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Dieser Artikel behandelt die ehemalige Dreifaltigkeitskirche in Berlin Mitte Fur weitere gleichnamige Berliner Kirchen siehe Dreieinigkeitskirche Berlin Die Dreifaltigkeitskirche war eine evangelische Kirche in der Friedrichstadt Friedrich Wilhelm I hatte entschieden dass das Gotteshaus beiden in Berlin vertretenen protestantischen Konfessionen dienen sollte den Lutheranern und den Reformierten Sie war somit eine Simultankirche in Berlin 1 Dreifaltigkeitskirche 1930Nach starker Beschadigung im Zweiten Weltkrieg wurde sie gesprengt Heute gehort dieser Teil der Friedrichstadt zum Berliner Ortsteil Mitte im gleichnamigen Bezirk und zum Kirchenkreis Berlin Stadtmitte Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Baugeschichte und beschreibung 2 1 Uberblick 2 2 Aussengestaltung 2 3 Innengestaltung 3 Ausstattung Auswahl 4 Seelsorge und Umgebung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Umgebung Bearbeiten nbsp Blick aus der Mohrenstrasse nach Westen auf den Zietenplatz mit dem Hotel Kaiserhof im Hintergrund 1931Die Kirche befand sich auf einem dreieckigen Areal an der Zusammenfuhrung von Mauer und Kanonierstrasse seit 1951 Glinkastrasse auf der sudlichen Seite der Mohrenstrasse in unmittelbarer Nachbarschaft von Zietenplatz und dem im Zweiten Weltkrieg zerstorten Hotel Kaiserhof Ein Teil des Grundstucks der zerstorten Dreifaltigkeitskirche gehort heute zum Gelande der nordkoreanischen Botschaft Ostlich davor ist an der Glinkastrasse der Grundriss des fruheren Kirchenbauwerks durch farbige Steine im Pflaster angedeutet Drei als Wohn und Gemeindehauser genutzte Pfarrhauser wurden im Bereich Glinkastrasse Taubenstrasse errichtet und sind zum Teil heute noch erhalten Glinkastrasse 16 und Taubenstrasse 3 2 Ein ahnlicher Kirchenbau die 1737 geweihte Bohmische Bethlehems Kirche befand sich in unmittelbarer Nahe heute Bethlehemkirchplatz Baugeschichte und beschreibung BearbeitenUberblick Bearbeiten Durch die von Konig Friedrich Wilhelm I veranlasste Stadterweiterung wurden auch neue Kirchenbauten notwendig Im August 1737 erfolgte die Grundsteinlegung fur die vom neu ernannten Oberlandbaumeister Titus de Favre geplante Dreifaltigkeitskirche Der unter Beteiligung des Hofmaurermeisters Christian August Naumann errichtete Bau wurde am 30 August 1739 geweiht Das Kirchengebaude wurde 1806 wahrend der Besetzung Berlins durch Napoleon zeitweise als Kaserne genutzt Die Dreifaltigkeitskirche war fur etwa einhundert Jahre der letzte protestantische Kirchenbau in Berlin Eine Taufkapelle sowie eine Vorhalle mit Sakristeianbau entstanden 1885 bis 1886 nach Planen der Architekten Carl Vohl und Friedrich Schulze Im Zweiten Weltkrieg brannte bei einem Luftangriff im November 1943 das Innere der Dreifaltigkeitskirche aus Die zu einem Luftschutzbunker fur die NSDAP Gauleitung ausgebaute Ruine wurde kurz vor Kriegsende durch Strassenkampfe bis auf die Umfassungsmauern zerstort und 1947 gesprengt Aussengestaltung Bearbeiten nbsp Ansicht der Mauerstrasse mit der Dreifaltigkeitskirche um 1780Die Dreifaltigkeitskirche war ein Rundbau mit vier kurzen Vorsprungen durch die eine Kreuzform angedeutet wurde Der barocke Sakralbau hatte ein Kuppeldach uber einem Zentralbau von 22 Metern Durchmesser Die mit Ziegeln gedeckte Holzkuppel war mit einer achteckigen Laterne versehen die als Glockenturm diente Innengestaltung Bearbeiten nbsp Kanzelaltar der DreifaltigkeitskircheDer Kirchensaal war zunachst von drei Emporen umgeben Die oberste Empore wurde bei einem Umbau durch den Baumeister Adolf Lohse 1864 entfernt Der Chorraum war nicht gesondert herausgearbeitet er fugte sich in den runden Hauptsaal ein und war damit von allen Seiten gut sichtbar Ausstattung Auswahl BearbeitenAn der Ostseite befanden sich ubereinander angeordnet Altar Orgel und