die Elssholzstrasse im Westen die Pallasstrasse im Norden und den Heinrich von Kleist Park im Osten an Die Eroffnungsfeier des Kammergerichtsgebaudes fand am 18 September 1913 statt zu ihr waren zahlreiche Gaste und 52 Ehrengaste eingeladen Der damalige preussische Justizminister Max von Beseler ubergab den Neubau nach dem Auftritt eines Blasorchesters symbolisch an den Kammergerichtsprasidenten Wilhelm Heinroth 21 Der Plenarsaal als Sitzungsort fur den Volksgerichtshof Bearbeiten Als nach dem Attentat vom 20 Juli 1944 die NS Fuhrung auf direkte Weisung Hitlers Schauprozesse gegen die Beteiligten vor dem Volksgerichtshof vorbereitete erschien ihr dessen Verhandlungssaal aus Kapazitats oder anderen Grunden als ungeeignet Die Wahl fur einen besser tauglichen Ort fiel auf den Plenarsaal des Kammergerichts was die bereitwillige Zustimmung des Kammergerichtsprasidenten Block fand Vom August 1944 bis Januar 1945 verhangte der Volksgerichtshof viele seiner uber 200 Todesurteile gegen die Verschworer oft unter dem Vorsitz Roland Freislers und heimlich gefilmt im Plenarsaal des Kammergerichts vor hunderten stets ausgesuchten Zuschauern 27 28 Nicht offentliche Nutzung durch die Besatzungsmachte Bearbeiten nbsp Termintafel des Alliierten Kontrollrats nbsp Briefmarke zur Viermachtekonferenz 1954 in Berlin mit Abbildung der Konigskolonnaden und des KammergerichtsNach Ende des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmten die vier Siegermachte das Gebaude und brachten hier verschiedene administrative Einrichtungen unter an erster Stelle den Kontrollrat Am 18 Oktober 1945 konstituierte sich im Plenarsaal das Internationale Militartribunal fur die Nurnberger Kriegsverbrecherprozesse Die vereidigten Richter erhielten die Anklageschriften zur Durchsicht und Vorbereitung auf die Prozesse gegen 24 Hauptkriegsverbrecher 21 Danach vertagte sich das Tribunal nach Nurnberg behielt aber gemass Artikel 22 seiner Charta seinen standigen Sitz in Berlin Der Alliierte Kontrollrat verlor seine Bedeutung nachdem ihn die Vertreter der Sowjetunion im Marz 1948 aus Protest gegen die Deutschlandpolitik der drei westlichen Besatzungsmachte verlassen hatten Danach trat er nie wieder zusammen wurde aber formal erst nach der deutschen Wiedervereinigung aufgelost Die Aussenminister der USA Grossbritanniens Frankreichs und der Sowjetunion tagten Anfang 1954 im Grossen Plenarsaal um uber die Zukunft Deutschlands zu verhandeln In diesen Jahren ging es vor allem um die Frage eines Friedensvertrags mit dem der Krieg erst offiziell hatte beendet werden konnen und darum ob es Wiedervereinigungsgesprache geben solle Am 3 September 1971 unterzeichneten die Botschafter der vier Alliierten im Plenarsaal das Viermachteabkommen uber den Status Berlins das den Gasten und Einwohnern von West Berlin zahlreiche Erleichterungen im Reise und Besuchsverkehr brachte Als gemeinsame Einrichtung der Alliierten nutzte bis 1990 die Alliierte Luftsicherheitszentrale 20 Raume des Gebaudes Restaurierung bis 1997 zur neuen zivilen Nutzung Bearbeiten Nach der Wiedervereinigung gaben die ehemaligen Besatzungsmachte das Gebaude in deutsche Verwaltung zuruck Der Senat veranlasste anschliessend eine umfangreiche Sanierung und technische Modernisierung des Gebaudes unter Federfuhrung des Berliner Architektenehepaars Ralf Schuler und Ursulina Schuler Witte Dabei wurden zum Beispiel Flure und Treppenraume wieder farblich gestaltet zusatzliche Fluchtwege eingerichtet und Aufzuge in die Hofe eingebaut Der Ausbau des Dachgeschosses erbrachte fast 6 000 m neue Nutzflache die