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Das Pfalzische Oberlandesgericht Zweibrucken ist neben dem Oberlandesgericht Koblenz eines von zwei Oberlandesgerichten des Landes Rheinland Pfalz 1 Das Zweibrucker Schloss Sitz des Pfalzischen OLG 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 In Bayern 1 3 In Rheinland Pfalz 2 Organisation 2 1 Leitung 2 2 Aufbau 3 Zustandigkeit 3 1 Gerichtssitz bezirk und ortliche Zustandigkeit 3 2 Instanzielle Zustandigkeit 3 3 Sachliche Zustandigkeit 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Nach dem Ende der franzosischen Herrschaft errichtete die gegen Napoleon gerichtete Allianz in den eroberten Gebieten zunachst eine provisorische Verwaltung in der spateren Pfalz war das die Kaiserlich Konigliche Osterreichische und Koniglich Bayerische gemeinsame Landes Administration Wahrend das moderne materielle Recht aus franzosischer Zeit weitestgehend beibehalten wurde musste die Spitze der Gerichtsverfassung neu gestaltet werden da die ortliche Zustandigkeit der obersten franzosischen Gerichte politisch nun ausgeschlossen war Die Gemeinsame Administration errichtete deshalb zum 15 August 1815 in Kaiserslautern ein letztinstanzliches Gericht den Appellationshof 2 Als Ergebnis des Wiener Kongresses fiel 1815 ein Teil des linken Rheinufers an das Konigreich Bayern Dieses Gebiet bildete zunachst den Bayerischen Rheinkreis bevor es 1837 in Pfalz umbenannt wurde In Bayern Bearbeiten In der Folge wurde aus dem Appellationshof der Koniglich Baierische Appellationshof fur den Baierischen Rheinkreis Konig Konig Maximilian I von Bayern der in Personalunion auch der letzte Herzog von Zweibrucken war verlegte das Gericht zum 1 August 1816 nach Zweibrucken 3 wo die feierliche Eroffnung am 16 Oktober 1816 stattfand Damit wurde die Stadt der der Bayernkonig von Jugend an verbunden war Sitz des hochsten pfalzischen Gerichts wohl als Ausgleich dafur dass die Regierung des Rheinkreises in Speyer ihren Sitz erhielt Im Zeitalter von Restauration und Vormarz entwickelte sich die Rheinpfalz zu einer Hochburg der liberal demokratischen Bewegung die im Hambacher Fest von 1832 ihren Hohepunkt fand Fuhrende Juristen des Zweibrucker Gerichts und aus seinem Umfeld waren Teil der Bewegung Das fuhrte in der Phase der anschliessenden Reaktion dazu dass etwa die Halfte der Richter ausgetauscht wurde 4 Durch das Gerichtsverfassungsgesetz vom 27 Januar 1877 Bestandteil der Reichsjustizgesetze wurde die Justizverfassung im Deutschen Reich vereinheitlicht Das Appellationsgericht erhielt zum 1 Oktober 1879 die Bezeichnung Oberlandesgericht Auch die ihm zugeordneten Gerichte erhielten deshalb neue Bezeichnungen Aus den Bezirksgerichten wurden Landgerichte Nach der Ruckgliederung des Saargebiets 1935 erhielt das Oberlandesgericht 1938 die ortliche Zustandigkeit fur den Bezirk des Landgerichts Saarbrucken 1940 trat weiter die ortliche Zustandigkeit fur den Bezirk des Oberlandesgerichts Metz im damaligen CdZ Gebiet Lothringen Anm 1 hinzu In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde das Oberlandesgericht zunachst nach Ludwigshafen am Rhein und dann nach Kirchheimbolanden verlegt wo im Marz 1945 der Einmarsch der amerikanischen Truppen seiner Tatigkeit ein vorlaufiges Ende setzte In Rheinland Pfalz Bearbeiten Ab 1946 und bis 1964 nahm es seine Tatigkeit als Oberlandesgericht Neustadt mit Sitz in Neustadt an der Weinstrasse wieder auf da sein Sitz in Zweibrucken das Schloss Zweibrucken 5 durch den Krieg zur Ruine geworden war Am 1 Januar 1965 kehrte das Oberlandesgericht in das wieder aufgebaute Schloss Zweibrucken zuruck Seit 1990 tragt es im Hinblick auf seine Geschichte offiziell die Bezeichnung Pfalzisches Oberlandesgericht Zweibrucken Organisation BearbeitenLeitung Bearbeiten Ab 27 Juni 1815 Johann Andreas Georg Friedrich von Rebmann Ab 26 Oktober 1824 Johann Baptist von Birnbaum Ab 23 Marz 1832 Christian von Koch Ab 1 Juni 1846 Heinrich von Schnellenbuhl Ab 14 Januar 1852 Peter E von Korbach Ab 20 April 1871 Ludwig Weis Ab 23 August 1879 Friedrich von Kiefer Ab 4 Dezember 1889 Ludwig von Zoller Ab 30 April 1896 Jakob von Fitting Ab 9 Juni 1898 Heinrich von Hessert Ab 21 April 1903 Karl von Wilhelm Ab 9 Juli 1908 Adolf von Lippmann 1 Mai 1914 31 Juli 1919 Adolf von Ziegler 6 Ab 1 August 1919 Alexander Bilabel 1 Januar 1927 30 Juni 1933 Friedrich Becker 1933 1945 Karl Siegel 14 Marz 1946 16 Juli 1946 Karl Schmitgen 1 Januar 1947 30 Juni 1949 Ludwig Ritterspacher 1 Dezember 1949 1 Juni 1963 Fritz Kruger Ab 1 September 1963 Wilhelm Reinheimer 10 August 