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Klaus Tolksdorf 14 November 1948 in Gelsenkirchen ist ein deutscher Jurist Er war von 2008 bis 2014 Prasident des Bundesgerichtshofs BGH und ist Honorarprofessor an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster Ferner war er Ad litem Richter beim Internationalen Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien Leben BearbeitenTolksdorf ist der Sohn des ehemaligen Vizeprasidenten des Bundeskriminalamtes Herbert Tolksdorf Geboren in Gelsenkirchen und aufgewachsen zunachst in Munster absolvierte er aufgrund des Amtssitzes seines Vaters das Abitur in Wiesbaden Danach besuchte er in Munster die Polizeischule Noch wahrend seiner Zeit im Polizeidienst des Landes Nordrhein Westfalen begann er an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn ein Studium der Rechtswissenschaften In der Referendariatszeit und ab 1978 als Richter war er am Landgericht Bonn und am Landgericht Munster tatig spater als Richter am Oberlandesgericht Hamm Dazwischen war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bundesgerichtshof und an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet Seine Dissertation legte er 1988 bei dem als liberal geltenden Strafrechtsprofessor Gerald Grunwald uber das Thema Mitwirkungsverbot fur den befangenen Staatsanwalt vor und wurde von der dortigen Fakultat promoviert Nachdem er seit 1994 zunachst als Lehrbeauftragter an der Munsteraner Universitat tatig war ist er seit 1999 ausserdem Honorarprofessor dieser Universitat Dem BGH gehorte Tolksdorf seit 1992 an zunachst dem 4 Strafsenat und seit 1995 auch dem Grossen Senat fur Strafsachen 1997 wurde er zugleich Prasidialrichter Im Herbst 2001 wurde er Vorsitzender Richter am 3 Strafsenat des Bundesgerichtshofes Unter seiner Leitung hatte der Senat unter anderem uber die Revisionsverfahren gegen Mitglieder der Hamburger Zelle wegen der Terroranschlage vom 11 September 2001 sowie im Mannesmann Prozess zu entscheiden Am 24 August 2005 wurde er durch die UN Generalversammlung zum Ad litem Richter beim Internationalen Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien in Den Haag gewahlt Mit Wirkung zum 1 Februar 2008 wurde Tolksdorf als Nachfolger von Gunter Hirsch zum Prasidenten des Bundesgerichtshofs ernannt und am 31 Januar 2008 von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in dieses Amt eingefuhrt Als Prasident war Tolksdorf kraft Gesetzes Vorsitzender der Grossen Senate des Bundesgerichtshofs und des Anwaltssenats Zudem ubernahm er einer langeren Tradition entsprechend den Vorsitz im Kartellsenat Mit Wirkung zum 1 Januar 2013 gab er im Zusammenhang mit dem Streit um den Vorsitz des 2 Strafsenats den Vorsitz im Kartellsenat auf und schloss sich erneut dem 3 Strafsenat an bis er am 1 Juli nach Beilegung des Streits und Ernennung neuer Vorsitzender Richter fur den 1 2 und 4 Strafsenat wieder den Vorsitz im Kartellsenat ubernahm 1 In einem Beitrag im SPIEGEL Nr 8 2013 vom 18 Februar 2013 wird Tolksdorf in seiner Funktion als Prasident des Bundesgerichtshofs mit einem Gutsherrn verglichen ein Bundesrichter befurchte deshalb einen Ansehensverlust des hochsten deutschen Zivil und Strafgerichts ein anderer spreche von einer Schande 2 2019 erhob auch der Bundesrichter Andreas Mosbacher Vorwurfe gegen Tolksdorf der offensichtlich unverhohlen Einfluss auf die Wahl von BGH Richtern genommen und ihm nicht genehme Kandidaten inquistorisch befragt habe 3 Ende Januar 2014 trat Tolksdorf in den Ruhestand 4 Seine Nachfolgerin an der Spitze des Bundesgerichtshofs wurde Bettina Limperg Tolksdorf ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder Weblinks Bearbeiten nbsp Wikinews Klaus Tolksdorf in den Nachrichten Literatur von und uber Klaus Tolksdorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrats von Klaus Tolksdorf Stern 19 Oktober 2005 Suddeutsche Zeitung 19 Dezember 2005 Handelsblatt 21 Dezember 2005 taz 19 Dezember 2007Einzelnachweise Bearbeiten Prasidiumsbeschluss des BGH vom 26 Juni 2013 Memento des Originals vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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title Klaus Tolksdorf amp oldid 238498574