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Die Monchenkirche oder Franziskaner Klosterkirche ist eine Kirche in Juterbog Die Kirche war Teil des Franziskanerklosters Sie liegt sudlich der Strasse Am Frauentor und nordlich der Monchenstrasse am Monchenkirchplatz und ist als Nr 09105341 in die Liste der Denkmale in Brandenburg eingetragen Seit 1985 befinden sich in der Kirche eine Bibliothek und ein Veranstaltungszentrum Die Monchenkirche von der Monchenstrasse aus Suden gesehenDie Monchenkirche von der Strasse Am Frauentor aus Nordwesten gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte von Kloster und Kirche 2 Die Kirche 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte von Kloster und Kirche BearbeitenDie Franziskaner sammelten gegen Ende des 15 Jahrhunderts mit Erlaubnis des Brandenburger Bischofs Arnold von Burgsdorf fur einen Klosterbau in Juterbog Dort waren sie nach dem grossen Stadtbrand von 1478 sehr willkommen Das Kloster wurde an der nordlichen Stadtmauer gebaut und war 1510 vollendet Es gehorte zur Sachsischen Franziskanerprovinz Saxonia und stand der Observanzbewegung des Ordens nahe die eine strenge Auslegung der Ordensregel insbesondere der Armut praktizierte Das Kloster in Juterbog war eines der Studienkloster der Saxonia zur Ausbildung des Ordensnachwuchses Fur die Stadtbevolkerung waren sie als Seelsorger u a als Beichtvater tatig Beim Bau der Kirche wurde zuerst der Chor errichtet im Jahre 1484 wurde ein Altar gestiftet Damit war die Kirche nutzbar Ab etwa 1490 1500 wurde mit dem Bau des Langhauses begonnen Das Kloster lag als Viereck nordlich zwischen der Kirche und der Stadtmauer Der noch erhaltene Ostflugel mit der grossen Bibliothek schloss an den Chor der Kirche an der Nordflugel enthielt die Wirtschaftsraume und der Sudflugel das Dormitorium In die Auseinandersetzungen der Reformation waren die Juterboger Franziskaner von Anfang an einbezogen Auch in Juterbog war der Dominikaner Johann Tetzel als Ablassprediger aufgetreten was Martin Luther im nicht weit entfernten Wittenberg veranlasst haben soll seine 95 Thesen zu veroffentlichen Man fuhrte Gesprache mit Theologiedozenten und Studenten aus Wittenberg uber die reformatorischen Ideen gegen die sich der Juterboger Guardian und einige Lektoren der Ordenshochschule abgrenzten weil sie um die Einheit der Kirche furchteten Zu Ostern 1519 kam es in Juterbog zu einem Streit zwischen Thomas Munzer und den Franziskanern der durch offentliche Predigten ausgetragen wurde Der Lektor Bernhard Dappen richtete im Namen des Konvents eine Beschwerde an den Bischof von Brandenburg die Martin Luther zugespielt wurde worauf dieser den Juterboger Franziskanern mit offentlicher Blossstellung ihrer wunderlichen Weisheit drohte Zwar verbot der Brandenburger Bischof die Predigt gegen Luther aber die Einstellung der Bruder in Juterbog trug dazu bei dass die Sachsische Franziskanerprovinz insgesamt der Reformation kritisch gegenuberstand und in den folgenden Jahrzehnten die Schliessung fast aller Kloster hinnehmen musste Zum Juterboger Konvent gehorten in dieser Zeit wiederholt Franziskaner die hohere Ordensamter bekleidet hatten oder sich auf solche vorbereiteten 1 Die Juterboger Burgerschaft hielt den Franziskanern noch einige Zeit die Treue und besuchte in recht grosser Zahl die katholischen Gottesdienste der Ordensbruder Luther riet dem Juterboger Propst Christoph Fischer 1544 auf dessen Anfrage allen ein Begrabnis auf dem Friedhof zu verweigern die weiter die katholische Messe besuchten und zudem zu verbieten den Franziskanern Almosen zu spenden Noch 1554 tagte in Juterbog das Provinzkapitel der Sachsischen Provinz der Juterboger Guardian Thomas Konig wurde zum Provinzial gewahlt und ein Novizenmeister zur Aufnahme neuer Ordensmitglieder wurde bestimmt Bei der kurfurstlichen Visitation 1562 lebten allerdings nur noch drei Franziskaner im Kloster denen der Stadtrat eine Versorgung zusagte 1564 waren es noch zwei Am 31 Januar 1564 wurde die Kirche auf Antrag der Stadt von Erzbischof Sigismund von Brandenburg zur evangelischen Pfarrkirche umgewandelt Im Ostflugel des Klosters wurde eine Lateinschule eingerichtet aus der 1577 ein Gymnasium hervorging Das Gebaude Altes Kloster wurde bis 1912 fur schulische Zwecke gebraucht zuletzt als Lehrerseminar 2 3 Im Jahr 1694 wurde das Kirchendach bei einem Sturm beschadigt und danach neu gedeckt 1711 wurde ein Barockaltar anstelle des gotischen Flugelaltars aufgestellt 1739 wurde der Dachreiter in der jetzigen Form erbaut Wahrend der Befreiungskriege wurde die Kirche 1812 und 1813 als Magazin genutzt Dadurch wurde das Innere beschadigt Eine Wiederherstellung erfolgte bis 1820 1914 wurde die Stadt Juterbog Eigentumer der Kirche Das Nutzungsrecht