Gesamtflache betragt nunmehr 35 165 m In dem Haus befindet sich seit 1997 wieder das Berliner Kammergericht dessen Grosser Plenarsaal von Gruppen nach Anmeldung besichtigt werden kann Zugleich ist es seit 1992 Sitz des Berliner Verfassungsgerichtshofs der Berliner Generalstaatsanwaltschaft und mehrerer Berufsgerichte Der Verein Forum Recht und Kultur im Kammergericht e V hat seinen Sitz ebenfalls in dem Gebaude und fuhrt regelmassige Gesprachsrunden Diskussionsabende oder Kulturveranstaltungen zum Thema Recht und Gesetz in Berlin durch 29 Das Gebaudeensemble am Kleistpark BearbeitenAussenarchitektur Bearbeiten nbsp Mittelrisalit des Kammergerichts mit dem nach 1945 abgerissenen TurmDas Bauwerk entstand von 1909 bis 1913 im historisierenden Neobarockstil nach Planen der preussischen Baubeamten Rudolf Monnich und Paul Thoemer die als weitere Baumeister Jean Fasquel und Carl Vohl hinzuzogen Weil wahrend der Entwurfsarbeiten fur das Gebaude die Amtsgeschafte des Gerichts erheblich zunahmen mussten noch vor der Grundsteinlegung Umplanungen fur einen erhohten Raumbedarf vorgenommen werden Der Baukorper Bearbeiten Das Gebaude aus Sandstein und Basaltlava besteht aus drei parallelen Langsflugeln die durch kurze Querflugel miteinander verbunden sind 26 Es ruht auf einem von den Planern als Kanalgeschoss bezeichneten Unterbau Daruber sind ein Sockelgeschoss ein Erdgeschoss die Etagen eins bis drei sowie ein Dachgeschoss angeordnet Das Bauwerk gliedert sich in 38 Fensterachsen ist rund 135 Meter lang und in der Mittelachse 67 Meter tief Die in der Infobox angegebene Hohe ist der Abstand vom Strassenniveau bis zur Dachtraufe entnommen aus den Bauschnittzeichnungen Der Sockel und Erdgeschossbereich des Gebaudeensembles ist mit Bossenwerk verkleidet die daruber liegenden Etagen sind verputzt und mit verschiedenen Ornamenten uber den Torbogen uber den Fenstern unter der Dachtraufe und am Giebel versehen Den Gebaudeabschluss bildet ein hohes Walmdach das jeweils zur Gebaudeaussenseite hin Dachgauben aufweist In den 1970er Jahren wurden die Dachziegel erneuert Der Zugang von der Elssholzstrasse aus ist als doppellaufige Freitreppe gestaltet dessen Zier ein schmiedeeisernes Gitter darstellt Die Gesamtkosten fur den Bau betrugen seinerzeit 4 283 700 Mark Die Schaufassade mit dem Hauptportal liegt zum Park hin und ist auf die wahrend der Bauzeit hierher umgesetzten Konigskolonnaden ausgerichtet Schwerpunkte der Fassadengestaltung sind ein reich dekorierter Mittel Risalit der um vier Meter aus der Fluchtlinie hervortritt mit vier Saulen dessen Dreiecksgiebel das Grosse Wappen Preussens tragt Weitere Zierden des Gebaudes sind Rundbogenportale Rundbogenfenster zahlreiche skulptierte Kartuschen und plastische Frauenkopfe uber den Fenstern Ebenfalls an der Hauptfront erhielt das Bauwerk seitliche Risalite die reich geschmuckt waren und in dreiteiligen Dachfenstern abgeschlossen wurden 30 Der Turm Bearbeiten Der anfangs mittig uber dem Ostflugel errichtete Turm ist nicht mehr vorhanden Er besass einen achteckigen Grundriss enthielt eine Turmuhr und an zwei Stellen offene Umgange Seine Plattformen waren uber zwei Wendeltreppen erreichbar zwei Leitertreppen im Inneren fuhrten bis in die Spitze der Laterne Den oberen Abschluss bildete eine Turmkugel Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombeneinschlag in unmittelbarer Nahe des Gebaudes schwer beschadigt Sein Wiederaufbau hatte etwa zwei Millionen DM gekostet weswegen er nach Kriegsende wegen Einsturzgefahr abgerissen wurde Wandgestaltung Kunst und Weiteres Bearbeiten nbsp