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Die Friedrichstadt ist ein historischer Stadtteil von Berlin Die ab 1688 angelegte nach dem preussischen Konig Friedrich I benannte und zunachst selbststandige Vorstadt wurde bereits 1710 eingemeindet Bei der kommunalen Vereinigung von Gross Berlin und der Einteilung in Verwaltungsbezirke im Jahr 1920 kam der nordliche Teil der Friedrichstadt zum Bezirk Mitte Ortsteil Mitte und der sudliche Teil zum Bezirk Kreuzberg heute Bezirk Friedrichshain Kreuzberg Ortsteil Kreuzberg Von 1945 bis 1990 gehorten die beiden Teile der Friedrichstadt so verschiedenen Gesellschafts und Wirtschaftssystemen an und entwickelten sich unterschiedlich Historische Stadtteile von Berlin Stand 1920 innerhalb des heutigen Ortsteils Mitte 1 Die Grenzen variierten im Lauf der Zeit I0000 Alt Berlin II 000 Alt Kolln Spreeinsel III000 Friedrichswerder IV000 Dorotheenstadt V 000 Friedrichstadt XI000 Luisenstadt XII 00 Neu Kolln XIII00 Stralauer Vorstadt XIV 0 Konigsstadt XV 00 Spandauer Vorstadt XVI 0 Rosenthaler Vorstadt XVII 0 Oranienburger Vorstadt XVIII0 Friedrich Wilhelm Stadt Die Stadtteile VI X und XIX XXI sowie grosse Teile der Stadtteile V XI XIII XIV XVI und XVII liegen ausserhalb des heutigen Ortsteils Mitte Inhaltsverzeichnis 1 Topografie 2 Geschichte 2 1 Stadtgrundung durch Friedrich I 2 2 Ausbau durch Friedrich Wilhelm I 2 3 Die Friedrichstadt nach dem Tod Friedrich Wilhelm I 2 4 Die Friedrichstadt in Gross Berlin 3 Politik 3 1 Wappen 3 2 Bundesregierung 3 3 Landesvertretungen der Lander beim Bund 3 4 Botschaften 3 5 Parteien 3 6 Land Berlin 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museen 4 2 Theater und Veranstaltungsorte 4 3 Besondere Bauten 4 4 Sonstiges 5 Sohne und Tochter der Friedrichstadt 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTopografie Bearbeiten nbsp Friedrichstadt 1789Die Friedrichstadt wurde sudlich der Dorotheenstadt und sudwestlich der Vorstadt Friedrichswerder und damit auch sudwestlich der beiden Stadte Berlin und Kolln angelegt Die Grenze der historischen Friedrichstadt verlauft vom Spittelmarkt nach Norden entlang der Nieder und der Oberwallstrasse entlang der Behrenstrasse Richtung Westen bis zur Ebertstrasse von hier Richtung Suden uber den Potsdamer Platz die Stresemannstrasse bis zum Halleschen Tor und von hier wieder Richtung Norden entlang der Lindenstrasse und der Axel Springer Strasse zuruck zum Spittelmarkt Der Spittelmarkt und der Hausvogteiplatz gehoren historisch als ehemalige Bastionen der Festungsanlage zu Neu Kolln und zu Friedrichswerder Die Grenze zwischen nordlichem und sudlichem Teil verlauft entlang der sudlichen Seite der Achse von Niederkirchnerstrasse und Zimmerstrasse wo auch die Berliner Mauer stand Geschichte Bearbeiten nbsp Grundriss der Friedrichstadt und der Dorotheenstadt um 1700 Norden rechts nbsp Plan von Berlin um 1710Stadtgrundung durch Friedrich I Bearbeiten Nach dem Tod des Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm im Jahr 1688 liess sein Sohn Kurfurst Friedrich III der spatere Konig Friedrich I auf der Kollnischen Feldmark eine neue Stadt anlegen die er nach seinem eigenen Namen Friedrichstadt nannte 2 Es entstand zunachst auf dem Papier eine moderne Stadt deren schachbrettartiger Grundriss ein regelmassiges System von rechtwinklig sich schneidenden Strassen vorsah 3 Mit der Planung und Bauleitung fur die Strassen und Hauser waren bis 1695 die Baumeister Michael Mathias Smids und Johann Arnold Nering danach Johann Heinrich Behr und Martin Grunberg beauftragt 4 Die Friedrichstadt erhielt 1691 Stadtrecht 5 Sie war nach Friedrichswerder Neu Kolln und der Dorotheenstadt