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Bruno Heusinger 2 Marz 1900 in Holzminden 3 August 1987 in Celle war ein deutscher Jurist Als Nachfolger von Hermann Weinkauff war er der zweite Prasident des Bundesgerichtshofs Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auszug 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater war der 1862 in Gandersheim geborene Gymnasiallehrer Ludwig Heusinger Seine Mutter Charlotte entstammte der angesehenen Adelsfamilie von Alten Der Bruder von Bruno Heusinger war Adolf Heusinger ab 1957 der erste Generalinspekteur der Bundeswehr Nachdem der Vater 1911 nach Helmstedt versetzt worden war um Direktor des dortigen humanistischen Gymnasiums zu werden wuchs Heusinger dort weiter auf 1917 mitten im Ersten Weltkrieg bekam Bruno Heusinger das Notabitur und meldete sich danach freiwillig zum Heer Nach dem Krieg studierte er zunachst Geschichte und Germanistik Er promovierte 1922 zum Dr phil mit einer historischen Arbeit Erst danach absolvierte er die juristische Ausbildung in kurzester Zeit Bereits 1924 wurde Heusinger nach dem ersten Staatsexamen als Referendar im Bezirk des Oberlandesgerichts OLG Braunschweig und 1927 als Gerichtsassessor in Braunschweig eingestellt 1929 wurde Bruno Heusinger zum Landgerichtsrat 1930 zum Oberlandesgerichtsrat und am 1 Juni 1933 zum Prasidenten des Oberlandesgerichts Braunschweig ernannt Kaum zum Prasidenten berufen wurde er mit den Mordtaten von Rieseberg konfrontiert als ihm der zustandige Ermittlungsrichter der beim Amtsgericht Konigslutter tatige Amtsgerichtsrat Eickhoff mundlich von den ungeheuerlichen Ereignissen berichtete worauf Heusinger erfolglos beim Justizminister Alpers protestierte Protest erhob er auch wiederholt gegen die Zustande in den Haftlokalen der Hilfspolizei und bezeichnete die Handhabung der sogenannten Schutzhaft im AOK und im Volksfreundgebaude als ein Unrecht vor Gott und den Menschen 1 Andererseits war Heusinger als Vorsitzender des OLG Strafsenats an der am 8 August 1933 erfolgten Verurteilung des Braunschweiger Widerstandskampfers Hermann Bode wegen Vorbereitung zum Hochverrat beteiligt 2 Letztlich fuhrten die Konflikte zwischen dem Oberlandesgerichtsprasidenten und den Nazis zur Ablosung Heusingers als Gerichtsprasident Ende 1934 Im Jahre 1935 wurde er zum Senatsprasidenten zuruckgestuft weil er sich zunachst weigerte Hitler die Treue zu schworen Als er dann doch zur Eidleistung nach Hannover reiste wurde er von den NS Parteifunktionaren zum Eid nicht zugelassen Sein im Vorjahr gestellter Antrag auf Aufnahme in die NSDAP wurde abgelehnt Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er Frontsoldat und schliesslich Major der Reserve Nach Kriegsende wurde Bruno Heusinger wieder in die Justiz eingestellt und von 1948 bis 1955 erneut zum Prasidenten des Oberlandesgerichts Braunschweig berufen Anschliessend folgte er am 4 Mai 1955 Hodo von Hodenberg als Prasident des grosseren Oberlandesgerichts Celle nach 1957 wurde er zudem Prasident des Niedersachsischen Staatsgerichtshofes Zum Prasidenten des BGH wurde Heusinger am 1 April 1960 berufen Er ubernahm dort auch den Vorsitz des sogenannten Kartellsenates und konnte dadurch u a Einfluss auf die Rechtsprechung zum erst kurz vorher in Kraft getretenen Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrankungen nehmen Heusinger trat am 31 Marz 1968 in den Ruhestand Sein Nachfolger wurde Robert Fischer