Einer der beiden Rossebandiger vor dem KammergerichtDie Wande der beiden grossen Innenhofe sind ornamentiert die der kleineren Hofe mit glasierten weissen Ziegeln verblendet was die Helligkeit fordern und die Reinigung erleichtern sollte Das Bauwerk umschliesst insgesamt sieben verschieden grosse Innenhofe Auf dem Vorplatz des Hauptportals stehen die Rossebandiger rechts und links seitlich des Gebaudes Diese beiden Bronzeskulpturen des russischen Bildhauers Peter Clodt von Jurgensburg waren 1842 als Geschenk des Zaren Nikolaus I an seinen Schwager Friedrich Wilhelm IV nach Berlin gelangt und befanden sich bis 1945 vor dem Berliner Stadtschloss Sudlich des Gerichtsgebaudes projektierten die Architekten ein Gartenhaus fur den Kammergerichtsprasidenten 31 Ursprungliche Innenarchitektur Bearbeiten nbsp Eingangshalle nbsp Grosser PlenarsaalDer reprasentative 1913 eingeweihte Bau verfugte uber 540 Raume davon zahlreiche Verhandlungsraume In den ersten Jahren befand sich in dem Haus eine Dienstwohnung fur den Kammergerichtsprasidenten mit insgesamt 16 Zimmern auf 520 Quadratmeter unter anderem Festsalon Musik und Kaminzimmer 21 Diese drei Gesellschaftsraume wurden von den Architekten Bruno Paul Joseph Wackerle und Erich R Weiss ausgestaltet 26 Einen eigenen Fahrstuhl hatten die Bewohner zur Verfugung Der separate Eingang befand sich an der Sudfront des Gebaudes Die einzelnen Etagen konnen von drei Haupt und vier Nebentreppen erreicht werden Von den ursprunglich eingebauten zwei Aufzugen ist einer im 21 Jahrhundert weitestgehend erhalten und in Betrieb In allen Fluren sind die Wande gefliest je nach Stockwerk in verschiedenen Farben Uber Fluren und Warteraumen finden sich Gewolbe in verschiedenen Ausformungen romische Kreuzgewolbe Tonnen Ring Kloster oder Trichtergewolbe Wie die Fassaden sind verschiedene Bereiche im Inneren des Gebaudes mit schmuckenden Elementen versehen worden Die Eingangshallen und die haushohe Mittelhalle mit ihren 17 m Spannweite weisen figurative und ornamentale Bildhauerarbeiten auf Mit Stuckdecken Kronleuchter einem Deckengemalde von Albert Maennchen 32 und holzernen Wandpaneelen ist der acht Meter hohe Plenarsaal ausgeschmuckt Er besitzt einen eigens fur den Konig geplanten Balkon an dessen Ecken Puttengruppen sassen Im Dienstzimmer des Generalstaatsanwalts und in zwei weiteren an der Hauptfront gelegenen Sitzungssalen in der dritten Etage sind kunstlerisch wertvolle Stuckrosetten zu sehen die aus dem Marien Dom zu Furstenwalde stammen Die Gerichtsbibliothek enthalt auf vier Ebenen zwei durch Zwischendecken jeweils in der Hohe halbierten Etagen Bucherregale von insgesamt 7000 Meter Lange Anderungen in der Ausstattung Bearbeiten In der 45 jahrigen Nutzung durch alliierte Diensteinheiten erfolgten etliche Um und Einbauten von denen nach dem Auszug nicht mehr viele vorhanden sind Auf dem Dachboden sind die Umrisse von kleinen Buchten erhalten die von Soldaten zur Schweinehaltung hier eingerichtet worden sein sollen Das verbesserte deren Ernahrungssituation in den 1940er und 1950er Jahren Die Amerikaner hinterliessen an einer Wanduhr einen als Seepferdchen gestalteten Zeiger in der grossen Mittelhalle Diese Darstellung erinnert an die hier mit Restaurierungsarbeiten beauftragte Pioniereinheit die das Tier als Talisman nutzte Ausserdem stehen eine von den Amerikanern in der westlichen Eingangshalle errichtete Pfortnerloge die vier Fahnenstangen an der Ostfassade und eine schrankgrosse holzerne Termintafel im ostlichen Eingangsbereich unter Bestandsschutz Bis zur 100 jahrigen Wiederkehr der