die vierte Erweiterung des historischen Stadtkerns von Berlin und Kolln 6 Die Friedrichstadt wurde mit Wirkung von 1 Januar 1710 zusammen mit den bis dahin selbststandigen Residenzstadten Berlin Kolln Friedrichwerder und Dorotheenstadt zu einer Stadtgemeinde vereinigt 5 Bis zu ihrer Erweiterung ab 1732 reichte die Friedrichstadt nach Westen bis an die Mauerstrasse die ursprunglich der innere Umgang der Befestigungsmauer der Friedrichstadt war 7 In Richtung Suden dehnte sich die Friedrichstadt bis zur Zimmerstrasse aus 6 Ein wesentliches Motiv fur die Grundung der Friedrichstadt war der Grundsatz des preussischen Merkantilismus Menschen sind der grosste Reichtum 8 Dieser fusste auf einer Steuerpolitik nach der die Akzise einen Grossteil des sich mit der Entstehung des Absolutismus in Preussen stetig erhohenden Finanzbedarfs fur Armee Hofhaltung und Burokratie aufbringen sollte Das Aufkommen dieser indirekten Verkaufs Tor Gewerbe und Viehsteuer hing mit der Hohe der Einwohnerzahl zusammen 9 Der dringend gesuchte Bevolkerungszuwachs wurde auch durch die Ansiedlung von Glaubensfluchtlingen realisiert von denen in der Friedrichstadt besonders die Hugenotten aus Frankreich einen pragenden Einfluss entwickelt haben Ihnen und anderen Einwanderern wurden bei der Ansiedlung in der Friedrichstadt umfassende Privilegien gewahrt Gewerbe und langjahrige Steuerfreiheit kostenloses Baumaterial Zuschusse zu den Baukosten und Befreiung von Einquartierungen Bedingung war die schnelle Fertigstellung der Hauser deren Plane die koniglichen Architekten anfertigten 10 Am 1 Juni 1701 wurde der Grundstein fur die Franzosische Kirche der Hugenotten in der Friedrichstadt gelegt auch als Symbol fur die Glaubensfreiheit in Brandenburg Preussen das weitere Einwanderer anlocken sollte 11 Am 11 August 1701 erfolgte die Grundsteinlegung der Deutschen Kirche die zur gleichberechtigten Nutzung der reformierten und der lutherischen Gemeinde vorgesehen war Zu der reformierten Gemeinde gehorten aus der Schweiz geflohene Calvinisten die in der Friedrichstadt gesiedelt hatten Beide Kirchen befanden sich auf einer freien Flache aus der spater der Gendarmenmarkt hervorging 11 Ausbau durch Friedrich Wilhelm I Bearbeiten nbsp Plan der Friedrichstadt um 1740 Suden oben Norden unten nbsp Friedrich Wilhelm I besichtigt Bauarbeiten in der Friedrichstadt hinten die DreifaltigkeitskircheAm 23 Mai 1721 erliess Friedrich Wilhelm I das Patent betreffend der Benificia dererjenigen so auf der Fridrichs Stadt neu anbauen wollen 12 Friedrich Wilhelm I der die Friedrichstadt nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1713 zunachst vernachlassigt hatte drangte nun auf einen weiteren Ausbau der Friedrichstadt Die noch vielen wusten unbebauten Stellen sollten endlich durch Hauser besetzt werden 1732 war das Projekt Friedrichstadt in seinen zunachst vorgesehenen Grenzen zum Abschluss gebracht 1051 Hauser waren bewohnt bzw fertiggestellt 13 Die Hauser waren streng und bescheiden sparsam im Dekor meist zweigeschossig und stets traufstandig also mit der Langsseite und nicht mit dem Giebel zur Strasse gebaut So ergab sich ein Gesamtbild mit einem hohen Mass an Regelmassigkeit das den absolutistischen Vorstellungen der ausseren Gestaltung einer Stadt entsprach 14 Im selben Jahr beschloss der Konig eine Erweiterung der Friedrichstadt 13 Die Erweiterung betraf das Gebiet westlich und sudlich der Mauerstrasse und erstreckte sich nach Westen bis zur gleichzeitig gebauten Akzisemauer 15 Die architektonische Leitung der Stadterweiterung oblag Oberbaudirektor Philipp Gerlach und Hofbaumeister Johann Friedrich Jacob Grael 16 Auch die Erweiterung