1910 28 Oktober 1973 19 Marz 1974 1 Juli 1986 Reinhold Mundt 6 April 1924 Ab 1 Juli 1986 Sven Paulsen 25 Marz 1930 1 April 1995 28 Februar 2009 Walter Dury 14 Februar 1944 1 Marz 2009 31 Mai 2016 Willi Kestel 1 Mai 1951 Seit 24 August 2016 Bernhard ThurnAufbau Bearbeiten Das OLG Zweibrucken ist in sechs Referate eingeteilt 7 Zustandigkeit BearbeitenGerichtssitz bezirk und ortliche Zustandigkeit Bearbeiten Das Pfalzische Oberlandesgericht hat seinen Sitz in Zweibrucken Im Gerichtsbezirk des Oberlandesgerichts der das Gebiet der Pfalz umfasst wohnen ca 1 5 Millionen Menschen und 1 329 Rechtsanwalte und Syndikusrechtsanwalte besassen hier zum 1 Januar 2023 eine Zulassung 8 Der ortliche Zustandigkeitsbereich gliedert sich in die Bezirke der Landgerichte Frankenthal Kaiserslautern Landau und Zweibrucken 9 Instanzielle Zustandigkeit Bearbeiten Dem Pfalzischen Oberlandesgericht ist der Bundesgerichtshof ubergeordnet Instanziell nachgeordnet sind die oben genannten Landgerichte mit den diesen jeweils nachgeordneten Amtsgerichten Sachliche Zustandigkeit Bearbeiten Neben der allgemeinen sachlichen Zustandigkeit in Zivil und Strafverfahren hat das Bundesland Rheinland Pfalz von der Moglichkeit Gebrauch gemacht die oberlandesgerichtliche Zustandigkeit fur bestimmte Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit bei einem Oberlandesgericht zu konzentrieren und diese dem Pfalzischen Oberlandesgericht zugewiesen Zudem befindet sich das Richterdienstgericht des Bundeslandes Rheinland Pfalz beim Oberlandesgericht Zweibrucken Siehe auch BearbeitenListe der Gerichte des Landes Rheinland Pfalz Liste deutscher GerichteLiteratur BearbeitenWalter Dury Zweibrucken Die pfalzische Residenz des Rechts In Charlotte Gluck Christmann Hg Zweibrucken 1793 bis 1918 Ein langes Jahrhundert Zweibrucken 2002 ISBN 978 3 00 009870 3 S 150ff Charlotte Gluck Martin Baus Hg Recht Gesetz Freiheit 200 Jahre Pfalzisches Oberlandesgericht Zweibrucken Veroffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz 121 Koblenz 2015 ISBN 978 3 931014 95 7 Charlotte Gluck Willi Kestel Das Pfalzische Oberlandesgericht Zweibrucken eine Wiege der deutschen Demokratie Landeszentrale fur politische Bildung Rheinland Pfalz Hg Blatter zum Land 66 Mainz o J Ohne ISBN Sven Paulsen Hg 175 Jahre pfalzisches Oberlandesgericht Festschrift Meininger Neustadt a d W 1990 ISBN 978 3 87524 085 6Weblinks BearbeitenInternetprasenz des Pfalzischen Oberlandesgerichts Zweibrucken Abgerufen am 10 September 2018 Ubersicht der Rechtsprechung des Pfalzischen Oberlandesgerichts Zweibrucken Abgerufen am 10 September 2018 Literatur von und uber Pfalzisches Oberlandesgericht Zweibrucken im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Siehe Liste der Gerichte im CdZ Gebiet Lothringen Einzelnachweise Bearbeiten Gluck Kestel Das Pfalzische Oberlandesgericht S 6 Gluck Kestel Das Pfalzische Oberlandesgericht S 3 Gluck Kestel Das Pfalzische Oberlandesgericht S 3 Gluck Kestel Das Pfalzische Oberlandesgericht S 4f Vgl dazu Otmar Freiermuth Das Herzogsschloss in Zweibrucken Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2005 ISBN 978 3 88462 212 4 Joachim Lilla Ziegler Adolf v In Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Abgerufen am 2 Juli 2022 Organigramm des OLG Zweibrucken Stand 1 Dezember 2022 abgerufen am 14 April 2023 Bundesrechtsanwaltskammer www brak de Mitgliederstatistik zum 1 Januar 2023 PDF 262 kB Abgerufen am 21 April 2023 Gluck Kestel Das Pfalzische Oberlandesgericht S 6 Oberlandesgerichte in der Bundesrepublik Deutschland Oberlandesgericht Bamberg Kammergericht Berlin Brandenburgisches Oberlandesgericht Oberlandesgericht Braunschweig Hanseatisches Oberlandesgericht in Bremen Oberlandesgericht Celle Oberlandesgericht Dresden Oberlandesgericht Dusseldorf Oberlandesgericht Frankfurt am Main Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg Oberlandesgericht Hamm Thuringer Oberlandesgericht Jena Oberlandesgericht Karlsruhe Oberlandesgericht Koblenz Oberlandesgericht Koln Oberlandesgericht Munchen Oberlandesgericht Naumburg Oberlandesgericht Nurnberg Oberlandesgericht Oldenburg Oberlandesgericht Rostock Saarlandisches Oberlandesgericht Saarbrucken Schleswig Holsteinisches Oberlandesgericht Schleswig Oberlandesgericht Stuttgart Pfalzisches Oberlandesgericht Zweibrucken 49 248888888889 7 3638888888889 Koordinaten 49 14 56 N 7 21 50 O Normdaten Korperschaft GND 2029909 6 lobid OGND AKS LCCN nr93001133 VIAF 124972956 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfalzisches Oberlandesgericht Zweibrucken amp oldid 234466661