Kanzel Der Kanzelaltar war ein opulentes Barockschnitzwerk Die holzerne Kuppel zeigte als Bildschmuck Darstellungen der vier Evangelisten 3 Als erste Orgel diente ein kleines Positiv Ernst Julius Marx baute 1774 1775 eine Orgel mit 28 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1806 wurde das Instrument durch franzosische Truppen beschadigt und anschliessend repariert 1895 erfolgte durch Wilhelm Sauer ein Neubau mit pneumatischen Kegelladen hinter dem historischen Gehause Die Firma G F Steinmeyer amp Co fuhrte 1936 einen Erweiterungsumbau durch IV P 56 elektrifizierte die Traktur und baute eine zweimanualige Chororgel die vom Hauptspieltisch anspielbar war Mit der Kirche ging 1943 auch die Innenausstattung verloren 4 Seelsorge und Umgebung BearbeitenErster Pfarrer der Dreifaltigkeitskirche wurde auf Anordnung von Konig Friedrich Wilhelm I der Padagoge und Theologe Julius Hecker In der Dreifaltigkeitskirche predigte der Theologe Friedrich Schleiermacher von 1809 bis 1834 Er konfirmierte zu Ostern 1831 den spateren Reichskanzler Otto von Bismarck Ernst Dryander war von 1882 bis 1898 Pfarrer Paul von Hindenburg nutzte die Kirche zur Sonntagsandacht Dietrich Bonhoeffer predigte in seiner Zeit als Privatdozent und Studentenseelsorger an der Technischen Hochschule Berlin 1932 1933 in den akademischen Gottesdiensten der Dreifaltigkeitskirche Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Gemeindegottesdienste noch zumindest bis Ende der 1970er Jahre im Gemeindehaus in der Wilhelmstrasse 115 statt Zur Kirche gehorten die heute immer noch bewirtschafteten Friedhofe Dreifaltigkeitskirchhof I und Dreifaltigkeitskirchhof II beide in Kreuzberg sowie der Dreifaltigkeitskirchhof III in Mariendorf Ein weiterer nicht erhaltener Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde befand sich vor dem Potsdamer Tor Wie bereits 1999 am Bethlehemkirchplatz geschehen wurde auch hier im Rahmen der Umbauarbeiten von Mauer und Glinkastrasse 2008 der Standort und ein Teil des Grundrisses der Kirche in Form eines Pflastermosaiks direkt vor dem Eingang zur Botschaft von Nordkorea wieder sichtbar gemacht Siehe auch BearbeitenKirchensprengungen in der SBZ und in der DDRLiteratur BearbeitenRudolf Herz Berliner Barock Bauten und Baumeister aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Deutsche Verlagsgesellschaft fur Politik und Geschichte Berlin 1928 W Boeck H Richartz Alte Berliner Kirchen Atlantis Verlag Berlin 1937 S 82 Gunther Kuhne Elisabeth Stephani Evangelische Kirchen in Berlin Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1978 ISBN 3 7674 0158 4 S 377 Gotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Eine Dokumentation der Schaden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik Bd 1 Berlin Hauptstadt der DDR Bezirke Rostock Schwerin Neubrandenburg Potsdam Frankfurt Oder Cottbus Magdeburg Henschel Verlag Berlin 1980 S 5 mit Abbildungen und Literaturhinweisen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreifaltigkeitskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Suche nach Dreifaltigkeitskirche Berlin In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Dreifaltigkeitskirche Berlin im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Holger Zurch Verlorene Kirche in Berlin Die Dreifaltigkeitskirche Friedrichstadt In Leipziger Internet Zeitung 4 September 2022 abgerufen am 5 September 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank Berlin Eintrag 09095932 in der Berliner Landesdenkmalliste Kanzelaltar der Dreifaltigkeitskirche 1847 Aquarell von Eduard Gaertner Abruf am 18 Marz 2023 Orgel der Dreifaltigkeitskirche Berlin niederlandisch abgerufen am 19 Marz 2023 52 511888888889 13 386361111111 Koordinaten 52 30 42 8 N 13 23 10 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreifaltigkeitskirche Berlin amp oldid 235425004