der Friedrichstadt wurde auf dem Papier geplant Das kleinteilige Rastersystem der bereits bebauten Flache wurde nun aber durch eine strahlenformige Anlage der Strassen ersetzt die sich in einem Punkt dem Rondell dem spateren Belle Alliance Platz heute Mehringplatz bundelten 16 Das Rondell war einer von drei geometrischen Platzen die im Rahmen der Erweiterung der Friedrichstadt durch Friedrich Wilhelm I entstanden rund das Rondell achteckig das Octogon spater Leipziger Platz und quadratisch das Quarre der Pariser Platz die Platze erhielten ihre neuen Namen 1815 nach dem Sieg uber Napoleon Laurenz Demps vermutet dass sie die Quadratur des Kreises versinnbildlichen sollen und den barocken Zeitgeist widerspiegeln der stets in geometrischen Formen sich seiner eigenen Ordnung und Herrschaft versichert 16 Die Erweiterung der Friedrichstadt ging uber den Bedarf an neuen Hausstellen in Berlin hinaus und es konnten auch zu diesem Zeitpunkt keine neuen Ansiedler gewonnen werden Daher ging Friedrich Wilhelm I dazu uber an wichtige Mitglieder seiner Staatsbehorden Mitglieder des Hofes und hohe Militars grosszugig abgesteckte Bauflachen zuzuweisen und diese zum Bauen zu bewegen 17 Dies geschah teilweise auch in Form von koniglichem Zwang bei Androhung von Strafe Insbesondere in der nach Friedrich Wilhelm benannten Wilhelmstrasse entstanden so in dieser Zeit stattliche Adelspalais fur die preussische Elite mit grosszugigen Gartenflachen 18 Zur Errichtung des prachtigsten Palais der Friedrichstadt des Prinz Albrecht Palais in der Wilhelmstrasse war beispielsweise der Baron Francois Mathieu de Vernezobre de Laurieux vom Konig gedrangt worden Nur so konnte Vernezobre seine Tochter von der vom Konig arrangierten Zwangsheirat mit dem Kapitan von Forcade freikaufen 19 Am 1 Januar 1729 wurde zwischen der Deutschen und der Franzosischen Kirche ein neuer Markt eroffnet Hier hatten ab etwa 1710 auch die Gensdarmes ihr Quartier ein aus franzosischen Fluchtlingen zusammengestelltes Reiterregiment was fur die spatere Namensgebung des Platzes in Gendarmenmarkt verantwortlich war 20 Die Friedrichstadt nach dem Tod Friedrich Wilhelm I Bearbeiten nbsp Gendarmenmarkt um 1815 mit dem Nationaltheater nbsp Friedenssaule auf dem Belle Alliance PlatzAuf dem Gendarmenmarkt wurde in den Jahren 1774 bis 1776 auf Anweisung von Friedrich II das Franzosische Komodienhaus erbaut An selber Stelle entstand 1800 1801 das Nationaltheater von Carl Gotthard Langhans 21 Von 1780 bis 1785 wurden die Deutsche und Franzosische Kirche auf dem Gendarmenmarkt jeweils um einen Kuppelturm den Deutschen Dom und den Franzosischen Dom erweitert Das Nationaltheater brannte 1817 bis auf die Umfassungsmauern ab Als Ersatz entwarf Karl Friedrich Schinkel das Konigliche Schauspielhaus das am 10 Februar 1821 eroffnet wurde 22 Auf dem Mehringplatz befindet sich das erste Berliner Saulenmonument die Friedenssaule die am 3 August 1843 nach 25 Jahren Frieden in Preussen enthullt wurde Der erste Standort der Siemens amp Halske Maschinenfabrik und Telegraphenbauanstalt etablierte sich in der Berliner Friedrichstadt an der Markgrafenstrasse 88 94 Charlottenstrasse 6 7 Die nach dem Konig Friedrich I benannte Friedrichstrasse entwickelte sich nach 1871 zur ersten Geschafts und Vergnugungsstrasse sowie zur Hauptverkehrsader der Berliner City In der Wilhelmstrasse nahmen ab 1871 zahlreiche Reichsbehorden ihren Sitz Die Strasse entwickelte sich zum Zentrum deutscher Macht des Deutschen Kaiserreichs der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus Hier befanden sich die Reichskanzlei und die Neue Reichskanzlei Heute sind hier noch die Gebaude des