Einweihung war die Sanierung und Modernisierung abgeschlossen Im September 2013 gab es eine Jubilaumsfeier mit Harfenspiel Pressevertretern und wiederum vielen Ehrengasten 33 Cyber Angriff 2019 BearbeitenDas Kammergericht wurde im September 2019 Opfer eines Cyber Angriffs mit dem Computervirus Emotet Wann genau der Angriff stattfand ist unklar der Trojaner Emotet wurde Ende September in den Systemen des Gerichts gefunden 34 Die IT des Gerichts wurde daraufhin vom Netz des Landes Berlin getrennt Wie das Virus in die Systeme gelangen konnte ist unklar Mogliche Ursachen konnten kontaminierte Anhange in E Mails oder USB Sticks sein die mit dem Virus infiziert waren Richter und Mitarbeiter des Gerichts haben USB Sticks dafur genutzt um Dateien zwischen ihren Buros und Wohnort zu transportieren Ob das System so infiziert wurde ist ebenfalls unklar 35 Der Berliner Justizsenator Dirk Behrendt und der Prasident des Kammergerichts Bernd Pickel haben nach dem Angriff versichert dass keine Daten durch den Angreifer gestohlen wurden Ein Gutachten des IT Dienstleisters T Systems das der Kammerprasident zuerst aus Sicherheitsgrunden zogerte zu veroffentlichen hat aber gezeigt dass der Angreifer hochstwahrscheinlich in der Lage gewesen ist den gesamten Datenbestand des Kammergerichts zu exfiltrieren und zu manipulieren 34 Dem Gutachten nach hat die schlechte Netzwerksegmentierung des Gerichts dem Angreifer ermoglicht das ganze System zu befallen und lahmzulegen Alle Backup Server waren zudem defekt als der Trojaner entdeckt wurde Was das Ziel des Angreifers war und wie viele Daten er gestohlen hat ist auch unklar 35 Das Gutachten hat gezeigt dass der Angreifer sich darauf konzentriert hat die Passworter von den Rechnern zu stehlen Die Passworter sind zwar seit dem Abschalten der Rechner nutzlos aber weil der genaue Zeitpunkt des Angriffs unbekannt ist hatte der Angreifer moglicherweise genug Zeit um Schaden anzurichten Da das Gericht die hochste Instanz fur unter anderem Straf und Zivilsachen ist konnten sich auf seinen Servern Informationen und Namen von verdeckten Ermittlern Informanten und Zeugen in sensiblen Prozessen wie Terror und Staatsschutzprozessen befinden 34 Literatur BearbeitenHans Bergemann Simone Ladwig Winters Judische Richter am Kammergericht nach 1933 Eine Dokumentation C Heymanns Koln 2004 ISBN 3 452 25833 5 Michael Bienert Das Kammergericht in Berlin Orte Prozesse Ereignisse Vbb Berlin 2018 ISBN 978 3 947215 15 7 Jurgen Kipp Einhundert Jahre Zur Geschichte eines Gebaudes 1913 2013 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 8305 3226 2 Friedrich Scholz Berlin und seine Justiz Geschichte des Kammergerichtsbezirks 1945 1980 De Gruyter Berlin New York 1982 ISBN 3 11 008679 4 Johannes Tuchel Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945 Eine Dokumentation Lukas Berlin 2016 ISBN 978 3 86732 229 4 C Vohl Der Neubau fur das Kammergericht in Berlin In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 10 1915 Sp 519 548 zlb de Atlas Tafel 54 60 Rudolf Wassermann Kammergericht soll bleiben Ein Gang durch die Geschichte des beruhmtesten deutschen Gerichts 1468 1945 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2004 ISBN 3 8305 0877 8 Stephan Weichbrodt Die Geschichte des Kammergerichts von 1913 bis 1945 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2009 ISBN 3 8305 1716 5 Das neue Kammergerichtsgebaude in Berlin In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 75 1913 S 489 492 zlb de Kammergericht In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 10 