www.wikidata.de-de.nina.az
Rudolf Wassermann 5 Januar 1925 in Letzlingen 13 Juni 2008 in Goslar war ein deutscher Jurist und Rechtswissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenVon 1931 bis 1943 ging er in Klotze und Gardelegen zur Schule die er mit dem Kriegsabitur abschloss Anschliessend musste er Kriegsdienst leisten und war von Mai bis September 1945 in Kriegsgefangenschaft 1946 holte er in Gardelegen das Abitur nach und studierte anschliessend Rechtswissenschaft Philosophie und Politik in Halle Saale spater in West Berlin an der Freien Universitat Die erste juristische Staatsprufung legte er 1950 in Halle ab Den juristischen Vorbereitungsdienst leistete er ab 1951 im Kammergerichtsbezirk Berlin West wo er 1955 die zweite juristische Staatsprufung bestand Dort trat er auch 1955 in den Richterdienst ein 1959 wurde er zum Landgerichtsrat ernannt 1963 wurde er Kammergerichtsrat 1967 wechselte er ins Bundesministerium der Justiz unter Gustav Heinemann und wurde zum Ministerialrat ernannt 1968 wurde er Prasident des Landgerichts Frankfurt am Main Seine Ernennung zum Prasidenten des Oberlandesgerichts Braunschweig im Jahr 1971 rief offentliche Proteste hervor Einerseits wurde es vor Ort sehr kritisch gesehen dass ein Auswartiger an die Spitze der Braunschweiger Justiz berufen wurde Befurchtet wurde vor allem dass Wassermann der als SPD Mitglied fur seine Kritik am konservativen Richtertum bekannt war die richterliche Unabhangigkeit einschranken und sein Amt parteipolitisch instrumentalisieren konnte In der Tat galt Wassermann mit seinen vielen rechtspolitischen Ausserungen und Impulsen zur Justizreform bald als einer der bundesweit bekanntesten Oberlandesgerichtsprasidenten Im Gegensatz zu den anfanglichen Befurchtungen wird jedoch heute betont dass er das Ansehen der Braunschweiger Justiz nicht unwesentlich mehrte 1990 wurde er pensioniert sein Nachfolger wurde Manfred Flotho Wassermann war von 1969 bis 1974 zweiter und von 1974 bis 1980 erster Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen Von 1976 bis 1990 war er Prasident des Niedersachsischen Landesjustizprufungsamtes von 1977 bis 2000 Mitglied des Niedersachsischen Staatsgerichtshofs Die mittlerweile wieder aufgegebene einstufige Juristenausbildung an der Universitat Hannover hat er initiiert und massgeblich vorangetrieben Sie wird daher auch als Wassermann Modell bezeichnet In der Rechtswissenschaft hat er sich als Gesamtherausgeber der Reihe Alternativkommentare des Luchterhand Verlages verdient gemacht 1994 war er einer der Autoren des umstrittenen Sammelbands Die selbstbewusste Nation Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenErziehung zum Establishment Juristenausbildung in kritischer Sicht Karlsruhe 1969 Richter Reform Gesellschaft Beitrage zur Erneuerung der Rechtspflege Karlsruhe 1970 Aktionskomitee Justizreform Demokratie und Rechtsstaat Berlin 1970 Der politische Richter Munchen 1972 ISBN 3 492 00309 5 Justiz im sozialen Rechtsstaat Demokratie und Rechtsstaat Kritische Abhandlungen zur Rechtsstaatlichkeit in der Bundesrepublik Darmstadt 1974 ISBN 3 472 61168 5 Freiheit in der sozialen Demokratie 4 Rechtspolitischer Kongress der SPD vom 6 bis 8 Juni 1975 in Dusseldorf Mit Diether Posser als Hrsg Karlsruhe 1975 Terrorismus contra Rechtsstaat Demokratie und Rechtsstaat Kritische Abhandlungen zur Rechtsstaatlichkeit in der Bundesrepublik als Hrsg Darmstadt 1976 Der soziale Zivilprozess Zur Theorie und Praxis des Zivilprozesses im sozialen Rechtsstaat Berlin 1978 Menschen vor Gericht Eduard Reifferscheid zum 80 Geburtstag Darmstadt 1979 Justiz und Medien als Hrsg Darmstadt 1980 Kommentar zum Strafvollzugsgesetz StVollzG als Hrsg Darmstadt 1980 Justiz fur den Burger Herausforderungen Antworten und Perspektiven Mit Karl Kohlegger Gerhard Reischl