ehemaligen Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda und das Reichsluftfahrtministerium die vom Bundesministerium fur Arbeit und Soziales und vom Bundesministerium der Finanzen genutzt werden 23 Am Leipziger Platz wurde 1896 mit dem Bau des Kaufhauses Wertheim begonnen dem damals grossten Kaufhaus Europas Rund um die Behrenstrasse entwickelte sich das Berliner Bankenviertel und rund um die Kochstrasse das Berliner Zeitungsviertel Ihre hochste Einwohnerzahl erreichte die Friedrichstadt mit 76 359 im Jahr 1871 24 nbsp Kaufhaus Wertheim um 1900Einen kleinen Einblick in die 1870er Jahre vermittelt der Schriftsteller Max Osborn in einem Erinnerungsbericht Aber der Schwerpunkt des geschaftlichen Lebens wurde in die Friedrichstadt verlegt die bis dahin nur verstreute Laden und Buros besass Die Linden fullten langsam die Lucken aus die zwischen den vereinzelten Geschaften der Jahrzehnte vorher offengeblieben waren und die Leipziger Strasse stieg zu der geschichtlichen Rolle auf die sie bis heute behauptet hat Doch so zukunftsvoll die Leipziger Strasse sich zu entwickeln begann ihr Bild unterschied sich doch wesentlich von der Vorstellung die wir heute von einer Hauptgeschaftsstrasse haben Keine Rede davon dass die Laden sich bereits in geschlossener Folge aufgereiht hatten Es gab lange Unterbrechungen Der Wohncharakter der Strasse war nicht aufgegeben in den oberen Stockwerken sassen noch viele Burgerfamilien die sich recht behaglich fuhlten In grosser Zahl hatten sich die Garten im Ruckgelande der Hauser erhalten zumeist in Wirtsgarten verwandelt Am langsten behaupteten sich die wohltuenden Gaststatten des Konigsgartens und des Leipziger Gartens wo man noch auf Jahre hinaus an sommerlichen Abenden unter hohen alten Baumen sass Der Verkehr auf den Burgersteigen spielte sich noch in Formen ab von denen wir heute nichts mehr wissen Man ging nicht nur in die Leipziger Strasse um zu kaufen oder wenigstens gemutvoll zu schlendern Die Eroberung der Leipziger Strasse ging etappenweise vor sich Ihr Ostteil war schon von den Truppen der vorruckenden Kaufleute besetzt als es nach Westen zu noch still aussah Max Osborn Die Friedrichstadt in Gross Berlin Bearbeiten Bei der Bildung von Gross Berlin im Jahr 1920 ging die Friedrichstadt in die neu gebildeten Bezirke Mitte und Kreuzberg auf Diese beiden Bezirke wurden nicht in Ortsteile untergliedert nbsp Konfrontation sowjetischer und US amerikanischer Panzer am 27 Oktober 1961Der barocken Friedrichstadt wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs schwere Schaden zugefugt Viele der historischen Gebaude waren so stark zerstort dass sie nur noch abgetragen werden konnten Der Bau der Berliner Mauer quer durch das Gebiet der historischen Friedrichstadt brachte weitere Zerstorung Alle noch verbliebenen Gebaude im Bereich der Mauer wurden abgetragen An der Ecke Friedrich Zimmerstrasse lag die Grenzubergangsstelle Checkpoint Charlie im Oktober 1961 Schauplatz einer dramatischen Konfrontation zwischen sowjetischen und US amerikanischen Panzern In der nordlichen Halfte der Friedrichstadt im Bezirk Mitte damals Ost Berlin begann 1970 der systematische Wiederaufbau In der Leipziger Strasse die fast vollig zerstort war entstanden hauptsachlich Hochhauser mit Wohnungen In der sudlichen Halfte im Bezirk Kreuzberg damals West Berlin wurde in den 1980er Jahren im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Internationalen Bauausstellung 1984 ein Plan fur ein Demonstrationsgebiet Sudliche Friedrichstadt erarbeitet Dieser Plan wurde teilweise realisiert Unter Beachtung der historischen Blockstruktur wurden nach dem Konzept von Josef Paul Kleihues