Nach seinem Eintritt in den Ruhestand veroffentlichte er noch mehrere kunstgeschichtliche und rechtshistorische Schriften Ehrungen Bearbeiten1961 Grosses Verdienstkreuz des Niedersachsischen Verdienstordens 1962 Ehrendoktortitel Dr jur h c der Universitat Gottingen 1966 Ehrensenator der TH Karlsruhe 1968 Grosses Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik DeutschlandVeroffentlichungen Auszug BearbeitenServitium regis in der deutschen Kaiserzeit Diss Phil Gottingen 1922 Rechtsfindung und Rechtsfortbildung im Spiegel richterlicher Erfahrung Koln 1975Literatur BearbeitenManfred Flotho Bruno Heusinger Ein Prasident im Konflikt zwischen Solidaritat und Gewissen In Rudolf Wassermann Hrsg Justiz im Wandel der Zeit Festschrift des Oberlandesgerichts Braunschweig Joh Heinr Meyer Braunschweig 1989 ISBN 3 926701 07 2 S 349 369 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bruno Heusinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag auf Seiten des Bundesgerichtshofes Geschichte des OLGEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Wassermann Das Oberlandesgericht im Dritten Reich Personalpolitik in der NS Zeit PDF 302 kB In Justiz im Wandel 1989 archiviert vom Original am 7 Mai 2006 abgerufen am 19 Oktober 2011 Auszug aus der Festschrift Justiz im Wandel S 7 8 Harald Duin Hermann Bode der vergessene Widerstandskampfer In Braunschweiger Zeitung Braunschweig 26 Marz 2009 S 19 Prasidenten des Bundesgerichtshofs Hermann Weinkauff 1950 1960 Bruno Heusinger 1960 1968 Robert Fischer 1968 1977 Gerd Pfeiffer 1977 1987 Walter Odersky 1988 1996 Karlmann Geiss 1996 2000 Gunter Hirsch 2000 2008 Klaus Tolksdorf 2008 2014 Bettina Limperg seit 2014 Prasidenten des Niedersachsischen Staatsgerichtshofs Bruno Heusinger 1957 1960 Friedrich Wilhelm Holland 1960 1968 Horst Uffhausen 1968 1974 Werner Gross 1974 1976 Wolfgang Dorffler 1976 1988 Eberhard Stalljohann 1988 1992 Manfred Carl Schinkel 1992 2007 Jorn Ipsen 2007 2013 Herwig van Nieuwland 2013 2019 Thomas Smollich 2019 2022 Wilhelm Mestwerdt seit 2023 Prasidenten des Oberlandesgerichtes Celle Hermann Kuhne 1879 1887 Moritz Bardeleben 1887 1892 Karl Schonstedt 1892 1894 Adam Krah 1894 1905 Wilhelm Heinroth 1905 1909 Jakob Wolff Karl Rasch 1921 1923 Otto Meyer 1923 1931 Adolf von Garssen 1931 1945 Hodo von Hodenberg 1945 1955 Bruno Heusinger 1955 1960 Ekhard Koch 1960 1966 Wilhelm Kregel 1966 1974 Gerhard Mutzelburg 1974 1976 Harald Franzki 1976 1989 Helga Oltrogge 1989 2006 Peter Gotz von Olenhusen 2006 2017 Stefanie Otte seit 2018 Prasidenten des Oberlandesgerichtes Braunschweig Albert Schmid 1879 1891 Wilhelm Mansfeld 1892 1898 Robert Sommer 1898 1904 Hans Wolf 1904 1922 Louis Levin 1922 1930 Willy Ropcke 1930 1933 Bruno Heusinger 1933 1934 Gunther Nebelung 1935 1944 Richard Kulenkamp 1944 1945 Wilhelm Mansfeld 1945 1948 Bruno Heusinger 1948 1955 Friedrich Wilhelm Holland 1955 1968 Gerhard Seidler 1968 1970 Rudolf Wassermann 1971 1990 Manfred Flotho 1990 2001 Edgar Isermann 2001 2009 Karl Helge Hupka 2009 2015 Wolfgang Scheibel seit 2015 Normdaten Person GND 118704362 lobid OGND AKS VIAF 32791008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heusinger BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Prasident des BundesgerichtshofsGEBURTSDATUM 2 Marz 1900GEBURTSORT HolzmindenSTERBEDATUM 3 August 1987STERBEORT Celle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Heusinger amp oldid 225251112