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1907 S 518 Kammergericht In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 9 Altenburg 1860 S 266 zeno org Max Ring Es giebt noch Richter in Berlin In Die Gartenlaube Heft 10 1866 S 157 159 Volltext Wikisource Sieg des Rechtes In Die Gartenlaube Heft 13 1866 S 207 208 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kammergericht Sammlung von Bildern 360 Panorama der Eingangshalle Baudenkmal Kammergericht Elssholzstrasse 30 33 ehem Alliierter Kontrollrat 1909 1913 von Paul Thoemer Rudolf Monnich und C arl Vohl Website des Kammergerichts Berlin de Geschichte und Literatur des Gebaudes Website des Kammergerichts 31 Projektblatter Thoemer und Moennich zum Kammergericht Berlin architekturmuseum ub tu berlinEinzelnachweise Bearbeiten Eberhard Schmidt Kammergericht und Rechtsstaat eine Erinnerungsschrift De Gruyter Berlin 1968 S 1 4 Altes Kammergericht Berlin Ansicht Querschnitt Grundriss im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Aus Zeichenausschuss der Studierenden der Koniglich Technischen Hochschule zu Berlin Hrsg Baukunst des Barock und Klassizismus in Deutschland 1875 Eduard Tigges Friedrich Holtze Kammergericht In Julius Magnus Hrsg Die hochsten Gerichte der Welt W Moeser 1929 S 61 books google de Urteilstext bei Leopold Volkmar Religions Prozess des Prediger Schulz zu Gielsdorf genannt Zopfschulz eines Lichtfreundes des achtzehnten Jahrhunderts actenmassig dargestellt Leipzig 1846 S 136 158 Volltext in der Google Buchsuche Zum Prozessverlauf Preussisches Obertribunal Erkenntnis vom 9 August 1832 Jahrbucher fur die preussische Gesetzgebung Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung Band 54 1839 S 328 f Volltext in der Google Buchsuche populare Darstellung Sieg des Rechtes In Die Gartenlaube Heft 13 1866 S 207 208 Volltext Wikisource Verordnung uber die Aufhebung der Privatgerichtsbarkeit und des eximirten Gerichtsstandes sowie uber die anderweitige Organisation der Gerichte von 2 Januar 1849 PrGS S 1 13 insbes 18 24 26 erlassen in Ausfuhrung von Art 88 der Verfassung von 1848 H A Fecht Die Gerichts Verfassungen der deutschen Staaten 1868 S 134 f books google de Gesetz betreffend die Errichtung der Oberlandesgerichte und Landgerichte vom 4 Marz 1878 GS S 109 Verordnung betreffend die Kompetenzkonflikte zwischen den Gerichten und den Verwaltungsbehorden vom 1 August 1879 GS S 573 Stephan Weichbrodt Die Geschichte des Kammergerichts von 1913 1945 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2009 S 375 Jurgen Kipp Einhundert Jahre Zur Geschichte eines Gebaudes 1913 2013 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2013 S 234 Johannes Tuchel Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945 Eine Dokumentation 2016 Hauptquartier am Fehrbelliner Platz Landesdenkmalamt Berlin abgerufen am 24 Juni 2022 Friedrich Scholz Berlin und seine Justiz die Geschichte des Kammergerichtsbezirks 1945 bis 1980 De Gruyter 1982 ISBN 3 11 008679 4 Tatigkeitsbericht 2011 Memento vom 5 November 2013 im Internet Archive PDF 673 kB Vorwort der Prasidentin des Kammergerichts S 4 Berlin de Lexikon Charlottenburg Wilmersdorf von A bis Z Stichworte Ehemaliges Reichsmilitargericht Reichskriegsgericht Kammergericht Bundesrechtsanwaltskammer www brak de Mitgliederstatistik zum 1 Januar 2023 PDF 262 kB Abgerufen am 21 April 2023 Entscheidungen des Kammergerichts herausgegeben vom Landesarbeitsgericht Berlin Brandenburg in Kooperation mit der juris GmbH Ubersicht der Rechtsprechung des Kammergerichts bei dejure org Uberblick zum Kammergericht seiner