die Baulucken gefullt Nach der deutschen Wiedervereinigung entstanden in der Friedrichstadt zahlreiche elegante und luxuriose Geschafte sowie Burohauser Im Februar 1996 offnete an der Friedrichstrasse Ecke Franzosische Strasse das Kaufhaus Galeries Lafayette als Teil der 1993 bis 1996 gebauten Friedrichstadt Passagen Die Schliessung aller Baulucken auf dem ehemaligen Mauerstreifen am Checkpoint Charlie und an der Zimmerstrasse ist noch nicht abgeschlossen Umgangssprachlich wird heute uberwiegend nur noch der in Mitte liegende Teil der Friedrichstadt als Friedrichstadt bezeichnet Der Kreuzberger Teil der Friedrichstadt wurde unter dem Begriff Sudliche Friedrichstadt 2011 formlich als Sanierungsgebiet festgesetzt Politik Bearbeiten nbsp Wappen der FriedrichstadtWappen Bearbeiten Das Wappen der Friedrichstadt zeigt einen zweifarbigen Adler Links den roten brandenburgischen Adler und rechts den schwarzen preussischen Adler Bundesregierung Bearbeiten Auf dem historischen Gebiet der Friedrichstadt befinden sich sehr viele Regierungsgebaude vor allem im Bereich der Wilhelmstrasse Einige von ihnen wurden schon im 19 Jahrhundert von Regierungsbehorden genutzt Es sind bis heute aber auch immer wieder neue Gebaude dazugekommen Sowohl die altesten als auch die meisten der im 20 und 21 Jahrhundert errichteten Gebaude gehoren zu den Sehenswurdigkeiten von Berlin Es befinden sich hier die Bundesministerien der Finanzen fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fur Ernahrung Landwirtschaft und Verbraucherschutz fur Familie Senioren Frauen und Jugend fur Gesundheit und das der Justiz Landesvertretungen der Lander beim Bund Bearbeiten Eine Landesvertretung im Gebiet der Friedrichstadt haben die Bundeslander Bayern Brandenburg Hamburg Hessen Mecklenburg Vorpommern Niedersachsen Rheinland Pfalz Saarland Schleswig Holstein und Thuringen Botschaften Bearbeiten In der Friedrichstadt haben zahlreiche auslandische Vertretungen ihren Sitz Hier stehen die Botschaften von Belgien Bulgarien Brunei Chile Griechenland Irland Kanada Kenia der DVR Korea Libyen Marokko Myanmar Neuseeland Portugal Singapur Slowenien Sudafrika und Tschechien sowie die Standige Vertretung Taiwans Einige Botschaften sind im selben Gebaude untergebracht Parteien Bearbeiten Fast am sudlichen Ende der Friedrichstadt hat die SPD im Willy Brandt Haus ihre Bundesparteizentrale Land Berlin Bearbeiten Das Berliner Abgeordnetenhaus ist der Tagungsort des Berliner Parlaments Es befindet sich im Gebaude des ehemaligen Preussischen Landtages in der Niederkirchnerstrasse Im Festsaal wurde zum Jahreswechsel 1918 19 die Kommunistische Partei Deutschlands gegrundet KPD Hier trat 1919 auch erstmals die Preussische Landesversammlung zusammen nbsp Bundesjustizministerium Mohrenstrasse 37 mit Mohrenkolonnaden nbsp Landesvertretung Bayern Behrenstrasse 21 22 nbsp Landesvertretung Hamburg Jagerstrasse 2 3 nbsp Willy Brandt Haus Wilhelmstrasse 140 nbsp Berliner AbgeordnetenhausKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseen Bearbeiten Der Deutsche Dom mit der Ausstellung Wege Irrwege Umwege zur historischen Entwicklung der liberalen parlamentarischen Demokratie und der Franzosische Dom mit dem Hugenottenmuseum sind Kuppelturme die 1785 an zwei 1701 1708 errichtete Kirchen die Deutsche Kirche und die Franzosische Friedrichstadtkirche angebaut wurden Das Denkmal fur die ermordeten Juden Europas kurz Holocaust Denkmal genannt soll als Mahnmal fur die unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus im Holocaust ermordeten Juden dienen Das Denkmal wurde am 10 Mai 2005 eingeweiht Die rund 19 000 m grosse Flache des Bauwerks befindet