und Hans Jochen Vogel Darmstadt 1981 Ist Bonn doch Weimar Zur Entwicklung der Justiz nach 1945 Neuwied 1983 ISBN 3 472 05101 9 Recht und Sprache Beitrage zu einer burgerfreundlichen Justiz Karlsruhe 1983 Kontinuitat oder Wandel Konsequenzen aus der NS Herrschaft fur die Entwicklung der Justiz nach 1945 Hannover 1984 Der 20 Juli 1944 aus der Sicht des Braunschweiger Remerprozesses Braunschweig 1984 Recht Gewalt Widerstand Vortrage und Aufsatze Aus der Reihe Politologische Studien Berlin 1985 Vorsorge fur Gerechtigkeit Rechtspolitik in Theorie und Praxis Bonn 1985 Die richterliche Gewalt Macht und Verantwortung des Richters in der modernen Gesellschaft Karlsruhe 1985 Ist der Rechtsstaat noch zu retten Zur Krise des Rechtsbewusstseins in unserer Zeit Hannover 1985 Die Zuschauerdemokratie Die Herrschaft von Parteien Gruppen Hierarchien und Burokratisierung sowie die Notwendigkeit einer Teilnehmerdemokratie zur Rettung des demokratischen Systems Dusseldorf 1986 Rechtsstaat ohne Rechtsbewusstsein Hannover 1988 Louis Levin Braunschweiger Oberlandesgerichtsprasident 1922 1930 eine biographische Skizze Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig 1988 Politisch motivierte Gewalt in den modernen Gesellschaft Hannover 1989 Justiz im Wandel der Zeit Festschrift des Oberlandesgerichts Braunschweig Braunschweig 1989 Auch die Justiz kann aus der Geschichte nicht aussteigen Studie zur Justizgeschichte Baden Baden 1990 Ein epochaler Umbruch Probleme der Wiedervereinigung Asendorf 1991 Im Wind der Veranderung Politische Essays zur Lage der Nation Asendorf 1993 Deutsche Gerichtsgebaude von der Dorflinde uber den Justizpalast zum Haus des Rechts Mit Klemens Klemmen und Michael Thomas Wessel Munchen 1993 Gestortes Gleichgewicht kritische Essays zu Politik und Recht Asendorf 1995 ISBN 3 89182 063 1 StPO Kommentar zur Strafprozessordnung Band 3 276 477 Als Hrsg mit Hans Achenbach Darmstadt 1996 Zum Menschenrechtsverstandnis in den neuen Bundeslandern Adiuvat 1999 Kammergericht soll bleiben Ein Gang durch die Geschichte des beruhmtesten deutschen Gerichts 1468 1945 Berlin 2004 Literatur BearbeitenEdgar Isermann Michael Schluter Hrsg Justiz und Anwaltschaft in Braunschweig 1879 2004 125 Jahre Oberlandesgericht und Rechtsanwaltskammer Braunschweig Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 2004 ISBN 3 926701 62 5 darin die Beitrage von Dieter Miosge uber Rudolf Wassermann S 150 f und S 192 ff Christian Broda Erwin Deutsch u a Hrsg Festschrift fur Rudolf Wassermann zum sechzigsten Geburtstag Luchterhand Darmstadt 1985 ISBN 3 472 05102 7 mit einem tabellarischen Lebenslauf und einem ausfuhrlichen Schriftenverzeichnis Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Wassermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Artikel uber Rudolf Wassermann von G Bertram auf den Seiten des Hamburger Richtervereins Nachruf fur Rudolf Wassermann in der Braunschweiger Zeitung vom 23 Juni 2008Prasidenten des Oberlandesgerichtes Braunschweig Albert Schmid 1879 1891 Wilhelm Mansfeld 1892 1898 Robert Sommer 1898 1904 Hans Wolf 1904 1922 Louis Levin 1922 1930 Willy Ropcke 1930 1933 Bruno Heusinger 1933 1934 Gunther Nebelung 1935 1944 Richard Kulenkamp 1944 1945 Wilhelm Mansfeld 1945 1948 Bruno Heusinger 1948 1955 Friedrich Wilhelm Holland 1955 1968 Gerhard Seidler 1968 1970 Rudolf Wassermann 1971 1990 Manfred Flotho 1990 2001 Edgar Isermann 2001 2009 Karl Helge Hupka 2009 2015 Wolfgang Scheibel seit 2015 Normdaten Person GND 118629360 lobid OGND AKS LCCN n81004055 VIAF 108217635 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wassermann RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 5 Januar 1925GEBURTSORT LetzlingenSTERBEDATUM 13 Juni 2008STERBEORT Goslar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Wassermann amp oldid 233414511