Struktur und seiner Aufgaben abgerufen am 5 Mai 2014 a b c d Sabine Deckwerth Wo die vier Machte entschieden In Berliner Zeitung online 2 September 2013 S 18 Geschichte der Bibliothek des Kammergerichts Eine fast vollstandige Liste der Richter am Kammergericht fur die Zeit von 1538 bis 1773 befindet sich in Beytrage zu der juristischen Litteratur in den preussischen Staaten Band 4 Berlin 1780 S 237 267 Textarchiv Internet Archive Fasquel Jean In Adressbuch fur Berlin und seine Vororte 1900 Teil I S 329 mit der missverstandlichen Berufsbezeichnung Baumeister Gemeint war moglicherweise Regierungsbaumeister der Titel eines Assessors in der offentlichen Bauverwaltung da Fasquel in spateren Jahren mit den Baubeamten Amtsbezeichnungen Landbauinspektor Regierungs und Baurat Oberbaurat bzw Geheimer Baurat erwahnt wird Dieses Areal gehorte seit 1861 zu Berlin kam 1920 bei der Bildung Gross Berlins zum Bezirk Tiergarten und wurde 1938 dem Bezirk Schoneberg zugeschlagen a b c Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Berlin 2006 Jurgen Kipp Einhundert Jahre Zur Geschichte eines Gebaudes 1913 2013 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2013 S 229 ff Zu den Filmaufnahmen im Kammergericht siehe Die Geschichte des Filmmaterials von Prozess und Hinrichtung der Manner des 20 Juli 1944 Beitrag von Klaus Amann in der Sendereihe Markt und Medien des Deutschlandfunks vom 17 Juli 2004 abgerufen am 22 Marz 2021 Website Forum Recht und Kultur im Kammergericht Ansicht Seitenrisalite in den ersten Fotos auf architekturmuseum ub tu berlin de abgerufen am 6 Mai 2014 Planzeichnung Gartenhaus fur den Kammergerichtsprasidenten auf architekturmuseum ub tu berlin Vgl dazu Maria Harnack Aus den Landeskunstfonds finanzierte Wandgemalde in Gerichtsgebauden Preussens Entwicklungstendenzen zwischen 1860 und 1920 In INSITU 2 2022 S 267 282 280f Pressemitteilung zum Festakt am 18 September 2013 abgerufen am 4 Mai 2014 a b c Simon Hurtz Jan Heidtmann Max Hoppenstedt Hacker Angriff auf Gericht massiver als bislang bekannt In sueddeutsche Abgerufen am 27 Januar 2021 a b Datenproblem an Berliner Kammergericht schwerer als erwartet In tagesspiegel de Abgerufen am 27 Januar 2021 Preussische Appellationsgerichte Arnsberg Kammergericht Breslau Bromberg Coslin Justizsenat Ehrenbreitstein Frankfurt a d Oder Glogau Greifswald Halberstadt Hamm Insterburg Ostpreussisches Tribunal zu Konigsberg Magdeburg Marienwerder Munster Naumburg Paderborn Posen Ratibor Stettinab 1867 Celle Frankfurt am Main Kassel Kiel WiesbadenGerichte des Landes BerlinVerfassungsgerichtsbarkeit Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin nbsp Ordentliche Gerichtsbarkeit Kammergericht Landgericht Berlin Amtsgerichte Charlottenburg Kopenick Kreuzberg Lichtenberg Mitte Neukolln Pankow Schoneberg Spandau Tiergarten Wedding ehemalige Amtsgerichte HohenschonhausenArbeitsgerichtsbarkeit Landesarbeitsgericht Berlin Brandenburg Arbeitsgericht BerlinFinanzgerichtsbarkeit Finanzgericht Berlin BrandenburgSozialgerichtsbarkeit Landessozialgericht Berlin Brandenburg Sozialgericht BerlinVerwaltungsgerichtsbarkeit Oberverwaltungsgericht Berlin Brandenburg Verwaltungsgericht BerlinOberlandesgerichte in der Bundesrepublik Deutschland Oberlandesgericht Bamberg Kammergericht Berlin Brandenburgisches Oberlandesgericht Oberlandesgericht Braunschweig Hanseatisches Oberlandesgericht in Bremen Oberlandesgericht Celle Oberlandesgericht Dresden Oberlandesgericht Dusseldorf Oberlandesgericht Frankfurt am Main Hanseatisches 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