sich in der nordwestlichen Ecke der Friedrichstadt in der Nahe des Brandenburger Tores Der unter dem Stelenfeld gelegene Ort der Information dokumentiert in einer Ausstellung die Verfolgung und Vernichtung der europaischen Juden Am Checkpoint Charlie gibt es ein Panorama des Kunstlers Yadegar Asisi das die Situation im geteilten Berlin der 1980er Jahre verdeutlicht und das Mauermuseum Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Grenzubergange im geteilten Berlin zwischen 1945 und 1990 Der Kontrollpunkt befand sich auf der Friedrichstrasse zwischen der Koch und Zimmerstrasse Er verband den Amerikanischen Sektor Bezirk Kreuzberg West Berlin mit dem Sowjetischen Sektor Bezirk Mitte Ost Berlin Das Museum fur Kommunikation Berlin in der Leipziger Strasse 16 ist eines von vier Museen in Deutschland die in der Museumsstiftung fur Post und Telekommunikation organisatorisch zusammengefasst sind Das Berliner Museum versteht sich als Ort der Begegnung des Austauschs und der Unterhaltung In seiner Schatzkammer prasentiert das Museum kostbare Exponate allen voran die Rote und Blaue Mauritius Der Martin Gropius Bau das ehemalige Kunstgewerbe Museum ist ein Ausstellungshaus in der Niederkirchnerstrasse 7 das grosse temporare Ausstellungen beherbergt Bis 1990 lag das Gebaude direkt an der Berliner Mauer Die Topographie des Terrors ist ein Projekt zur Dokumentation des nationalsozialistischen Terrors mit einer bislang provisorischen Dauerausstellung auf dem Gelande der ehemaligen Prinz Albrecht Strasse 8 heute Niederkirchnerstrasse 8 Dort in der ehemaligen Kunstgewerbeschule befand sich das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei Gestapo In unmittelbarer Nachbarschaft lag das Prinz Albrecht Palais wo sich die Zentrale des Sicherheitsdienstes SD der SS und des Reichssicherheitshauptamtes RSHA befand nbsp Deutscher Dom Gendarmenmarkt nbsp Konzerthaus Berlin Gendarmenmarkt nbsp Checkpoint Charlie nbsp Museum fur Kommunikation Berlin nbsp Martin Gropius BauTheater und Veranstaltungsorte Bearbeiten Am Gendarmenmarkt befindet sich das Konzerthaus Berlin 1774 1776 wurde hier das kleine Franzosische Komodienhaus erbaut und 1800 durch einen Neubau das Schauspielhaus ersetzt Das Schauspielhaus wurde zweimal zerstort und als Konzerthaus wieder aufgebaut Der Konzertsaal fasst heute 1 850 Platze In der Mauerstrasse 80 befindet sich das E Werks das sich als Techno Klub in den 1990er Jahren einen Namen machte und heute ein Veranstaltungsort ist Besondere Bauten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Berlin Mitte Friedrichstadt nbsp Der Gendarmenmarkt mit Deutschem Dom Konzerthaus und Franzosischem DomDer Gendarmenmarkt gilt als einer der schonsten Platze Europas Auf dem Platz befindet sich das Konzerthaus gerahmt von dem Deutschen und Franzosischen Dom In den 1990er Jahren wurde der Gendarmenmarkt von mehreren Neubauten umgeben Das alteste Gebaude am Gendarmenmarkt ist die ehemalige Preussische Staatsbank 1901 erbaut an der Jagerstrasse Gleich angrenzend an den beruhmten Platz befinden sich die Friedrichstadt Passagen Der Name bezieht sich auf die Ladenpassage durch die die drei Quartiere im Untergeschoss verbunden sind Das nordliche Quartier ist das Kaufhaus Galeries Lafayette Die sudlich angrenzenden Quartiere 205 und 206 beherbergen in den unteren Geschossen Geschafte und daruber Buros Sonstiges Bearbeiten Auf dem Bethlehemkirchplatz der an der Kreuzung Mauer und Krausenstrasse liegt sieht man den Grundriss der ehemaligen Bethlehemskirche Hier gibt es auch die riesige Skulptur House Ball von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen Sohne und Tochter der Friedrichstadt