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Der Dom St Marien am Domplatz 10 ist eine evangelische Kirche in Furstenwalde Spree im Land Brandenburg Das Vorganger Gotteshaus entstand im 13 oder 14 Jahrhundert als katholische Kirche Der jetzige Dombau stammt aus der Mitte des 15 Jahrhunderts und wurde nach der Reformation evangelisch In den folgenden Jahrhunderten erfuhr er mehrfache Umgestaltungen St MarienDom und ehemaliges Bischofsschloss um 1880Der Mariendom bildet mit den evangelischen Kirchengemeinden Hangelsberg Beerfelde Heinersdorf Demnitz und Berkenbruck sowie ihren Filialkirchen einen Pfarrsprengel 1 im Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Ausstattung 2 1 Bauliches 2 2 Sakramentshaus 2 3 Altar 2 4 Orgeln 3 Nutzung 4 Bibliothek 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte BearbeitenBis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Nachweislich ist die Stadtkirche St Marien in Furstenwalde Spree seit der papstlichen Bestatigung im Jahr 1385 Sitz der Bischofe des Bistums Lebus Die Bischofe wurden seitdem hierin auch beigesetzt 1432 erfolgte durch die Hussiten die weitgehende Zerstorung der Stadtkirche sodass beginnend 1446 ein Neubau als Dom erfolgte 2 1528 plunderte der Raubritter Nickel von Minckwitz mit seinen Truppen den Dom 1555 verstarb mit Bischof Johann VIII Horneburg der letzte katholische Bischof von Lebus Am 12 April 1557 fand im Beisein des Kurfursten Joachim II und seines Bruders Hans von Kustrin als Markgraf der Neumark der erste evangelische Gottesdienst in diesem Dom statt 1771 wurde das ehemals gotische Gotteshaus radikal barockisiert Das Deckengewolbe die Domverkleidung der Turm und die Exponate wurden restlos umgestaltet In den Jahren von 1908 bis 1910 wurde der Dom erneut instand gesetzt und das barocke Gotteshaus wieder in ein gotisches umgebaut Es gab damals eine Empore 3 Die Glasmalereiwerkstatt Rudolf und Otto Linnemann schuf 1910 ein Fenster mit der Darstellung Christus bei Maria und Martha und ein Fenster mit ornamentaler Malerei nbsp Kanzelaltar bis 1945 im DomDas Gebaude wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs in der Woche vom 16 bis 23 April 1945 fast vollstandig zerstort Das Gewolbe und wertvolle Teile der Ausstattung wie der Kanzelaltar wurden vernichtet Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die evangelische St Marien Domgemeinde baute den Dom bis in die 1970er Jahre im Wesentlichen wieder auf Nach der Wiederherstellung des Ausseren folgte eine Neugestaltung des Gebaudeinneren wofur sich 1988 die Dombauhutte grundete Im gleichen Jahr begann die teilweise Rekonstruktion des Dominneren das im Gegensatz zu dem im Berliner Dom nicht wieder vollstandig in der alten Form entstand Damit folgte man Planen aus den 1980er Jahren welche ein teilweises Sichtbarlassen der Zerstorungen als Erinnerung an den Krieg vorsahen Beispielsweise wurden die zerbombten Gewolbe durch eine Flachdecke ersetzt 3 Die Domgemeinde richtete im Dom ihr Gemeindezentrum ein Nach der Wende stand fur die weiteren Rekonstruktionsarbeiten mehr Geld zur Verfugung die Arbeiten konnten am 31 Oktober 1995 mit einer Feier abgeschlossen werden Am 31 Oktober 2005 weihte Bischof Huber die von der Firma A Schuke geschaffene Orgel Ausstattung BearbeitenBauliches Bearbeiten nbsp Innenansicht des wiederaufgebauten Domes Blick auf den Altar und das SakramentshausDas Hauptgebaude ist eine dreischiffige Kathedralkirche aus unverputzten Backsteinen mit einem holzverkleideten Innengewolbe Bei der Errichtung des zweiten Gotteshauses kamen offenbar einige unbehauene Feldsteine aus dem Erstbau zur