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Johann Heinrich Christoph Willibald Beyschlag 5 September 1823 in Frankfurt am Main 25 November 1900 in Halle Saale war ein deutscher evangelischer Theologe von 1860 bis 1900 ordentlicher Professor an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg und einflussreicher Kirchenpolitiker Willibald BeyschlagGrabstatte auf dem Laurentiusfriedhof Halle Saale 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenBeyschlag war der alteste Sohn des Kaufmanns Johann August Beyschlag 1787 1861 und seiner Ehefrau Elisabeth Maria Margaretha geb Deckenbach 1793 1858 Er hatte acht jungere Geschwister Beyschlag besuchte das Frankfurter Gymnasium und studierte an den Universitaten Bonn hier vor allem bei Karl Immanuel Nitzsch dessen erste Biographie er spater schrieb und Berlin Wahrend seiner Bonner Studienzeit wurde er 1841 Mitglied des Bonner Wingolf Daneben gehorte er auch dem Maikaferbund an Er wechselte bereits zum Wintersemester 1841 1842 nach Berlin Gemeinsam mit Albrecht Wolters der wie er Mitglied des Bonner Wingolf war grundete er in Berlin den Filial Mau Mau Maikafer Von 1844 bis 1849 lebte er in Frankfurt am Main als Kandidat fur das Predigeramt und als Privatlehrer Ab 1850 arbeitete er als evangelischer Pfarrer in Trier einer vom Katholizismus dominierten Stadt Er selbst erlebte zahlreiche Diskriminierungen der Protestanten wie zum Beispiel dass diese sich in der Selbstmorderecke des Friedhofs begraben lassen mussten die ihn zu einer ersten offentlichen Schrift veranlassten Darin schrieb er Wir lieben die Katholiken aber wir hassen den Katholizismus als das kunstvollste und eben darum machtvollste Gewebe von Wahrheit und Luge Gottesreich und Weltfurstentum welches die Geschichte der Menschheit je hervorgebracht hat Beyschlag wurde daraufhin angeklagt aber im Berufungsverfahren freigesprochen Nach seiner Zeit in Trier wurde er 1856 Hofprediger von Grossherzog Friedrich I von Baden in Karlsruhe Nachdem er 1860 Professor fur Praktische Theologie an der Theologischen Fakultat Halle geworden war las er regelmassig auch uber neutestamentliche Themen und widmete diesen viele seiner Veroffentlichungen Weitere Publikationen waren der kirchlichen Zeitgeschichte und aktuellen kirchlichen Fragen gewidmet Im Sinne der Vermittlungstheologie versuchte er hier zwischen den kritischen Positionen etwa der Zweiquellentheorie und einem unkritischen Biblizismus auszugleichen 1866 67 und 1893 94 amtierte er als Rektor der Universitat die er auch im Preussischen Herrenhaus vertrat Beyschlags grosste Bedeutung liegt in seinem kirchenpolitischen Engagement Er kritisierte die preussische Kirchenpolitik als zu katholizismusfreundlich und setzte sich fur eine Vertiefung der Union von Lutheranern und Reformierten ein Ab 1862 war er Vorsitzender des Gustav Adolf Vereins in der Kirchenprovinz Sachsen der protestantische Gemeinden in der Diaspora unterstutzte Als Mitglied der sachsischen Provinzialsynode grundete er 1873 die Evangelische Vereinigung als Mittelpartei zwischen Liberalen und Neuorthodoxen Er leitete diese Kirchenpartei lange Zeit und gab bis zu seinem Tod ihre Zeitschrift die Deutsch Evangelischen Blatter heraus 1886 grundete er in Erfurt den Evangelischen Bund zur Wahrung der deutsch protestantischen Interessen heute Evangelischer Bund Beyschlag war ab 1852 mit Maria Clemen aus Lemgo verheiratet Zu seinen Kindern gehoren Helene Beyschlag verheiratet mit dem Theologen Karl Hermann Pahncke und der Geologe Franz Beyschlag Sein Grab befindet sich auf dem Laurentiusfriedhof in Halle Auszeichnungen Bearbeiten1860 Theologische Ehrendoktorwurde der Universitat Konigsberg Roter Adlerorden 3 KlasseSchriften Auswahl BearbeitenAus dem Leben eines Fruhvollendeten des evangelischen Pfarrers Franz Wilhelm Traugott Beyschlag Ein christliches Lebensbild aus der Gegenwart Rauh Berlin 1858 Die Christologie des Neuen Testaments Ein biblisch theologischer Versuch Rauh Berlin 1866 Die paulinische Theodicee Romer IX XI Ein Beitrag zur biblischen Theologie Rauh Berlin 1868 Karl Immanuel Nitzsch Eine Lichtgestalt der neueren deutsch evangelischen Kirchengeschichte Rauh Berlin 1872 Zur johanneischen Frage Beitrage zur Wurdigung des vierten Evangeliums gegenuber den Angriffen der kritischen Schule Perthes Gotha 1876 Erkenntnisspfade zu Christo Auswahl akademischer Predigten Rauh Berlin 1877 Zur deutsch christlichen Bildung Gesammelte popular theologische Vortrage Strien Halle 1880 Der Altkatholicismus Eine Denk und Schutzschrift an das evangelische Deutschland Strien Halle a S 1882 3 Aufl 1883 Moglichkeit zum Download Das Leben Jesu 2 Bande Strien Halle 1885 1886 Die Reformation in Italien H Klein Barmen 1886 Godofred Ein Marchen furs deutsche Haus Strien Halle a S 1888 Neutestamentliche Theologie oder geschichtliche Darstellung der Lehren Jesu und des Urchristenthums 2 Bande Strien Halle a S 1891 92 Aus meinem Leben 2 Bande Strien Halle a S 1896 99 Philipp Melanchthon und sein Antheil an der deutschen Reformation Festschrift zum vierhundertjahrigen Geburtstag des Reformators Waetzel Freiburg im Breisgau 1897 Christenlehre auf Grund des Kleinen Lutherischen Katechismus Hulfsbuch zur Ertheilung des Confirmadenunterrichts und zum Selbstunterricht von Erwachsenen Strien Halle a S 1900 Zum Gedachtnis Willibald Beyschlags geb 5 Sept 1823 gest 25 Nov 1900 Eine Auswahl seiner wissenschaftlichen Aufsatze W Gronau Jena 1925 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 94 Stefan Heid Art Willibald Beyschlag In Stefan Heid Martin Dennert Hrsg Personenlexikon zur Christlichen Archaologie Forscher und Personlichkeiten vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2620 0 Bd 1 S 180 Karl Hermann Pahncke Willibald Beyschlag ein Gedenkblatt zur 5jahrigen Wiederkehr seines Todestages am 25 November 1900 auf Grund von Tagebuchern Briefen und eigenen Erinnerungen Tubingen Mohr 1905 Max Pahncke Willibald Beyschlag In Mitteldeutsche Lebensbilder 1 Band Lebensbilder des 19 Jahrhunderts Magdeburg 1926 S 271 281 Peter Meinhold Beyschlag Johann Heinrich Christoph Willibald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 209 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Willibald Beyschlag In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 571 572 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Joachim Weinhardt Willibald Beyschlag In Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Aufl Bd 1 1998 Sp 1400f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Willibald Beyschlag Sammlung von Bildern Literatur von und uber Willibald Beyschlag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Willibald Beyschlag in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Willibald Beyschlag im Catalogus Professorum Halensis Beyschlag Johann Heinrich 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Frankfurt am MainSTERBEDATUM 25 November 1900STERBEORT Halle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willibald Beyschlag amp oldid 228933808