BearbeitenHeinrich Eduard Jacob 1889 1967 Journalist und SchriftstellerLiteratur BearbeitenWolfgang Schneider Berlin Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig und Weimar 1983 Roland Bauer Berlin Band 1 Illustrierte Chronik bis 1870 Dietz Verlag Berlin Berlin 1988 ISBN 3 320 00831 5 Herbert Schwenk Berliner Stadtentwicklung von A bis Z Edition Luisenstadt Berlin 1998 ISBN 3 89542 100 6 Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht 4 Auflage Ch Links Verlag 2000 ISBN 978 3 86153 597 3 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 Sanierungszeitung Sudliche Friedrichstadt Asum GmbH Berlin seit 2014 urn nbn de kobv 109 1 7827819 Archiv Werner Hegemann Das steinerne Berlin Ullstein Berlin 1930 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Friedrichstadt Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Friedrichstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Friedrichstadt Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Historische Stadttheile und Stadtbezirke In Berliner Adressbuch 1920 Teil 2 S 73 Kartengrundlage Bezirksamt Mitte von Berlin Werner Hegemann Das steinerne Berlin Ullstein Berlin 1930 S 59 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 23 24 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 22 28 a b Gerhard Fischer Die Hugenotten in Berlin Hentrich amp Hentrich Berlin 2010 S 27 a b Johann Marius Friedrich Schmidt Historischer Atlas von Berlin in VI Grundrissen nach gleichem Maassstabe von 1415 bis 1800 Schropp Berlin 1835 S 4 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 28 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 77 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 77 81 Albert Behr Alfred Hoffmann Das Schauspielhaus in Berlin Hrsg Erhardt Gisske Verlag fur Bauwesen Berlin 1984 S 11 a b Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 65 67 Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht 4 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2010 S 22 a b Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht 4 Auflage Ch Links Berlin 2010 S 23 Laurenz Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 95 99 Johann Marius Friedrich Schmidt Historischer Atlas von Berlin in VI Grundrissen nach gleichem Maassstabe von 1415 bis 1800 Schropp Berlin 1835 S 5 a b c Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht 4 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2010 S 23 28 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 88 Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht 4 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2010 S 31 33 Werner Hegemann Das steinerne Berlin Ullstein Berlin 1930 S 100 Laurenz Demps Der Gensd armen Markt Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes Henschelverlag Berlin 1987 S 111 Albert Behr Alfred Hoffmann Das Schauspielhaus in Berlin Hrsg Erhardt Gisske Verlag fur Bauwesen Berlin 1984 S 29 37 Albert Behr Alfred Hoffmann Das Schauspielhaus in Berlin Hrsg Erhardt Gisske Verlag fur Bauwesen Berlin 1974 S 92 Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht 4 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2010 S 7 Friedrich Leyden Gross Berlin Geographie der Weltstadt Hirt Breslau 1933 darin Entwicklung der Bevolkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt Berlin S 206 nbsp Dieser Artikel wurde am 4 November 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 52 512777777778 13 392777777778 Koordinaten 52 30 46 N 13 23 34 O Normdaten Geografikum GND 4421390 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrichstadt Berlin amp oldid 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