Wiederverwendung erkennbar an der Apsis und den Seitenwanden aussen und innen Die unsymmetrisch angeordneten Stutzpfeiler besitzen einen sechseckigen Querschnitt Im Westen des Kirchenschiffes erheben sich nun drei Emporen treppenartig nach oben und zum Westturm hin versetzt ubereinander 3 Dieser ist 68 m hoch und mit weissem Aussenputz versehen Rechts und links von ihm sind zwei halbhohe Treppenturme angefugt 4 Sakramentshaus Bearbeiten Bemerkenswerte Ausstattungsstucke sind ein in das Jahr 1517 datiertes und mit der Signatur FHM versehenes frei stehendes und zwolf Meter hoch aufragendes filigranes Sakramentshaus aus Sandstein sowie das mit der gleichen Signatur versehene Grabmal des Bischofs Dietrich von Bulow das nach dessen Tod 1523 geschaffen wurde Die Annahme beide Werke habe der Freiberger Bildhauer Franz Maidburg FHM um 1480 1533 geschaffen konnte nicht bewiesen werden Altar Bearbeiten Der den Chor dominierende Altar ist mit einem plastischen Jesusbild geschmuckt tempelartig mit steinernen Saulen und Arkade eingerahmt Er stammt aus der ehemaligen Monchenkirche in Juterbog 5 Sechs unbunte Fenster lassen das Tageslicht in den Chor eintreten Auf dem Altartisch stehen modern gestaltete metallene Leuchter daneben auf dem Fussboden ein gleichartiger Osterleuchter Orgeln Bearbeiten nbsp Prospekt der Schuke Orgel1576 fielen zwei Orgeln des Doms einem Stadtbrand zum Opfer Der Orgelbauer Martin Grabow baute von 1590 bis 1592 ein neues Werk welches bis zur Renovierung des Doms 1756 bestand Der Neuruppiner Orgelbauer Gottlieb Scholtze errichtete im Jahre 1772 einen dreimanualigen Neubau mit 41 Registern Dieser bestand bis 1908 als die Firma W Sauer eine neue Orgel III 50 mit pneumatischen Kegelladen hinter dem historischen Prospekt von Scholtze baute 6 Der betagte Firmenchef Wilhelm Sauer stellte diese Orgel bei der Einweihung 1910 personlich vor Die Sauer Orgel wurde bei der Zerstorung des Doms im April 1945 vollstandig vernichtet 7 Fur die Notkirche baute Fa Sauer eine Orgel mit 17 Register auf zwei Manualen und Pedal und fur den wiedereingeweihten Dom 1995 eine fahrbare Orgel mit 14 Registern Der Freundeskreis Domorgel trieb das Projekt einer neuen grossen Domorgel und seine Finanzierung voran Durch einen Auftritt des Thomanerchores im Dom erfuhr die Domgemeinde dass die 1967 gebaute Schuke Orgel III 47 der Leipziger Thomaskirche verkauft werden soll Das brachte das Domorgelprojekt entscheidend voran denn der Grossteil des Pfeifenwerks 42 Register und der Windladen gehen auf diese gebrauchte Orgel zuruck 8 Das Instrument wurde durch die Firma Schuke seit Anfang 2004 in Werder Havel ansassig 9 neu konzipiert und erhielt im Jahr 2000 ein neues Gehause und 2001 einen neuen Spieltisch Bis 2005 wurde die Disposition auf nun 64 Register auf nun vier Manualen und Pedal erweitert vor allem um romantische Register denn die Schuke Orgel in der Thomaskirche war als Erganzung zur dortigen romantischen Hauptorgel zum Spielen der Werke von Johann Sebastian Bach und seiner Zeitgenossen konzipiert Deshalb war sie u a ohne Schwellwerk welches fur die Orgel hier im Dom vollig neu gebaut und hinzugefugt wurde Weiterhin kam ein 32 Fundament hinzu Die Pedalklaviatur und die Orgelbank sind ebenfalls aus St Thomas 3 Die Orgel hat mechanische Spieltrakturen und elektrische Registertrakturen 10 I Ruckpositiv C g31 Rohrflote 8 L2 Quintadena 8 L3 Principal 4 4 Holzflote 4 L5 Sesquialtera II 2 2 3 L6 Octave 2 L7 Quinte 1 1 3 L8 Septime 1 1 7 L9 Octave 1 L10 Mixtur IV V L11 Krummhorn 8 LTremulant II Hauptwerk C g312 Principal 16 13 Bordun 16 L14 Octave 8 L15 Spillpfeife 8 L16 