hatte weiterhin die Kirchengemeinde die Unterhaltskosten wurden geteilt Regelmassige Gottesdienste wurden bis in die 1920er Jahre gehalten die Kirchengemeinde nutzte die Kirche daruber hinaus weiter 1970 wurde die Kirche fur Gottesdienste aufgegeben und als Lager genutzt was zum Verfall fuhrte Ab 1980 wurde die Kirche umgebaut Seit 1985 wird sie als Bibliothek Theater und Konzertstatte genutzt Die Kirche BearbeitenDie Kirche ist im Stil einer Bettelordenskirche aus Backstein errichtet und hat eine Lange von hundert Ellen eine Breite von 35 Ellen und eine Hohe von 40 Ellen Das Langhaus der Hallenkirche 4 hat drei Schiffe und funf Joche Es hat ein Kreuzrippengewolbe das von acht schlanken achteckigen Pfeilern getragen wird Der einschiffige dreiseitig geschlossene Chor hat drei Joche Auf dem Dach befindet sich ein Dachreiter der erstmals 1493 aufgesetzt worden war Die Sud und die Westseite sowie der Chor weisen hohe Fenster mit spatgotischem Masswerk auf die Nordseite des Langhauses an die das Kloster angebaut war ist fensterlos Das spitzbogige Eingangsportal aus Sandstein liegt auf der Sudseite Ursprunglich besass die Kirche Gewolbemalereien die Christus als Weltenrichter sowie die Stigmatisation des Ordensgrunders Franz von Assisi zeigten Von der mittelalterlichen Ausstattung ist nichts mehr vorhanden Bei der Profanierung wurden Ausstattungsgegenstande in andere Kirchen gebracht die meisten Teile befinden sich in der Liebfrauenkirche in Juterbog Hier einige Stucke der Ausstattung und deren Verbleib Der spatgotische Hochaltar wurde 1484 von Hauptmann Hans von Werterleben gestiftet Als Flugelaltar zeigte er innen die Verkundigung die Geburt Christi und den Kindermord in Betlehem aussen waren die Passion Jesu und die Grablegung zu sehen Er wurde Anfang des 18 Jahrhunderts verkauft 5 Der neue Altaraufsatz wurde 1711 eingeweiht Im Jahre 1983 wurde der Aufsatz abgebaut und restauriert 1995 kam der Altaraufsatz nach Furstenwalde in den Dom Der Taufstein wurde im Jahre 1568 aus Sandstein gefertigt Er befindet sich in der Kirche St Marien in Bad Belzig Die Kanzel befindet sich noch heute in der Kirche Sie wurde 1577 von Georg Schroter aus Sandstein erstellt und tragt Reliefdarstellungen von Jesus Jakobus Luther und Melanchthon Die Orgel wurde 1699 gebaut sie steht heute in der Kirche von Friedersdorf bei Doberlug Kirchhain 6 7 Von der Westempore ist nur noch die Balustrade vorhanden Die altere der beiden Glocken stammt aus dem Jahr 1478 An der Chornordseite befindet sich ein Grabstein fur Catharina Flemming Ebenfalls an der Chornordseite befindet sich ein Epitaph fur Johann Flemming einen Burgermeister von Juterbog Er hat den Barockaltar der Kirche gespendet Literatur BearbeitenMarie Luise Buchinger und Marcus Cante Denkmale in Brandenburg Landkreis Teltow Flaming Teil 1 Stadt Juterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergorsdorf Wernersche Verlagsgesellschaft ISBN 3 88462 154 8 Seite 88 92 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Begrundet vom Tag fur Denkmalpflege 1900 Fortgefuhrt von Ernst Gall Neubearbeitung besorgt durch die Dehio Vereinigung und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland vertreten durch Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Brandenburg bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen 2000 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin ISBN 3 422 03054 9 Seite 483 484Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Monchenkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105341 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Architektur und Geschichte Informationen der Stadtbibliothek mit InnenaufnahmeEinzelnachweise Bearbeiten Ursula Creutz Geschichte der ehemaligen Kloster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen Leipzig 1995 ISBN 3 89543 087 0 S 199f Ursula Creutz Geschichte der ehemaligen Kloster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen Leipzig 1995 ISBN 3 89543 087 0 S 200f gsgym de Memento des Originals vom 23 Oktober 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gsgym de Goethe Schiller Gymnasium Schul Geschichte Liste Sehenswurdigkeiten Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag historische stadtkerne de Ursula Creutz Geschichte der ehemaligen Kloster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen Leipzig 1995 ISBN 3 89543 087 0 S 202 Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Kreismuseum Bad Liebenwerda Sparkasse Elbe Elster Hrsg Orgellandschaft Elbe Elster Herzberg Elster 2005 S 20 bis 21 Orgel Datenbank abgerufen am 1 November 2017 51 992 13 07775 Koordinaten 51 59 31 2 N 13 4 39 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monchenkirche Juterbog amp oldid 228987416