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Gunther Nebelung 24 Marz 1896 in Harlingerode 10 Februar 1970 in Seesen auch Gunter Nebelung geschrieben war ein deutscher Jurist und Senatsprasident am Volksgerichtshof Gunther Nebelung wahrend der Nurnberger Prozesse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Karriere im NS Staat 1 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 LiteraturLeben BearbeitenAls Sohn eines Pfarrers der sich auch als Irrenseelsorger an der Heilanstalt Konigslutter Klee betatigte studierte er Rechtswissenschaften Er war von 1914 bis 1919 Soldat und Gefangener im Ersten Weltkrieg Niedergelassen war er ab dem September 1924 als Rechtsanwalt in seiner Kanzlei in Seesen Im Jahre 1928 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 74 371 bei Ein Jahr spater wurde er NSDAP Ortsgruppenleiter OGL in Eschershausen Der Eintritt in die SA erfolgte 1930 Im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen wurde er ab 1931 tatig Karriere im NS Staat Bearbeiten Mitglied des Landtags MdL war er ab 1933 Seine juristische Karriere im Staatsdienst erreichte im Januar 1935 mit der Ernennung zum Prasidenten des Oberlandesgerichts Braunschweig einen Hohepunkt wobei er diese Position bis 1944 beibehielt Im Juli 1944 erfolgte die Ernennung zum Prasidenten des IV Senats am Volksgerichtshof Dieser Senat war fur den Tatbestand des Landesverrats zustandig Nebelung gehorte zu den konsequentesten NS Juristen was auch von der NS Fuhrung registriert wurde In seiner Berichtstatigkeit am OLG Braunschweig beklagte er am 6 Mai 1939 dass die Justiz im Reich nicht entsprechend ihrer Aufgaben geachtet sei Die Justiz wurde als Stiefkind des III Reiches behandelt Er nahm an einer Konferenz in Berlin im Haus der Flieger am 23 und 24 April 1941 teil in der uber die Vernichtung von Behinderten durch Gas in der Aktion T4 berichtet wurde Die Teilnehmer erklarten dabei ihr Einverstandnis Stillschweigen uber diese Mordtaten zu wahren Als einflussreicher Senatsprasident des 4 Senats des Volksgerichtshofs wirkte er an zahlreichen Todesurteilen mit Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Vom Juni 1945 bis zum Juni 1948 war er bei den Alliierten Militarbehorden interniert Im Nurnberger Juristenprozess wurde er zwar angeklagt aber es konnten keine Beweise im Sinne der Anklagepunkte zu einer Verurteilung nachgewiesen werden so dass er am 14 Dezember 1947 freigesprochen wurde Sein Verteidiger war Karl Dotzer Das zustandige Ministerium in Niedersachsen wollte ihn nicht mehr im Justizdienst anstellen er erhielt jedoch eine Pension im Rang eines Regierungsrats Im Februar 1952 war er wieder als Rechtsanwalt in Seesen tatig Im Januar 1967 wurde eine gerichtliche Untersuchung gegen ihn eingeleitet da er an der Konferenz des Reichsjustizministeriums zu juristischen Fragen der Euthanasie teilgenommen hatte Seine Anwaltspraxis in Seesen betrieb er bis 1964 Literatur BearbeitenHelmut Kramer Hrsg Braunschweig unterm Hakenkreuz Burgertum Justiz und Kirche Eine Vortragsreihe und ihr Echo Magni Buchladen Braunschweig 1981 ISBN 3 922571 03 4 Ralph Angermund Deutsche Richterschaft 1919 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 596 10238 3 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 436 Hans Ulrich Ludewig Dietrich Kuessner Es sei also jeder gewarnt Das Sondergericht Braunschweig 1933 1945 In Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Landesgeschichte Band 36 Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins Langenhagen 2000 ISBN 3 928009 17 6 Niedersachsische Landeszentrale fur politische Bildung Hrsg Justiz im Nationalsozialismus Verbrechen im Namen des Volkes Katalog zur Ausstellung Nomos Verlag Baden Baden 2002 ISBN 3 7890 81787 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 10 039309 0 Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 257 Reinhard Bein Hitlers Braunschweiger Personal DoringDruck Braunschweig 2017 ISBN 978 3 925268 56 4 S 198 203Prasidenten des Oberlandesgerichtes Braunschweig Albert Schmid 1879 1891 Wilhelm Mansfeld 1892 1898 Robert Sommer 1898 1904 Hans Wolf 1904 1922 Louis Levin 1922 1930 Willy Ropcke 1930 1933 Bruno Heusinger 1933 1934 Gunther Nebelung 1935 1944 Richard Kulenkamp 1944 1945 Wilhelm Mansfeld 1945 1948 Bruno Heusinger 1948 1955 Friedrich Wilhelm Holland 1955 1968 Gerhard Seidler 1968 1970 Rudolf Wassermann 1971 1990 Manfred Flotho 1990 2001 Edgar Isermann 2001 2009 Karl Helge Hupka 2009 2015 Wolfgang Scheibel seit 2015 Normdaten Person GND 1035101580 lobid OGND AKS VIAF 301410475 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nebelung GuntherALTERNATIVNAMEN Nebelung GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Senatsprasident am VolksgerichtshofGEBURTSDATUM 24 Marz 1896GEBURTSORT HarlingerodeSTERBEDATUM 10 Februar 1970STERBEORT Seesen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Nebelung amp oldid 233841289