Gambe 8 17 Octave 4 L18 Spitzflote 4 L19 Quinte 2 2 3 L20 Octave 2 L21 Cornett II V 8 22 Mixtur VI VII L23 Scharff IV L24 Trompete 16 L25 Trompete 8 L III Schwellwerk C g326 Gedackt 16 27 Geigenprincipal 8 28 Doppelgedackt 8 29 Unda maris 8 30 Salicional 8 31 Nachthorn 4 32 Fugara 4 33 Hohlquinte 2 2 3 34 Piccolo 2 35 Terz 1 3 5 36 Quinte 1 1 3 37 Oboe 8 38 Clarine 4 Tremulant IV Unterwerk C g339 Principal 8 40 Gedackt 8 L41 Octave 4 L42 Blockflote 4 L43 Rohrnassat 2 2 3 L44 Octave 2 L45 Waldflote 2 L46 Terz 1 3 5 L47 Sifflote 1 L48 Mixtur VI L49 Vox humana 8 Tremulant Pedal C f150 Untersatz 32 teilweise L51 Prinzipal 16 52 Subbass 16 L53 Zartbass Nr 26 16 54 Quinte 10 2 3 L55 Octavbass 8 L56 Spitzflote 8 L57 Octave 4 L58 Gemshorn 4 L59 Weitoctave 2 L60 Rauschpfeife III L61 Mixtur VI L62 Posaune 16 L63 Trompete 8 L64 Clairon 4 LKoppeln I II III II IV II III I IV I IV III I P II P III P IV P Nebenregister Zimbelstern Spielhilfen 3072 fache Setzeranlage Sequenzer Tutti Absteller CrescendowalzeL Register aus dem Instrument der Thomaskirche Register ohne nahere Bezeichnung sind neu gebaut worden Anmerkung zum Register Untersatz 32 Besteht teilweise aus dem Principal 16 der Orgel der ThomaskircheNutzung BearbeitenIn erster Linie dient der Dom der Feier von Gottesdiensten Daruber hinaus finden in ihm Konzerte u a Orgelmusik zur Marktzeit die Internationalen Furstenwalder Sommermusiken seit 2006 und Sonderkonzerte sowie Vortrage statt 11 Bibliothek BearbeitenZum Dom gehort eine auf Bischof Dietrich von Bulow zuruckgehende Bibliothek deren durch die Jahrhunderte gewachsener Altbestand jedoch durch Kriegseinwirkungen dezimiert wurde Sie enthalt auch die Reste der Gutsbibliothek der Familie von Massow aus Steinhofel Literatur BearbeitenHartmut Krohm Alexander Binder Das Sakramentshaus im St Marien Dom zu Furstenwalde Neuenhagen 2002 Uwe Richter Franz Maidburg in Freiberg Neue Archivalienfunde zu einem Freiberger Bildhauer der Spatgotik In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins Band 101 2008 S 7 25 Yves Hoffmann Franz Maidburg in Koln Mainz und Furstenwalde In Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins Band 101 2008 S 29 50 online bei academia edu abgerufen am 14 April 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom St Marien Furstenwalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Doms auf der Webseite der Kantorei der Domgemeinde St Marien in Furstenwalde Website der Kirchengemeinde Eintrag zur Dombibliothek in der online Version des Handbuchs der historischen BuchbestandeFussnoten Bearbeiten St Mariendomgemeinde abgerufen am 17 Juli 2018 Stadtchronik des Vereins fur Heimatgeschichte und Heimatkunde Furstenwalde Spree abgerufen am 21 Oktober 2018 a b c d Orgelportrat Die Schuke Orgel im Dom zu Furstenwalde Sendung in RBB Kultur vom 30 November 2019 am 1 Dezember 2019 unter https www rbb online de rbbkultur radio programm schema sendungen rbbkultur am mittag archiv 20191130 1204 kultur aktuell 1310 html nachgehort Detail zum St Mariendom in Furstenwalde abgerufen am 17 Juli 2018 St Mariendomgemeinde Der Dom Furstenwalde Eine kurze Einfuhrung abgerufen am 21 Oktober 2018 Furstenwalde ev Dom Abgerufen am 4 Mai 2023 deutsch Domorgel St Marien Domkantorei Furstenwalde 24 Juli 2017 archiviert vom Original am 24 Juli 2017 abgerufen am 5 Januar 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www domkantorei fuerstenwalde de Domorgel St Marien Domkantorei Furstenwalde 24 Juli 2017 archiviert vom Original am 24 Juli 2017 abgerufen am 5 Januar 2020 nbsp Info Der 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