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Ernst Dryander seit 1918 von Dryander 18 April 1843 in Halle S 4 September 1922 in Berlin war ein deutscher Theologe und Politiker Ernst Dryander Fotografie von Wilhelm Fechner Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Beruf 3 Ehrungen und Offentliche Amter 4 Werke 5 LiteraturFamilie BearbeitenDryander entstammte einer bildungsburgerlichen Familie in Halle Sohn des Theologen Hermann Ludwig Dryander und der Marie Franziska Delbruck Seine Mutter entstammte der Familie Delbruck die uber den Prinzenerzieher Friedrich Delbruck Kontakt zur koniglichen Familie hatte Dryander heiratete am 21 Januar 1876 Magdalene Paula Hedwig Emilie Roedenbeck Tochter des Staatsanwalts und spateren Konsistorialprasidenten Paul Rudolf Siegfried Roedenbeck und der Hedwig Pauline Robertine Freiin von Eberstein Aus der Ehe gingen neben dem spateren Reichstagsabgeordneten und Staatsbeamten Gottfried von Dryander vier weitere Kinder hervor Leben und Beruf BearbeitenErnst Dryander studierte in Halle und Tubingen Theologie u a bei August Tholuck Johann Tobias Beck und Willibald Beyschlag Durch Tholucks Vermittlung kam er 1865 als Hauslehrer einer Kaufmannsfamilie nach Hamburg bevor er auf Reisen in die Niederlande in die Schweiz nach Frankreich und Italien sowie mit zweijahrigem Besuch des Domkandidatenstifts in Berlin seine Ausbildung abschloss 1870 wurde er Hilfsprediger am Berliner Dom und Adjunkt bevor er 1872 fur zwei Jahre als Diakon in Torgau und von 1874 als Pfarrer in Bonn wirkte In Bonn lernte Dryander den Prinzen und spateren Kaiser Wilhelm kennen 1882 kehrte Dryander nach Berlin zuruck als Pfarrer an der Dreifaltigkeitskirche in Berlin und zugleich Superintendent der Synode Friedrichswerder In der Hierarchie der Evangelischen Landeskirche der alteren Provinzen Preussens stieg er weiter auf und wurde 1887 Mitglied der Provinzialsynode und des Konsistoriums Brandenburg und seit Ende 1890 zunachst vertretungsweise 1897 endgultig Schlossprediger 1892 Generalsuperintendent der Kurmark und 1897 Ephorus des Domkandidatenstifts und 1898 Oberhofprediger Dryander begleitete Wilhelm II mehrfach auf Reisen so auch 1898 wahrend der Orientreise des Kaisers zur Einweihung der Erloserkirche in Jerusalem Nunmehr enger Vertrauter des Kaiserpaars erteilte Dryander dessen beiden altesten Sohnen Kronprinz Wilhelm und Eitel Friedrich den Konfirmandenunterricht und konfirmierte sie 1898 in der Friedenskirche in Potsdam Zugunsten seiner Stellung als Oberhofprediger gab Dryander die Generalsuperintendentur ab und wurde stattdessen 1903 zum Mitglied des Evangelischen Oberkirchenrats und 1906 zu dessen geistlichem Vizeprasidenten ernannt Trotz seiner Nahe zum Hof bemuhte sich Dryander um Unabhangigkeit der altpreussischen Landeskirche von der Staatsaufsicht In den letzten Jahren vor dem Krieg fuhrten ihn mehrere Reisen in die Diaspora sowie wahrend des Krieges zu Soldaten in Russland Belgien und Nordfrankreich und internierten Gefangenen in Holland Mit der Kaiserin Auguste Victoria erlebte Dryander den Zusammenbruch der Monarchie und hielt am 14 November 1918 den Abschiedsgottesdienst vor der Hausgemeinde im Neuen Palais zu Potsdam Im Mai 1920 fuhr er nach Haus Doorn zur Weihe des fertiggestellten Gebaudes und besuchte auch spater die kaiserliche Familie Dryander hielt die Trauerfeiern nach dem Tode Auguste Victorias in Doorn und die Bestattungsfeier in der kleinen Tempelrotunde im Park von Sanssouci nbsp Gedenkstein auf dem Berliner Domfriedhof IIEhrungen und Offentliche Amter BearbeitenDryander wurde 1901 von Wilhelm II aus besonderem Vertrauen in das preussische Herrenhaus berufen dem er bis zu seiner Auflosung 1918 angehorte Anlasslich des 30 jahrigen Regierungsjubilaums des Kaisers erhielt Dryander am 15 Juni 1918 den Orden vom Schwarzen Adler mit dem gleichzeitig die Erhebung in den erblichen preussischen Adelsstand verbunden war Werke BearbeitenDas Evangelium Marci in Predigten u Homilien 1890 ff Der 1 Brief des Johannes in Predigten 1896 Das Leben des Apostels Paulus in Predigten 1905 Evangelische Reden in schwerer Zeit 1914 bis 1918 Deutsche Predigten aus den Jahren vaterlandischer Not 1918 1922 1923 Unser Weg zu Gott aus dem Nachlass zusammengestellt v Martin Thorn 1924 Gott u Mensch Predigten u Reden zusammengestellt v Carl Gruneisen 1926 Erinnerungen aus meinem Leben 1922 Literatur BearbeitenBernd Andresen Ernst von Dryander eine biographische Studie Berlin de Gruyter 1995 ISBN 3 11 014814 5 Friedrich Wilhelm Bautz Dryander Ernst von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1398 1399 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Erich Beyreuther Dryander Ernst Hermann von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 141 f Digitalisat Bruno Doehring D Ernst von Dryander zum Gedachtnis Berlin Zillesen 1922 Ernst von Dryander Erinnerungen aus meinem Leben Bielefeld Velhagen und Klasing 1921 Hans Joachim Bottcher Dryander Ernst von in Bedeutende historische Personlichkeiten der Dubener Heide AMF Nr 237 2012 S 23 VorgangerAmtNachfolgerRudolf KogelGeneralsuperintendent der Kurmark in der altpreuss Kirchenprovinz Brandenburg 1892 1903David Hennig Paul KohlerNormdaten Person GND 119059436 lobid OGND AKS LCCN nr97015202 VIAF 59885835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dryander ErnstALTERNATIVNAMEN Dryander Ernst vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und Politiker MdHGEBURTSDATUM 18 April 1843GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 4 September 1922STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Dryander amp oldid 233889131